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Die Nordterritorien der Goldkuste engl Northern Territories of the Gold Coast waren ein britisches Protektorat im nordlichen Teil des heutigen Ghana das von 1897 an bis zur Unabhangigkeit Ghanas 1957 als eigenstandiger Bestandteil der britischen Kolonie Goldkuste existiert hat Das Protektorat wurde vornehmlich geschaffen um eine rechtliche Grundlage zu haben die es rechtfertigt gegen die im Hinterland von Aschanti agierenden Freibeuterarmeen eines Samory Toure und eines Babatu dan Isa gewaltsam vorzugehen aber auch gleichzeitig um bislang noch von keiner europaischen Macht beanspruchte Gebiete im Hinterland der Goldkuste zu besetzen Das Hauptziel dabei war den von Nordwesten und Norden aus vorruckenden Franzosen und den im Osten in das Landesinnere vordringenden Deutschen entgegenzutreten 1 Die Hauptstadt des Protektorats der Nordterritorien der Goldkuste und auch Hauptsitz der Kolonialverwaltung war Tamale Nordterritorien der GoldkusteNorthern Territories of the Gold Coast1897 1902 1957Nordterritorien der Goldkuste in rotAmtssprache EnglischHauptstadt TamaleStaats und Regierungsform britisches ProtektoratWahrung Westafrikanisches PfundErrichtung 1897 Einrichtung als Distrikt 1 Januar 1902 Inkrafttreten der Northern Territories Order in Council 1901 Endpunkt 6 Marz 1957 Unabhangigkeit als Teil von Ghana Vorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Das britische Protektorat der Nordterritorien der Goldkuste zum Beginn des 20 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Die franzosische Konkurrenz 1 1 1 Samori 1 1 2 Der Fall Bondoukou 1 1 3 Das Ende von Samori 1 1 4 Der Marka Dschihad und die Schlacht um Bousse 1 2 Der Auseinanderfall des Aschantireiches 2 Die Errichtung des Protektorats 2 1 Die Zabarima 2 2 Grenzziehung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDie etwa seit den fruhen 1880ern andauernde Weltwirtschaftskrise erreichte um das Jahr 1890 ihren Hohepunkt Die Exportwirtschaft in Westafrika kam dabei fast vollig zum Erliegen weil die importierenden Unternehmen in Europa zunehmend verschwanden und fur Neugrundungen das Kapital fehlte Vielerorts in Europa sah man in diesem Zusammenhang in einer wirtschaftlichen Expansion in den Kolonien auch eine gewisse Gelegenheit zur Krisenbewaltigung besonders im rohstoffreichen Afrika Dazu war es jedoch notwendig zuvor rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen die eine industrielle Ausbeutung von Rohstoffquellen nicht nur zuliessen sondern eine solche auch mit staatshoheitlicher Gewalt sicherstellen konnte Immer wieder hatten Lobbyisten Gruppierungen in den europaischen Parlamenten darauf gedrangt etwas zu unternehmen um z B die Ausbeutung bestimmter Rohstoffquellen in Ubersee fur die europaischen Industrien zu garantieren So wundert es nicht dass Frankreich und Grossbritannien im August 1890 ein Abkommen schlossen um ihre Interessenspharen in Westafrika voneinander abzugrenzen Gemass diesem Vertrag wurde in Westafrika das gesamte Nigerbecken zum britischen Interessengebiet erklart wahrend der obere Niger und der Nigerbogen den Franzosen zuerkannt wurde Vom Hinterland der Goldkuste und von anderen Bereichen Westafrikas war in diesem Vertrag keine Rede Dies lag an einigen machtigen Staaten die in diesen Gegenden bereits seit langem existierten sei es der Mossi Kaiser mit seinem Reich das Aschantireich das Konigreich Dahomey oder auch den erst neu unter dem Deckmantel des Islam entstandenen Freibeuterstaaten wie Bissandougou eines Samori