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Der Messehofist ein heutiges Geschaftshaus mit Ladenpassage der Messehofpassage in der Leipziger Innenstadt Es wurde zwischen 1949 und 1950 errichtet und ist der erste stadtische Messehausneubau nach dem Zweiten Weltkrieg 1 Messehof in der Petersstrasse 1951 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Messehof 2018Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs plante das Leipziger Messeamt die ortliche Messe bis spatestens 1946 wieder aufzunehmen Vorschlage des Reichsmesseamtes von 1944 ubernehmend galt als Massgabe die innerstadtische Mustermesse wiederzubeleben 2 Nach mehrjahrigen Planungen wurde 1948 das bis dahin private Grundstuck zwischen Petersstrasse 15 und Neumarkt 16 18 enteignet um dort einen neuen Messeblock zu errichten 3 4 Der bedeutendste Vorgangerbau auf dem Areal war das im Zweiten Weltkrieg zerstorte barocke Stadtpalais Hohmanns Hof das sich der Leipziger Bankier Peter Hohmann zwischen 1729 und 1731 errichten liess Petersstrasse 15 hinterer Gebaudeteil Neumarkt 16 Am Neumarkt 18 war das Zeissighaus zu finden ein weniger beschadigtes kleineres Messehaus das durch den Architekten Julius Zeissig von 1906 bis 1907 errichtet und im Rahmen der Neubebauung aufgestockt und architektonisch an das Gesamtkonzept angepasst wurde 5 Der zuvor schon massgeblich in die Planungen der Messeneubauten eingebundene Leipziger Architekt Eberhard Werner sorgte fur die Entwurfe Wie auch das spater nach knapp dreijahriger Bauzeit 1965 endgultig fertiggestellte Nachbargebaude Messehaus am Markt ist der Messehof auf Seite der Petersstrasse um einige Meter gegenuber der historischen Strassenflucht zuruckgesetzt worden um zentral und stark frequentierte Altstadtstrassen zu verbreitern 6 Im Oktober 1949 begannen die Bauarbeiten zur Fruhjahrsmesse 1950 konnten bereits die drei unteren Geschosse genutzt werden 7 Im August 1950 wurde der Bau endgultig fertiggestellt und der Offentlichkeit ubergeben 8 Im Rahmen der Errichtung des Messehauses am Markt wurde der Gebaudeteil in der Petersstrasse um drei gleich gestaltete Fensterachsen in nordlicher Richtung erweitert 9 Von 1964 10 11 bis 1997 12 waren das Messehaus am Markt und der Messehof Standort der Leipziger Buchmesse seitdem werden beide Gebaude als Geschaftshauser genutzt Zwischen 2004 und 2006 wurde das Haus im Auftrag von deutschen und niederlandischen Investoren 7 durch das Architektenburo Weis amp Volkmann zusammen mit dem Gebaude Messehaus am Markt umfassend umgebaut Die beiden Kopfbauten des Messehofs an Petersstrasse und Neumarkt behielten weitestgehend ihre ursprungliche Architektur 13 In der Leipziger Stadt und lokalen Architekturgeschichte werden Messehaus am Markt und Messehof haufig zusammen betrachtet da sie lange Zeit im Inneren einen zusammenhangenden Gebaudekomplex mit gemeinsamer Nutzung bildeten Architektur BearbeitenDer an den beiden Kopfbauten siebengeschossige Messehof ist an der Petersstrasse 32 Meter breit und hat 15 Fensterachsen Die beiden obersten Geschosse haben Mezzanin Charakter das zuruckgesetzte siebente Geschoss bildet unterhalb des einseitigen Walmdaches eine Terrasse und mindert davorstehend optisch die Hohe des Hauses 14 Am Neumarkt ist das asymmetrisch geschnittene Gebaude an der Fassade 27 Meter breit und besitzt acht Fensterachsen Von der Strassenseite aus sind funf Geschosse erkennbar bei den beiden obersten zuruckgesetzten Geschossen beginnt hier schon die Neigung des unregelmassig geformten Daches nbsp Eingangshalle Petersstrasse 2011 nbsp Die neue hohe PassageDie Verkleidung der im Baustil der 1920 1930er Jahre sachlich gestalteten Fassaden besteht aus Langensalzaer Kalkstein 15 An beiden Fassaden ist jeweils ein Risalit vorzufinden ein dreiachsiger und sechs Geschosse hoher in der Petersstrasse sowie ein zweiachsiger am Neumarkt der Erdgeschosshohe hat Im Rahmen des Umbaus 2004 bis 2006 erhielten die Risalite etwa 60 cm vorstehende Glasfassaden welche Werbezwecken dienen und die eigentliche Fassadenstruktur optisch vergessen lassen 