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Die Orgel der Pfarrkirche St Martin in Dudelingen Luxemburg ist eine von Georg und Eduard Stahlhuth gebaute Orgel Sie ist nach den Orgeln der Kathedrale und der Philharmonie beide in Luxemburg Stadt die drittgrosste Orgel des Landes Blick auf die Orgel von St Martin Dudelingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausschreibung 1 2 Auswahl und Fertigstellung 1 3 Erweiterungen und Restaurierung 2 Disposition 3 Concours international d orgue de Dudelange 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAusschreibung Bearbeiten nbsp Spieltisch der OrgelNach dem Bau der 1904 im neogotischen Stil errichteten Pfarrkirche St Martin beschlossen die Stadt Dudelingen und die Pfarrei eine neue dem Ort angemessene Orgel anzuschaffen Eine Orgelkommission zum Vorstudium des projektierten Orgelbaues wurde eigens zu diesem Zweck im Jahr 1911 eingesetzt Die Stadt Dudelingen trat bei dem Projekt als alleiniger Auftraggeber und Finanzier auf 1 Dem Orgelbauer wurden hinsichtlich der Disposition der Orgel keinerlei Grenzen gesetzt doch gab es strikte Vorgaben hinsichtlich der zu verwendenden Materialien und der allgemeinen Asthetik 2 Ausschreibung nach dem Internationalen Regulativ fur Orgelbau Verwendung erstklassiger Materialien Ein hoher Anteil an 16 und 8 Registern Verwendung typisch deutsch romantischer Klangelemente z B Rollschweller Kegelladen und Pneumatik Anleihen aus dem englischen Orgelbau doppelte Prinzipalbesetzung Tuba mirabilis Oboe 8 englischer Konstruktion und Wassermotoren Explizit geforderte franzosische Eigenschaften im Hauptwerk Trompete 8 und Clarinette 8 Ausstattung der Orgel mit zwei Schwellkasten 3 Auswahl und Fertigstellung Bearbeiten Von den sieben eingereichten Kostenvoranschlagen wurde nur Stahlhuths Angebot als den vorgegebenen Kriterien entsprechend angesehen 4 Stahlhuth war im deutschen wie im franzosischen Orgelbau gleich gut bewandert stand in engem Kontakt mit dem franzosischen Orgelbauer Joseph Merklin und besass nach Auftragen und England und Irland profunde Kenntnisse der englischen Orgeltechnik 5 Die Orgel erhielt 45 Registern plus drei Transmissionen aus dem Schwellwerk ins Pedal hatte Kegelladen mit pneumatischer Spiel und Registertraktur und wies zahlreiche Anlehnungen sowohl an den franzosischen z B uberblasende Floten und Zungen in franzosischer Bauform die z T in Paris hergestellt waren als auch an den englischen Orgelbau beispielsweise die Hochdruck Tuba mit 300 mm Winddruck auf 5 Dennoch entsprang sie der deutsch romantischen Klangasthetik 5 zahlreiche 8 Register Unterscheidung der Manuale nach Mensuren weit normal eng und ihrer Starkegraden f mf p Hochdruckregister mit jeweils zwei Labien Seraphon Gedackt 8 und Seraphon Flote 8 Sub und Superoktavkoppeln Am 28 Juli 1912 wurde die Orgel mit einem Konzert in der Dudelinger Kirche feierlich eingeweiht 6 Die Firma Stahlhuth sollte den Unterhalt der Orgel vertraglich ubernehmen doch ging der Betrieb nach dem Ersten Weltkrieg in fremde Hande uber 7 Erweiterungen und Restaurierung Bearbeiten Im Sommer 1962 wurde das Instrument nach der damals vorherrschenden neobarocken Klangasthetik umgebaut und vergrossert Unter anderem wurde eine elektrische Traktur installiert der historische Spieltisch ersetzt massive Veranderungen am Pfeifenwerk vorgenommen hochklingenden Mixturen und Aliquoten hinzugefugt und der Winddruck herabgesetzt 5 Nachdem die Orgel Mitte der 1990er Jahre kaum noch spielbar war wurde sie 2002 von der Firma Thomas Jann Orgelbau umfassend restauriert und mit deutsch romantischen und franzosisch symphonischen Klangfarben erweitert Die Veranderungen von 1962 wurden weitgehend ruckgangig gemacht die pneumatische Traktur jedoch nicht rekonstruiert Anstelle des 1962 hinzugefugten neobarocken Positives wurde ein Bombardwerk mit Horizontalzungen eingebaut Disposition BearbeitenDie Orgel hat aktuell 5261 Pfeifen und 69 Register verteilt auf vier Manuale und Pedal Zusatzlich gibt es 6 Extensionen 4 Transmissionen aus den Manualwerken in das Pedal und drei Gruppenzuge Das Instrument besitzt elektropneumatische Traktur 8 I Grand Orgue C c40 1 Prinzipal 16 h 0 2 Bordun 16 h 0 3 Majorprinzipal 0 8 h 0 4 Minorprinzipal 0 8 h 0 5 Seraphon Gedackt 0 8 h 0 6 Fugara 0 8 h 0 7 Gemshorn 0 8 h 0 8 Rohrflote 0 8 h 0 9 Quinte 5 1 3 10 Octav 0 4 h 11 Flute harmonique 0 4 h 12 Terz 3 1 5 13 Quinte 2 2 3 h 14 Octav 0 2 h 15 