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Die Neue Synagoge ist seit 2001 die Synagoge der Judischen Gemeinde zu Dresden Sie befindet sich mit der Adresse Hasenberg 1 am erhohten Altstadtufer der Elbe zwischen den ehemaligen Befestigungsanlagen an der Bruhlschen Terrasse und dem sudlichen Bruckenkopf der Carolabrucke oberhalb des Terrassenufers Neue Synagoge Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Neue Synagoge 2 1 1 Ausseres 2 1 2 Innenraum 2 2 Gemeindezentrum 2 2 1 Ausseres 2 2 2 Innenraum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Semper Synagoge 1910 nbsp Neue Synagoge und Judisches Gemeindezentrum Dresden mit Angabe des Standortes der Alten Synagoge Norden ist links Die Synagoge und das Gemeindezentrum wurden an der Stelle errichtet an der von 1840 bis zu den Novemberpogromen 1938 die Alte Synagoge von Gottfried Semper stand Der erste Spatenstich erfolgte am 9 November 1998 genau 60 Jahre nach Zerstorung der Semperschen Synagoge Auch die Weihe legte man auf den 9 November diesmal im Jahr 2001 Die neue Synagoge in Dresden ist der erste Synagogen Neubau in Ostdeutschland 1 Im Jahr 1997 wurde ein internationaler Wettbewerb fur den Komplex aus Synagoge und Gemeindezentrum ausgeschrieben Die judische Gemeinde Dresden entschied sich fur den drittplatzierten Entwurf vom Saarbrucker Architektenburo Wandel Hoefer und Lorch Hirsch 2 Der Gebaudekomplex wurde im Jahr 2001 fertiggestellt Der Neubau wurde 2002 als Europaisches Gebaude des Jahres gewurdigt Die Neue Synagoge ist ein in sich nach Osten gedrehter Kubus 3 wobei die gewahlte Wurfelform sich an den ersten Tempeln der Israeliten 3 orientiert Beschreibung Bearbeiten nbsp Neue Synagoge und Gedenkstein an die 1938 in der Reichspogromnacht zerstorte Semper SynagogeDie Neue Synagoge und das Gemeindezentrum bestehen aus zwei gegenuberliegenden aufragenden Kuben aus massivem Formstein mit Sandsteincharakter 3 Ein Vernunftsrationalismus und die abstrakte Moderne pragen den Gebaudekomplex Neue Synagoge Bearbeiten Ausseres Bearbeiten nbsp Uber dem Portal auf hebraisch Mein Haus werde Haus der Andacht genannt fur alle Volker Der Bau ist in gefarbtem Beton massive Formsteine mit Sandsteincharakter analog der Klagemauer Jerusalem 3 errichtet worden Die grau gelbliche Farbung und die Struktur des Gebaudes passen sich gut in die Sandstein Architektur der Dresdner Altstadt ein Das Gebaude ist 24 Meter hoch Die Fassade besteht aus 34 Schichten aus Formsteinmauerwerk wobei jede Schicht gegenuber der unteren leicht verdreht ist Wahrend die untere Steinschicht sich an den Grundstucksgrenzen orientiert erreicht die oberste Steinschicht in 24 Metern Hohe eine exakte Ausrichtung nach Osten Mit diesem Kunstgriff sind optimale Ausnutzung des schmalen Grundstucks nach dem Krieg durch Bruckenneubau verkleinert und notwendige Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen verbunden Die Dynamik der Drehung relativiert die Monumentalitat des Baukorpers und durch die versetzten Steine ergeben sich interessante Verschattungen Das Eingangsportal besteht aus einer zweiflugligen Holztur von 2 2 Meter Breite und 5 5 Meter Hohe In goldenen hebraischen Lettern wurde die Inschrift angebracht die auch bei der alten Synagoge zu lesen war Mein Haus sei ein Haus der Andacht allen Volkern Uber dem Portal wurde der original erhaltene Davidstern angebracht den der Dresdner Feuerwehrmann Alfred Neugebauer nach den Novemberpogromen 1938 gerettet hatte Innenraum Bearbeiten nbsp Metallener Vorhang der den Gebetsraum umschliesstIm Osten des Innenraums befindet sich der Toraschrank Aron ha Qodesch in dem 4 Thorarollen von je 1 Meter Hohe 35 kg Gewicht und ausgerollt ca 54 Metern Lange aufbewahrt werden das Podium mit dem Vorbeterpult Bima das Ewige Licht Ner Tamid und eine elektronische Orgel Die Synagoge verdeutlicht das Begriffspaar Tempel und Zelt als architektonische Grunderfahrung des Judentums Deswegen ist das Innere als Raum Zelt im Raum Tempel konstruiert Von der Decke abgehangt bildet ein baldachinartiges Zelt aus Metallgewebe den eigentlichen Versammlungsraum das am Deckenraster ausgerichtet