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Die Netz und Systemregeln der deutschen Ubertragungsnetzbetreiber kurz Gridcode oder Transmissioncode genannt sind ein Regelwerk der deutschen Ubertragungsnetzbetreiber fur den Zugang zum deutschen Verbundnetz 1 Hier sind die technischen Mindestanforderungen und die Verfahrensweise fur den Anschluss und den Parallelbetrieb von Erzeugungsanlagen am Hoch und Hochstspannungsnetz festgelegt Die Regeln dienen den Errichtern und Betreibern solcher Anlagen ebenso wie den Netzbetreibern als Planungsunterlage und Entscheidungshilfe 2 BasisdatenTitel Netz und Systemregeln der deutschen UbertragungsnetzbetreiberKurztitel TransmissionCode fruher GridCode Fruherer Titel Kooperationsregeln fur die deutschen UbertragungsnetzbetreiberArt Technisches RegelwerkGeltungsbereich Hochstspannungsverbundnetz der Bundesrepublik DeutschlandErlassen aufgrund von EnWG ElektrizitatsrichtlinieRechtsmaterie EnergierechtUrsprungliche Fassung vom Juli 1998Inkrafttreten am Letzte Neufassung vom August 2007Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Inhaltsverzeichnis 1 Ziele und Geltungsbereich 2 Geschichte 3 Inhalte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseZiele und Geltungsbereich BearbeitenDurch die Regeln soll gewahrleistet sein dass der Netzzugang als Voraussetzung fur einen freien Markt wie vom EnWG gefordert offen diskriminierungsfrei und transparent erfolgen kann Ziel der Regeln ist es auch bei veranderlicher oder bisweilen sogar stark fluktuierender Einspeisung mit dezentraler Organisation dennoch die Stabilitat des Netzes und somit die Zuverlassigkeit und die technische Qualitat der Stromversorgung fur die Nutzer zu gewahrleisten Die Regeln gelten fur alle Arten von Anlagen die Strom in das Verbundnetz einspeisen wobei nach Leistungskapazitat der Anlagen unterschieden wird grossere Kraftwerke und Kuppelleitungen zu benachbarten Netzen ebenso wie kleinere Erzeugungsanlagen Blockheizkraftwerke Windkraftanlagen Photovoltaikanlagen Die Regeln gelten zwar nur fur das deutsche Netz da dieses aber in das Europaische Verbundnetz eingebunden ist wurden auch die technischen Anforderungen des Verbandes Europaischer Ubertragungsnetzbetreiber ENTSO E vormals UCTE berucksichtigt Geschichte BearbeitenDie Notwendigkeit fur ein entsprechendes Regelwerk entstand 1998 aufgrund einer Neufassung des Energiewirtschaftsgesetzes EnWG durch welche eine Liberalisierung der Strommarkte und eine organisatorische Trennung von Stromerzeugung transport und verteilung bewirkt wurde Eine erste Version des Regelwerkes trat Mitte 1998 unter dem Titel Kooperationsregeln fur die deutschen Ubertragungsnetzbetreiber in Kraft Die Regeln wurden vom damaligen Verband der deutschen Ubertragungsnetzbetreiber der Deutschen Verbundgesellschaft DVG als technische Erganzung zur ersten Verbandevereinbarung VV I erarbeitet 3 Mit der neuen Version der Verbandevereinbarung VV II wurden im Jahr 2000 auch die technischen Regeln uberarbeitet GridCode II oder GridCode 2000 Im Jahr 2003 wurde der GridCode 2000 vom Verband der Netzbetreiber VDN der Nachfolgeorganisation der DVG uberarbeitet und unter der neuen Kurzbezeichnung TransmissionCode 2003 veroffentlicht Die Anderung der Kurzbezeichnung erfolgte zur Abgrenzung von den technischen Regeln fur den Zugang zu Verteilungsnetzen DistributionCode 2003 4 Im Jahr 2007 wurden die Regeln erneut revidiert TransmissionCode 2007 5 Derzeit Stand Ende 2011 arbeitet der Verband Europaischer Ubertragungsnetzbetreiber ENTSO E an einem Entwurf fur einen neuen Network Code auf europaischer Ebene Hierbei sollen Vorgaben aus verschiedenen europaische Richtlinien und Direktiven berucksichtigt und umgesetzt werden 6 Mit seinem