Toure oder das Zabarima Emirat des Gazari bzw Babatu um nur die wichtigsten zu nennen Die franzosische Konkurrenz Bearbeiten Samori Bearbeiten Mit der Unterstutzung von lokalen Hauptlingen war es den Franzosen 1892 1893 gelungen Samori Toure aus den Gegenden des oberen Niger zu vertreiben und ihn in Richtung Suden bis an den Oberlauf des Schwarzen Volta zu drangen Hier grundete Samori einen neuen islamischen Staat mit Dabakala als Hauptstadt nachdem das Auftreten seiner mordenden und plundernden Sofa Banden 2 zuvor in weiten Teilen seines neuen Staatsgebietes zu einer gewissen Entvolkerung gefuhrt hatte Ein Grossteil der Bevolkerung war entweder getotet oder in die Sklaverei verkauft worden Sklavenhandel bildete das so ziemlich einzige wirtschaftliche Fundament von Samoris Staatswesen nbsp Vor einer von Samori s Sofa Truppen zerstorten Moschee in der Nahe von Bouna Elfenbeinkuste 1901 1903Anfang 1895 fiel Samori Toure mit seinem Heer in das sudlich von seinem neuen Machtgebiet gelegene Konigreich Kong 3 ein Von der einst bluhenden Handelsstadt Kong die Hauptstadt des gleichnamigen Reiches die zuvor 20 000 Einwohner gezahlt hatte blieben nach dem Gemetzel von Samoris Sofa Banden nur noch rauchende Trummer ubrig So erging es auch zahlreichen anderen Orten in dieser Region Im Hinterland von Ashanti gab es in der ersten Halfte des Jahres 1896 auch erste Gefechte zwischen Samori s Sofa Truppen und britischen Militareinheiten die sich insbesondere auf die Gegend um Wa und auf das Gebiet von Banda konzentrierten Zahlreiche Ortschaften wurden dabei von der einen Seite erobert und von der anderen kurze Zeit spater wieder zuruckerobert Hinzu kamen die standigen Gefechte zwischen den Sofas und den Franzosen im Norden die Samori immer mehr in Richtung Suden zwangen Dies war aber nicht das einzige Spannungsfeld Die politische Situation in den Nordterritorien wurde zusatzlich verkompliziert durch die Konkurrenz von Briten und Franzosen in der Frage um Gurunsi Zum einen wollte jeder selbst seine Flagge hier aufpflanzen zum anderen wollte man aber auch in jedem Fall einen eventuellen Einmarsch der Deutschen die aus ostlicher Richtung vordrangen verhindern Im Juni 1896 kam es im Zuge der Bekampfung von Samori zur Besetzung von Wa durch franzosische Truppen Dies liess bei den Briten alle Alarmglocken lauten und man bemuhte sich eiligst um zu einer Ubereinkunft mit Samori zu gelangen was allerdings scheiterte Aus britischer Sicht drohte ein offener Zweifrontenkrieg den man jedoch dadurch zu umgehen versuchte dass man Samori nun zu direkten Aktionen zwingen wollte wodurch man allerdings indirekt die Franzosen zu bekampfen versuchte ohne Frankreich dabei den Krieg erklaren zu mussen London autorisierte daraufhin im Juni 1896 den Gouverneur wenn notig Bondoukou 4 gewaltsam einzunehmen Der offizielle Vorwand war dem Treiben des Samori mit allen Mitteln ein Ende zu bereiten nbsp Britisches Feldlager in der Nahe von Kintampo ostlicher Grenzbereich des Banda Gebiets 1897Das britische Gouvernement entsandte daraufhin Militareinheiten in die Regionen des Schwarzen Volta um ihrerseits Samori s Morderbanden zu bekampfen aber Samoris Truppen gelang es immer wieder Gefechten mit den Briten auszuweichen Am 29 Marz 1897 kommt es dann doch zwischen britische Einheiten unter dem Kommando von Francis B Henderson und Samoris Truppen zu einem grosseren Gefecht Weitere Gefechte folgten wie z B am 7 April 1897 in der Nahe von Wa wo mit George E Ferguson auch ein hochrangiger Offizier der Briten getotet wurde Der Fall