und damit geostet ist Das Gewebe stellt ein symbolisches Stiftszelt aus Metallgeflecht dar Gerade dieser festliche golden flirrende Vorhang der die betende Gemeinde wie ein schutzendes Tuch umschliesst birgt eine wunderschon lyrische Poesie Er symbolisiert zudem das Flexible Aufbrechende des Judentums wahrend der steinerne Tempel an sich das ewig Wahrende Unausloschliche des judischen Glaubens zum Ausdruck bringt Tempel und Zeltmotive also als architektonische Grunderfahrung des Judentums 3 Gemeindezentrum Bearbeiten nbsp Gemeindezentrum nbsp Gemeindezentrum mit gegenuberliegendem SynagogenbauAusseres Bearbeiten Sudlich der Synagoge steht das etwas niedrigere Gemeindezentrum bestehend aus einem 1400 m grossen 3 geschossigen Funktionalbau mit Foyer Die Gemeinderaume haben zum Hof hin eine grosse Glasfront So offnet sich der Bau wie ein Guckkasten zum offentlichen Hof 4 39 kleine Fenster gliedern die Fassade zu den drei Strassenseiten hin Innenraum Bearbeiten Das Gemeindezentrum dient der Gemeinde als Mehrzweckgebaude und soll zugleich ein Haus der Begegnung mit dem Judentum 3 sein So finden dort auch Veranstaltungen und Konzerte statt Im grossen Gemeindesaal des Zentrums haben 300 Personen Platz In den beiden Obergeschossen befindet sich eine Bibliothek Verwaltungsraume ein Sitzungszimmer und Schulungsraume Auch das Arbeitszimmer des Rabbiners Akiva Weingarten ist dort zu finden Literatur BearbeitenIngeborg Flagge Dresden Stadtfuhrer zeitgenossischer Architektur Das Beispiel Darmstadt 2004 ISBN 3 935243 48 0 Doppelte Zerstorung Neubau fur die Synagoge in Dresden In das bauzentrum 5 Stadteheft Dresden 2000 ISSN 0005 688X OCLC 85369074 S 44 46 Markstein im Elbpanorama In Hubertus Adam Hrsg Gestaltung als Obsession Band 6 archithese ch 2001 ISBN 3 03862 138 2 ISSN 1010 4089 S 66 71 Dankwart Guratzsch Im Inneren des Tempels ein goldenes Zelt In www welt de 9 November 2011 abgerufen am 28 Februar 2018 Gottfried Knapp Ein Haus der Andacht allen Volkern In Suddeutsche Zeitung 13 November 2001 abgerufen am 28 Februar 2018 DAM Jahrbuch 2002 Prestel Munchen 2002 ISBN 3 7913 2792 5 Architektur Jahrbuch 2002 Synagoge in Dresden In Konzept Sakrale Bauten Nr 9 Detail 2004 ISSN 0011 9571 S 960 f detail de abgerufen am 28 Februar 2018 Roman Holleinstein Selbstbewusste Monumente Anzeichen einer neuen Blute der Synagogenarchitektur in Deutschland In Neue Zurcher Zeitung 21 Mai 2005 abgerufen am 28 Februar 2018 Manuel Herz Das institutionalisierte Experiment Architektur mit judischem Bezug in Deutschland In Neue Zurcher Zeitung 2005 05 21 abgerufen am 28 Februar 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue Synagoge Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zur Architektur der Neuen Synagoge zu Dresden In www freundeskreis synagoge dresden de Freundeskreis Dresdner Synagoge abgerufen am 6 April 2018 Broschure Synagoge Die Neue Synagoge ist fur mich PDF 1 5 MB In zeitgenossen dresden de Zeitgenossen Dresden e V 26 Juni 2014 abgerufen am 6 April 2018 Aktion der ZEITGENOSSEN e V und der Judischen Gemeinde Dresden zum 10 jahrigen Bestehen der Neuen Synagoge Volkmar Lehnert Symboldispositiv und Affektwirkung Architektursoziologie der Synagoge in Dresden Diplomarbeit PDF 1 9 MB In www architekturpsychologie dresden de Technische Universitat Dresden 22 Juli 2011 abgerufen am 6 April 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Synagoge Dresden Der Neubau In www dresden de Abgerufen am 28 Februar 2018 Ein kleines Meisterwerk Neue Synagoge in Dresden eingeweiht In www baunetz de BauNetz Media GmbH 9 November 2001 abgerufen am 28 Februar 2018 a b c d e f Neue Synagoge Schalom Dresden ein modernes judisches Gotteshaus am Rande der Altstadt doch mitten unter uns In www das neue dresden de Thomas Kantschew abgerufen am 28 Februar 2018 Ingeborg Flagge Dresden Stadtfuhrer zeitgenossischer Architektur Das Beispiel Darmstadt 2004 ISBN 3 935243 48 0 S 22 51 052651388889 13 746898611111 Koordinaten 51 3 9 5 N 13 44 48 8 O Normdaten Geografikum GND 4665552 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Synagoge Dresden amp oldid 225722867