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Nikola Suhaj Mikola Petrovich Syugaj 3 April 1898 in Nizni Kolocava heute Ukraine 16 August 1921 auf der Polonina Zalopka war ein Rauber aus der Karpatoukraine Bekannt ist er vor allem als Titelheld im Roman Der Rauber Nikola Suhaj des tschechischen Schriftstellers Ivan Olbracht Zeitungsfoto der getoteten Bruder Nikola und Jura Suhaj Pestry tyden 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Legenden 3 Rezeption 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenNikola Suhaj wurde als Sohn des Holzfallers und Kleinbauern Pedro Suhaj in Kolocava in der damals zu Osterreich Ungarn gehorenden Karpatoukraine geboren und wuchs bei seiner Familie auf 1917 wurde er zum Militar einberufen er desertierte jedoch zweimal von seinem in Ungarn stationierten 85 Regiment und fluchtete in seine Heimat Bei seiner zweiten Flucht wurde er von Polizisten seines Heimatorts entdeckt Er erschoss zwei seiner Verfolger und musste sich bis zum Kriegsende in den Waldern verbergen Nachdem die Ungarn bei Kriegsende aus Kolocava fluchteten verliess er sein Versteck und kehrte in sein Dorf zuruck das nun zur Tschechoslowakei gehorte Er heiratete seine Jugendliebe Erzika Dracova und fuhrte zunachst anderthalb Jahre lang das Leben eines Bauern nbsp Die Karpato Ukraine im Osten der Tschechoslowakei Nikola Suhaj stammte aus der Region MizhiraAus Not wurde Nikola Suhaj 1920 zum Rauber Zunachst stahl er Schafern die in der Nahe seines Dorfs ihre Bergweide hatten zwei Fasser Kase Obwohl er sich mit einem Tuch maskiert hatte wurde er erkannt und zwei Tage spater verhaftet Da ihn die Polizisten nicht sofort in den nachstgrosseren Ort Volovec bringen konnten fesselten sie ihn in ihrem Dienstraum an eine Nahmaschine Seine Frau Erzika brachte ihm Essen nach drei Tagen verhalf sie ihm zur Flucht Spater behauptete sie vor einem Gericht das das Verhalten der Polizei untersuchen sollte sie habe ihr ganzes Vieh verkauft um den Hilfspolizisten zu bestechen Das Gericht schenkte ihr jedoch keinen Glauben Ein Polizist der die beiden suchen sollte spurte sie auf und schoss irrtumlich auf seine Frau die deshalb spater eine Fehlgeburt erlitt Daraufhin erschoss Suhaj den Polizisten Nun war ihm die Ruckkehr in ein burgerliches Leben unmoglich geworden Er sammelte eine Bande von etwa 10 Mannern um sich die Postkutschen Wagen die zum Markt in Chust fuhren und Wanderer uberfiel und beraubte In der Region wurden zur selben Zeit viele Raubmorde verubt die ihm ebenfalls zugeschrieben wurden hierbei konnte ihm aber keine Taterschaft nachgewiesen werden Weil Suhaj und seine Bande nur wohlhabende Menschen uberfielen und Teile ihrer Beute unter den Armen verteilten auch um kleinere Schulden zu bezahlen wurde er schnell zum Volkshelden Arbeiter in Chust trugen bei einem wilden Streik ein Transparent Nikola Suhaj fuhrt uns Die tschechoslowakische Polizei wurde zunehmend nervos weil es ihr nicht gelang ihm das Handwerk zu legen Die Polizeistation in Kolocava wurde auf 40 Mann aufgestockt mit Verhaftungen und Prugel versuchte sie den Dorfbewohnern Informationen uber sein Versteck zu entlocken Die Hutten von Suhajs Vater und seinen Schwiegereltern wurden angezundet sein Vater floh nach Rumanien sein jungerer Bruder schloss sich der Rauberbande an Auf Suhajs Ergreifung wurde eine Belohnung von 3000 Kronen ausgesetzt Im August 1921 wurden sie schliesslich durch Verrat aufgespurt Vor der Berghutte in der sie sich versteckten kam es zu einer Schiesserei bei der Nikola Suhaj schwer verwundet wurde Ein Polizist nach spaterer Behauptung von Suhajs Frau Erzika ihr Geliebter wurde erschossen die Suhajs konnten jedoch noch einmal fliehen Drei Tage spater am 16 August 1921 wurden Nikola Suhaj und sein Bruder