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Oka Masao japanisch 岡 正雄 1898 in Matsumoto Prafektur Nagano 1982 war ein japanischer Ethnologe und begrundete die Japanologie an der Universitat Wien 1 Leben BearbeitenOka Masao studierte von 1920 bis 1924 an der Universitat Tokyo Soziologie Von 1925 bis 1926 betrieb er Forschungen zur Minzokugaku Volkskunde zusammen mit Yanagita Kunio Oka entdeckte in einer Schweizer Buchhandlung das Buch Volker und Kulturen von Pater Wilhelm Schmidt SVD Er war davon begeistert und zeigte es Yanagita der ihn bei sich als Schuler aufnahm Gleichzeitig fand sich Oka mit Gleichaltrigen zusammen in einer AG die sie APE Kai nannten Archeology Prehistory Ethnology 2 Yanagita hatte nachdem er aus Genf zuruckgekommen war den sogenannten Donnerstagssalon Mokuyōkai gegrundet Dort trafen sich Forscher und konnten sich uber die neuesten Forschungsergebnisse austauschen es gab Vortrage Origuchi Shinobu ein Religionswissenschaftler hielt dort einen Vortrag uber das Phanomen der Marebito 稀人 Besuchergottheiten 3 Zu diesem Zeitpunkt war Oka gerade Praktikant Shosei bei Yanagita und wohnte bei seinem Meister im Haus Er betreute in dieser Zeit die Zeitschrift Minzoku 民族 Oka war beeindruckt von Origuchis Vortrag und verfasste selbst einen Artikel Ijin to sono ta 異人とその他 Fremde und anderes 1928 Er brachte in diese Uberlegungen die Wirtschaftsgeschichte und auch das Besucherbrauchtum Melanesiens mit hinein und beschrankte sich damit nicht nur auf Japan Zu diesem Zeitpunkt da Oka seinen Artikel publizierte hatte Origuchi seine Arbeit noch nicht publiziert Oka hatte deswegen Gewissensbisse und hat dann mit Shibusawas Hilfe auch Origuchis Arbeit rausgebracht gegen Yanagitas Willen Dieser schmiss daraufhin beide aus der Gruppe die sich anschliessend aufloste 1929 studierte er Volkerkunde in Wien Seine Reise wurde von Shibusawa Keizō finanziert dem Mazen der Volkskunde In Wien hatte sich gerade der Lehrstuhl fur Volkerkunde von dem der physischen Anthropologie getrennt Chef des Instituts war Pater Wilhelm Koppers SVD In Wien lernte Oka historische Methoden und eignete sich deren Vorgehensweise an Er lernte dort auch Alexander Slawik kennen Slawik hatte nach dem Studium der Ostasienwissenschaften bereits seine Dissertation eingereicht durfte aber nicht promovieren denn die Facher Sinologie und Japanologie gab es damals noch nicht Schliesslich traf er Oka der ihn von der Ethnologie uberzeugte Slawik sagte uber Oka Er verfuhrte mich zur Volkerkunde ein Glucksfall 4 In den spaten 1930er Jahren initiierte Oka Masao spaterer Begrunder der japanischen Kulturanthropologie die Errichtung eines Lehrstuhls fur Japankunde an der Universitat in Wien Seine Idee wurde von Wiener Volkerkundeprofessoren gefordert und mit der finanziellen Unterstutzung durch Baron Mitsui Takaharu 三井高陽 1938 ermoglicht Als Gastprofessor ubernahm Oka die Leitung des Instituts das offiziell am 1 April 1939 seinen Lehrbetrieb aufnahm Der Einfluss Okas auf Slawiks Japanstudien ist unubersehbar aber umgekehrt hat sich auch Slawiks Interesse an der japanischen Fruhgeschichte auf Okas Theorienbildung ausgewirkt Slawik ubersetzte immer etwas fur Oka 1941 kehrte Oka zuruck nach Japan und richtete dort die Minzoku Kenkyusho 民族研究所 etwa Seminar fur Volkskunde ein und begrundete 1943 das Institut fur Volkerkunde Dieses wurde nach dem Krieg zur Bunkashinrigaku Kulturpsychologie bzw Sozialanthropologie Dort arbeiteten spater auch Ishida Eiichirō und Umesao Tadao ein Okologe der Rinderherden in der Mongolei untersuchte Ishida hat sich spater der Andenforschung zugewandt 1945 wurde der Lehrstuhl fur Japanforschung in Wien aufgelost weil die Gelder dafur