www.wikidata.de-de.nina.az
Die Marienbasilika in Kevelaer verfugt uber eine Orgelanlage die mit 135 Registern die grosste romantische Orgel in Deutschland darstellt Sie besteht aus der Hauptorgel auf der Westempore und einem Fernwerk auf der nordlichen Querhausempore ohne eigene Spielanlage HauptorgelFernwerk auf der nordlichen Querhausempore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hauptorgel 3 Chororgel 4 Organisten 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Orgelanlage der Marienbasilika geht in grossen Teilen zuruck auf ein Instrument das in den Jahren 1905 1907 von der Orgelbaufirma Ernst Seifert damals Koln erbaut worden war Es ersetzte die erste grosse Basilikaorgel die um das Jahr 1874 von dem Orgelbauer Wilhelm Rutter Kevelaer erbaut worden war das Orgelwerk von Rutter wurde teilweise in die Kevelaerer Pfarrkirche ubertragen Auf der Westempore errichtete Ernst Seifert eine grosse Orgel mit zunachst 104 Registern Gleichzeitig errichtete er auf einer kleinen Empore im nordlichen Querhaus ein Instrument mit 18 Registern auf einem Manual und Pedal welches in einem Schwellkasten untergebracht war Dieses Instrument diente als Chororgel es hatte eine eigene Spielanlage und war uber elektropneumatische Trakturen als Fernwerk vom vierten Manual des Hauptspieltisches der Hauptorgel aus spielbar Die gesamte Orgelanlage hatte pneumatische Membranladen sie wurden nach dem von Ernst Seifert im Jahre 1882 erfundenen System ausgefuhrt Der frei stehende Spieltisch auf der Westempore hatte zahlreiche Spielhilfen Erwahnenswert sind die pneumatisch kreuzweise wirkenden Oktavkoppeln zwischen II I und III II bemerkenswert waren auch die drei Schwelltritte fur das Fernwerk das Hauptschwellwerk neben Registern des III Manualwerkes standen darin auch einige Pedalregister und einen Pedalschwellkasten Schwellertremolo in dem sich eine Vox humana 8 und ein Gedackt 8 befanden Um das Jahr 1926 beschloss man die Orgelbuhne zu vergrossern damit dort auch der Chor und das Orchester der Basilika Platz finden konnten In diesem Zuge wurde die Orgel von Ernst Seifert elektrifiziert und erhielt einen neuen fahrbaren Spieltisch Ausserdem wurden die Koppelmoglichkeiten ausgebaut nunmehr 27 Einzelkoppeln sowie eine Melodiekoppel und die Disposition erweitert u a erhielt das Schwellwerk eine franzosische Zungenbatterie entsprechend den Recits von Cavaille Coll und Mutin ausserdem wurden neue Mixturen eingebaut sowie eine Celesta Die Registerzahl der Orgelanlage stieg damit auf insgesamt 131 Register Bei einem Bombentreffer im Jahre 1945 wurde das Fernwerk zerstort Die Hauptorgel uberstand den Krieg nahezu unbeschadigt und litt erst unmittelbar nach Kriegsende als insbesondere grosse Teile des Prospekts entfernt und verheizt wurden Bereits kurz nach dem Krieg wurde das Instrument provisorisch wiederhergestellt wobei einige Stimmen aufgegeben wurden und das Instrument in Teilen verandert wurde Der Prospekt wurde nur provisorisch und vereinfacht wiederhergestellt 1 Im Zuge einer umfassenden Restaurierung in den Jahren 1976 1981 durch den Orgelbauer Romanus Seifert Kevelaer wurde der historische Prospekt rekonstruiert einschliesslich der Zinn Pfeifen die bereits im Ersten Weltkrieg zu Rustungszwecken hatten abgeliefert werden mussen Zudem wurde das Instrument teilweise barockisiert indem einige