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Shikō Munakata japanisch 棟方 志功 Munakata Shikō 5 September 1903 in Aomori 13 September 1975 war ein japanischer Holzschneider und Maler der als Vertreter der Sōsaku hanga und Mingei Bewegungen den traditionellen japanischen Holzschnitt im 20 Jahrhundert erneuerte und an zeitgenossischen Tendenzen der internationalen Kunst neu ausrichtete Shikō MunakataLeben und Werk BearbeitenAm 5 September 1903 wurde Shiko Munakata in Aomori als sechstes von 15 Kindern geboren Der Vater war einer alten Familientradition entsprechend Schmied Nach dem Tod seiner Mutter 1920 arbeitete Munakata als Gerichtsdiener wahrend er in seiner Freizeit zu zeichnen und skizzieren begann Nachdem Munakata in einer illustrierten Zeitschrift Werke von Vincent van Gogh gesehen hatte begann er sich mit der Olmalerei zu beschaftigen Gemeinsam mit Schulfreunden grundet er eine Malergruppe die sich dem Westlichen Stil Yōga verschrieben hatte Seine Begeisterung fur van Goghs Malerei kannte kaum Grenzen In seiner Autobiographie bemerkte er selber dass er alles unternommen hatte um wie van Gogh zu werden Im September 1924 ging Munakata nach Tokio um seine Karriere als Maler voranzutreiben und erzielte in der Tat erste Ausstellungserfolge Er zeichnete Szenen der Stadt mit Zerstorungen des Erdbebens von 1923 Ein bereits in Aomori entstandenes Gemalde wurde auf der 5 Kaiserlichen Kunstausstellung allerdings erfolglos ausgestellt Bis 1928 wurden seine Werke bei den folgenden Ausstellungen abgelehnt 1925 arbeitete Munakata fur circa ein Jahr bei der Kyozai Verlagsagentur als Illustrator Im Marz wurde ein Olbild von ihm auf der 3 Ausstellung der Hakujitsu Gruppe im neu eroffneten Tokioter Prafekturmuseum gezeigt Verschiedene Uberlieferungen berichten dass Munakata durch den Holzschnitt Fruhsommerbrise von Sumio Kawakami den er 1926 sah angeregt wurde sich mit dieser kunstlerischen Technik auseinanderzusetzen die er in den folgenden Jahren bevorzugte Zunehmend gelangte er zu der Auffassung dass die zahlreichen Gruppierungen die in Japan eine Kunst nach westlichem Vorbild etablieren wollten kaum uber epigonale Ansatze hinauskamen So entschied er fur sich dass die in Japan uberaus traditionsreiche Technik des Holzschnitts das fur ihn adaquate Ausdrucksmittel sei Munakata orientierte sich jedoch nicht am beruhmten und popularen Ukiyo e Stil des 17 bis 19 Jahrhunderts sondern er griff auf deutlich altere Traditionen des Zen Buddhismus aus dem 9 bis 11 Jahrhundert zuruck 1931 veroffentlichte der Verleger Kuraba Hanga das Buch Hochzeits Tierkreis mit Holzschnitten Munakatas Gleichzeitig wurden 27 Olgemalde und sieben Holzschnitte in einer ersten Einzelausstellung prasentiert Im Herbst des Jahres unternahm Munakata eine Reise auf der die beiden Holzschnitte Garten des Herrenhauses Hasegawa in Kameda Der innere Garten und Der hintere Garten entstanden mit denen er im folgenden Jahr auf der 7 Kokugakai Ausstellung den Kokugakai Preis gewann Das Pariser Musee du Luxembourg und das Bostoner Museum kauften erstmals Werke von ihm an 1933 gab das Magazin Hangeijutsu Kunst des Drucks eine Sonderausgabe mit Drucken Munakatas heraus Auf der Ausstellung zum zeitgenossischen japanischen Holzschnitt die im Fruhjahr 1934 in Paris stattfand war Munakata mit mehreren Werken vertreten und bei der 1936 in Berlin anlasslich der Olympischen Spiele veranstalteten internationalen Kunstausstellung wurden zwei Drucke Munakatas gezeigt Angeregt durch Soetsu Yanagi begann Munakata sich mit der Urazaishiki Technik zu beschaftigen die er spater bei seinen Farbholzschnitten anwendete Dabei werden die Farben nicht auf die Vorderseite des Drucks sondern mit dem Pinsel von hinten auf das durchscheinende Papier aufgetragen von wo aus sie auf die Vorderseite des Blattes durchschlagen Diese Technik ermoglicht es die kontrastreiche Druckwirkung der Holzschnitte beizubehalten und gleichzeitig eine malerische Wirkung zu erzielen 1936 nahm er an dem Kunstwettbewerb anlasslich der Olympischen Spiele in Berlin mit den Werken Gruppen Lauf und Burger Turnen teil Seine Beitrage wurden jedoch nicht pramiert 1938 gewann er als erster Kunstler mit einem druckgraphischen Werk einen Preis auf der Bunten Ausstellung Die Geschichte des Kormorans wodurch er in Japan grossere Bekanntheit erlangte 1941 erhielt er fur seine Serien Zwei Bodhisattva und Zehn grosse Junger des Shaka den