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Eine Opiumhohle auch Opium Divan englisch Opium den bezeichnet einen Rauchsalon in dem Opium legal mit Konzession oder illegal ohne Konzession verkauft und geraucht wurde Ausgehend von China entstanden im 19 Jahrhundert Opiumhohlen auch in Sudostasien Nordamerika und in den Hafenstadten Westeuropas Je nach Klientel waren die Opiumhohlen schlicht oder prunkvoll ausgestattet In der Regel bestanden die Opiumhohlen aus einem grossen Raum der im Wesentlichen Pritschen fur die Opiumraucher enthielt in Einzelfallen waren aber auch Opiumhohlen vorhanden die von einem Korridor ausgehend uber eine Vielzahl von einzelnen Opium Divanen verfugten Die meisten Etablissements hielten ein umfangreiches Equipment vor wie z B spezielle Opiumpfeifen und Opiumlampen die fur den Rauchkonsum des Opiums vonnoten waren Das Rauchen des Opiums folgte in der Regel einem minuzios vorgegebenen Zeremoniell Bereits eine Stunde vor dem Opiumrauchen wurden die Raumlichkeiten des Opium Divans entsprechend hergerichtet indem beispielsweise der Konsumraum aufgeraumt und die fur das Rauchen benotigten Geratschaften bereitgestellt wurden Geraucht werden sollte nur in Gemeinschaft und nach Beginn des Opiumrauchens sollten zudem die Gesprache eingestellt werden In der Regel wurden 20 bis 40 Opiumpfeifen taglich konsumiert Chinesen die 80 bis 100 Opiumpfeifen taglich rauchten wurden respektvoll als Grosse Raucher bezeichnet 1 Opiumhohle in Kolkatas Chinatown 1945 Diese Opiumhohle hatte eine Konzession die Konsumenten rauchten das Opium legal Jede Opiumhohle mit Konzession hatte eine bestimmte Anzahl von lizenzierten Opiumpfeifen In Kalkutta sind insgesamt 186 Opiumpfeifen lizenziert Der Genuss einer Pfeife kostete eine Rupie Opiumhohle in London 1874 eine Illustration der London News vom 1 August 1874 Der Opiumraucher der sich dazu immer bequem auf die Seite niederlegte nahm die Pfeife in die eine Hand und spiesste dann mit der anderen mittels einer feinen Nadel ein erbsengrosses Chandu Klumpchen in seiner Buchse an Dieses hielt er uber die Flamme seiner kleinen Lampe bis der Chandu seine zunachst flussige Form verandert hatte und zu einem zahen Pech verdickt war Dann druckte der Raucher dieses in die enge Offnung seines Pfeifenkopfes Mit einer drehenden Bewegung zog er die Nadel heraus wodurch ein winziger Kanal zum Bambusrohr hin entstand Nun konnte er es sich bequem machen er ruhte auf der Seite drehte den Pfeifenkopf nach unten und hielt ihn uber die Flamme Er zog nur wenige Zuge ein und behielt den Rauch moglichst lange bei sich Je nach der Gewohnung kam dann alsbald manchmal auch erst nach mehreren Pfeifen jener eigenartige Zustand des wohligen Behagens uber die Raucher Die Droge der Entruckung tat ihre Wirkung die Schwere wurde aufgehoben und angenehme Vorstellungen oft erotischer Art erfullten ihn Darauf folgte die bleierne Mudigkeit und schliesslich ein narkotischer Schlaf Der Kater kam nach dem Erwachen und mit ihm der unuberwindliche Wunsch nach der nachsten Pfeife 2 Inhaltsverzeichnis 1 Die Entstehung Etablierung und der Niedergang des Opiumrauchens in China 2 Opiumhohlen in Nordamerika 3 Opiumrauchen als Stigma chinesischer Einwanderer in San Francisco 4 Opiumhohlen in Europa 5 Opiumhohlen in Hamburg 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie Entstehung Etablierung und der Niedergang des Opiumrauchens in China Bearbeiten nbsp Opiumpfeife circa 1890In China wurde Opium lange Zeit in fester Form verzehrt oder in Wasser Saften und Wein gelost getrunken Durch den Brauch des Tabakrauchens anderten sich die angestammten Konsummuster Aufgrund