von drei Mitgliedern ihrer Bande die sich die Belohnung sichern wollten mit Beilen erschlagen Die herbeigerufenen Polizisten durchsiebten ihre Leichen mit Kugeln und meldeten ihren Vorgesetzten sie hatten die Suhajs aufgespurt und bei einem Feuergefecht erschossen Weil sich Suhajs Kumpane aber ihre Belohnung holen wollten flog der Schwindel auf Weil sie dem Toten 6600 Kronen abgenommen haben sollen wurden sie vor dem Kreisgericht in Chust des Raubmords angeklagt mit Hinweis auf die Gefahrlichkeit Suhajs und ihre geringen geistigen Fahigkeiten aber nach elfmonatiger Untersuchungshaft freigesprochen Gegen die beteiligten Polizisten wurde wegen der Falschmeldung von Suhajs Tod bei einem Feuergefecht und ihrem Verhalten in Kolocava ihnen wurde Brandstiftung und Bestechlichkeit vorgeworfen ein Disziplinarverfahren in Uzhorod eroffnet Es wurde jedoch nur der Chef der Polizeiwache von Kolocava zu einer Disziplinarstrafe verurteilt und aus dem Dienst entlassen Legenden BearbeitenUm Nikola Suhajs Leben und Tod rankten sich schnell Legenden Es hiess er habe die Kugeln der Polizei mit einer grunen Zaubergerte abgewehrt seine Zauberflinte mit einem eingeritzten Kreuz habe ihr Ziel nie verfehlt Auch sei er unverwundbar gewesen Er sei mit einem Freund in Russland im Krieg desertiert und ins Haus einer Hexe gefluchtet die ihn und seinen Freund mit ihren beiden Tochtern verheiraten wollte und ihnen einen Zaubertrank zubereitete um sie vor den Gefahren des Krieges zu schutzen Als die Deserteure jedoch merkten dass sie es mit einer Hexe zu tun hatten erschlugen sie die Frau und flohen Auf der Flucht hatten sie aufeinander geschossen um sich zu verwunden und dadurch kriegsuntauglich zu werden dabei hatten sie festgestellt dass der Zaubertrank sie unverwundbar gemacht hatte Auch Lieder uber Suhaj meist einstrophig und im Wechsel mit der Hirtenpfeife wurden von den Hirten auf den Bergwiesen gesungen Der Kuckuck hat gerufen auf durres Holz gesetzt Getotet haben sie Suchaj schwer sind die Tage jetzt Erzica wurde Witwe verwaist das Kindelein die kuhle Erde Nikola die liessen sie Dir allein Der Kuckuck galt bei den heidnischen Slawen als Zufluchtsort der verstorbenen Seelen Bei den Ukrainern seiner Heimat galt Suhaj als Nachfolger der legendaren opryschky Banditen die aus Freiheitsliebe in die Berge und Walder flohen die Reichen bestahlen und ihre Beute an die Armen verteilten Ihr beruhmtester Vertreter war Oleksa Dovbus der in der Mitte des 18 Jahrhunderts in den Karpaten lebte Die ukrainische Sprache grenzt sie ahnlich wie die Briganten im Italienischen von Raubern die nur auf Beute ausgehen ab Rezeption BearbeitenIn der Tschechoslowakei erregten Suhajs Taten grosses Aufsehen Der Schriftsteller und Journalist Ivan Olbracht verfasste zwei Bucher uber ihn die nicht ins Ukrainische ubersetzt werden durften und als Lekture an den Mittelschulen verboten wurden Milan Uhde Unterzeichner der Charta 77 und nach der samtenen Revolution 1990 tschechischer Kulturminister verfasste 1975 ein Drama uber sein Leben Balada pro banditu das 1978 verfilmt wurde In Brno Brunn wurde 2002 das von Petr Ulrych und Stanislaw Mosa verfasste Musical Kolocava uber sein Leben aufgefuhrt Literatur BearbeitenIvan Olbracht Nikola Suhaj loupeznik Prag 1933 Ivan Olbracht Hory a staleti Prag 1935Weblinks BearbeitenText von Ivan Olbracht uber Rauber in den Karpaten in deutscher Sprache PDF Datei 88 kB Normdaten Person GND 1025787323 lobid OGND AKS LCCN n86022812 VIAF 84048329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suhaj NikolaKURZBESCHREIBUNG europaischer RauberGEBURTSDATUM 3 April 1898GEBURTSORT Nizni KolocavaSTERBEDATUM 16 August 1921STERBEORT Zalopka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikola Suhaj amp oldid 232694692