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Die Messe D Dur Luzanska mse op 86 ist eine Messvertonung von Antonin Dvorak Sie liegt in zwei verschiedenen Versionen vor fur Soli und Chor mit Orgelbegleitung B 153 und mit Orchesterbegleitung B 175 Antonin Dvorak mit seiner Ehefrau Anna die bei der Urauffuhrung das Alt Solo sang 1886 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besetzung 3 Aufbau 4 Werkbeschreibung 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss LuzanyAntonin Dvorak wurde von dem Architekten und Mazen Josef Hlavka anlasslich der Einweihung von dessen neugebauter Schlosskapelle auf Schloss Luzany beauftragt eine Messe zu komponieren die in dieser Kapelle auffuhrbar war was bedeutete dass Dvorak auf eine Orchester Besetzung oder grosseren Chor zunachst verzichten musste Dvorak komponierte das Werk zwischen dem 23 Marz und dem 17 Juni 1887 Am Tag der Fertigstellung schrieb der Komponist an seinen Auftraggeber Sehr geehrter Herr Rat und lieber Freund Ich habe die Ehre Ihnen mitzuteilen dass ich die Arbeit die Messe D Dur glucklich beendet habe und dass ich grosse Freude daran habe Ich denke es ist ein Werk das seinen Zweck erfullen wird Es konnte heissen Glaube Hoffnung und Liebe zu Gott dem Allmachtigen und Dank fur die grosse Gabe die mir gestattete dieses Werk zum Preis des Allerhochsten und zur Ehre unserer Kunst glucklich zu beenden Wundern Sie sich nicht dass ich so glaubig bin aber ein Kunstler der es nicht ist bringt nichts solches zustande Haben wir denn nicht Beispiele an Beethoven Bach Raffael und vielen anderen Schliesslich danke ich auch Ihnen dass Sie mir die Anregung gaben ein Werk in dieser Form zu schreiben denn sonst hatte ich kaum je daran gedacht bisher schrieb ich Werke dieser Art nur in grossem Ausmasse und mit grossen Mitteln Diesmal aber schrieb ich nur mit bescheidenen Hilfsmitteln und doch wage ich zu behaupten dass mir die Arbeit gelungen ist Die Urauffuhrung fand am 11 September 1887 unter der Leitung des Komponisten in der Schlosskapelle statt Zdenka Hlavka Ehefrau des Auftraggebers und Dvoraks Ehefrau Anna sangen die weiblichen Solopartien Im Autograph tragt die Messe die Opuszahl 76 Diese Opuszahl wurde spater vom Verleger Fritz Simrock der 5 Sinfonie vergeben fur die der Komponist seinerseits die Opuszahl 24 vorgesehen hatte Die erste offentliche Auffuhrung fand am 15 April 1888 im Stadttheater von Pilsen statt Die Instrumentalstimmen wurden in dieser Auffuhrung von zwei Harmoniums Cello und zwei Kontrabassen ubernommen Diese Instrumentierung von der nicht bekannt ist ob sie von Dvorak selbst stammte ist nicht erhalten Dvoraks Verleger Simrock war nicht daran interessiert das Werk zu publizieren Erst 1892 erschien die Messe beim Londoner Verlag Novello amp Co als op 86 im Druck nachdem der Komponist eine Orchesterbearbeitung erstellt hatte Diese Orchesterfassung wurde am 11 Marz 1893 im Londoner Crystal Palace unter der Leitung von August Manns uraufgefuhrt Besetzung BearbeitenOrgelfassung 1887 Soli Sopran Alt Tenor Bass Chor SATB OrgelOrchesterfassung 1892 Kleiner Chor Sopran Alt Tenor Bass je 4 Soli Chor SATB 2 Oboen 2 Fagotte 3 Horner 2 Trompeten 3 Posaunen Pauken Streicher OrgelBei der Instrumentierung behielt Dvorak die Grundstruktur des Werkes weitgehend bei Dem Beginn des Kyrie stellte er eine kurze zweitaktige Einleitung des Orchesters voran Die in der Orgelfassung fur 4 Solisten vorgesehenen Stellen sind in der