des Fernhandels mit Portugal und Holland verbreitete sich der Tabakgenuss ausgehend von Formosa Taiwan auf die sudlichen Festlandprovinzen Chinas Auch das 1644 durch den letzten Ming Kaiser ausgesprochene Verbot jeder der mit den Barbaren Tabakhandel betrieb wurde mit Enthauptung bedroht konnte den Tabakgenuss nicht eindammen Zu Beginn des 17 Jahrhunderts brachten die Hollander die Sitte des Opiumrauchens nach Formosa Da der Tabakgenuss verboten war und diese Droge hoch besteuert wurde gingen die tabaksuchtigen chinesischen Untertanen dazu uber den Tabak mit Opium zu strecken und zu rauchen Schliesslich wurde das Opium in der fermentierten Form des Chandu pur geraucht Es entstanden uberall Opiumdivane in denen man das Opium kaufen und geniessen konnte Wohlhabende Chinesen verfugten uber einen eigenen Rauchsalon in ihrem Anwesen in dem man mit Geschaftsfreunden gemeinsam Opium rauchte Armere Chinesen besuchten spartanisch ausgestattete Opiumhohlen Diese Entwicklung wurde mit Misstrauen seitens des chinesischen Herrscherhauses betrachtet da das Rauchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht akkulturiert war und Berichte uber Rauschexzesse und Todesfalle befurchten liessen dass diese Konsumform einen unguten Einfluss auf die allgemeinen Sitten ausuben konnte 3 Beunruhigt uber die weite Verbreitung des Opiumrauchens im ganzen Land erliess der chinesische Kaiser Yongzheng 1729 ein Antiopiumedikt das den Ankauf von Opium und das Betreiben von Opiumdivanen unter schwere Strafe stellte Trotz zahlreicher weiterer kaiserlicher Antiopiumedikte in den folgenden Jahrzehnten konnte die Ausbreitung des Opiumkonsums in der chinesischen Gesellschaft nicht verhindert werden Insbesondere in China wurde das Opium nicht nur zur Entspannung sondern auch aufgrund seiner Appetit dampfenden Wirkung geraucht da es zu dieser Zeit in China periodisch zu Hungerkatastrophen kam Um 1830 wurde die Gesamtzahl der Opiumsuchtigen in China bereits auf zwei Millionen Menschen geschatzt daher ging der chinesische Kaiser Daoguang 1839 mit drastischen Massnahmen gegen den illegalen Opiumhandel der britischen East India Company vor Nach Chinas Niederlagen im Ersten 1839 1842 und Zweiten Opiumkrieg 1856 1860 wurde der Opiumhandel in China legalisiert Die Zahl der Opiumsuchtigen stieg in der Folgezeit an von 13 Millionen 1906 auf 40 Millionen 1945 Erst nach der 1949 erfolgten Machtubernahme durch Mao Zedong sank die Zahl der Opiumraucher in China rapide und stetig ab 4 Opiumhohlen in Nordamerika BearbeitenIn den USA wurde das Opiumrauchen im Wesentlichen in San Francisco New York City New Orleans und Albany praktiziert Die Opiumhohlen in New Yorks Chinatown waren nicht so opulent und zahlreich wie jene der amerikanischen Westkuste H H Kane der zwischen 1870 und 1880 den Opiumkonsum in New York untersuchte verortete die Opium Dens oder Opium Joints im zeitgenossischen Wortgebrauch zwischen der Mott Street und der Pell Street in Manhattans Chinatown Zu dieser Zeit wurden die Opiumhohlen in New York fast ausschliesslich von Chinesen betrieben Wie auch in San Francisco wurden die Opiumhohlen in New York von Amerikanern unterschiedlichster Herkunft genutzt 5 Schatzungsweise 100 000 bis 150 000 Konsumenten sollen zu Beginn des 20 Jahrhunderts in den USA regelmassig Opium geraucht haben Der Chanduimport stieg im Jahresdurchschnitt 1860 1869 von 10 000 kg auf 75 000 kg im Durchschnitt der Jahre 1900 1909 an wahrend die Gesamtbevolkerung der USA in diesem Zeitraum nur um das Zweieinhalbfache anstieg und der Anteil der chinesischen Bevolkerung sich lediglich verdoppelte Im Februar 1909 wurde in den USA die Einfuhr