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Oberleitungsbus MindenStreckenlange 13 9 kmLegende Hinweis mit Hilfsantrieb zuruckgelegte Abschnitte sind hellblau dargestellt elektrifizierte Abschnitte dunkelblau Minden DomeckEindrahtstelle am Beginn der LindenstrasseMinden VinckestrasseWeserbruckeMinden KaiserstrasseNeesen HebunteNeesen NiemeierBahnstrecke Porta Westfalica HaverstadtBahnstrecke Hamm MindenNeu LerbeckNeesen BaumgartenLerbeck SchutteLerbeck KircheLerbeck FrickeLerbeck Hausberger StrasseBarkhausen PortaWeserbruckeBahnstrecke Hamm MindenBahnhof PortaHausberge SchalksburgHausberge SchaferhofHolzhausen KircheHolzhausen KreuzungHolzhausen AmorkampHolzhausen HitzepohlDer Oberleitungsbus Minden war das Oberleitungsbus System der ostwestfalischen Stadt Minden in Nordrhein Westfalen Es bestand von 1953 bis 1965 und wurde wie die zwischen 1893 und 1959 verkehrende Strassenbahn Minden von der EMR GmbH Kraftverkehr betrieben Hierbei handelte es sich um eine Tochtergesellschaft des Elektrizitatswerks Minden Ravensberg aus der spater die heute nicht mehr existierenden Verkehrsbetriebe Minden Ravensberg VMR entstanden Der Oberleitungsbus wurde nach seiner Stilllegung durch Omnibusse ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Eroffnung 1 2 Erweiterungen 1 3 Einstellung 2 Fahrzeuge 3 Heutige Haltestellenbezeichnungen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Eroffnung Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg galt die Mindener Strassenbahn als technisch veraltet Da sie uberwiegend eingleisig trassiert war und dadurch dem stark zunehmenden zweiseitig fahrenden motorisierten Individualverkehr in die Quere kam war sie zum Verkehrshindernis geworden Nach damaligen Vorstellungen sollten Obusse die Strassenbahn ersetzen eine fur das betreibende Elektrizitatswerk folgerichtige und wirtschaftliche Entscheidung Zudem war der elektrische Betrieb damals gunstiger weil Dieselbusse in den 1950er Jahren noch nicht von der Mineralolsteuer befreit waren Versuchsweise rustete das Unternehmen daher eine durch Kraftomnibusse bediente Strecke teilweise fur den Obus Betrieb um Die Wahl fiel auf die 1928 eroffnete und damals stark genutzte Uberlandbuslinie 8 sie verband die Mindener Innenstadt mit Vlotho Die Obus Linie O8 der Zusatzbuchstabe stand fur Obus verkehrte ab dem 19 Dezember 1953 im 30 Minuten Takt als Radiallinie zwischen Minden und Holzhausen Die circa zehn Kilometer lange Obus Uberlandstrecke fuhrte uber den Stadtbezirk Rechtes Weserufer und die damals selbstandigen Gemeinden Neesen Lerbeck und Hausberge nach Holzhausen mittlerweile alles Stadtteile von Porta Westfalica Die sudliche Endstation war der Holzhausener Ortsteil Hitzepohl Als Fahrtziel war an den Oberleitungsbussen Vlotho angeschrieben ab der Haltestelle Hitzepol erfolgte die Weiterbeforderung jedoch mit Dieselbussen Diese bedienten auf der Fahrt dorthin zusatzlich noch die Gemeinden Holtrup und Uffeln Als Besonderheit stand in der Mindener Altstadt keine durchgehende Oberleitung zur Verfugung rund um den Mindener Dom durften aus asthetischen Grunden keine Fahrdrahte installiert werden Die Obusse uberbruckten somit im Zentrum eine circa 300 Meter lange