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Moritz Schur tschechisch Moric Schur 1 Januar 1860 in Nachod Bohmen 12 April 1933 in Wien war ein osterreichischer Industrieller Er war einer der bedeutendsten Textilunternehmer der Osterreichisch ungarischen Monarchie und ab 1918 der Tschechoslowakei Grabstatten von Moriz und Jenny Schur auf dem Wiener ZentralfriedhofLeben BearbeitenMoritz Schur war der Sohn eines Lederhandlers Nach dem fruhen Tod des Vaters besuchte er die Handelsakademie in Prag danach war er kurze Zeit in einer Prager Zuckerfabrik und anschliessend im Getreidehandel tatig 1882 vermahlte er sich mit Eugenie Jenny der altesten Tochter des Textilfabrikanten Isaak Mautner und trat in dessen Unternehmen Isaac Mautner amp Sohn als Mitarbeiter ein 1884 erwarb er die 1859 von Philipp Winternitz in Marzdorf im Bezirk Braunau errichtete Leinenweberei die er zunachst von Nachod aus leitete Es gelang ihm durch bessere und hochwertige Warenqualitat den Umsatz zu steigern so dass er Ende der 1880er Jahre die Fabrik erweitern konnte 1892 verlegte er die Firmenzentrale nach Wien Zu Ruckschlagen in der Produktion kam es im Ersten Weltkrieg und nach der Grundung der Tschechoslowakei 1918 Nach Aufbauarbeiten konnte die Marzdorfer Weberei erst 1921 in Betrieb genommen werden 1923 wurde auf Kunstseidenproduktion umgestellt Bereits 1899 hatte Schur in Mahrisch Trubau eine Seidenfabrik errichtet die mit technischen Neuerungen ausgestattet wurde Um die Abwerbung von Mitarbeitern zu verhindern unterstutzte er die Grundung des Trubauer Industriellenverbandes Zugleich fuhrte er soziale Einrichtungen fur seine Mitarbeiter ein 1906 trat Schurs altester Sohn Johann in die Trubauer Firma ein 1913 erwarb Moritz Schur die Baumwollfarberrei Steinbrecher in Mahrisch Trubau die er modernisierte und auf Seidenfarberei umstellte 1919 wurden auch Schurs Sohne Josef und Anton in das Unternehmen aufgenommen Wegen nachfolgender personeller Probleme nahm Schur 1920 seinen Neffen und Schwiegersohn Kurt Goldschmid in die Betriebsleitung auf Im selben Jahr erwarb er die beiden Samtfabriken Reichert in Trubau Diese wurden zu einer Aktiengesellschaft umstrukturiert und firmierten unter der Bezeichnung Sammt und Seiden Weberei AG vormals Rudolf Reichert amp Sohne Moritz Schur war ein angesehener und erfolgreicher Unternehmer Er war Vizeprasident des Verbandes der Tschechoslowakischen Seidenindustriellen und zeitweise Vorstand der Judischen Gemeinde Nachod 1 Er starb 1933 sein Nachlass wurde testamentarisch seinen Sohnen Josef und Anton sowie der Tochter Emmy verehelichte Goldschmid zugesprochen Da jedoch ein Konkursverfahren eingeleitet war wurde ihnen der Nachlass nicht ubergeben Die Marzdorfer Weberei wurde nach der Sudetenkrise unter dem damaligen Direktor Josef Schmidt arisiert und nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Tschechoslowakei enteignet 1947 wurde sie dem Nachoder Textilverbund Vychodoceske bavlnarske zavody unterstellt und 1964 aufgelost Zu einer Restitution der Fabriken an die Nachkommen von Moritz Schur kam es nicht Moritz und Jenny Schur fanden ihre letzte Ruhestatte in der alten israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofes Literatur BearbeitenJ Mentschl Schur Moritz 1860 1933 Grossindustrieller In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1999 ISBN 3 7001 2803 7 S 377 f Direktlinks auf S 377 S 378 Einzelnachweise Bearbeiten Vorstand der Judischen Gemeinde NachodNormdaten Person GND 1033253707 lobid OGND AKS VIAF 297210435 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schur MoritzALTERNATIVNAMEN Schur MoricKURZBESCHREIBUNG osterreichischer TextilunternehmerGEBURTSDATUM 1 Januar 1860GEBURTSORT Nachod BohmenSTERBEDATUM 12 April 1933STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Schur amp oldid 217659180