von Rauchopium unter Strafe gestellt Dieses von dem Arzt Hamilton Wright massgeblich mitgestaltete Gesetz sollte Signalwirkung fur die Internationale Opiumkommission haben Durch die internationale Opiumkonferenz im Jahr 1912 erfolgte schliesslich internationale Achtung von Opium Zudem wurde per Gesetz 1914 die inlandische Chandufabrikation erheblich beschrankt und schliesslich verboten so dass in der Folge zeitweise eine illegale heimische Chandufabrikation entstand und der Opiumschmuggel erheblich zunahm Noch nach dem Ersten Weltkrieg sollen in New York innerhalb von zweieinhalb Jahren 700 Opiumraucher verhaftet worden sein 6 Die letzte Opiumhohle New Yorks wurde erst in den 1950er Jahren geschlossen In Kanada entstanden durch chinesische Immigranten Chinatowns in Victoria und Vancouver In der Folge etablieren sich in diesen Stadten Opiumhohlen gegen Ende des 19 Jahrhunderts Shanghai Alley in Vancouvers Chinatown wurde durch seine rustikalen Opiumhohlen bekannt Wie auch andernorts wurden die kanadischen Opiumhohlen sowohl von Chinesen als auch Nicht Chinesen besucht Nachdem die US amerikanische Stadt San Francisco Steuern auf Rauchopium erhob verlagerte sich der Handel nach Vancouver Von dort wurde ein erheblicher Teil des Rauchopiums in die USA geschmuggelt 7 Opiumrauchen als Stigma chinesischer Einwanderer in San Francisco BearbeitenNoch bevor die ersten Chinesen in die USA einwanderten wurde durch Berichte von US Kundschaftern und Missionaren die seit ca 1800 das Land der Finsternis bereisten das Bild vom glucksspielsuchtigen opiumrauchenden Kuli gepragt Uber 100 000 chinesische Einwanderer kamen allein zwischen 1850 und 1890 in die USA nicht selten wurden sie uber amerikanische Maklerburos in China als billige Arbeitskrafte angeworben Auch die Pacific Railroad of California warb zahlreiche chinesische Arbeiter fur den Eisenbahnbau in Kalifornien Wahrend des Goldrausches verliessen viele einheimische Arbeiter ihre Arbeitsplatze und die Chinesen waren ein willkommener Ersatz 8 Die anfangs beargwohnten schmachtigen Fremden erwiesen sich als ausdauernde Arbeiter die trotz der brutalen Arbeitsbedingungen Hunderte kamen bei den fast ohne Schutzvorkehrungen ausgefuhrten Sprengungen ums Leben duldsam ihre Arbeit verrichteten Auch nach Feierabend blieb es in den Camps der Arbeiter ruhig die alkoholabstinenten Chinesen rauchten ihre Opiumpfeife und niemand nahm Anstoss daran Im Gegenteil ein Teil ihres Lohns wurde ihnen zuweilen gar in Form von Opium ausgezahlt 9 Bis zur Fertigstellung der transkontinentalen Eisenbahnstrecke im Jahre 1869 gab es nur latente antichinesische Ressentiments die jedoch in der Folgezeit durch rassistische Kampagnen geschurt wurden Mehrere 10 000 arbeitssuchende Chinesen zogen in den Grossraum San Francisco wo man sie alsbald von der einheimischen Arbeiterschaft als lastige Konkurrenz empfand Sie waren eher bereit unter wesentlich harteren Arbeits und Lohnbedingungen als die Weissen zu schuften Wahrend der Wirtschaftskrise in den 70er Jahren des 19 Jahrhunderts stellten die Chinesen in Kalifornien schliesslich 25 der Lohnarbeiter Insbesondere die Gewerkschaften agitierten gegen die unerwunschten chinesischen Lohndrucker Nicht nur dass man den Chinesen die Aufnahme in die Gewerkschaft verweigerte es wurde ihnen auch pauschal unterstellt bewusst die amerikanische Wirtschaft zu unterminieren um sie hernach zu dominieren Ins Zentrum der antichinesischen Ressentiments ruckte die Sitte des Opiumrauchens die als Beweis fur die Gefahrlichkeit der Chinesen instrumentalisiert wurde 10 Weitere Nahrung erhielten diese Ressentiments durch die Boulevardpresse