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Der Oberleitungsbus Steglitz war von 1912 bis 1914 ein Oberleitungsbussystem in der damals noch selbststandigen Gemeinde Steglitz heute Ortsteil von Berlin Lokal wurde er als Gleislobus bezeichnet hierbei handelt es sich um eine Ableitung von Gleisloser Omnibus eigentlich Gleislose Bahn beziehungsweise Gleislose Strassenbahn die nur fur die Steglitzer Anlage verwendet wurde 1 Oberleitungsbus SteglitzOberleitungsomnibus der Gemeinde SteglitzOberleitungsomnibus der Gemeinde SteglitzStreckenlange 1 8 kmMaximale Neigung 30 Hochstgeschwindigkeit 25 km hLegende 0 0 Bahnhof SteglitzRobert Luck StrasseBergstrasseBismarckstrasse1 8 Steglitz Knausplatz Inhaltsverzeichnis 1 Technik und Fahrzeuge 2 Chronologie 2 1 Eroffnung 1912 2 2 Umbau 1913 2 3 Einstellung 1914 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTechnik und Fahrzeuge BearbeitenEnde September 1911 beauftragte die Gemeinde Steglitz die Daimler Motorengesellschaft in Marienfelde mit dem Bau der drei Oberleitungsbusse und der Fahrleitungsanlage Mit dem Aufbau der Masten wurde am 8 Marz 1912 begonnen Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 105 000 Mark 2 kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 631 000 Euro Fur die Stromzufuhrung kam das System Mercedes Electrique Stoll zur Anwendung bei dem ein kleiner vierradriger Kontaktwagen zur Stromabnahme auf den zwei Fahrdrahten rollt Da fur beide Richtung nur ein Fahrleitungspaar errichtet wurde musste die Wagen bei Begegnungen typisch fur das System Mercedes Electrique Stoll kurz anhalten und die Zuleitungen zu den Kontaktwagen austauschen Sie fuhren anschliessend mit dem Stromabnehmer des entgegenkommenden Wagens weiter Der Antrieb der Wagen erfolgte durch Porsche Radnabenmotoren an den Hinterradern Die Wagen besassen Vollgummireifen und die Hochstgeschwindigkeit betrug 25 km h Sie boten jeweils 16 Sitz sowie acht Stehplatze und wogen etwa 2 7 Tonnen 3 Die Kabellange zum Stromabnehmer wurde durch eine automatische Seiltrommel reguliert So war ein Ausweichen vom bis zu zehn Metern neben der Oberleitung moglich Die elfenbeinfarbenen Wagen mit Steglitzer Wappenschild auf der Wagenseite waren ohne Schaffner unterwegs bezahlt wurde beim Einstieg vorn beim Fahrer durch den Einwurf einer Munze in eine glaserne Zahlbox eine Fahrkarte wurde nicht ausgegeben Der Fahrpreis betrug zehn Pfennig 2 nbsp Steglitzer Oberleitungsbusse bei der Begegnung die Stromabnehmer werden getauschtChronologie BearbeitenEroffnung 1912 Bearbeiten Die Anlage wurde am 20 April 1912 eroffnet Die 1 8 Kilometer lange elektrifizierte Strecke verband den Bahnhof Steglitz heutige Bezeichnung Rathaus Steglitz mit dem Steglitzer Knausplatz Sie begann in der Klixstrasse spater Robert Luck Strasse fuhrte durch die Bergstrasse und folgte der Bismarckstrasse nach Norden bis Ecke Feuerbachstrasse am Knausplatz Eine ursprunglich mitgeplante Verlangerung uber die Rembrandtstrasse zum Bahnhof Friedenau scheiterte daran dass die Grosse Berliner Strassenbahn die Genehmigung zum Kreuzen ihrer Fahrdrahte versagt hatte 2 Betreibergesellschaft war die Gemeinde Steglitz selbst Das Depot befand sich in der Bergstrasse nahe der Kreuzung zur Bismarckstrasse Der Betrieb begann taglich gegen 6 30 Uhr und endete gegen 0 30 Uhr Von Betriebsbeginn bis etwa 23 00 Uhr wurde im 10 danach im 20 Minuten Takt gefahren 2 Umbau 1913 Bearbeiten Im August 1913 wurde die Trasse des Gleislobusses umgebaut Um den Friedhof Steglitz zu erschliessen fuhren die Wagen ab 1 September 1913 nicht mehr durch die Bismarckstrasse sondern vom Bahnhof Steglitz kommend weiter die Bergstrasse entlang Sie bogen erst am Friedhofseingang nach Norden ab und gelangten nun uber die Altmarkstrasse und die Thorwaldsenstrasse zum Knausplatz Wahrend des Umbaus verkehrte die Bahn nur verkurzt da die Fahrdrahtanlage der alten Strecke wiederverwendet wurde 4 Ab 1914 fuhrte eine Strassenbahn durch die Bismarckstrasse was an der Ecke Bergstrasse nun doch einen Kreuzungspunkt mit dem Gleislobus erforderte Nun war es die Berliner Strassenbahn die darum bat den Fahrdraht des Gleislobusses kreuzen zu durfen was ihr die Steglitzer Gemeinde auch gestattete 4 Einstellung 1914 Bearbeiten Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wurde der Betrieb bereits am 31 Juli 1914 wieder eingestellt Die Oberleitung wurde demontiert und fur militarische Zwecke verwendet Uber den Verbleib der damals noch fast neuen Wagen ist nichts bekannt Siehe auch BearbeitenListe der Stadte mit ehemaligen Oberleitungsbusbetrieben Elektromote 1882 der erste Oberleitungsbus der Welt in Halensee Gleislose Bahn Niederschoneweide Johannisthal 1904 1905 in den ehemaligen Landgemeinden Niederschoneweide und Johannisthal Oberleitungsbus Berlin 1933 1965 in den westlichen Bezirken Spandau und Steglitz Oberleitungsbus Berlin 1951 1973 in den ostlichen Bezirken Mitte Friedrichshain und LichtenbergLiteratur BearbeitenW A Th Muller Die Gleislose Bahn der Gemeinde Berlin Steglitz In Elektrotechnische Zeitschrift ETZ 33 Jg Heft 25 20 Juni 1912 S 645 646 Heinz Jung Der Oberleitungsomnibus der Gemeinde Steglitz In Berliner Verkehrsblatter Heft 4 1962 S 26 ff Weblinks BearbeitenGleislobus Die Linienfuhrung in Steglitz auf www berliner verkehrsseiten de Gleislobus System Elektro Daimler Stoll auf www berliner verkehrsseiten deEinzelnachweise Bearbeiten Gleislobus System Elektro Daimler Stoll auf www berliner verkehrsseiten de a b c d ETZ 1912 Es ist alles schon einmal dagewesen In Die Fahrt Werkzeitschrift der Berliner Verkehrs AG 8 Jg Nr 6 15 Marz 1936 S 83 84 a b Gleislobus Die Linienfuhrung in Steglitz auf www berliner verkehrsseiten de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberleitungsbus Steglitz amp oldid 200538950