Inkrafttreten 2016 7 stellt der europaische Network Code eine Richtlinie fur die deutschen Regelwerke Inhalte BearbeitenDie Regeln beschreiben detailliert die technischen Anforderungen und die Verfahrensweise gegliedert in die folgenden Abschnitte Im Abschnitt Anschlussbedingungen wird spezifiziert welche technischen Fahigkeiten eine Erzeugungsanlage aufweisen muss und welche Beitrage sie liefern konnen muss damit sie an das Netz angeschlossen werden kann Dies betrifft unter anderem die Abgaben von Wirk und Blindleistung den Beitrag zur Frequenzhaltung stutzung Primar und Sekundarregelung und Minutenreserve und zur Spannungsregelung Weiterhin soll sichergestellt werden dass Storungen in der Erzeugungsanlage sich nicht auf das Netz auswirken Netzschutz und dass umgekehrt die Erzeugungsanlage bei Storungen im Netz zur Stabilisierung und zum Wiederaufbau des Netzes beitragt Lastabwurf und Abfangen auf Inselbetrieb Schwarzstartfahigkeit Auch die technischen Aspekte der Abrechnung werden hier behandelt Stromzahler Im Abschnitt Netznutzung werden die technischen Aspekte der Durchleitung behandelt Ubertragungsverluste Engpasse Behandlung von EEG Strom Im Abschnitt Systemdienstleistungen werden die Dienstleistungen beschrieben die der Netzbetreiber zusatzlich zur Durchleitung der Energie erbringen muss um die Qualitat der Versorgung zu sichern insbesondere Frequenz und Spannungshaltung Netzwiederaufbau nach Storungen und Betriebsfuhrung 3 Im Abschnitt Netzausbau wird beschrieben wie der Betreiber das Netz hinsichtlich seiner Kapazitat und seiner Architektur aufbauen sollte um eine moglichst geringe Fehleranfalligkeit und somit eine hohe Versorgungssicherheit zu erreichen Eine zentrale Rolle spielt hier die N 1 Regel durch welche eine Redundanz fur den Ausfall von Komponenten vorgegeben wird Im Abschnitt Systembetriebsplanung und Systemfuhrung ist festgelegt welche koordinierenden und organisatorischen Aufgaben der Netzbetreiber zwischen der verschiedenen Erzeugern einnimmt Dies sind beispielsweise die Festlegung der taglichen Lastfahrplane die zeitliche Abstimmung der Revisionszeitraume grosser Kraftwerke die technische Organisation von Lastverteilerzentralen zur Netzfuhrung und zur Frequenz und Spannungshaltung sowie die Zahlung und Verrechnung der eingespeisten und durchgeleiteten Energie 3 Literatur BearbeitenJoachim Kleest Egon Reuter Netzzugang im liberalisierten Strommarkt Deutscher Universitats Verlag Wiesbaden 2002 ISBN 3 8244 0659 4 Dietrich Oeding Bernd R Oswald Elektrische Kraftwerke und Netze 6 Auflage Springer 2004 ISBN 3 540 00863 2 Adolf J Schwab Elektroenergiesysteme Erzeugung Transport Ubertragung und Verteilung elektrischer Energie 2 Auflage Springer 2009 ISBN 978 3 540 92226 1 Einzelnachweise Bearbeiten DVG Deutsche Verbundgesellschaft e V Hrsg GRIDCODE 2000 Netz und Systemregeln der deutschen Ubertragungsnetzbetreiber 2 Auflage DVG Heidelberg 2000 Erzeugungsanlagen am Hochstspannungsnetz Nicht mehr online verfugbar VDE archiviert vom Original am 8 November 2011 abgerufen am 8 Dezember 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vde com a b c Kleest 2002 siehe Abschnitt Literatur Glossar Amprion abgerufen am 7 Dezember 2011 Verband der Netzbetreiber Hrsg TransmissionCode 2007 VDN Berlin 2007 vde com PDF 618 kB ENTSO E s Network Code Development Nicht mehr online verfugbar ENTSO E archiviert vom Original am 19 Januar 2012 abgerufen am 7 Dezember 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www entsoe eu VDE FNN Network Code on Demand Connection DCC In VDE FNN 7 September 2018 abgerufen am 10 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Netz und Systemregeln der deutschen Ubertragungsnetzbetreiber amp oldid 232821040