in der Chinesen pauschal als schmutzige und obskure Gestalten beschrieben wurden denen man vom Meuchelmord bis hin zur Prostitution jede denkbare Art der Kriminalitat zutraute Illustriert wurden die entsprechenden Pamphlete dann mit Bildern von Opiumrauchern die der Leserschaft die Verdorbenheit der chinesischen Rasse vor Augen fuhren sollte Als nach 1870 auch weisse Amerikaner die Sitte des Opiumrauchens ubernahmen sah man die Grundfesten des weissen Amerikas bedroht 11 In der Asiatic Exclusion League konnte man beispielsweise folgendes vernehmen Irgendwie wurden sie mit Hilfe hinterhaltiger Methoden durch die Chinesen dazu gebracht die Droge zu nehmen Es kam vor dass kleine Madchen von nicht mehr als 12 Jahren in chinesischen Waschereien gefunden wurden als sie unter dem Einfluss der Droge standen Welche anderen Verbrechen sonst noch an diesen dunklen und stinkenden Orten begangen wurden wenn die jungen unschuldigen Opfer unter dem Einfluss der Droge standen ist fast zu schrecklich um es sich vorstellen zu konnen 12 Diese und weitere Berichte beunruhigten Behorden und Gesetzgeber mit der Konsequenz sich nun der Chinesenfrage zu widmen In kurzer Abfolge wurden zahlreiche antichinesische Gesetze erlassen die deren Kultur und Lebensbedingungen erheblich beeintrachtigten und immer mehr einschrankten z B Verbot der traditionellen Haartracht 1873 Zuzugsbeschrankungen Wohnsitznahme nur in bestimmten Stadtteilen San Franciscos 1865 In die Reihe dieser diskriminierenden Gesetze fugte sich auch das 1875 in San Francisco erlassene erste Strafgesetz der westlichen Welt gegen den Opiumkonsum City Ordinance welches Opiumrauchen bei Geld und oder Freiheitsstrafe verbot Dieses Gesetz wurde prompt umgesetzt es kam zu Festnahmen und Verurteilungen Bei geschatzten 3000 4000 Opiumsuchtigen in San Francisco im Jahre 1885 gab es 38 Festnahmen von Besitzern der Rauchhauser und 220 Festnahmen von Besuchern dieser Etablissements Da das Verbot nicht die gewunschte Wirkung erzielte erwog man zeitweise die Legalisierung des Opiumrauchens um an potenziellen Steuern partizipieren zu konnen Dieser Gedanke wurde aber zugunsten der Beibehaltung der Strategie der Kriminalisierung verworfen Dennoch konnte das Opiumrauchen nicht ausgerottet werden es sollte erst 50 Jahre spater allmahlich verschwinden Dieses Gesetz wurde 1889 erheblich verscharft Opiumrauchen und das Betreiben eines Dens konnte mit 250 US bis 1000 US Geldstrafe und oder drei bis sechs Monaten Freiheitsstrafe geahndet werden Auch in den meisten anderen amerikanischen Bundesstaaten wurden bis 1914 Gesetze gegen das Opiumrauchen und das Betreiben von Opiumhohlen erlassen 13 Daneben durften die Chinesen ab 1887 kein Rauchopium mehr einfuhren die Produktion war durch ein 1890 erlassenes Gesetz nur US amerikanischen Staatsburgern vorbehalten Die antichinesischen Gesetze bildeten den Auftakt fur eine regelrechte Hetzkampagne die in Los Angeles San Francisco und Vancouver uber verschiedene Ungerechtigkeiten hinaus sogar zu Pogromen fuhrte Durch das Rauchopiumverbot wurde der weisse Opiumkonsum oral bzw subkutan kaum tangiert dieses Verbot richtete sich eindeutig gegen eine Minderheit die dadurch symbolisch in ihrem Status degradiert und kriminalisiert wurde Es diente der offentlichen Bekraftigung der weissen Normen und ihrer vorherrschenden Vorstellung der Moral 14 Opiumhohlen in Europa Bearbeiten nbsp Ein neues Laster Opiumhohlen in Frankreich Titelbild des Le Petit Journal vom 5 Juli 1903Das Opiumrauchen kam im Verlauf des 19 Jahrhunderts auch in Westeuropa in Mode Insbesondere in den Hafenstadten etablierten sich Opiumhohlen die im Wesentlichen