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Moritz Honigmann 24 Juni 1844 in Duren 2 Mai 1918 in Aachen war ein deutscher Chemiker Erfinder und Unternehmer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Bergmeisters und Bergwerksbesitzers Eduard Honigmann 1809 1886 und der Maria Boelling 1811 1878 sowie Enkel des Bergamtsdirektors Johann Ehrenfried Honigmann 1775 1855 besuchte die Technischen Hochschulen in Berlin Zurich und Karlsruhe und trat in die im Stolberger Ortsteil Atsch gelegene Chemische Fabrik Rhenania ein die spater in die Kali Chemie einfloss Hier war Honigmann von 1866 bis 1868 Betriebsleiter und entwickelte eine moderne Laboranlage zur Herstellung von Ammoniaksoda nach dem Solvay Verfahren Als sich die Firmenleitung der Rhenania AG weigerte dieses moderne und technisch uberlegene Verfahren auch grosstechnisch zur Produktion von Soda einzusetzen grundete Honigmann 1871 trotz grosser Bedenken der Anwohner die erste deutsche Ammoniaksoda Fabrik auf dem Gelande der Konigsgrube im Wurselener Ortsteil Grevenberg fur die sein Vater eine Konzession zur Erschliessung besass Die Zeche Konigsgrube selbst hatte sein Vater allerdings bereits 1869 an die Vereinigungsgesellschaft fur Steinkohlenbau im Wurmrevier verkauft In seiner neu gegrundeten Fabrik entwickelte Honigmann 1883 eine feuerlose Natronlokomotive die zwischen Juni 1884 bis Marz 1885 von der Aachener und Burtscheider Pferdebahngesellschaft in Aachen eingesetzt wurde und kurzzeitig auch auf den Strecken der Aachen Julicher Eisenbahn zwischen Wurselen und Eschweiler Aue verkehrte Diese Bauweise konnte sich jedoch nicht durchsetzen und verschwand bald aus der Offentlichkeit Im Jahre 1912 verausserte Honigmann schliesslich seine Fabrik an den Solvaykonzern 1 1885 verweisen zwei Fachzeitschriften auf die technische Beschreibung sowie Weiterentwicklung der von ihm in Betrieb gesetzten Natronkessel 2 Anschliessend widmete er sich ganz der Leitung und der Betriebsverbesserung des ebenfalls von seinem Vater erschlossenen Steinkohlenbergwerks Nordstern in Merkstein heute Stadtteil von Herzogenrath an welchem er zusammen mit seinen Brudern Carl 1842 1903 und Friedrich Honigmann 1841 1913 Erbanteile besass und wo er noch zahlreiche technische Verbesserungen erprobte Als letzter Uberlebender der drei Bruder oblag es ihm diese Zeche im Jahr 1914 in die Hahnsche Werke AG zu uberfuhren welche spater selbst zu einem Unternehmen der Mannesmanngruppe wurde Moritz Honigmann grundete 1911 zusammen mit seinem Bruder Friedrich die Moritz Honigmann Stiftung welche mit ihren Stiftungsgeldern sowohl Projekte der Technischen Hochschule Aachen forderte als auch an der Grundung der an die Hochschule angeschlossenen staatlichen Aachener Erdbebenwarte beteiligt war Fur seine Verdienste um die Zusammenarbeit verlieh ihm die TH Aachen die Ehrendoktorwurde Moritz Honigmann war Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure VDI und des Aachener Bezirksvereins des VDI 3 Familie Bearbeiten nbsp Villa HonigmannMoritz Honigmann war verheiratet mit Marie Honigmann 1851 1939 der Tochter seines Onkels Ludwig Honigmann 1822 1898 Einer seiner Sohne Otto Honigmann 1879 1959 wurde ein bekannter Reisefotograph und Hotelbesitzer in Bad Tolz dessen Werke im Verlauf des Jahres 2010 im Staatlichen Museum fur Volkerkunde in Munchen ausgestellt waren Moritz Honigmann fand seine letzte Ruhestatte auf dem Westfriedhof I in Aachen Die Familie Moritz Honigmann besass und bewohnte in der Aachener Monheimsallee 42 44 eine stattliche Villa die in den Jahren 1909 10 von dem Architekten Arnold Konigs neu gestaltet worden war Sie diente daruber hinaus ab 1913 dem Unternehmer Rudolf Lochner der diese zunachst anmietete und 1921 kaufte als Verwaltungssitz fur sein Vertriebsunternehmen Rheinisches Waggonkontor Rudolf Lochner amp Cie Im Rahmen seines Umzuges nach Berlin erhielt die Villa wieder einen neuen Eigentumer Unter diesen Eigentumer bezogen im Jahr 1932 die Grosseltern von Anne Frank Abraham Hollander und Rosa Hollander Stern ein Appartement in welchem Anne Frank bis zu ihrer Flucht 1934 in die Niederlande oft zu Besuch verweilte Im Jahr 1939 folgte auch die mittlerweile verwitwete Rosa Hollander der Familie in die Niederlande nach Am ehemaligen Standort der Villa erinnert ein Gedenkstein an die Familie Hollander und Anne Frank Literatur BearbeitenHans Jaeger Honigmann Moritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 600 Digitalisat Christian Mahr Die Natronlok In Vergessene Erfindungen 1 Auflage 2002 2 Auflage DuMont Buchverlag Koln 2006 ISBN 978 3 8321 7744 7 S 34f Alois Riedler Die Honigmann schen Dampfmaschinen mit feuerlosem Natronkessel In Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Band 27 1883 S 729 739Weblinks BearbeitenMoritz Honigmann in Conrad Matschoss Manner der Technik Ein biographisches Handbuch Berlin 1925 PDF Datei 1 86 MB Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Josef Kuppers Die Ammoniak Soda Fabrik Honigmann spater Solvay Werke Memento des Originals vom 22 Februar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kulturarchiv wuerselen de auf kulturarchiv wuerselen de Centralblatt der Bauverwaltung 5 Jahrgang 1885 Nr 12 vom 25 Marz 1885 Honigmanns feuerloser Dampfkessel S 128 Verein Deutscher Ingenieure Hrsg Mitgliederverzeichnis 1882 Berlin 1882 S 10 Normdaten Person GND 116977604 lobid OGND AKS VIAF 74617343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Honigmann MoritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker Erfinder BergmannGEBURTSDATUM 24 Juni 1844GEBURTSORT DurenSTERBEDATUM 2 Mai 1918STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Honigmann amp oldid 212676103