Strecke mit ihrem Hilfsantrieb Sie drahteten aus Richtung Holzhausen kommend an der Haltestelle Vinckestrasse ab diese befand sich auf dem Grossen Domhof vor der ehemaligen Hauptpost Eingedrahtet wurde auf der Ruckfahrt am Beginn der Lindenstrasse vor dem damaligen Kino Scala Von dieser Betriebsstelle aus wo kein Fahrgastwechsel stattfand fuhrte die elektrifizierte Strecke uber die Tonhallenstrasse und den Klausenwall zuruck zur Weserbrucke Die Hauserblockschleife in der Altstadt wurde somit entgegen dem Uhrzeigersinn befahren Minden war nach dem Oberleitungsbus Rheydt einer der ersten Obus Betriebe weltweit welcher Hilfsmotoren verwendete Anders als in Rheydt diente der Zusatzantrieb in Minden erstmals auch der Fahrgastbeforderung Das Notfahraggregat benotigten die Fahrzeuge ausserdem um den circa einen Kilometer abseits der Stammstrecke gelegenen und gemeinsam mit der Strassenbahn genutzten Betriebshof an der Portastrasse zu erreichen Das Ab und Anlegen der Stromabnehmerstangen erfolgte manuell durch den Schaffner automatische Systeme waren damals noch nicht verfugbar Die Obus Endhaltestelle Domeck befand sich auf dem Kleinen Domhof vor dem Alten Stadthaus Dort entstand 1955 56 auch der neue zentrale Busbahnhof der Stadt Im Gegensatz dazu bestand zur Strassenbahn kein direkter Ubergang sie verkehrte noch bis zu ihrer Stilllegung 1959 uber den Markt Erweiterungen Bearbeiten nbsp Weserbrucke Porta 1957Die Obus Infrastruktur wurde zweimal geringfugig erweitert Nach Fertigstellung einer neuen Weserbrucke zwischen Hausberge und Barkhausen konnte am 29 Mai 1954 eine circa 700 Meter lange Stichstrecke zur Strassenbahn Endstation Porta beim Hotel Kaiserhof eroffnet werden Um eine Kreuzung mit den Oberleitungen der Strassenbahn zu vermeiden verzichtete man im Bereich der Wendeschleife Porta auf die Anlage einer Fahrleitungsschleife die dortige Kehrfahrt erfolgte ebenfalls mittels Hilfsantrieb Die Weserbrucke befand sich damals nordlich des Bahnhofs Porta dem heutigen Bahnhof Porta Westfalica der somit ebenfalls angefahren werden konnte Die Brucke wurde Ende der 1990er Jahre im Zuge des Schnellstrassenbaus abgerissen und durch den heutigen weiter sudlich gelegenen Ubergang abgelost Der Zweig nach Porta war der erste Schritt die Strassenbahn zwischen Minden und Porta zu ersetzen Dadurch ware auch die provisorische Wendeschleife ohne Fahrleitung uberflussig geworden Nahe dem ostlichen Bruckenkopf wurde ein Fahrleitungsdreieck eingebaut obwohl die Ubereckverbindung Minden Barkhausen uber Lerbeck verkehrlich unbedeutend war Wegen eines Felsrutsches im Bereich des Jakobsbergs war der durchgehende Betrieb nordlich des Bahnhofs langere Zeit unterbrochen Die Bedienung beschrankte sich daher vorubergehend auf die beiden Teilabschnitte Minden Lerbeck und Porta Hitzepohl Im Herbst 1954 folgte eine ungefahr zwei Kilometer lange Streckenerganzung zur Bedienung der Siedlung Neu Lerbeck sowie der Lerbecker Ortsmitte Zuvor tangierte der Obus die Gemeinde nur am westlichen Rand im Zuge der Hausberger Strasse Der alternative Linienweg zweigte an der damaligen Haltestelle Neu Lerbeck die sich noch auf Neesener Gemarkung vor der Kreuzung mit der Meissener Strasse befand von