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Natalja Michailowna Prawossudowitsch russisch Natalya Mihajlovna Pravosudovich wiss Transliteration Natal ja Michajlovna Pravosudovic Varianten des Vornamens haufig auch Natalie vereinzelt Natascha 2 Augustjul 14 August 1899greg in Wilna Russisches Kaiserreich 2 September 1988 in Meran Italien war eine russische Komponistin Grabstein auf dem Evangelischen Friedhof in Meran Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Tochter einer Pianistin erhielt sie schon fruh Klavierunterricht Sie studierte ab 1918 am Sankt Petersburger Konservatorium zunachst Klavier bei Wera Skrjabin dann bis 1923 Komposition und Musiktheorie bei Sergei Ljapunow Bei Alexander Glasunow schloss sie ihr Studium 1925 mit Diplom ab 1 Glasunow der damalige Direktor des Konservatoriums ermoglichte ihr 1928 eine Ausreisegenehmigung und stellte ihr ein Empfehlungsschreiben an Arnold Schonberg aus mit der Bitte um Fortsetzung ihres Kompositionsstudiums in Berlin 2 So wurde sie Meisterschulerin bei Schonberg ab Herbst 1928 an der Preussischen Akademie der Kunste unter ihren Mitstudenten waren Nikos Skalkottas Peter Schacht Alfred Keller und Norbert von Hannenheim 2 In Berlin gelang ihr der Durchbruch als Komponistin Doch in dieser Zeit begann auch die politische Verfolgung ihrer Familie in der Sowjetunion im Jahr 1929 starb ihre Mutter ihr Vater Professor und Eisenbahningenieur in Leningrad wurde unter dem Vorwurf der Sabotage mit einer Gruppe von Kollegen verhaftet und in ein Arbeitslager auf den Solowezki Inseln bei Archangelsk deportiert wo er zum Tode verurteilt und am 29 Oktober 1929 erschossen wurde 3 die Geschichte dieses ersten grossen sowjetischen Lagers wird spater Alexander Solschenizyn in dem Buch Archipel Gulag verarbeiten Vor dem Hintergrund familiarer und finanzieller Probleme verschlechterte sich auch ihr Gesundheitszustand erheblich 1931 ubersiedelte sie nach Meran und lebte fortan in der dortigen Stiftung Borodine einer Einrichtung fur kranke russische Exilanten 1 4 nbsp Villa BorodineEs entstanden neue Kompositionen darunter ein Konzert fur Streichquartett und Kammerorchester das als Diplomarbeit 1932 von Schonberg angenommen wurde Ab 1941 war sie als Sprachlehrerin und Naherin tatig Erst 1956 begann sie wieder mit dem Komponieren 1 Mehrere Werke von ihr kamen in Italien und Deutschland zur Auffuhrung und mit einer fruhen Klaviersonate gewann sie 1962 den 1 Preis beim Premio Helena Rubinstein einem internationalen Kompositionswettbewerb in Buenos Aires 5 Sie war Mitglied des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik 5 Trotz zunehmender Erblindung blieb sie bis 1983 als Komponistin aktiv Sie hinterliess Orchester Chorwerke Lieder Klavier und Kammermusik 5 Stilistisch war sie der Tradition der russischen Spatromantik und der Skrjabin Nachfolge verpflichtet 2 Literatur BearbeitenElisabeth Kappel Natalie Prawossudowitsch In Arnold Schonbergs Schulerinnen Biographisch musikalische Studien Abhandlungen zur Musikwissenschaft J B Metzler Berlin 2019 ISBN 978 3 476 05143 1 S 500 509 Bianca Marabini Zoeggeler Michail Grigorjewitsch Talalaj Musik im Exil die Schonbergschulerin Natalia Prawossudowitsch Folio Wien Bozen 2003 ISBN 3 85256 255 4 Peter Gradenwitz Komponistin aus Russland Natalie Prawossudowitsch In Peter Gradenwitz Hrsg Arnold Schonberg und seine Meisterschuler Berlin 1925 1933 Paul Zsolnay Wien 1998 ISBN 3 552 04899 5 S 247 257 Antje Olivier Karin Weingartz Perschel Pravossudowitsch Natalie Michajlovna In Komponistinnen von A bis Z Tokkata Dusseldorf 1988 ISBN 3 9801603 0 0 S 252 Prawossudowitsch Natalia In Aaron I Cohen Hrsg International Encyclopedia of Women Composers 2 Auflage Books amp Music New York 1987 ISBN 0 9617485 2 4 S 369 englisch archive org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Natalja Prawossudowitsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Silke Wenzel Natalie Prawossudowitsch In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen Beatrix Borchard Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2008 abgerufen am 21 Juni 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Silke Wenzel Natalie Prawossudowitsch In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen Beatrix Borchard Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2008 abgerufen am 21 Juni 2018 a b c Peter Gradenwitz Komponistin aus Russland Natalie Prawossudowitsch In Peter Gradenwitz Hrsg Arnold Schonberg und seine Meisterschuler Berlin 1925 1933 Paul Zsolnay Wien 1998 ISBN 3 552 04899 5 S 247 257 Angaben bei Memorial einem russischen Archiv uber politische Verfolgung Zur Geschichte der Stiftung Borodine a b c Antje Olivier Karin Weingartz Perschel Pravossudowitsch Natalie Michajlovna In Komponistinnen von A bis Z Tokkata Dusseldorf 1988 ISBN 3 9801603 0 0 S 252 Normdaten Person GND 129418498 lobid OGND AKS LCCN nr2004032757 VIAF 67545172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prawossudowitsch Natalja MichailownaALTERNATIVNAMEN Pravosudovich Natalya Mihajlovna russisch KURZBESCHREIBUNG russische KomponistinGEBURTSDATUM 14 August 1899GEBURTSORT WilnaSTERBEDATUM 2 September 1988STERBEORT Meran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Natalja Michailowna Prawossudowitsch amp oldid 216295557