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Mohammed Arkoun arabisch محمد أركون DMG Muḥammad Arkun 1 Februar 1928 in Beni Yenni Kabylei Algerien 13 September 2010 in Paris war ein algerisch franzosischer Philosoph und islamischer Gelehrter Die Oxford Encyclopedia of the Modern Islamic World nannte ihn 1995 einen der wichtigsten modernen islamischen Denker seiner Zeit 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Werke 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArkoun wurde 1928 als Sohn einer Berberfamilie in der Grossen Kabylei in Algerien geboren Durch seinen Onkel wurde er mit einem mystischen Islamverstandnis bekannt Die Begegnung mit Arabern und Franzosen machte ihn seiner Minderheitsposition als Berber bewusst Nach dem Besuch einer katholischen Schule die vom Missionsorden der Weissen Vater betrieben wurde studierte er 1950 1954 in Algier arabische Literatur befasste sich aber auch mit arabischer Philosophie Anschliessend studierte er an der Sorbonne 1 1971 wurde Arkoun an der Sorbonne Professor fur Islamische Ideengeschichte Er war Gastprofessor an zahlreichen Universitaten und Forschungsinstituten vor allem am Institute of Ismaili Studies in London Im Jahr 1999 grundete er in Paris das Institut d Etudes des Societes Musulmanes 1 Forschung BearbeitenFur seine Analyse des Islams wandte Arkoun die Erkenntnisse und Methoden der modernen Sozial und Geisteswissenschaften an darunter Strukturalismus Semiotik strukturale Anthropologie Diskursanalyse und Poststrukturalismus Sein Hauptwerk ist Pour une critique de la raison islamique Fur eine Kritik der islamischen Vernunft Arkoun vertrat die These dass der Islam seit dem 13 Jahrhundert geistig erstarrt ist Arkoun negierte den Islam jedoch nicht sondern strebte nach einer modernen Auslegung Arkoun verfolgte das Ziel den Islam konsequent auf alle fehlerhaften Erkenntnisse Legenden Parolen und Visionen zu untersuchen ohne dabei herablassend zu sein Aufgrund dieser Analyse konne eine Synthese erfolgen die ein alternatives Denken im Gegensatz zum bisherigen islamischen Denken moglich mache 1 Arkoun pladierte fur einen geduldigen Umgang mit dem Islam Noch konne die muslimische Welt nicht wirklich mit Kritik umgehen In der arabischen Sprache fehlten Worte wie Kritik oder Vernunft wie wir sie verstehen Wir durfen also kritisches Denken nicht voraussetzen wir mussen es uberhaupt erst einfuhren Wir fordern zu Recht Demokratie Menschenrechte und Frauenbefreiung Aber wir durfen uns nicht entmutigen lassen wenn das Zeit braucht Schliesslich habe auch Frankreich erst 1944 das Frauenwahlrecht eingefuhrt Wir mussen in historischen Zyklen denken und im Interesse ubergeordneter Ziele mitunter schweigen oder uns milder ausdrucken als uns lieb ist 2 Da Arkoun vor allem auf Franzosisch publizierte wurde er sowohl in der deutschsprachigen als auch in der arabischen Welt kaum zur Kenntnis genommen 1 Werke BearbeitenDeutsch Der Islam Annaherung an eine Religion Palmyra Verlag 1999 Franzosisch Aspects de la pensee musulmane Textes et Documents 15 1963 Ubers Miskawayh Traite d Ethique Damaskus Institut francais de Damas 1969 Online Teilansicht der Ausgabe Paris 2010 Bibliotheque des textes philosophiques Contribution a l etude de l humanisme arabe au IVe Xe siecle Miskawayh philosophe et historien J Vrin 1970 L humanisme arabe au 4e 10e siecle 1982 Pour une critique de la Raison islamique 1984 L Islam Approche critique 2002 Combats pour l Humanisme en contextes islamiques 2002 Englisch The concept of revelation From the people of the book to the societies of the book 1988 Rethinking Islam Common questions Uncommon answers 1994 The Unthought in Contemporary Islamic Thought 2002 revised edition Islam To Reform or to Subvert 2006 Ehrungen Bearbeiten1996 wurde Mohammed Arkoun zum Commandeur der franzosischen Ehrenlegion ernannt 2003 erhielt er den Ibn Ruschd Preis fur Verdienste um die Demokratie und Meinungsfreiheit in der islamischen Welt Literatur BearbeitenMichele Scarpati Neohumanism and geopolitics in the Mediterranean today Rediscovering Arkoun s thought Miscelanea de Estudios Arabes y Hebraicos Seccion Arabe Islam 71 2022 pp 279 307 doi 10 30827 meaharabe v71 18087 Ursula Gunther Mohammed Arkoun Ein moderner Kritiker der islamischen Vernunft Ergon Verlag 2004 Weblinks BearbeitenFredy Gsteiger Der Koran ist keine Waffe Die Zeit vom 23 Dezember 1994 Burhan Schawi ubersetzt von Helene Adjouri Ein moderner Kritiker der islamischen Vernunft Qantara de vom 4 April 2005 Mohammed Arkoun auf der Seite des Ibn Ruschd Preises Nachruf Wolfgang Gunter Lerch In Memory of Professor Mohammed Arkoun IIS Mohammed Arkoun im Interview ABC des Islam auf dctp tv 13 Jan 2002Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Burhan Schawi ubersetzt von Helene Adjouri Ein moderner Kritiker der islamischen Vernunft Qantara de vom 4 April 2005 Fredy Gsteiger Der Koran ist keine Waffe in Die Zeit 23 Dezember 1994Normdaten Person GND 119318091 lobid OGND AKS LCCN n50001593 VIAF 9813605 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arkoun MohammedALTERNATIVNAMEN Arkoun Mohamed ʿArqun Muḥammad Arkoun M Arkun Muḥammad أركون محمدKURZBESCHREIBUNG algerisch franzosischer Philosoph und islamischer GelehrterGEBURTSDATUM 1 Februar 1928GEBURTSORT Beni Yenni Kabylei AlgerienSTERBEDATUM 13 September 2010STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mohammed Arkoun amp oldid 228656133