der bestehenden Strecke ab Ab dort folgte sie dem Kirchweg und der Strasse Zur Porta die fruher Dorfstrasse hiess Jeder zweite Kurs bediente fortan die Lerbecker Ortsmitte Damit erreichte der Oberleitungsbus Minden seine maximale Ausdehnung von 13 9 Kilometern Einstellung Bearbeiten Schnell erkannte man beim Obus Betrieb jedoch einen Mangel an Flexibilitat und beschloss daraufhin die Strassenbahn nicht durch Obusse sondern durch herkommliche Kraftomnibusse zu ersetzen Nach damaliger Auffassung war der offentliche Personennahverkehr einer Mittelstadt nur mit einem einzigen Verkehrstrager sinnvoll zu bewaltigen und zwar mit dem Dieselbus Der Oberleitungsbus Minden ersetzte somit keine einzige Strassenbahnstrecke am 20 Juli 1965 uber funf Jahre nach Stilllegung der Strassenbahn endete schliesslich auch der Obusbetrieb Heute wird die ehemals durchgehende Linie 8 von der Linie 408 bis Hausberge bedient dort besteht Anschluss an die Linie 418 nach Hitzepohl Die Verbindung Hausberge Vlotho wird heute hingegen nur noch im Schulerverkehr angeboten Auf der linken Weserseite verkehren durchgehende Busse bis Hausberge die jedoch den Bahnhof Porta Westfalica nicht anfahren Fahrzeuge BearbeitenFur den Oberleitungsbus Minden wurden bei der Waggonfabrik Uerdingen und Henschel amp Sohn funf Solowagen des Typs UHIIIs mit den Betriebsnummern 1 bis 5 beschafft ihre elektrische Ausrustung stammte von den Siemens Schuckertwerken Der fur die Bedienung der Mindener Innenstadt und der Endstelle Porta notwendige Volkswagen Hilfsantrieb erlaubte nur eine geringe Hochstgeschwindigkeit von 25 Kilometern in der Stunde Zusatzlich kamen auch Anhanger zum Einsatz in denen auch geraucht werden durfte Vier Obusse wurden 1965 an den Oberleitungsbus Solingen verkauft wo sie unter den neuen Nummern 76 bis 79 noch einige Jahre in Betrieb standen Der funfte Wagen wurde durch einen Unfall stark beschadigt Heutige Haltestellenbezeichnungen BearbeitenEinige der fruheren Obus Haltestellen wechselten spater ihre Bezeichnung teilweise auch mehrmals Minden Kaiserstrasse zwischenzeitlich Minden Hausberger Strasse heute Minden Kanzlers Weide Neesen Niemeier heute Neesen Mittelfeldstrasse Neu Lerbeck heute Neesen Meissener Strasse Lerbeck Schutte zwischenzeitlich Lerbeck Kirchweg heute Lerbeck Georg Rost Strasse Lerbeck Fricke heute Lerbeck Pfahlweg Lerbeck Hausberger Strasse heute Lerbeck Hausberger Strasse 14Literatur BearbeitenNordrhein Westfalen Hessen In Ludger Kenning Mattis Schindler Hrsg Obusse in Deutschland Band 2 Kenning Nordhorn 2011 ISBN 978 3 933613 31 8 Werner Stock Obus Anlagen in Deutschland Hermann Busch Verlag Bielefeld 1987 Seiten 175 176 ISBN 3 926882 00 X Ingrid Schutte Achim Overath Minden Herforder Verkehrsgesellschaft Busfahren gestern und heute Linienverkehre im Raum Minden Lubbecke und Herford Uhle amp Kleimann Lubbecke 2000 ISBN 3 928959 31 X Ingrid und Werner Schutte Minden und seine Strassenbahn Uhle und Kleimann Verlag Lubbecke 1986 ISBN 3 922657 47 8Weblinks Bearbeiten19 Dezember 1953 Obuseroffnung in Minden Dokumentation von Ludger Kenning auf www drehscheibe foren de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberleitungsbus Minden amp oldid 214325831