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Michel Oppenheim 19 Mai 1885 in Mainz 31 Mai 1963 in Garmisch war ein deutscher Beamter und Kulturdezernent in Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichael Stefan Oppenheim wurde im Mai 1885 als Sohn des Justizrates Ludwig Oppenheim 1850 1916 und dessen Ehefrau Elise Hopf 1859 1922 in Mainz geboren Der Vater stammte aus einer judischen Familie in Mainz Die Mutter war katholisch und kam aus Nurnberg Die Eltern wohnten in der Kaiserstrasse in Mainz und hatten eine Villa in Gonsenheim Sein Vater war 44 Jahre Mitglied der Mainzer Liedertafel und 25 Jahren deren Vizeprasident Michel Oppenheim besuchte das humanistische Gymnasium heute Rabanus Maurus Gymnasium und machte dort 1904 Abitur Er studierte wie sein Vater Rechtswissenschaften in Munchen Berlin und Giessen Zwischenzeitlich befasste er sich immer mal wieder mit kunstgeschichtlichen Themen Er begann 1908 in Mainz sein Referendariat Von 1912 bis 1914 arbeitete er bei den Triumph Werken in Nurnberg und kehrte dann als Assessor nach Mainz zuruck Nach dem bestandenen Examen zum Verwaltungsjuristen wurde er am 3 August 1914 Soldat im Ersten Weltkrieg und kehrte erst am 1 Dezember 1918 zuruck Er fand anschliessend eine Anstellung beim Kreisamt Mainz der Provinzialdirektion Rheinhessen und wurde am 1 August 1922 zum Regierungsrat ernannt In dieser Funktion war er fur Besatzungsfragen zustandig da Mainz bis 1930 von Frankreich besetzt war Zeitweise wurde er von den Franzosen auch ausgewiesen Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er unter Bezug auf das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus rassischen Grunden am 1 April 1934 zwangspensioniert Im Marz 1941 wurde Oppenheim zum Verbindungsmann zwischen der Gestapo und der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland Verwaltungsstelle Mainz bestellt Der Rabbiner Sali Levi 1883 1941 hatte Oppenheim kurz vor seiner Abreise gebeten diese Aufgabe zu ubernehmen Hier hatte er u a die Aufgabe Deportationslisten zu erstellen Michel Oppenheim hat in einem heimlichen Tagebuch das erst nach seinem Tod aufgefunden wurde die zunehmenden Schikanen der Nationalsozialisten in Mainz sowie die Deportationen detailliert festgehalten Nach der Liquidierung der judischen Gemeinde arbeitete Oppenheim als Buchbindergehilfe In den Wirren der Endphase des Zweiten Weltkrieges konnte er zusammen mit seiner Frau wie durch ein Wunder und durch die Unterstutzung von Freunden uberleben Er wurde zeitweise vom Burgermeister von Gonsenheim versteckt Den einzigen Sohn Ludwig hatte das Paar bereits Mitte der 1930er Jahre in die Schweiz geschickt Er kehrte als amerikanischer Soldat im Marz 1945 nach Mainz zuruck Nach dem Einmarsch der Amerikaner in Mainz im Marz 1945 suchte Michel Oppenheim die amerikanische Militarregierung auf und unterstutzte den Aufbau der neuen Verwaltung Am 30 Marz 1945 berief ihn Oberburgermeister Rudolph Walther zum Kulturdezernenten und Beigeordneten der Stadt Mainz Oppenheim hat in dieser Funktion einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Wiederaufbau u a Museen Theater Konzert in Mainz geleistet Ebenso trat er 1945 46 nachdrucklich fur die Wiedereroffnung der Universitat Mainz ein Im Oktober 1945 war er an der Neugrundung der judischen Gemeinde in Mainz beteiligt Am 1 Juni 1951 trat Oppenheim in den Ruhestand Er gehorte zu den Grundern der Vereinigung der Freunde der Universitat Mainz Michel Oppenheim starb wenige Tage nach seinem 78sten Geburtstag an seinem Urlaubsort Garmisch Er war seit 1921 mit Erna von Zakrzewski 1893 1982 verheiratet die aus einer katholischen Familie stammte Aus der Ehe ging als einziges Kind der Sohn Ludwig geb 1922 hervor Ehrungen BearbeitenEhrenburger der Universitat Mainz 1951 Ehrendoktor der Universitat Mainz 1955 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 18 Oktober 1956 1 Literatur BearbeitenLydia Werth Michel Oppenheim 1885 1963 in Es ist bald wieder gut Mainz 1945 1962 Mainz 2015 S 109 116 Der Neue Judische Friedhof in Mainz Mainz 2013 S 215 221 Oppenheim Micheal in Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 288Einzelnachweise Bearbeiten BundesprasidialamtNormdaten Person GND 117137480 lobid OGND AKS VIAF 62318521 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppenheim MichelALTERNATIVNAMEN Oppenheim Michael StefanKURZBESCHREIBUNG deutscher Beamter und Kulturdezernent in MainzGEBURTSDATUM 19 Mai 1885GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 31 Mai 1963STERBEORT Garmisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michel Oppenheim amp oldid 201376980