Bondoukou Bearbeiten Im Juni 1897 erhielt der britische Inspector General in Kumasi O Mitchell den Befehl alle Sofas aus der Region Banda auszuweisen und auch deren Position in Bondoukou zu erkunden Kurze Zeit spater empfing Mitchell Gesandte des gegen Samori intrigierenden Hauptlings Pape der nach dem Tode von Gyamanhene Agyemang Anfang 1897 als Interims Regent die Staatsgeschafte des Konigreiches Gyaman bis zur Wahl eines neuen Konigs ubernommen hatte Pape liess Mitchell mitteilen dass eine grosse Anzahl von Samoris Leuten bereits im Mai 1897 in Richtung Bouna aufgebrochen sei und dass er mit seinen Unterstutzern bereit sei mit den Briten zu kooperieren um den Feind ganzlich aus Bondoukou zu vertreiben Obwohl man sich bewusst war dass Gyaman offiziell franzosisches Schutzgebiet war vereinbarten beide Seiten dass eine britische Militarabteilung am 7 Juli 1897 die Stadt besetzen solle inmitten einer von Pape s Leuten angezettelten allgemeinen Revolte Ohne jedoch dazu eine Genehmigung von Gouverneur Maxwell erhalten zu haben verliess Mitchell am 5 Juli 1897 seine Basis im Banda Gebiet und wandte sich mit einer Militarabteilung uber Tambi nach Bondoukou In Bondoukou war man am 6 Juli 1897 gerade mitten in der Installationszeremonie fur den neuen Imam Kunadi Timitay als die Nachricht eintraf dass einige Weisse mit Kanonen auf der Route nach Tambi unterwegs seien Hauptling Pape bestritt daraufhin gegenuber Bakari Samori s Chief Lieutenant in Bondoukou auf dessen Nachfrage hin jegliche Kenntnis bezuglich des britischen Vorruckens Bakari verliess daraufhin am Morgen des 7 Juli 1897 mit den meisten seiner Sofas die Stadt wahrend sein Chefadjudant Sanusi Dyabi versuchte die Einwohner von Bondoukou zusammenzutreiben und diese zu einer Massenauswanderung in Richtung Norden zu bewegen Die von ihm Zusammengetriebenen zerstreuten sich allerdings wieder bei der erstbesten Gelegenheit Wutend uber den Mangel an Kooperation ordnete Sanusi an mit Hereinbrechen der Nacht Bondoukou niederzubrennen Genau zu diesem Zeitpunkt setzte der Beschuss aus Mitchells Kanonen ein Noch in der Abenddammerung verfolgten die Briten die fluchtenden Sofas bis nach Barabo ein weiteres Vordringen hielt Mitchell jedoch nicht fur ratsam Nach einer Unterredung mit Hauptling Pape wurde dieser schliesslich zum neuen Konig von Bondoukou ausgerufen und am 9 Juli 1897 zog sich Mitchell mit seinen Leuten wieder in Richtung Banda zuruck unter Zurucklassung von vier Soldaten bei Bokari welche die Sofa Bewegungen beobachten sollten Der franzosische Gouverneur in Grand Bassam tobte vor Emporung Gouverneur Maxwell war das eigenmachtige Vorgehen Mitchells mehr als peinlich aber die Gyamans jubelten nbsp Der britische Gouverneur Maxwell beim Ubersetzen uber den Pra auf dem Weg nach Bondoukou September 1897Um weiteren Aktionen britischer Truppen auf dem eigentlich unter franzosischem Schutz stehendem Territorium vorzubeugen wurden umgehend franzosische Truppen in Marsch gesetzt um Gyaman zu besetzen Noch im selben Jahr 1897 war der westliche Teil Gyamans unter franzosischer Kontrolle wahrend die Briten ihrerseits auf Befehl von Gouverneur Maxwell von Banda aus den ostlichen Teil besetzten Britische Einheiten erreichten am 2 September 1897 Bondoukou Gouverneur Maxwell begab sich daraufhin selbst nach Bondoukou wo er am 27 September 1897 eintraf Zahlreiche Unterredungen fanden statt und nach dem Abwarten der Antwort auf eine an Samori gesandte Botschaft begab sich Maxwell am 23 Oktober 1897 wieder auf die Ruckreise Vier Tage spater