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Oskar Ernst August Hecker 21 Mai 1864 in Bersenbruck 19 September 1938 in Munchen war ein deutscher Geophysiker Oskar Hecker auf der ersten Seismologen Konferenz Strasbourg 1901 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenOskar Hecker wurde als Sohn des hannoverschen Amtsvogts Franz Hecker 1796 1873 und dessen Ehefrau Catharina geb Mues 1841 1923 Landwirtstochter aus Hastrup geboren Der Osnabrucker Maler Franz Hecker 1870 1944 war sein Bruder Oskar Hecker heiratete 1891 Munchen Martha geb Bertini 1866 1947 aus einer italienischen Malerfamilie Aus der Ehe stammen der Sohn Dr med Eberhard Hecker 1892 1964 1 Bakteriologe in Munchen und die Tochter Ilse Hecker 1894 1979 und Hilde Hecker 1896 1993 Hecker studierte Astronomie an den Universitaten in Bonn Berlin und Munchen 1891 wurde er an der Universitat Munchen bei Hugo von Seeliger mit der Arbeit Uber die Darstellung der Eigenbewegungen der Fixsterne und die Bewegung des Sonnensystems zum Dr phil promoviert 2 Anschliessend ging er als Hilfsrechner an das Preussische Geodatische Institut das ab 1892 auf dem Potsdamer Telegrafenberg seinen Sitz hatte und dessen Direktor Friedrich Robert Helmert war Nach dem fruhen Tod von Ernst von Rebeur Paschwitz im Jahr 1895 ubernahm Hecker dessen Horizontalpendel mit dem Rebeur Paschwitz 1889 die Bodenbewegung eines in Japan aufgetretenen Erdbebens registrieren konnte Hecker vermutete dass dieses Gerat auch zum Nachweis der durch Sprengstoffexplosionen ausgelosten Erschutterungen geeignet sei Zusammen mit dem Japaner Fusakichi Omori 1868 1923 gelang ihm auf einem Schiessplatz bei Berlin mit einem weiterentwickelten Horizontalpendel die Registrierung kleiner Bodenerschutterungen 1895 wurde er Assistent des Geodatischen Instituts und 1896 konnte auf dem Telegrafenberg das nach seinen Planen gebaute Erdbebenhaus in Betrieb genommen werden Wesentliche Entdeckungen gelangen ihm im Jahrzehnt 1901 1910 So konnte er erstmals den sicheren Nachweis der Gezeiten der festen Erde mit spitzengelagerten Horizontalpendeln im Tiefbrunnen auf dem Telegrafenberg erbringen Sehr bekannt wurde er durch seine bahnbrechenden Messungen der Erdschwerkraft auf den Ozeanen 1901 unternahm er eine erste Messreise zur Bestimmung der Schwerkraft auf dem Atlantischen Ozean sowie in Rio de Janeiro Lissabon und Madrid Auf dieser sowie auf weiteren Reisen konnte er mittels Luftdruckmessungen auf dem Meer normale Schwerewerte feststellen die den Festlandswerten entsprachen und somit die Theorie der Isostasie bestatigten 1907 wurde er Hauptobservator des Potsdamer Instituts 1910 wechselte er als Kommissarischer Leiter zur Kaiserlichen Hauptstation fur Erdbebenforschung nach Strassburg wo er bald zum Direktor und zum Geheimen Regierungsrat ernannt wurde Die Hauptstation war auf gravimetrische seismische und erdmagnetische Messungen und auf die Konstruktion spezieller Gerate spezialisiert 1915 wurde Hecker Honorarprofessor an der Universitat Strassburg Nach Ende des Ersten Weltkrieges und der Auflosung der Hauptstation in Strassburg grundete er in Jena die Reichsanstalt fur Erdbebenforschung die im Oktober 1923 eroffnet und zu einem Zentrum der Erdbebenforschung in Deutschland wurde 1922 zahlte er zu den Grundungsmitgliedern der Deutschen Seismologischen Gesellschaft die sich 1924 in Deutsche Geophysikalische Gesellschaft DGG umbenannte 1922 1925 und 1927 1929 war er stellvertretender Vorsitzender von 1925 bis 1926 Vorsitzender und ab 1934 Ehrenmitglied der DGG 3 Am 26 November 1910 Matrikel Nr 3320 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 4 Im Dezember 1923 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 5 Der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen gehorte er seit 1919 als korrespondierendes Mitglied an nbsp Grabstatte der Familie Hecker auf dem Johannisfriedhof in OsnabruckSchriften Auswahl BearbeitenOskar Hecker Bestimmung der Schwerkraft auf dem Atlantischen Ozean sowie in Rio de Janeiro Lissabon und Madrid P Stankiewicz Berlin 1903 S VI 137 Oskar Hecker Beobachtungen an Horizontalpendeln uber die Deformation des Erdkorpers unter dem Einfluss von Sonne und Mond P Stankiewicz Berlin 1907 S IV 95 Oskar Hecker Bestimmung der Schwerkraft auf dem indischen und grossen Ozean und an deren Kusten sowie erdmagnetische Messungen Georg Reimer Berlin 1908 S VIII 233 Oskar Hecker Bestimmung der Schwerkraft auf dem Schwarzen Meere und an dessen Kuste sowie neue Ausgleichung der Schwerkraftmessungen auf dem Atlantischen Indischen und Grossen Ozean Mit vier Tafeln P Stankiewicz Berlin 1910 S VIII 160 Literatur BearbeitenHans Gunther Korber Hecker Oskar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 184 Digitalisat Franz Jacobs Gerwalt Schied 75 Todestag von Oskar Hecker 1864 1938 In DGG Mitteilungen Nr 1 2013 S 28 31 Weblinks BearbeitenHecker Oskar Geschichte der Telegrafenbergs Geoforschungszentrum Potsdam abgerufen am 28 August 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Hecker Eberhard Indexeintrag Deutsche Biographie https www deutsche biographie de pnd13786342X html 08 02 2021 Oskar Hecker im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Michael Borngen Joachim Homilius Franz Jacobs Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft 1922 1997 In H Neunhofer u a Hrsg Zur Geschichte der Geophysik in Deutschland Hamburg 1997 1 S 7 26 Mitgliedseintrag von Oscar Hecker bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 28 August 2017 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Hecker August Oskar Ernst Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 24 August 2017 russisch Normdaten Person GND 116561505 lobid OGND AKS VIAF 27825708 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hecker OskarALTERNATIVNAMEN Hecker Oskar Ernst August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher GeophysikerGEBURTSDATUM 21 Mai 1864GEBURTSORT BersenbruckSTERBEDATUM 19 September 1938STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Hecker amp oldid 233333543