Orchesterfassung einem kleinen Chor von je 4 Sangern je Stimme zugedacht sie konnen aber auch in dieser Fassung alternativ mit Solisten besetzt werden Zusatzliche in der Orchesterfassung mit 4 Soli bezeichnete Stellen waren in der Erstfassung fur den Chor bestimmt Durch die Verwendung des Orchesters konnte der Komponist auch eine verfeinerte Dynamik anstreben wodurch sich an einzelnen Stellen auch Auswirkungen auf die Stimmfuhrung des Chores ergaben Die Auffuhrungsdauer betragt ca 35 45 Minuten Aufbau BearbeitenKyrie Soli und Chor Gloria Soli und Chor Credo Soli und Chor Sanctus Chor Benedictus Chor Agnus Dei Soli und Chor Werkbeschreibung BearbeitenDas Kyrie wirkt vor allem durch seine ausgefeilte und kontrastreiche Dynamik Abweichend vom liturgischen Gebrauch beendet Dvorak den Satz mit einem erneuten Christe eleison Das Gloria beginnt in freudigem punktierten Rhythmus der im Mittelteil mit einem besinnlicheren Abschnitt kontrastiert wird ab der Erwahnung der Sunden der Welt von wachsender Unruhe gepragt ist und zum Schluss noch einmal feierlich die Herrlichkeit Gottes preist Das Credo der langste Satz der Messe ist in mehrere Abschnitte untergliedert Weite Abschnitte sind streng responsorisch gehalten der Text wird abschnittsweise zunachst vom Alt spater vom Tenor bzw den jeweiligen Solisten mezza voce vorgetragen und dann jeweils vom Chor tutti im Forte wiederholt Der Abschnitt der den Glauben an den einen Gott bekennt durchlauft harmonisch einmal den kompletten Quintenzirkel Sinnbild fur die Vollkommenheit Gottes Das Leiden Jesu Christi wird in verminderten Septakkorden expressiv zum Ausdruck gebracht Der Satz schliesst mit einem feierlichen imposanten Amen Sanctus und Benedictus sind durch das in identischer Weise vertonte Hosanna in excelsis thematisch miteinander verknupft Das Agnus Dei setzt mit einem kunstvollen Fugato der Solisten ein Als einziger Satz der Messe endet es nicht in feierlichem Fortissimo sondern mit der instandig im dreifachen Piano gehauchten Bitte um Frieden Literatur BearbeitenLucinde Braun Mse D Dur Messe in D Dur Opus 86 In Silke Leopold Ullrich Scheideler Oratorienfuhrer Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 00977 7 S 193 194 Jarmil Burghauser Hrsg Mse D Dur Partitur Orgelfassung Antonin Dvorak Gesamtausgabe Band 2 7 Supraphon Prag 1970 Jarmil Burghauser Hrsg Mse D Dur Partitur Orchesterfassung Antonin Dvorak Gesamtausgabe Band 2 8 Supraphon Prag 1970 Klaus Burmeister Hrsg Dvorak Messe D Dur Orgelfassung mit Klavierauszug der Orchesterfassung Edition Peters 8765 C F Peters Frankfurt am Main 1996 ISMN 979 0 014 10259 3 Suche im DNB Portal Joseph Paul Koestner An analysis for performance of Dvorak s Mass in D Ph D diss Bloomington 1976 OCLC 30913014 Dirk Moller Messe D Dur op 86 In Hans Gebhard Hrsg Harenberg Chormusikfuhrer 2 Auflage Harenberg Dortmund 2001 ISBN 3 611 00817 6 S 265 266 Alois Maria Muller Hrsg Antonin Dvorak Messe in D dur op 76 Fur die kirchenmusikalische Praxis bearbeitet Partitur Robert Carl Saarbrucken 1963 Kurt Pahlen Oratorien der Welt Heyne Munchen 1987 ISBN 3 453 00923 1 S 167 f Weblinks BearbeitenMass in D major Op 86 Dvorak Antonin Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Messe D Dur Dvorak in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Mass in D major The Luzany Mass englisch Normdaten Werk VIAF 316757407 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Messe D Dur Dvorak amp oldid 234996751