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Neujahr war eine bedeutende Fundgrube und ein Stolln im Bergrevier Johanngeorgenstadt im sachsischen Erzgebirge Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Risse 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Wittigsthal Querschlag 6bis der Grube NeujahrAm mittleren Fastenberg auf dem sich Johanngeorgenstadt erstreckt wurden im 17 18 19 und 20 Jahrhundert mehrere Gruben zum Abbau unmittelbar benachbarter Erzgange betrieben Dazu zahlte auch die bereits am 28 Dezember 1658 also vier Jahre nach der Grundung von Johanngeorgenstadt beim Bergamt Eibenstock gemutete Neujahr Fundgrube Sie war die erste fundige Grube im Revier und lieferte laut dem Chronisten Engelschall im Reminiscere 1662 vom Kreuz des Neujahr Spates mit dem Erzengel Michael Flachen 10 Mark sowie 11 Lot ca 2 5 kg Silber Diese Angabe deckt sich mit den vorhandenen Grubenakten nicht und bleibt daher diskussionswurdig Uber die Anfange des Stollns schrieb Johann Christian Engelschall als Anno 1658 der oftgedachte Hammerwercks Besitzer Caspar Wittich unten am Fastenberg bey seiner Schmiedten einen Keller ausbrechen liesse und die Arbeit kaum angefangen setzte ein Stuck Berg herein und entblossete einen schonen Zwittergang welchen er in Eybenstock muthete und weil das neue Jahr vor der Thur war auch mit diesen Nahmen dass er nehmlich das Neu Jahr heissen sollte belegen worauf in kurzen etliche ansehnliche Posten Zinn geschmeltzet worden 1 Erschlossen wurde das Grubenfeld durch den bei 691 24 m uber NN liegenden Neujahr Stolln Eine tiefere Entwasserung erreichte man mit dem im Jahr 1679 bei 670 m uber NN angeschlagenen Einigkeiter Erbstolln Zur tieferen Erschliessung des Grubenfeldes wurden auf dem Neujahr Stolln zwei Kunstschachte geteuft Der vordere Kunstschacht mit einer Teufe von 65 m wurde 1662 geteuft und vor 1760 aufgegeben Der Hintere Neujahrer Kunstschacht erreichte eine Teufe von 100 m Im Jahr 1783 wurde die Grube mit der Georg Wagsfort Fundgrube zusammengeschlossen Im Rahmen des Tiefbauprojektes Orcus wurde der Hintere Neujahrer Kunstschacht bis 1800 auf sein Endteufe von 228 75 m gebracht Bis 1802 wurden auf der 78 Lachter Strecke und auf 95 Lachter Strecke Verbindungsquerschlage zum Grubenfeld Frisch Gluck aufgefahren Das Tiefbauprojekt wurde 1807 aufgegeben 1828 wurde die Grube dann mit der Frisch Gluck Fundgrube vereinigt Im Jahr 1838 wurde die Grube mit weiteren Gruben zum Vereinigt Feld im Fastenberge zusammengeschlossen Das Grubenfeld spielte aber in den nachsten Jahrzehnten keine Rolle Im Rahmen der Suche nach Uranerzen zur Uranfarbenproduktion wurde 1914 der Hintere Neujahrer Kunstschacht bis zur 53 Lachter Strecke 100 m aufgewaltigt Obwohl Uranerze gefunden wurden kam es zu keinem Abbau und das Grubenfeld wurde wieder aufgegeben Mit der Ubernahme der Grubenfelder durch das Objekt 01 der Wismut AG im Jahr 1946 wurden auch dieses Grubenfeld aufgewaltigt Der Hintere Neujahrer Kunstschacht erhielt die Schachtnummer 31 Dieser Schacht ermoglichte mit seinen bereits vorhandenen Auffahrungen aus dem Altbergbau einen schnellen Zugriff auf die Lagerstatte Ein weiterer Blindschacht im Verlauf des Neujahr Stollns wurde unter der Schachtnummer 31bis zum Hauptforderschacht ausgebaut Das Grubenfeld wurde mit vielen Gangstrecken Feldstrecken und Querschlagen grossraumig aufgeschlossen Im Feld befand sich mit dem Blindschacht 157bis auch der am tiefsten reichende Schacht der Lagerstatte Der Neujahr Stolln wurde mit der Schachtnummer 30 zu einem der Hauptentwasserungsstolln im Zeitraum des Bergbaues der Wismut AG Das Revier Neujahr war bis zum Ende des Uranbergbaues im Jahr 1958 in Betrieb Obwohl Neujahrs Zechenhaus und das benachbarte Neujahrs Pochhaus ausserhalb von Johanngeorgenstadt lagen wurden beide Gebaude als Nr 8 und Nr 9 zur Stadt gezahlt und deren Bewohner mussten dorthin Personensteuer entrichten Das Zechenhaus wurde beispielsweise im Jahre 1800 vom Steiger Johann Gottfried Bergert und das Pochhaus vom Hutmann Gottlieb Friedrich Hermann bewohnt die beide jahrlich je drei Gulden in die Stadtkasse zahlten Gegen sie klagte der Wittigsthaler Hammerherr Christian Gottlob Fischer Das verwahrte Stollnmundloch liegt unmittelbar hinter dem heutigen Wittigsthaler Hof Risse BearbeitenWilliam Troger Neujahr Frisch Gluck und Gottes Segen Erbstolln Romischer Adler Gnade Gottes Gotthelf Schaller und Hohneujahr Fundgrube bei Johanngeorgenstadt Grund und Seigerriss 1834 Literatur BearbeitenOtfried Wagenbreth et al Bergbau im Erzgebirge Technische Denkmale und Geschichte Hrsg Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler 1 Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1990 ISBN 3 342 00509 2 S 293 Frank Teller Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt Forderverein Pferdegopel Johanngeorgenstadt e V Johanngeorgenstadt 2001 Frank Teller Umbruch Aufbruch Abbruch Forderverein Pferdegopel Johanngeorgenstadt e V Johanngeorgenstadt 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neujahr Stolln Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Christian Engelschall Chronik von Johanngeorgenstadt Leipzig 1723 S 154 f 50 429717 12 731324 Koordinaten 50 25 47 N 12 43 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neujahr Stolln amp oldid 236165498