setzte sich eine etwa 300 Mann starke britische Militarabteilung unter dem Kommando von Captain Jenkinson zu einem Feldzug gegen Samori in Bewegung wobei diese sogar von Imam Kunadi Timitay Hauptling Pape und zahlreichen Gyaman Adligen mit ihren Gefolgsleuten begleitet wurden Man wollte unter allen Umstanden eine Ruckkehr von Samoris Sofa Banden vorbeugen nbsp Der britische Gouverneur Maxwell im Palaver mit den Hauptlingen in Bondoukou 27 September 1897 oder einige Tage spater Angesichts der britischen Aktivitaten beschlossen die Franzosen nun ganzlich von Gyaman Besitz zu ergreifen Capitaine Francois Joseph Clozel erhielt daher am 19 November 1897 in Assikasso den Befehl sich ohne Verzogerung nach Bondoukou zu begeben und die Stadt zu besetzen Er erreichte die Stadt am 5 Dezember 1897 und fand diese in einem trostlosen Zustand vor Zahlreiche Hauser waren zerstort Am 17 Dezember 1897 kehrte schliesslich Imam Kunadi mit etwa 200 bewaffneten Gefolgsleuten von seinem samorianischen Feldzug zuruck Hauptling Pape sollte spater folgen Kunadi traf mit Clozel eine neue Vereinbarung und vermittelte auch bezuglich der Unterwerfung von Hauptling Pape unter die franzosische Oberherrschaft Das Ende von Samori Bearbeiten Mittlerweile eingekeilt von Franzosen und Briten versuchte Samori mit seinen Sofa Banden nach Nordwesten auszubrechen und konnte schliesslich am 29 September 1898 in der Nahe von Guelemou Elfenbeinkuste von den Franzosen gefangen genommen werden Er wurde anschliessend nach Gabun ins Exil verbannt wo er 1900 starb Sein bisheriges Staatswesen wurde nach der Gefangennahme als aufgelost erklart und dessen Territorium in das der Kolonie Franzosisch Westafrika eingegliedert Der Marka Dschihad und die Schlacht um Bousse Bearbeiten Die islamischen Marka 5 hatten 1892 unter ihrem Fuhrer Al Kari 6 im Nordwesten und der Mitte des heutigen Burkina Faso einen eigenen islamischen Staat gegrundet mit Bousse als Hauptstadt welcher zum Ausgangspunkt eines Dschihad werden sollte zur weiteren Verbreitung des wahren Glaubens wie es hiess Seit dem Beginn ihres Dschihad hatten die Marka Krieger des Al Kari grosse Erfolge feiern konnen und weite Teile des Samo Landes im Nordwesten des heutigen Burkina Faso erobert Hierbei stiess man jedoch auf franzosische Militareinheiten die zuvor mit Samoris Banden im Kampf gestanden hatten und welche nun mit aller Entschlossenheit auch die Marka Truppen bekampften Den Franzosen gelang damals aus militarischer Sicht ein kleines Meisterstuck Am Morgen des 1 Juli 1894 tauchten franzosische Truppen vollkommen uberraschend vor der Stadt Bousse auf wahrend sich die eigentliche Marka Armee sudlich von Koumbara befand In Bousse kam es zur Schlacht mit den Verteidigern die den ganzen Tag andauerte Al Kari wurde bei diesen Kampfen getotet und es hiess man habe im Anschluss nicht einen einzigen Marka mehr lebend vorgefunden weder auf dem Schlachtfeld noch in den Trummern der Stadt Die Marka Armee loste sich nach der Nachricht von der Eroberung ihrer Hauptstadt komplett auf ein grosser Teil von ihnen wandte sich nach Suden um sich der Zabarima Armee des Babatu anzuschliessen der im Gurunsi Gebiet im Norden des heutigen Ghana sein damaliges Domizil hatte Dieser galt nicht unbedingt als ein Freund von Samori auch wenn es Kontakte zwischen beiden gegeben hatte Der Auseinanderfall des Aschantireiches Bearbeiten Die Staaten und Gebiete der Brong Konfoderation die zuvor die Nord und Nordostprovinzen des Aschanti Staates gebildet hatten waren bereits in den 1870ern und der Zeit