15 16 In den Risaliten befinden sich die erdgeschosshohen Eingange der etwa 105 Meter langen und leicht gekrummten Messehofpassage 7 Den Eingang in der Petersstrasse gestaltete Eberhard Werner 1950 als grosszugige travertinverkleidete Eingangshalle mit den Massen 14 16 Metern von der man aus Zugang zum Haupttreppenhaus und funf Aufzugen hatte In der Mitte des Eingangs befindet sich bis heute die sogenannte Pilzsaule auf der im Flachrelief im Stil des fruhen Sozialistischen Realismus der DDR vier Werktatige abgebildet sind ein Bergmann eine Spinnerin ein Genossenschaftsbauer und ein geistig Arbeitender Das Relief Arbeit und Handel auf der Saule aus hellem Jura Marmor schuf der Steinmetzmeister Fritz Przibila nach Entwurfen des Leipziger Bildhauers Alfred Thiele 7 15 Der Eingangsbereich wurde wahrend des Umbaus 2004 2006 verkleinert den beiden Seiten wurden Schaufenster vorgesetzt In dieser Zeit wurde auch der eigentliche Passagengang bis dahin eingeschossig und kunstlich beleuchtet vollig neu gestaltet Zwischen den erhaltenen Kopfbauten entstand ein komplett neuer Gebaudeteil mit einem hohen viergeschossigen Passagenraum und Zugangen zu neuen Treppenhausern und Aufzugen durch ein durchgehendes Glasdach naturlich belichtet 1 Die Passage enthalt eine Verbindung zur Messehaus und somit zur Madlerpassage Ausserdem fuhrt ein Passagenarm durch das sudlich gelegene Nebengebaude zum Preussergasschen Damit bildet die Messehofpassage ein Zentrum der kreuzformig angeordneten und in alle Himmelsrichtungen gehende Passagen im Gebaudeblock zwischen Markt Grimmaischer Strasse Neumarkt Preussergasschen und Petersstrasse Literatur BearbeitenWerner Starke Die Leipziger Messehauser Gestalt und Geschichte Ein Beitrag zur 800 Jahrfeier der Leipziger Messe Leipzig 1961 S 87 94 Wolfgang Hocquel Architektur der Leipziger Messe Kaufmannshof Messepalast Passage Messegelande Verlag fur Bauwesen Berlin 1994 ISBN 3 345 00575 1 S 130 131 Ralf Koch Leipziger Architektur der ersten Nachkriegsjahre Messehof In Leipziger Kalender 1997 Hrsg von der Stadt Leipzig der Oberburgermeister Stadtarchiv Leipziger Universitatsverlag Leipzig 1997 ISBN 3 931922 84 7 S 259 269 Birk Engmann Bauen fur die Ewigkeit Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Stadtebau in Leipzig in den funfziger Jahren Sax Verlag Beucha 2006 ISBN 3 934544 81 9 S 100 101 Tim Tepper Im Innern nur Beliebigkeit Ein unverwechselbares Gebaude ist der Messehof nach dem Umbau nicht mehr In Kreuzer Das Leipziger Stadtmagazin 2006 Nr 5 S 10 Siegfried Schlegel Wieder Handel im Messehof In Leipzigs Neue Linke Zweiwochenzeitung fur Politik Kultur und Geschichte 14 2006 Nr 8 S 5 Digitalisat auf der Website des Herausgebers Wolfgang Hocquel Die Leipziger Passagen amp Hofe Architektur von europaischem Rang Sax Verlag Beucha Markkleeberg 2011 ISBN 978 3 86729 087 6 S 52 53 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Messehof Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Hocquel 2011 S 52 Ralf Koch 1997 S 259 260 Werner Starke 1961 S 87 Ralf Koch 1997 S 262 Wolfgang Hocquel 1994 S 130 Birk Engmann 2006 S 101 a b c d Siegfried Schlegel 2006 S 5 Werner Starke 1961 S 88 Wolfgang Hocquel 1994 S 131 Fur Vielfalt und Weite des geistig kulturellen Lebens Ein Ruckblick auf die Tage der Leipziger Fruhjahrsmesse In Leipziger Volkszeitung vom 22 Marz 1964 S 3 Klaus G Saur Leipzigs Buchmesse von 1946 bis 1989 Eine personliche Retrospektive In Hartmut Zwahr Thomas Topfstedt Gunter Bentele Hrsg Leipzigs Messen 1497 1997 Gestaltwandel Umbruche Neubeginn Teilband 2 1914 1997 Geschichte und Politik in Sachsen 9 2 Bohlau Koln Weimar Wien 1999 ISBN 3 412 00198 8 S 719 Leipziger Buchmesse 23 26 3 2000 Katalog Hrsg Leipziger Messe GmbH Leipziger Messe Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH Leipzig 1996 S 5 Wolfgang Hocquel 2011 S 52 53 Ralf Koch 1997 S 265 a b c Wolfgang Hocquel 2011 S 53 Tim Tepper 2006 S 10 51 338826 12 374918 Koordinaten 51 20 19 8 N 12 22 29 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Messehof amp oldid 237996599