fehlten Er wurde wieder der Volkerkunde angeschlossen Die Forscher kamen aus dem Exil zuruck Erst ab 1964 gab es wieder einen eigenen Lehrstuhl fur Japanwissenschaften 1953 machte Oka Expeditionen in das Dorf Ihama an der Sudspitze der Izu Halbinsel organisiert von der Hauptstadt Universitat Dort entdeckte er eine Dorforganisation nach Altersklassensystem Uber die Meiji Universitat beteiligte er sich 1960 auch an Eskimostudien Bei einem dreitagigen Symposium der APE kai 1958 an dem neben Oka auch der Volkskundler Ishida Eiichirō der Archaologe Egami Namio und der Prahistoriker Yahata Ichirō 1902 1987 beteiligt waren entwickelten sie entgegengesetzt zu Yanagitas Theorie der Verbreitung in Kreisen eine Theorie der Verbreitung von Kultur in Schichten bzw Komplexen Sie unterteilten die Herkunft der Japaner und die Besiedelung Japans in 5 Schichten Das war revolutionar und schockte einige Forscher darunter auch Yanagita nach der Veroffentlichung sehr 1964 grundete er schliesslich sein eigenes Institut an der Universitat Tokio Nach seiner Pensionierung als Professor an der Universitat Tokio zog Oka sich nach Genf zuruck und schrieb dort ein Buch Der Winter in Genf ist einsam Das Buch handelt von Okinawa Er schreibt dass in der Nahe ein grosser alter Mann wohnt den er nicht besucht hat Er meinte Yanagita Yanagita war gefurchtet und hochverehrt ein Pate der Ethnologie Zu den Feierlichkeiten der Abteilung Japanologie des Instituts fur Ostasienwissenschaften der Universitat Wien im WS 2007 2008 wurde Oka Masao in einer Ringvorlesung 160 Jahre Japanforschung in Osterreich noch einmal besondere Aufmerksamkeit zuteil Werke Bearbeiten1933 Kulturschichten in Alt Japan 3 Bande Dissertation Universitat Wien Text in Deutsch 5 Neuauflage hrsg von Josef Kreiner 2 Bande Bier sche Verlagsanstalt Bonn 2012 ISBN 978 3 936366 40 2 ISBN 978 3 936366 41 9 1958 Nihon minzoku no kigen 日本民族の起源 dt etwa Ursprung des japanischen Volkes Gesprache mit Ishida Eiichirō Egami Namio Yawata Ichirō 1979 Ijin sono ta nihon minzoku bunka no genryu to nihon kokka no keissei 異人その他 日本民族 文化の源流と日本国家の形成 dt etwa Fremde und anderes japanisches Volk Ursprung der Kultur und Bildung des japanischen Staates Einzelnachweise Bearbeiten Simone Kremsberger Wiener Japanologie feiert 40 Jahr Jubilaum mit Vortragsreihe 2005 abgerufen am 13 Mai 2011 Alfonso Falero Umesao Tadao s Civilization Theory viewed in the Historical Context of Japanese Anthropological Science PDF 6 6 MB Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 13 Mai 2011 1 2 Vorlage Toter Link ir minpaku ac jp Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis S 274 Literally rare person A term found in ancient Japanese literary records for a spirit or god that may visit a village during a festival the building of a house or other special occasions Josef Kreiner Origuchi Shinobu s Marebitoron in Global Perspective 2004 abgerufen am 13 Mai 2011 Bulletin of Nation Museum of Ethnology 29 1 S 6 Gesellschaft fur Japanforschung JAPANFORSCHUNG Mitteilungen der Gesellschaft fur Japanforschung e V PDF 712 kB 1997 abgerufen am 13 Mai 2011 Japan and Korea an annotated bibliography of doctoral dissertations Abgerufen am 13 Mai 2011 Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Oka der Familienname Masao der Vorname Normdaten Person GND 1020083921 lobid OGND AKS LCCN n80111841 NDL 00059046 VIAF 108515123 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oka MasaoALTERNATIVNAMEN 岡正雄 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer EthnologeGEBURTSDATUM 1898GEBURTSORT Matsumoto Prafektur NaganoSTERBEDATUM 1982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oka Masao amp oldid 205467173