Mixturen ausgetauscht wurden gegen neue mit scharferer Intonation Anlasslich des Besuches von Papst Johannes Paul II im Jahre 1987 installierte man hinter dem Hauptgehause drei horizontale Chamade Zungen Tuba magna 16 Tuba mirabilis 8 und Cor harmonique 4 Bei diesen Registern handelt es sich um Kopien der Chamaden der Cavaille Coll Orgel von Sacre Cœur in Paris Das Instrument hatte nun 128 Register Ein Brand in der Kirche im Jahre 2002 den das Instrument unbeschadet uberstand wurde zum Anlass fur eine Ruckfuhrung des Instruments auf den historischen Zustand von 1926 genommen Dabei wurde auch das Fernwerk rekonstruiert allerdings ohne eigene Spielanlage da zwischenzeitlich ein weiteres Instrument die Funktion einer Chororgel erfullte Auch der viermanualige freistehende Generalspieltisch auf der Westempore wurde rekonstruiert und mit einer elektronischen Setzeranlage ausgestattet Derzeit sind noch 3 Register vakant 2 Im Jahre 2018 wurde das Auxiliarwerk entfernt Es hatte 13 Register Pommer 16 Principal 8 Gedackt 8 Salicional 8 Dulziana 8 Unda Maris 8 Oktave 4 Koppelflote 4 Viola 4 Larigot 1 1 3 Cor Anglais 16 Hautbois 8 Clairon 4 3 2022 wurden die fehlenden Register erganzt Hauptorgel BearbeitenDie Orgelanlage der Basilika hat heute 135 klingende Register keine Transmissionen auf vier Manualen und Pedal drei Register sind noch vakant Das neogotische Prospektgehause hat eine Hohe von 14 Metern eine Breite von 9 Metern und eine Tiefe von 10 Metern 4 Die Disposition umfasst einen grossen Fundus an Grund und Zungenstimmen 5 I Hauptwerk C c40 1 Principal 16 0 2 Bordun 16 0 3 Gamba 16 0 4 Seraphon Principal 0 8 0 5 Principal 0 8 0 6 Seraphon Fugara 0 8 0 7 Seraphon Flote 0 8 0 8 Flaut major 0 8 0 9 Gamba 0 8 10 Gemshorn 0 8 11 Gedackt 0 8 12 Violine 0 8 13 Quinte 5 1 3 14 Seraphon Octave 0 4 15 Seraphon Fugara 0 4 16 Octave 0 4 17 Hohlflote 0 4 18 Flauto 0 4 19 Terz 3 1 5 20 Quinte 2 2 3 21 Octave 0 2 22 Flauto 0 2 23 Octavin 0 1 24 Cornett IV25 Mixtur V26 Cymbel V A 1 27 Tuba 16 28 Trompete 0 8 29 Euphone 0 8 II Oberwerk C c430 Viola 16 31 Gedackt 16 32 Principal 0 8 33 Seraphon Gamba 0 8 34 Seraphon Gedackt 0 8 35 Cello 0 8 36 Quintaton 0 8 37 Rohrflote 0 8 38 Dolce 0 8 39 Flaut harmonique 0 8 40 Vox Angelica 0 8 41 Octave 0 4 42 Rohrflote 0 4 43 Violine 0 4 44 Flauto dolce 0 4 45 Septime 2 2 7 46 Nasard 2 2 3 47 Octave 0 2 48 Piccolo 0 2 49 Terz 1 3 5 50 Progressio III51 Mixtur IV52 Fagott 16 53 Trompete 0 8 54 Clarinette 0 8 55 Schalmei A 2 0 8 56 Trompete A 1 0 4 III Schwellwerk C c457 Salicet 16 58 Lieblich Gedackt 16 59 Seraphon Principal 0 8 60 Geigenprincipal 0 8 61 Seraphon Concertflote 0 8 62 Seraphon Violine 0 8 63 Horn A 3 0 8 64 Salicional 0 8 65 Gedackt 0 8 66 Flaut Amabile 0 8 67 Aeoline 0 8 68 Vox Coelestis 0 8 69 Octave 0 4 70 Gemshorn 0 4 71 Cremona 0 4 72 Traversflote 0 4 73 Nachthorn 0 4 74 Quintflote 2 2 3 75 Flautino 0 2 76 Terzflote 1 3 5 77 Harmonia aetheria III78 Cornett V79 Mixtur V80 Carillon III81 Tuba 16 82 Trompete 0 8 83 Oboe 0 8 84 Krummhorn 0 8 85 Vox humana 0 8 86 Clairon 0 4 Tremolo IV Fernwerk C c487 Bordun 16 88 Principal 0 8 89 Seraphon Flote 0 8 90 Gedackt 0 8 91 Violine 0 8 92 Quintaton 0 8 93 Labial Oboe 0 8 94 Aeoline 0 8 95 Vox Coelestis 0 8 96 Octave 0 4 97 Traversflote 0 4 98 Waldflote 0 2 99 Sesquialter II100 Trompete 0 8 101 Cor Anglais 