danach von Asante abgefallen und hatten ihre Unabhangigkeit von Asante erklart Von ihnen hatte jedoch der Konig von Atebubu am 25 November 1890 einen Schutzvertrag mit den Briten abgeschlossen 7 Adansi das seit dem 17 Jahrhundert die Sudprovinz des Aschanti Staates gebildet hatte hatte ebenfalls am 18 Oktober 1895 einen Schutz und Freundschaftsvertrag mit den Briten geschlossen Unter dem Vorwand der Bekampfung von Samoris Truppen besetzten auf Befehl von Gouverneur Maxwell britische Truppen am 17 Januar 1896 die aschantische Hauptstadt Kumasi nachdem ein dem Asantehene gestelltes Ultimatum abgelaufen war und mit welchem die Briten die Zulassung einer Einsetzung eines British resident delegate in Kumasi gefordert hatten In den Augen der Briten galten die Aschanti ohnehin als Verbundete von Samori welche diesen mit europaischen Waffen versorgten Mit der Besetzung der Stadt wurde auch der Konig Asantehene und seine wichtigsten Hauptlinge von den Briten gefangen genommen Am 16 August 1896 erklarte das britische Gouvernement offiziell dass das Konigtum in Asante abgeschafft und das Konigreich aufgelost sei und dass das bisherige von Kumasi aus verwaltete Territorium nunmehr ein Schutzgebiet Grossbritanniens sei Der Asantehene wurde samt seinem Gefolge auf die Seychellen im Indischen Ozean deportiert Angesichts der Ereignisse schlossen auch die Hauptlinge von Asunafo Ahafo 8 1896 einen Schutzvertrag mit den Briten Ihr Territorium war nun ein separates britisches Protektoratsgebiet mit dem Kukumohene als oberste politische Instanz 9 Damit war auch der Sudwesten des bisherigen Aschantireiches abgefallen Dennoch gab es auch einige Gegenden in denen man auch weiterhin loyal zu den Aschanti stand Eine solche war zum Beispiel die Region um Assikasso im Osten der heutigen Elfenbeinkuste die seit dem 18 Jahrhundert eine Provinz Asantes gewesen war Mit dem Sieg der Briten uber Asante 1874 wurde Assikasso jedoch in die Unabhangigkeit entlassen Angesichts des britischen Aufmarsches in Asante und dem weiteren Vordringen der Briten nach Norden bemuhten sich auch die Franzosen eiligst und moglichst nahe zu den britischen Schutzgebieten militarische Prasenz zu zeigen So wurde u a auch in Assikasso ein franzosischer Militarposten errichtet was allerdings den Widerstand der Einheimischen hervorrief Im Jahre 1898 wurde daher der Militarposten in Assikasso von einheimischen Kriegern belagert und es erging eine Botschaft an den franzosischen Gouverneur in der man erklarte dass man mit den Ashantis und anderen Akan Stammen verwandt sei und die Franzosen kein Recht hatten Akan Territorium zu besetzen Die Franzosen sahen in Assikasso allerdings einen Teil des Konigreiches Gyaman mit dem man 1888 einen Schutzvertrag geschlossen hatte Assikasso wurde daraufhin 1898 von franzosischen Militareinheiten besetzt und offiziell zum Teil der franzosischen Kolonie Elfenbeinkuste erklart Die Errichtung des Protektorats BearbeitenMit dem Vorgehen gegen Samori und der Niederschlagung des Marka Dschihad hatten die Franzosen weite Teile der nordlichen Elfenbeinkuste und des Mossi Landes besetzt Um zu verhindern dass Franzosen und Deutschen den Kampf gegen Freibeuterkonige wie Samori oder Babatu zum Anlass nahmen Landereien nordlich des fruheren Aschantireiches zu besetzen und fur sich zu beanspruchen wurde 1897 kurzerhand das britische Protektorat der Nordterritorien errichtet Die Zabarima Bearbeiten Hauptartikel Zabarima Emirat Die Zabarima 10 waren einst in den fruhen 1860ern oder kurz davor als Pferdehandler nach Dagomba