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Die Museumsinsel ist eine Flussinsel in der Isar in Munchen auf der sich der Hauptstandort des naturwissenschaftlich technischen Deutschen Museums befindet Museumsinsel Kohleninsel Museumsinsel mit dem Deutschen Museum Museumsinsel mit dem Deutschen MuseumGewasser IsarGeographische Lage 48 7 48 N 11 35 0 O 48 13 11 583333333333 Koordinaten 48 7 48 N 11 35 0 OMuseumsinsel Munchen Bayern Lange 863 mBreite 197 mFlache 8 6 haHauptort Deutsches Museum Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksGeographie BearbeitenDie Museumsinsel weist bei einer Lange von 863 Metern und einer Breite von bis zu 197 Metern eine Flache von 8 6 Hektar auf Die in Zentrumsnahe gelegene Insel teilt die Isar in die kanalisierte linksseitige Grosse Isar und die naturnahe Kleine Isar die bei Hochwasser eine Entlastungsfunktion hat Die Insel liegt am Rand der Isarvorstadt die heute zum Stadtbezirk Ludwigsvorstadt Isarvorstadt gehort Sie wird von beiden Seiten durch die Ludwigsbrucke erschlossen ausserdem von Westen durch die Boschbrucke Auf der anderen Seite fuhrt die Zenneckbrucke ins Nachbarviertel Au Haidhausen Am Sudrand wird die Museumsinsel von der Corneliusbrucke tangiert die seit einiger Zeit auch einen offentlichen Zugang zur Insel bietet man kann entlang des Museumsbaus als Fussganger oder Radfahrer zwischen Cornelius und Boschbrucke pendeln Der Teil nordlich der Ludwigsbrucke gehort bereits zum Stadtbezirk Altstadt Lehel und ist heute ein kleiner Park mit dem Vater Rhein Brunnen Daran schliesst sich ein Streichwehr an auf dem der Wehrsteg die Museumsinsel mit der Praterinsel verbindet nbsp Sudliches Ende mit Corneliusbrucke nbsp Deutsches Museum mit Boschbrucke nbsp Nordliches Ende mit WehrstegGeschichte BearbeitenDie Kiesbank bildete sich im Laufe des Mittelalters an einer Stelle der Isar an der die damals einzige Isarbrucke Munchens ein aus Holz errichteter Vorgangerbau der heutigen Ludwigsbrucke die Salzstrasse uber die Isar fuhrte Sie diente ab dem Mittelalter als Flosslande auf der mit den Flossen angeliefertes Bauholz und Kohle abgeladen und gelagert wurde Auf Grund dieser Nutzung erhielt die Insel den Namen Kohleninsel Der stadtseitige Arm der Isar der heutige kanalisierte Teil des Flusses wurde ebenfalls bereits im Mittelalter angestaut Zunachst geschah dies durch Flossrechen die das angeflosste Holz abbremsen sollten Ab dem 18 Jahrhundert wurde der Schutz zum Wehr ausgebaut um ein stromungsfreies Hafenbecken zu erhalten nbsp Aufnahme von Suden 1900 Im Vordergrund die Corneliusbrucke auf der Insel das Kasernengebaude Die Hochwasserproblematik verhinderte eine fruhe Besiedlung der Kohleninsel Sicherheitspolitische Uberlegungen gaben 1772 den Ausschlag zur Errichtung einer Kaserne und eines Exerzierplatzes auf der Insel Rechts der Isar lag die Vorstadt Au die am Ende des 18 Jahrhunderts die drittgrosste Stadt in Bayern war und vornehmlich arme Bevolkerungsschichten beherbergte und fur die Residenzstadt Munchen gefahrlich hatte sein konnen Auch zu Beginn des 19 Jahrhunderts blieb das Isar Hochwasser ein Risiko fur die Kohleninsel Am 13 September 1813 sturzte die Isarbrucke erneut ein wobei uber 100 Schaulustige die sich auf der Brucke befunden hatten ertranken Auch ein Teil der Isarkaserne wurde bei diesem Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen Mit dem Hochwasser von 1813 wurden auch Plane fur eine Prachtstrasse vom Isartor uber die Brucke verworfen Die heutige Ludwigsbrucke wurde 1828 auf Geheiss Konig Ludwigs I gebaut dessen Namen sie auch tragt Es handelte sich dabei um die erste steinerne Ausfuhrung der Brucke Die Insel wurde bis 1885 auch militarisch weitergenutzt Die Flosserei erreichte um 1870 ihren Hohepunkt die Kohleninsel war zu dieser Zeit der grosste Flosshafen in Europa In den 1870er Jahren landeten jahrlich etwa 12 000 Flosse an der Insel an das Holz wurde vorrangig als Brennholz aber auch als Bauholz verwendet