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Der Militar Helikopter Rettungsdienst MHR franzosisch Service de sauvetage militaire heliporte SMH war eine Helikoptereinheit der Schweizer Luftwaffe die zum Uberwachungsgeschwader gehorte und mit Luftrettungsaufgaben beauftragt war Der Militar Helikopter Rettungsdienst war mit Alouette III ausgerustet Alouette III der Schweizer Luftwaffe mit Emblem des MHR in Alpnach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mittel 3 Auszug Missionszahlen 4 Einsatzorte 5 Wappen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Alouette II nbsp Alouette IIIIn der foderalistischen Schweiz sind Rettungsdienste nicht im Aufgabengebiet des Bundes sondern in der Verantwortung von Kantonen Gemeinden und Stadten Dies verhinderte die Schaffung einer Luftrettungsorganisation auf staatlicher Basis da dies fur die kleineren Kantone nicht in einem sinnvollen Verhaltnis machbar war Dieser Missstand wurde mit der Schaffung der zivilen Organisation Schweizerische Rettungsflugwacht REGA behoben Die REGA wird durch Mitgliederbeitrage finanziert Auch das Schweizer Militar erkannte kurz nach der im Jahr 1952 erfolgten Einfuhrung von Helikoptern in der Schweizer Armee die Vorteile einer Luftrettung Die Schaffung und Organisation des Rettungsdienstes mittels Militarhelikoptern nach heutigem Begriff geht auf das Jahr 1960 zuruck Anstoss hierzu gab wohl die Schleudersitzrettung von Wachtmeister Tresoldi im Juli 1960 uber dem Blinnental im Kanton Wallis In der Folge wurden auf 13 Flugplatzen und einem Waffenplatz Andermatt Materialdepots fur Helikopter Rettungsaktionen angelegt und ein Merkblatt fur Rettungspiloten geschaffen Allerdings waren bereits Im Jahre 1959 auf acht Flugplatzen und dem Waffenplatz Andermatt Treibstoffvorrate fur den Einsatz von Helikoptern in Notfallen bereitgestellt worden was als Vorlaufer der heutigen Rettungsorganisation bezeichnet werden darf So wurden diese in Einzelfallen zu Rettungseinsatzen herangezogen Einer der ersten solcher Einsatze durfte die Aktion vom 13 Januar 1954 mit Hiller UH 12 anlasslich eines Lawinenungluck bei St Antonien gewesen sein bei welchem der Helikopter mangels Erfahrung des Piloten verungluckte Seit dem Jahr 1960 verfugt die Schweizer Luftwaffe uber eine permanente Rettungsorganisation mit besonders ausgerusteten Helikoptern wahrend der Arbeitszeit Aufgrund der nun bestatigten Vorteile der Luftrettung wurde von der Schweizer Luftwaffe am 1 Dezember 1965 der Militar Helikopter Rettungsdienst gegrundet 1 Der Militar Helikopter Rettungsdienst war ab Juli 1966 durchgehend jeden Tag vom Morgengrauen bis zur Abenddammerung auf Pikettbereitschaft fur Rettungseinsatze 2 Dieser Dienst war zur Hauptsache fur die Luftrettung innerhalb des Schweizer Militars zustandig jedoch auch fur andere Organisationen die zum damaligen EMD respektive zum heutigen VBS gehoren wie J S Alarmiert wurde der Militar Helikopter Rettungsdienst per Telefon Der Militar Helikopter Rettungsdienst war eine Organisation die nicht als feste eigene Einheit bestand Die Piloten und Helikopter gehorten immer verschiedenen Lufttransportstaffeln wie zum Beispiel der Lufttransport Staffel 5 an und waren zusatzlich zum Pikettdienst beim Militar Helikopter Rettungsdienst eingeteilt Benutzt wurden jeweils Alouette III Helikopter die gerade mit Seil oder Rettungswinde ausgerustet