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Mimizuka japanisch 耳塚 Ohrenhugel ist ein Hugel in Higashiyama ku Kyōto Japan der zehntausende von Nasen als Kriegstrophaen beherbergt MimizukaNahaufnahme der Gorintō Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Spatere Rezeption 3 Quellen 4 WeblinksEntstehungsgeschichte BearbeitenDer Hugel entstand wahrend der zweiten Invasion 1597 1598 des Imjin Krieges der ausgelost wurde als Toyotomi Hideyoshi nach der Reichseinigung Japans als neues Ziel Korea unter der Joseon Dynastie angriff Verbundeter Koreas war das Kaiserreich China unter der Ming Dynastie In Japan war es ublich die Kopfe seiner Getoteten als Trophaen einzusammeln Kopfjagd Die jeweiligen Feldherren nahmen sich nach einer gewonnenen Schlacht die Zeit die gesauberten auf Pfahlen befindlichen Kopfe zu betrachten 1 Bei der Invasion in Korea hatte jedoch der Transport der unzahligen Kopfe grosse logistische Probleme mit sich gebracht 2 Zum leichteren Transport begann man daher bei der ersten Schlacht der zweiten Invasion des Imjin Kriegs der Belagerung von Namwon von den 3 726 gesammelten Kopfen nur noch die Nasen zu verwenden Eine Ausnahme hiervon bildete jedoch der koreanische Heerfuhrer Jede Einheit schickte ihre gesammelten in Salz konservierten Nasen zum jeweiligen Armeehauptquartier wo sie genau durchgezahlt und dann gesammelt nach Japan zu Hideyoshi verschifft wurden 2 3 Dadurch wurde die Anzahl der gesammelten Nasen einer Einheit zu einem Gradmesser fur den Erfolg der jeweiligen Einheit Von jedem japanischen Soldaten wurden mindestens drei Nasen verlangt 4 So hat z B Kikkawa Hiroies Einheit nach knapp uber einem Monat 18 350 Nasen eingeschickt und Nabeshima Katsushige 5 444 Nasen 3 der Nabeshima Klan sammelte im Gesamtverlauf 29 251 Stuck 4 Verschiedene Zahlungen gehen insgesamt von mindestens 100 000 bis um 200 000 Nasen aus 4 Die Opfer waren jedoch nicht ausschliesslich feindliche Soldaten sondern auch Zivilisten darunter auch Frauen und Kinder 3 Teilweise wurden auch Lebenden die Nasen abgeschnitten so dass noch Jahrzehnte nach dem Krieg in Korea diese Taten sichtbar waren 5 Die gesammelten Nasen wurden vor der Halle mit dem heute nicht mehr erhaltenen Daibutsu des buddhistischen Tempels Hōkō ji vergraben und daruber wurde ein Hugel angelegt 6 Dieser Hugel hiess ursprunglich Hanazuka 鼻塚 Nasenhugel und erst in den Schriften Hayashi Razans aus dem 17 Jahrhundert ist der Begriff Mimizuka Ohrenhugel belegt 5 Ohren sind dort jedoch eher nicht vergraben da diese aufgrund ihrer Anzahl im Vergleich zu Nasen unpraktikabler als Kopfersatz sind 4 Zur Beschwichtigung der Seelen der Gefallenen deren Nasen hier vergraben wurden liess Hideyoshi buddhistische Rituale durchfuhren 3 Die erste Messe und damit Einweihungszeremonie fand am 7 November 1597 traditionell Keichō 2 9 28 statt 6 7 Der grosste Beitrag von Nasen fur den Mimizuka kam nach der Schlacht von Sacheon 1598 mit 38 700 Stuck zusammen 2 Auf dem Hugel befindet sich eine Gorintō Stupa der Funf Ringe worin auf jedem Ring der jeweils einen anderen geometrischen Korper darstellt ein Siddham Schriftzeichen eingemeisselt ist 8 Die Stupa kam erst spater hinzu und ist erstmals auf einer Karte von 1643 verzeichnet 9 In ganz Japan legten jedoch auch die an der Invasion beteiligten Daimyō derartige wenn auch weit kleinere Hugel an 10 Daher wird das Mimizuka nicht zwangslaufig die gesamte Anzahl von mindestens 100 000 Nasen allein beherbergen Spatere Rezeption BearbeitenWahrend der Edo Zeit unter dem Tokugawa Shogunat wurde die Natur der Anlage verschwiegen und die Anlage verschwand weitestgehend aus dem kollektiven Gedachtnis So erfolgte wahrend dieser Zeit einerseits die Umbenennung in das irrefuhrende Mimizuka Ohrenhugel andererseits wurde eine grosse Bambuswand um die Anlage errichtet um sie vor den Blicken zu verbergen 5 In den Anfangen der Meiji Zeit als auch Toyotomi Hideyoshi wieder grosse Verehrung zuteilwurde wurde 1898 anlasslich seines 300 Todesjahres die Anlage wieder instand gesetzt und ein Gedenkstein namens Mimizuka Shuei Kuyōhi 耳塚修営供養碑 Gedenkstein zur buddhistischen Todesandacht und Instandsetzung des Ohrenhugels errichtet 6 Am 12 April 1969 wurden der Tempel und mit ihm Mimizuka zur nationalen historischen Statte Hōkō ji Steinwall und Steinstupas 方広寺石塁および石塔 Hōkō ji Sekirui oyobi Sekitō ernannt 11 In den 1970ern kam es in Sudkorea unter Park Chung hee zu starken Kontroversen um den Hugel in dessen Verlauf auch die Einebnung des Hugels gefordert wurde Gegner des Hugels waren der Ansicht dieser sei beschamend fur Nord und Sudkoreaner Teilweise wurde auch gefordert den Hugel nach Sudkorea zu verlegen was die Seelen der Verstorbenen beruhigen soll In den 80ern kam es in Sudkorea zu einer Reisewelle zu Trauerdiensten zum Mimizuka 10 5 In japanischen Schulbuchern fanden sich bis Mitte der 80er keine Erwahnungen des Hugels siehe auch Japanischer Schulbuchstreit 10 Am 28 September 1997 zum 400 Jahrestag der Einweihung des Hugels wurde eine Gedenkzeremonie abgehalten Daran nahmen auch Sudkoreaner buddhistische Priester und christliche Pfarrer teil 10 Veranstaltet wurde diese von sudkoreanischen und japanischen Nichtregierungsorganisationen Von diesem Zeitpunkt an wurde diese Zeremonie regelmassig jedes Jahr abgehalten 12 Dennoch ist der Hugel weitgehend unbekannt in Japan und taucht in nur wenigen japanischen Reisefuhrern auf Die meisten Besucher sind sudkoreanischer Abstammung 13 2 Quellen Bearbeiten Stephen Turnbull Warriors of Medieval Japan Osprey Publishing Oxford 2005 ISBN 1 84176 864 2 S 75 76 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Stephen Turnbull Warriors of Medieval Japan Osprey Publishing Oxford 2005 ISBN 1 84176 864 2 S 80 81 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Jurgis Elisonas The inseparable trinity Japan s relations with China and Korea In John Whitney Hall Hrsg The Cambridge History of Japan Volume 4 Early modern Japan Cambridge University Press Cambridge 1991 ISBN 0 521 22355 5 S 291 eingeschrankte Vorschau in der Google 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