Am Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Flosslande allerdings nach Thalkirchen verlegt da die Kohleninsel in der Zwischenzeit in die Stadtplanung mit einbezogen worden war nbsp Luftaufnahme von 1898 Um das Gebaude der Isarkaserne herum sind die Ausstellungshallen zu erkennen Nach dem Abzug der Soldaten 1885 wurde die Kohleninsel als Vergnugungs und Ausstellungsflache genutzt Die Auer Dult wurde auf die Insel ausgedehnt sie wurde ausserdem als Festwiese und Badeort genutzt Im Jahr 1898 fand auf der Insel die II Kraft und Arbeitsmaschinenausstellung Munchen statt Dafur wurde ein neoklassizistischer Ausstellungsbau errichtet der auch die alte Isarkaserne mit einbezog Zwei Fussgangerbrucken die Vorlaufer der heutigen Bosch und Zenneckbrucke wurde auf halber Hohe der Insel vom linken und rechten Flussufer gebaut Die Erste Deutsche Sportausstellung wurde 1899 in dem Komplex gezeigt Im gleichen Jahr zerstorte ein Hochwasser mehrere Isarbrucken und die Gebaude der Kohleninsel Als Konsequenz aus dieser letzten Flut wurde die Insel nach dem Vorbild der Pariser Ile de la Cite uberschwemmungssicher ausgebaut Im Zuge dieser Massnahmen wurde am Sudende der Kohleninsel die heutige Corneliusbrucke gebaut Mit dem Ausbau wurde das Gelande attraktives Bauland Verschiedene Vorschlage wurden diskutiert so plante der Ingenieur Theodor Lechner beispielsweise den Bau eines Bahnhofes Im Fruhjahr 1903 trat Oskar von Miller mit der Idee eines nationalen technischen Museums auf Die Idee wurde reichsweit selbst von Kaiser Wilhelm II mit Wohlwollen aufgenommen Bereits im Herbst 1903 entschloss sich die Stadtverwaltung Munchen die Kohleninsel als Baugelande kostenlos zur Verfugung zu stellen und sich die prestigetrachtige Unternehmung des Museumsbaus zu sichern Im Fruhjahr 1906 wurde der Neubau des nun als Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik bezeichneten Museums offentlich ausgeschrieben Zum Sieger wurde im November 1906 ein Entwurf des renommierten Architekten Gabriel von Seidl gekurt nbsp Entwurf des Deutschen Museums von Gabriel von Seidl 1906 Die weitere Geschichte der Kohleninsel ist ab 1906 mit der Baugeschichte des Deutschen Museums identisch Die Grundsteinlegung war am 13 November 1906 durch Kaiser Wilhelm II erfolgt Unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg und die politisch wirtschaftlichen Verwerfungen der Nachkriegszeit zog sich der Bau bis 1925 hin Am 7 Mai 1925 dem 70 Geburtstag von Oskar von Miller wurde der Museumsneubau eroffnet Im Zweiten Weltkrieg wurden Ende 1944 uber 80 der Bausubstanz durch Bombentreffer zerstort Nach Kriegsende wurde mit dem Wiederaufbau des Deutschen Museums begonnen welches bereits am 25 Oktober 1947 provisorisch wiedereroffnet wurde Der Teil der Museumsinsel nordlich der Ludwigsbrucke auf dem im 19 Jahrhundert mehrere Gebaude standen wurde in der Bevolkerung nach einem 1865 errichteten Kalkofen auch Kalkinsel genannt nicht zu verwechseln mit der ostlich benachbarten Halbinsel mit dem Muller schen Volksbad die als Kalkofeninsel bezeichnet wurde Der Betrieb des Kalkofens wurde 1906 nach einem Hochwasser eingestellt Heute ist der Inselteil bis auf den Vater Rhein Brunnen der 1932 aus Strassburg hierher kam unbebaut und Teil des Landschaftsschutzgebietes an der Isar Literatur BearbeitenHans Luidger Dienel Das Deutsche Museum und seine Geschichte Deutsches Museum Munchen 1998 Peter Klimesch Isarlust Entdeckungen in Munchen MunchenVerlag Munchen 2011 ISBN 978 3 937090 47 4 Mit Essay zur Museumsinsel und der Isar nach der Renaturierung Peter Klimesch Munchner Isarinseln Geschichte Gegenwart und Zukunft Zum nordlichen Teil der Museumsinsel mit dem Vater Rhein Brunnen In Ralf Sartori Hrsg Die neue Isar Band 4 Munchen 2012 ISBN 978 3 86520 447 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Museumsinsel Munchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Museumsinsel Memento vom 28 September 2006 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museumsinsel Munchen amp oldid 237291015