waren die Seilwinden waren an allen Alouette III der Schweizer Luftwaffe montierbar Fur Rettungsfluge kamen alle Crewmitglieder in Frage die dafur qualifiziert waren unabhangig von ihrer Einteilung Der Militar Helikopter Rettungsdienst wurde gegen Ende der 1990er Jahre aufgelost und die Aufgabe von der REGA ubernommen Jedoch wurde die Dienstleistung fur Rettungen die nicht direkt mit dem Militar zu tun hatten z B fur Pfadfinder Organisationen bereits vorher an die REGA ubergeben Die Luftwaffe kann mit dem Luftrettungsdienst der Armee LRA weiterhin mit ihren Helikoptern Luftrettungen durchfuhren und die REGA unterstutzen Auch konnen die FLIR Einsatze der Luftwaffe zugunsten der REGA oder der Polizei als Nachfolge des Militar Helikopter Rettungsdienstes angesehen werden Die LRA ist Ende der 1990er Jahre aus dem ehemaligen Militar Helikopter Rettungsdienst entstanden Mit der Uberfuhrung von MHR zur LRA wurde der Dienst stark reduziert und dient nur noch der Kompetenzerhaltung Mittel BearbeitenDie Vorgaben betreffend Ausrustung lauteten Eine Alouette III ist innert 20 Minuten startbereit Eine zweite Alouette III oder ausnahmsweise eine Alouette II ist innert einer Stunde startbereit Die zweite Alouette III ist flugbereit in Unterkunft oder in Ausnahmefallen als zweiter Helikopter eine Alouette II Betankung und Helikopterausrustung wird vom Einsatzpiloten von Fall zu Fall bestimmt Rettungsmaterial gemass Merkblatt fur Rettungspiloten Funkstation Lagern MIZZI aktiv Vorgaben betreffend Personal 1 Pikettchef erfahrener Pilot vorzugsweise Helikopterpilot 1 Einsatz Pilot Alouette III Stufe V 2 Mechaniker 1 KontrollturmfunkerDer Einsatzpilot wurde durch den Pikettchef direkt aufgeboten und handelte nach seinen Weisungen Der Kontrollturmfunker wurde vom Pikettchef nach Bedarf angefordert Mechaniker pro Plugzeug ein Mechaniker wurden aufgeboten und zwar innerhalb der Arbeitszeit bei der DMP Betriebsleitung des Einsatzflugplatzes ausserhalb der Arbeitszeit durch die Betriebswache des Militarflugplatzes Dubendorf Sofern an der Unfallstelle kein Truppen oder Zivilarzt erreichbar ist besteht wahrend der ordentlichen Arbeitszeit die Moglichkeit einen Arzt des Fliegerarztlichen Institutes einzusetzen Alarmierungsvorgaben Art Umfang und Zeit des Unfalles Umfang des Unfalles Anzahl Verletzte benotigtes Material Verpflegung Ort der Unfallstelle Koordinaten Wetter am Unfallort Landestelle Standort des nachsten Truppen oder Zivilarztes Benotigtes Material Verpflegung Vordringliche Aufgabe fur Helikopter Abholen von Arzt Bergfuhrer Lawinenhund etc Landestelle Tal als Sammelstelle fur Personal und Material Telefonnummer der Koordinationenstelle der Rettungsaktion ist fur die ganze Dauer der Aktion standig zu besetzen Die den Rettungsdienst anfordernde Truppe hat ihrerseits Personal bereitzuhalten welches im Bedarfsfall zur Mithilfe bei Rettungsaktionen herangezogen werden kann Auszug Missionszahlen BearbeitenOhne dass seine Einsatze propagandistisch ausgewertet worden waren hat der Militar Helikopter Rettungsdienst beispielsweise im Jahr 1965 ca 60 Personen bei einem Aufwand von ungefahr 50 Flugstunden transportiert wovon ca 1 3 der Passagiere Zivilpersonen waren Der Militar Helikopter Rettungsdienst arbeitete in engem Kontakt mit der Schweizerischen Rettungsflugwacht hielt sich aber bewusst zuruck um deren Einsatzmoglichkeiten nicht