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Die Privilegierte Orientalische Kompanie war eine staatlich organisierte osterreichische Handelsgesellschaft zur Zeit Karls VI zwischen 1719 und 1740 Vorgeschichte BearbeitenZur Zeit Karl VI gab es Bestrebungen im Habsburgerreich im Sinne des Merkantilismus durch die Grundung von Handelskompanien die wirtschaftliche Entwicklung im Inneren zu fordern Neben der bekannteren Ostender Kompanie gegrundet 1722 existierte auch eine orientalische Kompanie Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Venezianisch Osterreichischen Turkenkrieg wurde nach dem Friede von Passarowitz auch ein Handels und Schifffahrtsvertrag mit dem Osmanischen Reich geschlossen Dadurch standen den Kaufleuten aus Osterreich unter anderem die Donau offen Neben dem Kaiser selbst war vor allem Hofkanzler Philipp Ludwig Wenzel von Sinzendorf eine treibende Kraft bei der Grundung der Handelskompanie Sinzendorf war zeitweilige auch Direktor des Unternehmens Man hoffte in Wien durch den Handel mit den osmanischen Reich die eigenen Wirtschaft anzukurbeln Geschichte BearbeitenDas Unternehmen wurde 1719 gegrundet Ihre Aufgabe war es Produkte aus dem habsburger Machtbereich in den europaischen Teil des osmanischen Reiches zu exportieren Spater trieb man auch Handel mit Portugal Die Kompanie hatte monopolistische Rechte und wurde von Beamten des Staates geleitet Allerdings hatte die Gesellschaft von Anfang an Schwierigkeiten da die privaten Kaufleute dem Unternehmen meist ablehnend gegenuberstanden Daher fiel es schwer das notwendige Kapital zusammenzubringen Die Wiener Stadtbank hat diese Lucke gefullt Der Versuch mittels einer Lotterie Kapital aufzutreiben war bereits 1721 und 1729 ein Misserfolg Uber den Handel hinaus erhielt die Kompanie das Recht eigene Manufakturen und anderen Produktionsstatten zu unterhalten und zu grunden Im Jahr 1722 kaufte die Kompanie etwa die Wollzeugfabrik in Linz Im Jahr 1726 wurde die Kettenhofer Zitz und Kattunfabrik in Schwechat und eine Barchentfabrik in Graz gegrundet Das Unternehmen widmete sich dem Schiffbau an der Adria es wurde eine Zuckerraffinerie eine Wachsbleiche und eine Kerzenfabrik gegrundet Sowohl in Belgrad wie auch in Konstantinopel wurden Niederlassungen errichtet Allerdings hatten diese keinen langen Bestand Anders als erhofft musste die Kompanie nach einem Jahrzehnt des Bestehens konstatieren dass sie sich nicht gegen die Kaufleute aus dem osmanischen Reich selbst durchsetzen konnte Diese beherrschten sowohl den Export osmanischer Waren wie auch den Import von Waren aus den osterreichischen Erblanden Dennoch lehnte der Staat 1732 ein Angebot von englischen und niederlandischen Kaufleuten ab die Kompanie zu ubernehmen Im Jahr 1740 musste die Kompanie ihren Bankrott erklaren Literatur BearbeitenErich Landsteiner Strukturelle Determinanten der Stellung Wiens im internationalen Handel In Peter Csendes Ferdinand Opll Hrsg Wien Band 2 Karl Vocelka Hrsg Die fruhneuzeitliche Residenz 16 bis 18 Jahrhundert Bohlau Wien u a 2003 ISBN 3 205 99267 9 S 187 201 bes S 195f Normdaten Korperschaft GND 1135734046 lobid OGND AKS VIAF 32149844935302960005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orientalische Kompanie amp oldid 212421137