von Chinesen betrieben wurden Die Besucher setzten sich aus Chinesen und Europaern zusammen Schon 1840 existierten Opiumhohlen in London Marseille und Le Havre Franzosische Auswanderer fuhrten die Sitte des Opiumrauchens aus Indochina nach Frankreich ein 15 Spater existierten beispielsweise auch in Rotterdam Paris Toulon Brest Liverpool und Hamburg Opiumhohlen Insbesondere arme Industrie und Hafenarbeiter besuchten die Rauchsalons aber auch Protagonisten der Intellektuellen und kunstlerischen Szene Im Jahr 1921 wurden in England 184 Personen aufgrund Opiumrauchens strafrechtlich belangt davon 69 in London und 72 in Liverpool Unter diesen 184 Personen waren 92 Seeleute 16 Im Gegensatz zu Nordamerika bestanden in Europa jedoch nur kleine chinesische Gemeinden daher blieben dort die Opiumhohlen nur eine Randerscheinung Opiumhohlen in Hamburg BearbeitenIn Hamburg betrug im Jahr 1910 die Zahl der in der Stadt gemeldeten Chinesen 207 Personen die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kurzzeitig sank und bis 1927 wieder auf 150 Personen anstieg Die Chinesen kamen im Wesentlichen als Seeleute nach Hamburg und siedelten sich hauptsachlich im Chinesenviertel auf St Pauli an Sie arbeiteten im Gastronomiebereich betrieben Waschereien oder arbeiteten im Hafen In den 1920er Jahren war Hamburg neben Genua und Marseille wichtigster Umschlagplatz fur den illegalen Drogenhandel in Europa 17 In einer Polizeimeldung vom 4 August 1921 wird folgendes ausgefuhrt nbsp Erinnerungstafel an das einstige Chinesenviertel in der Schmuckstrasse Der Polizei ist bekannt das sich in Hamburg eine Reihe von Opiumhohlen befindet in denen nicht nur die in Hamburg zahlreich weilenden Kulis und anderen Chinesen sondern auch Japaner und Deutsche sich dem Genuss dieses Giftes hingeben Der Polizei gelang es zwei dieser gefahrlichen Statten ausfindig zu machen und zwar Hafenstrasse 126 und Pinnasberg 77 Unter dem Deckmantel eines Grunwarengeschaftes beziehungsweise einer Wascherei waren im Keller versteckt die Lasterhohlen aufgeschlagen worden und erfreuten sich grossten Zuspruchs Bei der Uberholung wurden in beiden Kellern etwa 50 Personen vorgefunden Die Betreffenden lagen bereits im tiefsten Opiumrausch oder wurden opiumrauchend angetroffen In beiden Opiumhohlen wurde eine Anzahl Pfeifen Opiumlampen und Opium selbst vorgefunden und beschlagnahmt Gegen die Inhaber der beiden Opiumhohlen ist eine Untersuchung eingeleitet worden Die Aufdeckung weiterer Lokale steht bevor 18 Noch in den 1930er Jahren soll es auf St Pauli illegale Opiumhohlen gegeben haben Ab Mitte der 1930er Jahre unterlag die kleine chinesische Gemeinde Hamburgs verstarkt polizeilicher Observation und Verfolgungsmassnahmen durch den NS Staat Im Rahmen der sogenannten Chinesenaktion am 13 Mai 1944 wurden die letzten in Hamburg verbliebenen 130 Chinesen verhaftet und fur mehrere Monate in das Polizeigefangnis Fuhlsbuttel eingeliefert wo es zu Misshandlungen kam 19 Anschliessend mussten die inhaftierten Chinesen Zwangsarbeit im Arbeitserziehungslager Langer Morgen leisten Dort starben einige dieser Zwangsarbeiter an den schweren Misshandlungen Dies war das Ende des Chinaviertels in Hamburg 20 Literatur BearbeitenMatthias Seefelder Opium dtv Munchen 1987 ISBN 3 423 11280 8 Peter Selling Die Karriere des Drogenproblems in den USA Eine Studie uber Verlaufs und Entstehungsformen sozialer Probleme Centaurus Verlagsgesellschaft Pfaffenweiler 1989 ISBN 3 89085 207 6 Peter Selling Zur Geschichte des Umgangs mit Opiaten in Sebastian Scheerer Irmgard Vogt Hrsg Drogen und Drogenpolitik Ein Handbuch Frankfurt New York 1989 Bernd Eberstein Hamburg China