gekommen Da sich die Dagomba jedoch mit der Bezahlung ihrer Ware etwas Zeit gelassen hatten hatte sich der uberwiegende Teil der Zabarima Handler im Dagomba Land hauslich niedergelassen Um eine Lebensgrundlage zu haben beteiligte man sich zunachst als Soldner an den Sklavenjagden des Adama dem damaligen Hauptling von Karaga in Dagomba Dagomba war damals gegenuber dem Aschantireich tributpflichtig und entrichtete seinen alljahrlichen Tribut uberwiegend in Form von Sklaven In den spaten 1880ern kam es jedoch zum Bruch zwischen den Zabarima und den Dagomba und die ersteren zogen weiter nach Westen wo man im Gurunsi Land die Sklavenjagden auf eigene Rechnung fortsetzte und schliesslich hier ein eigenes Emirat grundete Der erste Emir des Zabarima Landes war Gazari nach dessen Tod wurden unter seinem Nachfolger als Emir Babatu dan Isa die Sklavenjagden in den Gegenden des heutigen nordlichen Ghana und des sudlichen Burkina Faso weiter fortgesetzt Obwohl sie sich selbst zum islamischen Glauben bekannt haben wurden selbst Malams 11 in den von ihnen heimgesuchten Gebieten gefangen genommen und als Sklaven verkauft Zusammen mit einheimischen Verbundeten gelang es den Franzosen schliesslich am 14 Marz 1897 Babutu und seine Zabarima Armee in der Schlacht bei Gadiogo Burkina Faso zu besiegen Der Rest seiner Truppen unterlag erneut den Franzosen am 23 Juni 1897 in der Nahe von Doucie Burkina Faso Einem Teil der Zabarima Truppen gelang es dabei jedoch in Richtung Suden zu fliehen wo man sich von Oktober 1897 an standig Gefechte mit britischen Militareinheiten lieferte bis schliesslich im Juni 1898 auch der letzte Rest von Babutus Privatarmee besiegt war nbsp Die Westgrenze der Kolonie Goldkuste nach der franzosisch britischen Ubereinkunft 1902 1903Grenzziehung Bearbeiten Vertreter der franzosischen und britischen Regierung hatten zuvor bereits am 20 April 1897 bei Yaruba eine erneute zeitweilige Ubereinkunft uber die Abgrenzung ihrer Interessengebiete in den Regionen des oberen Volta getroffen der mit einem Grenzvertrag vom 14 Juni 1898 noch einmal novelliert wurde Grob gesehen bildet diese Linie auch die heutige Grenze zwischen Ghana und Burkina Faso Bezuglich der Ostgrenze des Protektorats unterzeichneten am 14 November 1898 die Vertreter Grossbritanniens und des Deutschen Reiches eine Ubereinkunft uber die Abgrenzung ihrer jeweiligen Interessenspharen zwischen dem Goldkustenhinterland und dem Togogebiet Die bisherige neutrale Zone im Salaga Gebiet wurde als aufgelost erklart und eine Grenzziehung vorgenommen welche von der Mundung des Dako Flusses in den Volta an uber weite Strecken entlang des Dako Flusses grob gesehen in Nord Sud Richtung verlief Den Mamprussi als auch den Tschokossi durch deren Gebiet die Grenze verlief wurde es dabei freigestellt zu ihren Stammesgenossen auf der jeweils anderen Grenzseite uberzusiedeln wenn sie es wollten Hinsichtlich der Dagomba war die Organisation eines solchen Unterfangens jedoch unmoglich aufgrund der territorialen Grosse ihres Siedlungsgebietes Sie blieben auch weiterhin geteilt Hinsichtlich der Westgrenze verhinderte die Frage um Gyaman und die damit verbundenen territorialen Anspruche der beiden Konialmachte Frankreich und Grossbritannien eine rasche Einigung Erst nach zahen diplomatischen Verhandlungen einigte man sich auf eine gemeinsame Grenzkommission welche 1902 1903 die Gegenden bereisen und die franzosisch britische Grenze zwischen der Meereskuste und 11 Breitengrad nordlicher Breite festlegen sollte was dann auch so geschah Der damals