0 8 102 Phyharmonika A 1 16 Phyharmonika A 4 0 8 CelestaBombardenclavier C c4103 Tuba magna 16 104 Tuba mirabilis 0 8 105 Cor harmonique 0 4 Seraphon CelestaCymbelstern Pedal C g1106 Contrabass 32 107 Bordun 32 108 Principalbass 16 109 Octavbass 16 110 Violon 16 111 Subbass 16 112 Gedacktbass A 5 16 113 Salicetbass 16 114 Quintbass 10 2 3 115 Principal 0 8 116 Cello 0 8 117 Bassflote 0 8 118 Bordun 0 8 119 Dulciana 0 8 120 Terzbass 6 2 5 121 Quinte 5 1 3 122 Septime A 1 4 4 7 123 Seraphon Fugara 0 4 124 Octave 0 4 125 Flote 0 4 126 Bombarde 32 127 Posaune 16 128 Trompete A 1 16 129 Trompete 0 8 130 Fagott 0 8 131 Clairon 0 4 132 Seraphon Clarino 0 2 Fernpedal C g1133 Subbass 16 134 Gedacktbass 16 135 Octavbass 0 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I IV I III II IV II IV III I P II P III P IV P Bombardenclavier und Seraphon Celesta konnen an jedes Manual und Pedal gekoppelt werden Superoktavkoppeln I I II I III I IV I III II IV II III III IV III IV IV I P Suboktavkoppeln II I III I IV I III II IV II IV III Spezialkoppeln Melodiekoppel Sup Okt I I Quintkoppel P P Spielhilfen Zwei freie Kombinationen Feste Kombinationen Principalchor Gambenchor Violinenchor Flotenchor Forte I Forte II Forte III Handregister Tutti Fortissimo Forte Mezzoforte Piano Pianissimo Forte Fernwerk Piano Fernwerk Registercrescendo Automatisches Pedal III Automatisches Pedal IV An Absteller Manual Rohrwerke ab Manual Rohrwerke zu Seraphone zu Crescendo ab Crescendo ab Fernwerk Aus Hauptorgel Aus FernwerkAnmerkungen a b c d e 2022 erganzt 2022 vom 4 zum 8 verschoben Labial Extension aus Nr 102 2022 wurde eine Terz 12 4 5 angelangt und der Ursprungszustand wieder hergestellt Chororgel Bearbeiten nbsp Chororgel im sudlichen QuerhausDie Chororgel wurde 1980 von Romanus Seifert amp Sohn Kevelaer erbaut Das Schleifladen Instrument hat 10 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 6 I Hauptwerk C f31 Rohflote 8 2 Prinzipal 4 3 Flauto 4 4 Mixtur II III 0 1 1 3 II Positiv C f35 Lieblich Gedackt 0 8 6 Blockflote 4 7 Prinzipal 2 8 Sesquialter I II Pedalwerk C d10 9 Untersatz 0 16 10 Pommer 0 8 Koppeln II I I P II POrganisten BearbeitenVon 1983 bis 2000 war der insbesondere als Improvisator bekannt gewordene Wolfgang Seifen Organist an der Marienbasilika Sein Nachfolger ist Elmar Lehnen Literatur BearbeitenKarl Heinz Gottert Die grosse Seifert Orgel in der Kevelaer Marienbasilika In Ars Organi 55 Jahrgang Nr 3 September 2007 ISSN 0004 2919 Gregor Klein Die grosse Seifert Orgel der Marienbasilika zu Kevelaer In Ars Organi 29 Jahrgang Nr 3 September 1981 ISSN 0004 2919 Einzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrlich zur Geschichte der Orgel Gregor Klein Geldern Die grosse Seifert Orgel der Marienbasilika zu Kevelaer in Ars Organi 29 Jahrgang Heft 3 September 1984 Zur Restaurierungsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg siehe Karl Heinz Gottert Die grosse Seifert Orgel in der Kevelaer Marienbasilika in Ars Organi 55 Jahrgang Heft 3 Koln September 2007 Zur Disposition des Auxiliarwerkes auf der Website von Orgelbau Seifert Zur Disposition auf der Website von Orgelbau Seifert Disposition auf organindex abgerufen am 18 November 2023 Informationen zur Chororgel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgeln der Marienbasilika Kevelaer amp oldid 239231657