Terz 1 3 5 h Kornett V A 1 0 8 16 Grossmixtur III IV 2 2 3 17 Mixtur IV V 0 2 18 Bombarde 16 19 Trompete 0 8 h 20 Horn 0 8 21 Clairon 0 4 Tremulant II Positiv expressif C c422 Bordun 16 h Gamba Ext Nr 25 16 23 Prinzipal 0 8 h 24 Seraphon Flote 0 8 h 25 Gamba 0 8 h 26 Vox coelestis 0 8 h 27 Quintaton 0 8 h Lieblichgedackt Ext Nr 22 0 0 8 28 Octav 0 4 h 29 Flauttraverso 0 4 h Gamba Ext Nr 25 0 4 30 Nasard 2 2 3 31 Quintgamba 2 2 3 32 Piccolo 0 2 h Gamba Ext Nr 25 0 2 33 Tierce 1 3 5 34 Terzgamba 1 3 5 Gambenchor V A 2 0 8 Kornett V A 3 0 8 35 Plein jeu V VI 2 2 3 36 Cor anglais 16 37 Tuba mirabilis 0 8 h 38 Trompete 0 8 h 39 Clarinette 0 8 h Tremulant III Recit expressif C c440 Quintaton 16 41 Geigenprinzipal 0 8 h 42 Flute harmonique 0 8 h 43 Violine 0 8 h 44 Unda maris 0 8 h 45 Zartgedackt 0 8 h 46 Salicional 0 8 h 47 Octav 0 4 48 Rohrflote 0 4 h 49 Fugara 0 4 h 50 Flageolet 0 2 h 51 Progressio harmonique III V 2 2 3 52 Bombarde 16 53 Trompette harmonique0 0 8 54 Basson Hautbois 0 8 55 Oboe 0 8 h 56 Vox humana 0 8 h 57 Clairon harmonique 0 4 Tremulant IV Clavier bombarde C c4 A 4 58 Bombarde en chamade 16 Trompette en chamade Ext Nr 58 0 8 Trompette en chamade Ext Nr 58 5 1 3 Clairon en chamade Ext Nr 58 0 4 Pedale C g359 Untersatz 32 h 60 Majorbass 16 h Minorbass Nr 1 16 61 Subbass 16 h Gamba Ext Nr 25 16 Bordun Nr 22 16 62 Oktavbass 0 8 h 63 Gedacktbass 0 8 64 Cello 0 8 h Zartgedackt Ext Nr 22 0 8 65 Flute 0 4 Choralbass Ext Nr 62 0 4 Contrabombarde Ext Nr 66 32 66 Posaune 16 h 67 Fagott 16 68 Tuba 0 8 h 69 Clairon 0 4 h Koppeln Normalkoppeln P I II I III I IV I III II IV II IV III I P II P III P IV P Suboktavkoppeln II I III I II II III II III III Superoktavkoppeln II I III I II II III II III III I P II P III P Spielhilfen Setzeranlage mit 4995 Speicherplatzen Tutti ein 3 Balanciertritt dient wahlweise als Registerschweller mit 2 verschiedenen Programmierungen C1 C2 oder als Tritt fur das separat schwellbare Horn 20 der Spieltisch besitzt eine MIDI Schnittstelle mit der das Orgelspiel aufgezeichnet und wiedergegeben werden kann Anmerkungen h Register von 1912 restauriertes oder rekonstruiertes Register Gruppenzug fur die Register Nr 8 11 13 14 15 Gruppenzug fur Register Gamba 16 8 4 2 Nr 31 34 Gruppenzug fur Lieblichgedackt 8 und Nr 29 30 32 33 Die 4 Register des Bombardwerks werden aus einer Pfeifenreihe 84 Pfeifen gebildet Concours international d orgue de Dudelange BearbeitenIm Rahmen des Musikfestivals Festival International de Musique d Orgue Dudelange FIMOD wird seit 2007 an der Stahlhuth Orgel in Dudelingen der internationale Orgelwettbewerb Concours international d orgue de Dudelange ausgetragen 9 Dieser Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt Es werden jeweils drei Preistrager in den Kategorien Improvisation und Interpretation ermittelt 10 Weblinks BearbeitenWebsite uber die Orgel deutsch franzosisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Amis de l Orgue Saint Martin Conseil de la fabrique d Eglise de la paroisse Saint Martin Die Dudelinger Kirche und ihre Stahlhut Orgel Imprimerie Saint Paul 2002 Amis de l Orgue Saint Martin Conseil de la fabrique d Eglise de la paroisse Saint Martin Die Dudelinger Kirche und ihre Stahlhut Orgel Imprimerie Saint Paul 2002 S 293 Amis de l Orgue Saint Martin Conseil de la fabrique d Eglise de la paroisse Saint Martin Die Dudelinger Kirche und ihre Stahlhut Orgel Imprimerie Saint Paul 2002 S 293 294 Amis de l Orgue Saint Martin Conseil de la fabrique d Eglise de la paroisse Saint Martin Die Dudelinger Kirche und ihre Stahlhut Orgel Imprimerie Saint Paul 2002 S 303 304 a b c d Geschichte der Stahlhuth Orgel abgerufen am 8 Januar 2023 Amis de l Orgue Saint Martin Conseil de la fabrique d Eglise de la paroisse Saint Martin Die Dudelinger Kirche und ihre Stahlhut Orgel Imprimerie Saint Paul 2002 S 337 338 Amis de l Orgue Saint Martin Conseil de la fabrique d Eglise de la paroisse Saint Martin Die Dudelinger Kirche und ihre Stahlhut Orgel Imprimerie Saint Paul 2002 S 341 Disposition abgerufen am 8 Januar 2023 Concours international d orgue de Dudelange Deutsches Musikinformationszentrum Miz 8 Dezember 2021 abgerufen am 9 Februar 2022 Resultats Concours passes Orgue Dudelange In orgue dudelange lu Abgerufen am 9 Februar 2022 franzosisch Jurymitglieder und Preistrager 2007 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel der Pfarrkirche St Martin Dudelingen amp oldid 234485344