vereinbarte Grenzverlauf bildet im Wesentlichen auch heute noch die Westgrenze Ghanas zur Elfenbeinkuste bzw im Nordabschnitt zum heutigen Burkina Faso 1956 erweiterte sich die Ostgrenze des Protektorats nach einer Volksabstimmung in dem seit dem Ersten Weltkrieg existierenden britischen Mandatsgebiet des Togolandes weiter nach Osten Dieser Grenzverlauf bildet auch heute den oberen Abschnitt der Grenze zwischen den Republiken Ghana und Togo Literatur BearbeitenTimothy L Gall Susan Bevan Gall Worldmark chronology of the Nations Detroit San Francisco London Boston 1999 Pierre Bertaux Afrika Von der Vorgeschichte bis zu den Staaten der Gegenwart Band 32 der Fischer Weltgeschichte Fischer Verlag Frankfurt Main 1966 David Owusu Ansah Daniel Miles McFarland Historical Dictionary of Ghana London 1995 Robert J Mundt Historical Dictionary of Cote d Ivoire London 1995 A F Robertson Histories and political opposition in Ahafo Ghana In Africa 43 1 1973 S 41 58 Akbar Muhammad The Samorian occupation of Bondoukou an indigenous view In The International Journal of African Historical Studies Boston 19 2 1977 S 242 258 Myron J Echenberg Late nineteenth century military technology in Upper Volta In Journal of African History 12 2 1971 S 241 254 Stanislaw Pilaszewicz The Zabarma conquest on the Gold Coast and Upper Volta Studies on Haussa Manuscript No 98017 In Africana Bulletin Warschau 37 1991 S 7 18 A E G Watherstone The Northern Territories of the Gold Coast In Journal of the African Society 7 28 1908 S 344 372Einzelnachweise Bearbeiten In erster Linie war die Protektoratsgrundung eine Antwort auf die von den Franzosen am 16 Juni 1895 errichtete Kolonie Franzosisch Westafrika die unter anderem auch Gebiete der heutigen Republiken Elfenbeinkuste und Burkina Faso als franzosisches Hoheitsgebiet einschloss zu denen es zur damaligen Zeit jedoch noch keinerlei Grenzziehung gab Zudem stand in zahlreichen Gegenden die franzosische Oberhoheit ohnehin nur auf dem Papier denn von einer franzosischen Militarprasenz oder gar einer zivilen Verwaltung konnte zu der damaligen Zeit in den meisten Gebieten keine Rede sein Als beispielsweise das Konigreich Gyaman eine der fruheren Provinzen Asantes von Samoris Truppen bedroht wurde war im gesamten Konigreich kein einziger franzosischer Soldat anwesend mit dem man Samori hatte entgegentreten konnen Aus heutiger Sicht scheint es dass die Briten hierin ihrerseits ihre Chance sahen ihre Vorherrschaft uber wirtschaftlich lukrative Gebiete in das fernere Landesinnere zu erweitern sofern diese noch nicht von anderen europaischen Nationen beansprucht wurden und als solche auch verteidigt werden konnten Das Konigreich Gyaman war in diesem Zusammenhang ein Sonderfall wie die Reise des Gouverneurs der britischen Goldkustenkolonie nach Bondoukou Hauptstadt von Gyaman im September 1897 belegt denn Bondoukou war zu diesem Zeitpunkt bereits Teil des franzosischen Schutzgebietes Ein Angehoriger von Samori s Armee wurde Sofa genannt Sie traten zwar unter dem Deckmantel eines islamischen Dschihad auf aber ihre Hauptinteressen lagen in Raub Mord und Plunderung und sie machten dabei keinen Unterschied ob ihre Opfer islamischen Glaubens waren oder nicht Auch die vorgefundenen Moscheen wurden in ihren Einfallgebieten zumeist zerstort zumindest war dies im Nordosten der Elfenbeinkuste und im Nordwesten des heutigen Ghana der Fall Im Norden der heutigen Republik Elfenbeinkuste Bondoukou ist die Hauptstadt von Gyaman und traditioneller Handelsknotenpunkt der seit dem Auftauchen der