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Myrelaion griechisch Ekklhsia toy Myrelaioy turkisch Bodrum Camii oder Mesih Pasa Camii in Istanbul ist eine zur Moschee umgewidmete ehemalige griechisch orthodoxe Kirche Der griechische Name verweist auf die ursprunglich hier aufbewahrte Myrrhe Reliquie Das Gebaude steht in der Nachbarschaft Laleli des Stadtteils Fatih Das Myrelaion in Konstantinopel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenNoch vor seiner Ernennung zum byzantinischen Kaiser im Jahre 920 hatte der Usurpator Romanos Lakapenos den Grundbesitz fur die Errichtung eines Palastes mit anschliessender Palastkirche erworben Der Palast wurde uber den Resten eines spatantiken Kuppelbaus errichtet der mit 42 Metern Durchmesser nach dem Pantheon in Rom der grosste Zentralbau der Antike war Durch Einbau von 80 Saulen wurde dieser zu einer Zisterne umgewidmet und als Substruktion fur den Kaiserpalast und die hangenden Garten genutzt Sudostlich des nicht erhaltenen Palastes errichtete Romanos als Grablege seiner Familie die erhaltene Kirche 922 wurde hier seine Frau Theodora 931 sein Sohn und Mitregent Christophoros Lakapenos sowie 948 der im Exil verstorbene Romanos selbst bestattet Bei der Eroberung von Konstantinopel auf dem Vierten Kreuzzug 1203 wurde die Kirche durch Brand beschadigt und zunachst aufgegeben erst um 1300 erfolgte eine Wiederherstellung als Kirchenraum Nach der osmanischen Eroberung von Konstantinopel 1453 wurde sie in eine Moschee umgewandelt und an der Sudwestecke ein Minarett zugefugt nach einem Brand am 23 Juli 1912 wurde die Moschee aufgelassen Archaologische Untersuchungen erfolgten 1930 durch David Talbot Rice und 1965 durch Cecil L Striker und Rudolf Naumann Eine 1964 65 durchgefuhrte Restaurierung bei der fast alle Aussenflachen in Ziegel erneuert wurden hinterliess den Sakralbau zunachst als Bauruine Erst 1986 wurde das Restaurierungsprojekt abgeschlossen und das Bauwerk als Moschee wiedereroffnet die Zisterne unter dem ehemaligen Kaiserpalast diente vorubergehend als Einkaufszentrum Architektur BearbeitenDie als Ziegelrohbau errichtete Kirche des Myrelaion ist eine byzantinische Kreuzkuppelkirche uber rechteckigem Grundriss mit westlich vorgelagertem Narthex Das quadratische Kirchenschiff Naos ist ein quadratischer Raum mit vier eingestellten Pfeilern ursprunglich Saulen die eine Tonnenwolbung in Form eines griechischen Kreuzes tragen bekront von einer Tambourkuppel Im Osten schliesst der Raum in einem nach aussen polygonal ummantelten dreiteiligen Sanktuarium dessen Seitenraume als Pastophorien dienten Der Aussenbau ist durch halbkreisformige Wandvorlagen strukturiert Aufgrund des Niveauunterschieds zum benachbarten ehemaligen Kaiserpalast ist die Kirche uber einer hallenartigen Unterkirche mit Saulen und kreuzformig angeordneten Tonnengewolben errichtet Ihre Aufgabe war die einer Begrabniskirche der kaiserlichen Familie Das Myrelaion hatte ihr unmittelbares Vorbild in der 881 geweihten und nur durch eine zeitgenossische Beschreibung in der Vita Basilii uberlieferten Nea Ekklesia des Justinianischen Kaiserpalastes von Konstantinopel besessen die als erster Vertreter des Bautyps der Kreuzkuppelkirche gilt Ihr Bauherr war Basileios I der gleichfalls als Usurpator des byzantinischen Throns die Makedonische Dynastie begrundet hatte Literatur BearbeitenRudolf Naumann Der antike Rundbau beim Myrelaion und der Palast Romanos I Lekapenos In Istanbuler Mitteilungen 50 1966 S 424 439 Wolfgang Muller Wiener Bildlexikon zur Topographie Istanbuls Byzantion Konstantinopolis Istanbul bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts Wasmuth Tubingen 1977 ISBN 3 8030 1022 5 Cecil L Striker The Myrelaion Bodrum Camii in Istanbul Princeton University Press Princeton 1981 Philipp Niewohner Jenny Abura Walter Prochaska Der fruhbyzantinische Rundbau beim Myrelaion in Konstantinopel Kapitelle Mosaiken und Ziegelstempel In Istanbuler Mitteilungen Band 60 2010 S 411 459 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fotos vom Myrelaion Sammlung von Bildern 41 008611111111 28 955555555556 Koordinaten 41 0 31 N 28 57 20 O Normdaten Geografikum GND 4098054 6 lobid OGND AKS LCCN n81034795 VIAF 127849072 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Myrelaion amp oldid 231431761