einzuengen Die genannten Zahlen zeigen dass dies eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen einer zivilen und militarischen Rettungsorganisation ermoglichte Der Militar Helikopter Rettungsdienst war namentlich immer bereit der Rettungsflugwacht zu helfen wenn diese Unterstutzung benotigte Fur Transporte von Zivilpersonen wurde Rechnung gestellt um die REGA nicht zu konkurrenzieren Der Chef Lufttransporte der Luftwaffe meldet einen erfolgten Einsatz so dass dieser als Lufttransport zugunsten Dritter verrechnet werden konnte Aus den Jahren 1960 1961 und 1962 liegen keine statistischen Angaben uber den Einsatz von Militar Helikoptern fur Rettungsaktionen vor In den Jahren 1961 und 1962 war der Helikopter Flugdienst unter dem Druck von Sparmassnahmen ohnehin sehr eingeschrankt worden 1963 Es wurden ausschliesslich Rettungs Einsatze zu Gunsten von Truppenangehorigen durchgefuhrt Transportiert wurden 6 Verletzte 3 Kranke 1 Lawinen Verschutteter Flugleistungen hierfur 24 Std 30 Min 104 Fluge 1964 Es wurden mit Helikoptern total 12 Rettungseinsatze geflogen Transportiert wurden 9 Verletzte 1 Kranker 2 Tote Flugleistungen 7 Std 30 Min 1965 Militarische Aktionen 17 Rettung Unverletzte 24 Verletzte oder Kranke 20 Tote 1 Flugleistungen 23 Std 06 Min 1965 Zivile Aktionen 10 Rettung Unverletzte 9 Verletzte oder Kranke 1 Tote 7 Suchaktionen 5 Flugleistungen 23 Std 53 Min 1966 1 Januar bis 30 Juni Militarische Aktionen 4 Bergungen Unverletzte 56 Kranke 4 Rettung Verletzte 5 65 Flugleistungen 7 Std 10 Min Zivile Aktionen 2 Air Glaciers Zanfleuron Kaggia Weik Stollenbruch Bergungen Unverletzte 42 Flugleistungen hierfur 3 Std 34 Min Plus 2 Einsatze zugunsten Zivil vom 3 Juli 1966Einsatzorte BearbeitenIn der Regel waren wechselweise die Militarflugplatze Dubendorf und Alpnach in Ausnahmefallen Sitten oder Ambri die Einsatzbasen des MHR Wappen BearbeitenAls Wappen hatte der Militar Helikopter Rettungsdienst die Frontansicht einer Alouette III mit ausgefahrenem Seil der Rettungswinde der Vorderrumpf in roter Farbe mit einem weissen Kreuz in der Mitte die Cockpitverglasung in Weiss zieren die Buchstaben MHR wobei die Senkrechten teile des H gleichzeitig senkrechte Teile des M und des R bilden Das Abzeichen war rund mit hellblau weiss gestreiften Grund und weissem Aussenrand umrandet mit der schwarzen Aufschrift Militar Helikopter Rettungsdienst Literatur BearbeitenMilitar Helikopter Rettungsdienst im Bundesarchiv Romano Cotti Herbert Oberholzer Kennen Konnen Rex Verlag Luzern Stuttgart Einzelnachweise Bearbeiten nbsp Commons Militar Helikopter Rettungsdienst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Militar Helikopter Rettungsdienst 1966 Dossier Militarhelicopter Rettungsdienst Pikettdienstleistungen durch DMP Personal PDF Bundesarchiv Fliegerstaffeln der Schweizer LuftwaffeAktuell Lufttransport Staffel 1 Lufttransport Staffel 3 Lufttransport Staffel 4 Lufttransport Staffel 5 Lufttransport Staffel 6 Lufttransport Staffel 7 Lufttransport Staffel 8 Fliegerstaffel 6 Fliegerstaffel 8 Fliegerstaffel 11 Zielflugstaffel 12 Instrumentenfliegerstaffel 14 Fliegerstaffel 17 Fliegerstaffel 18 Fliegerstaffel 19 Fliegerstaffel 24 Drohnenstaffel 7 nbsp Ehemalig Lufttransport Staffel 2 Fliegerstaffel 1 Fliegerstaffel 2 Fliegerstaffel 3 Fliegerstaffel 4 Fliegerstaffel 5 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