Geschichte einer Partnerschaft Christians Hamburg 1988 Wolfgang Schivelbusch Das Paradies der Geschmack und die Vernunft Eine Geschichte der Genussmittel Munchen Wien 1980 Manfred Kappler Drogen und Kolonialismus Zur Ideologiegeschichte des Drogenkonsums Frankfurt 1991 W Schmidtbauer J vom Scheid Handbuch der Rauschdrogen Munchen 1988 L Lewin Phantastica Die betaubenden und erregenden Genussmittel Volksverlag Linden 1980 Reprint der II Auflage von 1927 Sebastian Scheerer Die Genese der Betaubungsmittelgesetze in der Bundesrepublik Deutschland und in den Niederlanden Gottingen 1982 Fritz Redlich Rauschgifte und Suchten Weltwirtschaftliche und soziologische Betrachtungen zu einem medizinischen Thema Kurt Schroeder Verlag Bonn 1929 Werner Thomas Rauschgifte und ihre Opfer Eine Richtigstellung und Erganzung in Kriminalistische Monatshefte Zeitschrift fur die gesamte kriminalistische Wissenschaft und Praxis Berlin 1935 A Hirschmann Die Opiumfrage und ihre internationale Regelung Dissertation Tubingen 1912Weblinks BearbeitenLars Amenda Geheime Tunnel unter St Pauli Geruchte uber das Chinesenviertel in den 1920er Jahren Hamburg 2008 Opium Museum Webarchiv Commissioner Jesse B Cook 1931 06 San Francisco s old Chinatown Opium degrading the French Navy H H Kane M D 24 September 1881 American Opium Smokers Einzelnachweise Bearbeiten vgl W Schmidtbauer J vom Scheid Handbuch der Rauschdrogen Munchen 1988 S 299f Matthias Seefelder Opium dtv Munchen 1987 S 156 vgl Peter Selling Die Karriere des Drogenproblems in den USA Eine Studie uber Verlaufs und Entstehungsformen sozialer Probleme Centaurus Verlagsgesellschaft Pfaffenweiler 1989 S 278 und Seefelder 1990 S 152f vgl Michael Nanut Wolfgang Regal Wie Opium unter das Volk gebracht wurde 1 2 Vorlage Toter Link www aerztewoche at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven in Arzte Woche Wien 2007 Nr 42 American Opium Smokers vgl Fritz Redlich Rauschgifte und Suchten Weltwirtschaftliche und soziologische Betrachtungen zu einem medizinischen Thema Kurt Schroeder Verlag Bonn 1929 S 48 f vgl Jane F Murphy 1922 The Black Candle opium smoking in Canada Memento vom 30 Juli 2012 im Webarchiv archive today vgl Manfred Kappler Drogen und Kolonialismus Zur Ideologiegeschichte des Drogenkonsums Frankfurt 1991 S 293 ff und Selling 1988 S 15 Peter Selling Zur Geschichte des Umgangs mit Opiaten in Sebastian Scheerer Irmgard Vogt Hrsg Drogen und Drogenpolitik Ein Handbuch Frankfurt New York 1989 S 282 vgl Kappler 1991 295 f Selling 1988 15 f Scheerer 1982 23 f Kappler 1991 296 vgl Selling1988 15f Scheerer 1982 24 Asiatic Exclusion League zitiert bei Selling 1988 16 vgl Selling 1988 16f Scheerer 1982 24 vgl Selling 1989 282 Scheerer 1982 25 Kappler 1991 299 vgl Katharina Steffen Vom Heilmittel zum Suchtstoff Die Geschichte des Opiums in Neue Zurcher Zeitung Nr 279 2 Dezember 1991 vgl Redlich 1929 48 vgl Bernd Eberstein Hamburg China Geschichte einer Partnerschaft Christians Hamburg 1988 S 253 ff zitiert bei Helmut Ebeling Schwarze Chronik einer Weltstadt Hamburger Kriminalgeschichte 1919 bis 1945 Ernst Kabel Verlag 1980 S 171 f Lin Hierse Roter Schnaps und Chongs Geschichte In https taz de taz Verlags u Vertriebs GmbH 24 November 2018 abgerufen am 20 Dezember 2021 vgl Thomas Werner Rauschgifte und ihre Opfer Eine Richtigstellung und Erganzung in Kriminalistische Monatshefte Zeitschrift fur die gesamte kriminalistische Wissenschaft und Praxis Berlin 1935 und Lars Amenda Geheime Tunnel unter St Pauli Geruchte uber das Chinesenviertel in den 1920er Jahren Hamburg 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opiumhohle amp oldid 225216737