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Die Michaelskirche war eine evangelische Kirche am Brill im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld Die verwahrloste Michaelskirche im April 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Orgeln 3 1 Teschemacher Orgel 3 2 Bosch Positiv 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Haus Roonstrasse 39 beherbergte ab 1895 den Kirchsaal Roonstrasse Im spaten 19 Jahrhundert kam mit Entstehung des Villenviertels am Brill der Wunsch der dort wohnhaften Protestanten nach einer Gottesdienststatte auf Die uberwiegend lutherischen Einwohner wurden von der Lutherischen Kirchengemeinde Elberfeld betreut und waren Teil des Richtung Norden erweiterten Gemeindebezirks Trinitatiskirche Erste Gottesdienste wurden ab 1895 in einem eigens dazu errichteten Kirchsaal in einem Wohnhaus an der Roonstrasse 39 abgehalten die seelsorgerische Arbeit ubernahmen die Pfarrer der Trinitatiskirche in Zusammenarbeit mit der Reformierten Gemeinde Elberfeld Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Einwohnerzahl am Brill durch neue Bebauungsprojekte erneut stark zu weswegen sich der Kirchsaal Roonstrasse Ende der Sechzigerjahre als zu klein erwies Die nunmehr fur den Brill verantwortliche Evangelisch lutherische Auferstehungskirchengemeinde beschloss die Aufgabe des Kirchsaals zugunsten eines neu zu errichtenden Gotteshauses im Viertel Mit der Planung der neuen Kirche wurde der Trierer Architekt Heinrich Otto Vogel beauftragt die Bauleitung ubernahm der Elberfelder Architekt Hellmuth Strasmann Die Grundsteinlegung fur die Kirche fand am 19 Februar 1967 statt ein Jahr spater konnte die Kirche am 4 Februar 1968 eingeweiht werden Zeitgleich entstand auf der gegenuberliegenden Seite des Grundstucks ein grosszugig angelegtes Gemeindezentrum als Erganzung zu den Gemeinderaumen unter der Kirche welches bis heute als Kurrende Heim Heimat der Wuppertaler Kurrende ist Das Haus Roonstrasse 39 wurde als Gottesdienststatte aufgegeben und noch bis 2015 als Gemeindesaal benutzt Eine erste 1740 gegossene Bronzeglocke mit dem Schlagton h wurde 1968 als Leihglocke von der Eifeler Glockengiesserei in Brockscheid geliefert und in einem freistehenden ebenerdigen Glockenstuhl aufgehangt Zum 1 Januar 1981 wurde die Evangelisch lutherische Auferstehungskirchengemeinde aufgelost und die Bezirke neu geordnet die Michaelskirche kam zusammen mit der Neuen Kirche der Trinitatiskirche und der Stephanuskirche zur neuen Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld West 1986 wird fur die Glocke ein neuer Glockentrager aus Sichtbeton Fertigteilen errichtet welcher 1996 mit neuen Glocken der Eifeler Glockengiesserei ausgestattet wird Die beiden neuen Glocken mit den Schlagtonen h und cis wurden bereits ein Jahr zuvor gegossen die Leihglocke wurde an die Giesserei zuruckgegeben Bedingt durch den starken Mitgliederschwund der Gemeinde entschloss sich das Presbyterium Elberfeld West 2006 auch aufgrund der Nahe zur Neuen Reformierten Kirche zur Aufgabe der Michaelskirche Nach Schliessung der Dorpkirche 1981 der Stephanuskirche 1997 der Trinitatiskirche 1999 und der Containerkirche am Eskesberg 2001 war die Michaelskirche neben der Neuen Reformierten Kirche die letzte verbliebene Kirche der Gemeinde und die letzte Evangelische Kirche im Herzen des Stadtbezirks Elberfeld West 2006 fand der letzte Gottesdienst in der Kirche statt welche allerdings anschliessend noch zehn Jahre ungenutzt verwahrloste Mangels geeigneter Ideen fur die Weiternutzung des Gebaudes und Anderungen im Bebauungsplan Funckstrasse konnte die Kirche erst 2016 abgerissen werden damit auf dem Gelande der Kirche der Neubau des angrenzenden Evangelischen Kindergartens Mozartstrasse errichtet werden konnte Die uberlebensgrosse Christusfigur im Kirchsaal konnte mangels Interessenten von der Gemeinde allerdings nicht vor dem Abriss bewahrt werden 1 Die Glocken wurden an die katholische Kirchengemeinde im polnischen Naklo Slaskie bei Swierklaniec verkauft und dort