Saburi Preis als bedeutendster moderner Kunstler des Jahres in Japan Auf Grund der Kampfhandlungen im Pazifischen Raum wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Munakata mit seiner Familie im April 1945 aus Tokio nach Fukumitsu in der zentraljapanischen Prafektur Toyama evakuiert wo sie bis zum November 1951 lebten Sein Haus in Yoyogi wurde bei Luftangriffen auf Tokio zerstort wobei ein Grossteil seiner bis dahin entstandenen Werke verloren ging In Auseinandersetzung mit der Musik Beethovens entstand 1951 fur den Textilfabrikanten Sōichirō Ōhara die Serie Zur Ehre Beethovens 5 Symphonie die im selben Jahr auf der 1 Biennale von Sao Paulo in Brasilien gezeigt wurde 1955 gelang ihm endgultig bei seiner dritten Teilnahme an der Biennale von Sao Paulo der internationale Durchbruch Munakata erhielt fur seine Werke Zwei Bodhisattva und Zehn grosse Junger des Shaka und Drei Frauen aufsteigend Drei Frauen absinkend den Ersten Preis in der Kategorie Druck die Medaille Luzica Matarazzo Ein Jahr darauf stellte er auf der Biennale von Venedig elf Arbeiten aus und gewann mit Weide in Grun und Bluten in Rot den Grossen Preis fur Druckgraphik nbsp Munakata Museum in AomoriDie Folgejahre waren angefullt mit zahlreichen Reisen und Ausstellungen in Japan Amerika und Europa 1960 wurden seine Werke in einer Wanderausstellung unter anderem in Wien Braunschweig und Frankfurt am Main gezeigt 1964 wurde er mit dem Asahi Preis ausgezeichnet Munakata erhielt wiederholt Einladungen zu Vortragen an Universitaten in den USA Anlasslich der Einweihung eines Kulturzentrums fur das er zwei Wandbilder geschaffen hatte ernannte ihn seine Geburtsstadt Aomori 1969 zum Ehrenburger Auf der Weltausstellung in Osaka 1970 war er mit den beiden monumentalen Wandbildern Erde von der Menschheit zu den Gottern und Himmel von den Gottern zur Menschheit vertreten Im gleichen Jahr wurde er als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt und daruber hinaus mit dem Kulturorden ausgezeichnet Obwohl ihm seine Gesundheit zunehmend Probleme bereitete unternahm Munakata weiterhin zahlreiche Reisen und veranstaltete Ausstellungen im In und Ausland Im Oktober 1973 wurde die Munakata Stiftung eingerichtet und 1974 zu seinem 71 Geburtstag in Kamakura das Munakata Museum eroffnet Am 13 September 1975 erlag Shiko Munakata in seinem Haus in Tokio einem fortschreitenden Krebsleiden Zwei Monate spater eroffnete in Aomori das Shiko Munakata Kunstmuseum In Japan wurde Munakata auch nach seinem Tode 1975 hoch geehrt Anlasslich seines zehnten Todestages fand eine umfangreiche Retrospektive seiner Holzdrucke statt die unter anderem im Nationalmuseum fur moderne Kunst Tokio zu sehen war 2002 waren es dann das Philadelphia Museum of Art und das Los Angeles County Museum of Art die dem Kunstler eine Ausstellung widmeten 2004 zeigte das Stadtische Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen erstmals nach uber vierzig Jahren wieder Arbeiten dieses aussergewohnlichen Holzschneiders in Deutschland Literatur BearbeitenRobert T Singer Felice Fischer Hollis Goodall Cristante Munakata Shiko Japanese Master of the Modern Print Art Media Resources 2002 ISBN 978 1 58886 021 7 Eva Vorpagel Redl Ralf Gottschlich Japanische Wege zur Moderne Shiko Munakata 1903 1975 Ausstellungskatalog Stadtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen 2004 ISBN 978 3 933820 65 5 Patricia Jane Graham Faith and Power in Japanese Buddhist Art 1600 2005 University of Hawaii Press 2007 ISBN 9780824831912 S 222 224 Auszug Google H Kanehara und Araki Hg Munakata Shikō ten Museum of Modern Art Ibaraki 1995 japanisch Munakata Shikō Kinenkan Hg Shikō Katalog von Ausstellungen in Japan 1992 93 japanisch S Noma Hrsg Munakata Shikō In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1013 Weblinks BearbeitenMunakata Shiko Memorial Museum of Art 棟方志功記念館 Munakata Shiko s works at Los Angeles County Museum of Art Literatur von und uber Shikō Munakata im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 11858572X lobid OGND AKS LCCN n50082717 NDL 00048284 VIAF 27073496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munakata ShikōALTERNATIVNAMEN 棟方 志功 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer Holzschneider und MalerGEBURTSDATUM 5 September 1903GEBURTSORT Prafektur AomoriSTERBEDATUM 13 September 1975 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shikō Munakata amp oldid 226783268