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Als Neue Vorarlberger Bauschule wird die Architektur am Ende des 20 Jahrhunderts in Vorarlberg bezeichnet die massgeblich von den Mitgliedern der Vorarlberger Baukunstlern der ersten und zweiten Generation gepragt wurde Die Vorarlberger Bauschule gilt als einer der wichtigsten Vorreiter der Neuen Alpenarchitektur in der an einer dem Alpenraum und dem nachhaltigen Bauen angepassten und nicht alplerisch traditionalisierenden Formensprache und Konstruktionsweise gearbeitet wurde Trotzdem sind die formalen Wurzeln in den ortlichen Bauformen etwa des Bregenzerwalderhauses und des Montafonerhauses lesbar Inhaltsverzeichnis 1 Vorarlberger Baukunstler 2 Beispiele der ersten Generation 2 1 Reihenhausanlage Halde in Bludenz Hans Purin 1964 1966 2 2 Siedlung Ruhwiesen in Schlins Rudolf Wager 1971 72 3 Beispiele der zweiten Generation 3 1 Wohnanlage Im Fang Cooperative Dornbirn 1978 79 3 2 Wohnanlage Olzbundt Hermann Kaufmann 1997 4 Massgebliche Architekten 5 Ausstellungen 6 Literatur 7 Weblink 8 EinzelnachweiseVorarlberger Baukunstler BearbeitenDie Moderne Architektur in Vorarlberg entstand abseits von Hochschulen als Opposition zum Establishment Sie folgte keinem geschriebenen Programm oder theoretischen Manifest und war nicht ausschliesslich von Architekten begrundet sondern auch wesentlich von den bauwilligen Burgern mitbestimmt Ein Netzwerk von Lehrern Kunstlern und Planern formulierte und lebte ab 1960 Alternativen zur Provinzialitat der Nachkriegsara 1 Die Benennung lehnt sich an die Vorarlberger Bauschule der Barockbaumeister der Auer Zunft an Beispiele der ersten Generation Bearbeiten nbsp Reihenhausanlage Halde 1964 1966Reihenhausanlage Halde in Bludenz Hans Purin 1964 1966 Bearbeiten Die Hangsiedlung ein Modell des gemeinschaftlichen einfachen und ressourcenschonenden Bauens und Wohnens in Bludenz gilt als Hauptwerk der fruhen 60er Jahre Gestaffelte Wohnetagen wurden mit handwerklicher Beteiligung der Bewohner errichtet und sind im Preis Leistungs Verhaltnis und im Wohnwert immer noch vorbildlich Es entstanden zwei Typen von mehrgeschossigen Hausern mit Garten Die grosseren 130 m Wohnflache bilden eine Reihe von drei die kleineren 102 m eine Reihe von neun Hausern die Anlage wird von den Bewohnern selbst verwaltet 1 Siedlung Ruhwiesen in Schlins Rudolf Wager 1971 72 Bearbeiten In mehrfacher Hinsicht Pionierarbeit in Osterreich leistet die Siedlung Ruhwiesen in Schlins die als radikal sparsamer konstruktiver Holzbau direkt und mit Selbstbauanteil von einer Eigentumergemeinschaft realisiert wurde Die zwei Gruppen zu je drei erdgeschossigen Hausern mit Flachdach sind durch gemauerte Scheiben getrennt Aus der Grundrisskonzeption der Baumethode und der Fassadengliederung entwickelte sich Okonomie und Rationalitat die vom reinen und einfachen Bauen ausgehend eben deshalb zu Architektur geworden ist 2 Beispiele der zweiten Generation BearbeitenWohnanlage Im Fang Cooperative Dornbirn 1978 79 Bearbeiten Die zweite Generation der Vorarlberger Baukunstler Dietmar Eberle Wolfgang Juen Markus Koch Norbert Mittersteiner konzipierte als Cooperative Dornbirn noch wahrend des Studiums die Wohnanlage Im Fang nach den prototypischen Bauten von Hans Purin Rudolf Wager u a Die Grundidee war moglichst einfache Methoden zu finden die es auch Laien ermoglichen daran mitzubauen sodass auch junge Familien die sonst nicht zu einem Haus gekommen waren sich dies ohne lange Belastung mit Ruckzahlungen leisten konnten Ein Holzskelettbau im Rastermass 3 6 m wurde vom Zimmermann in 6 Tagen abgebunden Dachdeckung Spengler und Installationsarbeiten von Professionisten das Ubrige in Eigenleistung 1 Wohnanlage Olzbundt Hermann Kaufmann 1997 Bearbeiten Das System Olzbundt vereint die Vorteile hochwertiger Holz Fertigteiltechnologie mit den Maximen okologischer Energieoptimierung und bietet erschwinglich erstmals Passiv Haus Werte im Geschosswohnbau an 13 Wohneinheiten wurden in 18 Wochen im standardisierten Holzbaukastensystem errichtet Die Heizung ist hier zugleich Luftung die Fenster sollten allerdings nur im Sommer langer geoffnet werden 1 Massgebliche Architekten