Europaer in diesem Teil von Afrika als Zwischenstation im Handel zwischen der Meereskuste und den transsaharischen Karawanenrouten im Norden etabliert war Zudem gab es in der Nahe von Bondoukou bei Assikasso reiche Goldfelder welche bereits in weit vorkolonialer Zeit als Zentren der Goldproduktion galten In jenen Tagen gehorte Bondoukou zum franzosischen Schutzgebiet Die Marka mitunter auch als Malaga bezeichnet sind ein Mande sprechendes Volk im Nordwesten des heutigen Burkina Faso die in diese Region erst im Laufe des 18 und 19 Jahrhunderts aus dem heutigen Mali kommend eingewandert sind Sie siedelten zunachst in kleinen separaten Kolonien inmitten der Samo und der Bwa vor allem im Norden und im Zentrum der Region Dafina Sein eigentlicher Name war Achmadu Deme Ein aus heutiger Sicht sehr seltsamer Schritt denn noch kurz zuvor hatte das britische Gouvernement ein Beitrittsgesuch der Kwahu Nation zur Goldkustenkolonie abgelehnt Um von Accra aus auf kurzestem Weg nach Atebubu zu gelangen muss man wenn man den Volta Fluss einmal ausser Acht lasst durch Kwahu und einen Teil des ostlichen Asante reisen Zudem gehorte Atebubu damals zum Kernbereich der Brong Konfoderation Asunafo Ahafo war bislang die sudwestliche Aussenprovinz von Asante mit Mim als bevolkerungsreichste Stadt Die Provinz grenzt im Norden an Brong Ahafo teilweise mit dem Fluss Tano als Grenze und im Suden an Sefwi wo auch die fruhere Sudwestgrenze von Asante verlief Im Westen bildet der Fluss Bia die Grenze und im Osten bildet in etwa die gerade Linie zwischen der Stadt Babianehe gehort zu Sefwi und der Stadt Nsuta gehort zu Asante die Grenze Offenbar hatten die Ahafo Hauptlinge um die britische Protektion ersucht nachdem sie sich geweigert hatten den Tributforderungen nachzukommen welche seitens der Kumasi Hauptlinge trotz Absetzung des Asantehene und Auflosung des Aschanti Reiches weiter an sie gestellt wurden Fur die Kumasi Hauptlinge war Ahafo ein Teil der Inseln des Kumasi Staates das heisst eine der Grenzmarken an den Aussengrenzen des Reiches uber welche einige der Kumasi Hauptlinge getrennt voneinander Eigentumsanspruche erhoben und fur sich Tribut einforderten Die Ablehnung dieser Anspruche war ein wichtiger gemeinsamerer Ubereinstimmungspunkt von allen Ahafo Hauptlingen Besonders jene welche bislang loyal zum Aschanti Konig gestanden hatten sahen ihre nunmehrige Unterordnung unter die Kumasi Hauptlinge daher nicht unbedingt mit Begeisterung Eine Anerkennung der britischen Oberherrschaft wurde wahrscheinlich als das kleinere Ubel betrachtet aber als ein gutes Mittel um sich dem Zugriff der Kumasi Hauptlinge zu entziehen auch Zarma Dyerma Dyabarma Zabarima Zaberma Zamberba Djemabe etc die Haussa Bezeichnung ist Zabarma Sie stammen eigentlich aus Niger Gegenden und bildeten eine der Hauptethnien im fruheren Songhai Reich Die heutigen Jerma leben hauptsachlich in der Republik Niger in und um Niamey sowie in Gebieten des fruheren Kalifats Sokoto im Nordwesten des heutigen Nigeria Bezuglich der im Gebiet des heutigen Ghana Ende des 19 Jahrhunderts operierenden Freibeuter Armee hat sich jedoch die Bezeichnung Zabarima verfestigt Ein Mallam andere Varianten Mulla h Mu allim ist ein islamischer religioser Titel der den Absolventen einer Islam Schule heute Koranschule oder islamische Universitat kennzeichnet Die Bezeichnung wurde in der Vergangenheit auch haufig als Alternativtitulierung fur islamische Herrscher gebraucht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordterritorien der Goldkuste amp oldid 232269128