am 4 April 2017 aufgehangt 2 Der Kindergartenneubau welcher sich nunmehr Kindergarten Beethovenstrasse nennt konnte Mitte 2017 bezogen werden Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von NordenDie Kirche war eine einfache Saalkirche im Stil der Moderne Der Kirchsaal bestand aus einem einfachen Oktogon mit vorgelagertem Atrium dessen Zeltdach mit Schiefer verkleidet wurde Auf der Spitze des Oktogons war ein anderthalb Meter hoher Hahn montiert welcher sich heute in der Musikalienhandlung in der ehemaligen Trinitatiskirche befindet Die Aussenflachen des Baus waren vollstandig verklinkert wohingegen der Innenraum mit Kalksandstein verblendet wurde Einen Kontrast zum Kalksandstein setzten die Saulen aus Sichtbeton welche unverkleidet blieben Der Altar der Kirche wurde nach einem Entwurf Eugen Kellers gestaltet und aus Gauinger Muschelkalk angefertigt der Taufstein aus Riedlinger Kalkstein Ebenfalls von Eugen Keller stammte die uberlebensgrosse Christusfigur an der Altarwand mit insgesamt vier Metern Hohe welche mangels Interessenten mit der Kirche zusammen abgerissen wurde Umgeben war die Tonfigur von den Zeichen der vier Evangelisten Aufgrund der Hanglage der Kirche waren die Gemeinderaume im Untergeschoss von der Mozartstrasse her ebenerdig betretbar der Kirchsaal uber das Atrium von der Beethovenstrasse her Der Glockenturm der Kirche befand sich am nordlichen Grundstucksende und war aus Fertigteilen aus Sichtbeton erbaut womit sie sich deutlich vom verklinkerten Kirchenbau mit Schieferdach absetzten Orgeln BearbeitenTeschemacher Orgel Bearbeiten Die um 1780 von Jacob Engelbert Teschemacher angefertigte erste Orgel wurde hochstwahrscheinlich von seinem Schuler Johann Gerhard Schrey vollendet und befand sich bis 1895 in der Schule am Thomashof die weitere Vorgeschichte ist unbekannt Anschliessend wurde das Instrument in den neuen Kirchsaal Roonstrasse versetzt und dort 1965 von Georg Stahlhuth umfassend restauriert wobei ein Schalmeyregister erganzt wurde und die historische Substanz des Instrumentes unangetastet blieb Nach Schliessung der Kirche wurde die Orgel im Gottesdienstsaal der Neuen Reformierten Kirche aufgestellt wird dort aber nur selten genutzt Das Manual hat teils geteilte Register bei h c1 das Pedal ist angehangt 3 Manual C f31 Bordun B D 8 2 Quintadena D 8 3 Unda maris D 8 4 Violin D 8 5 Principal 4 6 Nachthorn 4 7 Flauto traverso 4 9 Octava 2 8 Flauto douce 2 10 Schalmey B D 8 Pedal C g0angehangtBosch Positiv Bearbeiten 1982 ubernahm man aus der geschlossenen Dorpkirche ein 1968 erbautes Positiv von Werner Bosch Orgelbau welches an der Dorpkirche das erste Mal am 12 Dezember 1968 gespielt wurde Es handelt sich dabei um das Meisterstuck von Wolfgang Bosch dem Sohn des Firmengrunders Eingesetzt wurde das Positiv in der Michaelskirche allerdings nur selten Manual C 1 Gedackt 8 2 Principal 4 3 Nachthorn 2 4 Mixtur III IV 1 1 3 Pedal C angehangtLiteratur BearbeitenKlaus Goebel Andreas Knorr Hrsg Kirchen und Gottesdienststatten in Elberfeld Dusseldorf 1999 ISBN 3 930250 35 7 Joachim Dorfmuller 300 Jahre Orgelbau in Wuppertal Wuppertal 1980 ISBN 3 87093 028 4 Joachim Dorfmuller Neue Beitrage zur Musikgeschichte der Stadt Wuppertal Michaelskirche Wuppertal Elberfeld S 39 Wuppertal 1981 ISBN 3 87537 184 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michaelskirche Wuppertal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirchengemeinde Elberfeld West Ev Kindertagesstatte BeethovenstrasseEinzelnachweise Bearbeiten Grundstuck Beethovenstrasse Evangelische Kirchengemeinde Elberfeld West vom 17 April 2016 Sophienjournal 37 2017 Gemeindebrief der Kirchengemeinde Elberfeld West S 14 Hans Joachim Oehm Jacob Engelbert Teschemacher ein pietistischer Orgelbauer im Wuppertal des 18 Jahrhunderts Erweiterte Fassung 2013 des Aufsatzes von 1981 Auf Dr Oehm net PDF 962 KB abgerufen am 27 November 2019 51 260089 7 129379 Koordinaten 51 15 36 N 7 7 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michaelskirche Elberfeld amp oldid 236648544