BearbeitenAb 1960 entstanden neben Einzelburos erste Kooperationen der Baukunstler Diese rege Netzwerkfahigkeit formatierte sich uber die Jahre mehrfach um Erste Generation Helmut Pfanner 1928 1972 Guntram Matzler 1930 2013 Friedrich Wengler 1930 1979 Max Fohn 1932 2011 Leopold Kaufmann 1932 2019 Zusammenarbeit mit Helmut Einsentle und Bernhard HaeckelKarl Sillaber 1932 2022 Jakob Albrecht 1933 Hans Purin 1933 2010 Heinz Wager 1936 Norbert Schweitzer 1938 Gunter Wratzfeld 1939 Rudolf Wager 1941 2019 Heinz Wagner 1941 Werner Wertaschnigg 1941 2006 Siegfried Wager 1942 Walter K Holzmuller 1946 Gerhard Horburger 1948 Sture Larsen 1948 Norbert Mittersteiner 1949 Erich G Steinmayr 1949 Bruno Spagolla 1949 Zweite GenerationHeinz Peter Jehly 1950 2022 Hans Riemelmoser 1950 2020 Anton Fink 1951 Ernst Gieselbrecht 1951 Roland Gnaiger 1951 Dietmar Eberle 1952 Helmut Kuess 1952 Christian Lenz 1952 Wolfgang Juen 1952 Markus Koch 1952 Marion Rainer 1952 Walter Unterrainer 1952 Eckhard Amann 1953 Martin Hausle 1953 Theo Lang 1953 Elmar Nagele 1953 Elisabeth Rudisser 1953 Reinhold Strieder 1953 Hans Hohenfellner 1954 Richard Nikolussi 1954 2015 Markus Gohm 1955 Hermann Kaufmann 1955 Ernst Waibel 1955 Carlo Baumschlager 1956 Arno Bereiter 1956 Robert Felber 1956 Wolfgang Ritsch 1956 Angelo Roventa 1956 Peter Schaffer 1956 Erwin Werle 1956 Markus Dorner 1960 Christian Matt 1961 Ulf Hiessberger 1958 Klaus P Pfeifer 1958 Peter Martin 1958 Helmut Dietrich 1957 Hugo Dworzak 1957 Hans Ullrich Grassmann 1957 Dietmar Walser 1957 Much Untertrifaller 1959 Josef Fink 1960 Marina Hammerle 1960 Armin Kathan 1961 Rainer Huchler 1962 Karl Schwarzler 1962 Markus Thurnher 1962 Christian Walch 1962 Walter Felder 1963 Daniel Sauter 1963 Kurt Schuster 1963 Gerhard Aicher 1964 Hans Peter Lang 1964 Christoph Kalb 1964 Peter Wimmer 1964 Alexander Fruh 1965 Anton Nachbaur Sturm 1965 Gerhard Zweier 1965 Philip Lutz 1966 Bernhard Marte 1966 Stefan Marte 1967 Ute Wimmer Armellini 1968 Geli Salzmann 1968 Andreas Cukrowicz 1969 Oskar Leo Kaufmann 1969 Matthias Hein 1971 KooperationenJakob Albrecht Gunter Wratzfeld Ekkehard Schulze Filitz AIX architects Baukunstler Gruppe 16 Baumschlager amp Eberle Gruppe C4 Max Fohn Karl Sillaber Helmut Pfanner Friedrich WenglerDietrich Untertrifaller Fink Thurnher Gruppe Coparts Heinz Wager Wolfgang Wager Siegfried WagerCooperative Dornbirn Dietmar Eberle Markus Koch Wolfgang Juen Norbert MittersteinerCukrowicz Nachbaur Architekten Gohm Hiesberger Kaufmann Lenz Marte Marte Architekten Walser Werle Hein Troy Dorner MattUnd noch mehr als 70 andere Architekten und Kooperationen 1 Ausstellungen BearbeitenAuswahl 1993 Erste Ausstellung finanziert mit dem Preisgeld von Hans Purin Internationaler Kunstpreis des Landes Vorarlberg 1991 2006 Barockbaumeister und die Moderne Bauschule aus Vorarlberg Architectura Practica Vorarlberger LandesmuseumLiteratur BearbeitenFriedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band 1 Oberosterreich Salzburg Tirol Vorarlberg Wien 1980 ISBN 3 7017 0248 9 Otto Kapfinger Eckhard Schneider Baukunst in Vorarlberg seit 1980 Ein Fuhrer zu 260 sehenswerten Bauten Kunsthaus Bregenz 1999 ISBN 3 7757 1150 3 Tobias G Natter Gerhard Grabher Barockbaumeister und die Moderne Bauschule aus Vorarlberg Architectura Practica Bregenz 2006 Publikation zur Ausstellung 2006 Vorarlberger Landesmuseum ISBN 3 901802 26 6 Otto Kapfinger Vorarlberger Bauschule Zur Entstehung und Wirkung einer Schule die nie eine war Webdokument In vai gt Bauszene abgerufen 2009 Gunther Prechter Architektur als soziale Praxis Akteure zeitgenossischer Baukulturen Das Beispiel Vorarlberg Wien Koln Weimar Bohlau 2013 ISBN 978 3 205 78897 3Weblink Bearbeitenvai Vorarlberger Architektur InstitutEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Otto Kapfinger In Ausstellung Architectura Practica und die Moderne Bauschule aus Vorarlberg Bregenz 2006 Vorarlberger Landesmuseum Dietmar Steiner In Ausstellung Architectura Practica und die Moderne Bauschule aus Vorarlberg Bregenz 2006 Vorarlberger Landesmuseum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Vorarlberger Bauschule amp oldid 237750033