www.wikidata.de-de.nina.az
Der mitteleuropaische Gurtel magnetischer Anomalien ist ein Phanomen der Geomagnetik das zuerst in Form der Berchtesgadener Anomalie entdeckt wurde Diese stellt eine starke Storung im Erdmagnetfeld dar die auf die Existenz von Gesteinen hoher magnetischer Suszeptibilitat unter den Nordlichen Kalkalpen hinweist Die Berchtesgadener Anomalie wurde 1954 im Zuge der Dissertation des Munchner Geophysikers R Gaenger entdeckt und 1976 bis 1995 von Badener und Wiener Geowissenschaftlern naher untersucht Spater entdeckte man ahnliche Anomalien im oberen Engadin an einigen Stellen des nordlichen Alpenvorlandes und schliesslich in Sudpolen bei Krakau Die Anomalien stellen sich als Uberlagerung magnetischer Storkorper dar die flache Feldgradienten aber hohe Storamplituden besitzen Auch bei der aeromagnetischen Befliegung des Wiener Beckens traten starke Storungen im Magnetfeld zutage die einige hundert nT Nanotesla erreichen Trotz eines ahnlichen Anomalienbildes uber die 700 km lange Strecke ist noch keine einheitliche Deutung gelungen wenngleich die Ursache im alten Grundgebirge der Alpen und der Bohmischen Masse vermutet wird In Mahren konnten es hochmagnetische Gesteine im vorpalaozoischen Basement sein doch im Westen sind keine derartigen Strukturen in entsprechender Tiefe bekannt Neuere Forschungen zeigen ahnliche Storungen auch im Tauernfenster und im Semmeringfenster wo sie vom tiefen Unterostalpin herruhren konnten Im Wiener Becken verschleiern sie den tektonischen Zusammenhang zwischen Ostalpen und Westkarpaten der bisher mit klassischen Methoden als erhartet galt Literatur BearbeitenGeologische Bundesanstalt Wiener Becken und angrenzende Gebiete Geologische Themenkarten 1 200 000 und Erlauterungen Wien 1993 Wolfgang Seiberl Aeromagnetische Karte der Republik Osterreich 1 1 000 000 GBA Univ Wien 1991 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitteleuropaischer Gurtel magnetischer Anomalien amp oldid 187570727