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Die Schwarzkrotchen Melanophryniscus sind eine Gattung der Froschlurche aus der Familie der Kroten Bufonidae die im mittleren und sudostlichen Sudamerika vorkommt Bisher sind etwa 25 Arten beschrieben worden Die Tiere verfugen uber stark wirksame Hautgifte und warnen Fressfeinde davor mit teils leuchtenden Farben Im Englischen werden sie deshalb auch South American Redbelly Toads Sudamerikanische Rotbauch Kroten genannt In alteren systematischen Ubersichten wurden die seinerzeit bekannten Taxa noch den Stummelfussfroschen Atelopus zugerechnet SchwarzkrotchenMelanophryniscus devincenziiSystematikReihe Landwirbeltiere Tetrapoda ohne Rang Amphibien Lissamphibia Ordnung Froschlurche Anura Unterordnung NeobatrachiaFamilie Kroten Bufonidae Gattung SchwarzkrotchenWissenschaftlicher NameMelanophryniscusGallardo 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensweise 3 Taxonomie 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Melanophryniscus atroluteus Bauchseite nbsp Melanophryniscus devincenzii Paar in Amplexus nbsp Melanophryniscus dorsalis nbsp Paar und Einzeltier von Melanophryniscus stelzneri nbsp Melanophryniscus montevidensisEs handelt sich um sehr kleine Froschlurche von meist nur zwei bis drei Zentimetern Kopf Rumpf Lange einzelne Arten erreichen auch vier Zentimeter Die Weibchen sind grosser und fulliger als die Mannchen Die Tiere sind krotentypisch gedrungen gebaut mit kurzen Hinterbeinen einer kurzen Schnauze und stark granulierter warziger drusenreicher Haut Einige Arten weisen auffallige Verdickungen am vorderen Kopf auf Oberseits uberwiegt oft eine unscheinbare Tarnfarbung aus Braun oder Schwarztonen wahrend sich auf der Unterseite einschliesslich der Gliedmassen Flecken oder ganze Flachen mit leuchtenden Warnfarben Rot Orange Gelbtone befinden Bei Bedrohung werden diese Stellen vorgezeigt indem die Schwarzkroten genau wie die in Europa und Asien heimischen Unken reflexartig eine sogenannte Kahnstellung einnehmen Dabei wird ein extremes Hohlkreuz geformt und die Unterseiten der Gliedmassen werden nach oben gedreht Dieses charakteristische passive Abwehrverhalten wird international als Unkenreflex bezeichnet 1 Die Haut der Tiere enthalt hochgiftige alkaloide Substanzen zum Schutz vor Parasiten und Fressfeinden 2 3 Verbreitung und Lebensweise BearbeitenDie Gattung Melanophryniscus ist in der Nordhalfte Argentiniens in Andentalern Sud Boliviens im sudlichen Brasilien insbesondere auch im Bundesstaat Rio Grande do Sul in Paraguay sowie in Uruguay verbreitet Schwarzkrotchen sind tagsuber und nur bei Regen aktiv ansonsten verbergen sie sich offenbar in Erdspalten und unter Wurzelwerk Zu ihrem Nahrungsspektrum zahlen kleine Wirbellose wie etwa Ameisen Die Balz und Laichphase im Fruhling der Sudhalbkugel um Oktober November wird spontan durch Starkregenereignisse ausgelost Als sogenannte Explosivlaicher deponieren sie dann innerhalb kurzer Zeit ihren Laich in temporaren Tumpeln Pfutzen und Bachen aus dem sich sehr rasch die Kaulquappen entwickeln Die mit einer kehlstandigen Schallblase erzeugten Paarungsrufe der Mannchen klingen trillernd oder zirpend Auch weibliche Tiere sollen zu Lautausserungen fahig sein Taxonomie BearbeitenInnerhalb der Gattung werden mehrere systematische Artengruppen mit bestimmten Merkmalsauspragungen Aussehen Rufe unterschieden so die vorwiegend schwarz gefarbten Arten der Melanophryniscus stelzneri oder atroluteus Gruppe die eher braunliche Melanophryniscus tumifrons Gruppe und die monotypische Melanophryniscus moreirae Gruppe Derzeit umfasst die Gattung 31 Arten 4 Stand 14 Januar 2024 Melanophryniscus admirabilis Di Bernardo Maneyro amp Grillo 2006 Melanophryniscus alipioi Langone Segalla Bornschein amp de Sa 2008 Melanophryniscus atroluteus Miranda Ribeiro 1920 Melanophryniscus biancae Bornschein Baldo Pie Firkowski Ribeiro amp Correa 2015 Melanophryniscus cambaraensis Braun amp Braun 1979 Melanophryniscus cupreuscapularis Cespedez amp Alvarez 2000 Melanophryniscus devincenzii Klappenbach 1968 Melanophryniscus diabolicus Martinez Aguirre Dopazo Cortelezzi Arellano Trofino Falasco Simoy amp Berkunsky 2021 5 Melanophryniscus dorsalis Mertens 1933 Melanophryniscus estebani Cespedez 2008 Melanophryniscus fulvoguttatus Mertens 1937 Melanophryniscus klappenbachi Prigioni amp Langone 2000 Melanophryniscus krauczuki Baldo amp Basso 2004 Melanophryniscus langonei Maneyro Naya amp Baldo 2008 Melanophryniscus milanoi Baldo Bornschein Pie Firkowski Ribeiro amp Belmonte Lopes 2015 Melanophryniscus macrogranulosus Braun 1973 Melanophryniscus montevidensis Philippi 1902 Melanophryniscus moreirae Miranda Ribeiro 1920 Melanophryniscus nigricans Martinez Aguirre Dopazo Cortelezzi Arellano Trofino Falasco Simoy amp Berkunsky 2021 5 Melanophryniscus pachyrhynus Miranda Ribeiro 1920 Melanophryniscus paraguayensis Cespedez amp Motte 2007 Melanophryniscus peritus Caramaschi amp Cruz 2011 Melanophryniscus rubriventris Vellard 1947 Melanophryniscus sanmartini Klappenbach 1968 Melanophryniscus setiba Peloso Faivovich Grant Gasparini and Haddad 2012 Melanophryniscus simplex Caramaschi amp Cruz 2002 Melanophryniscus spectabilis Caramaschi amp Cruz 2002 Melanophryniscus stelzneri Weyenbergh 1875 Melanophryniscus tumifrons Boulenger 1905 Melanophryniscus vilavelhensis Steinbach Padilha 2008 Melanophryniscus xanthostomus Baldo Bornschein Pie Ribeiro Firkowski amp Morato 2015Melanophryniscus orejasmirandai Prigioni amp Langone 1987 wurde mit Melanophryniscus pachyrhynus Miranda Ribeiro 1920 synonymisiert Einzelnachweise Bearbeiten Axel Kwet Herpetologisches Forschertagebuch Sudbrasilien 23 November 2009 Axel Kwet Herpetologisches Forschertagebuch Sudbrasilien 22 Dezember 2009 Dietrich Mebs Moritz G Wagner Werner Pogoda Raul Maneyro Axel Kwet amp Gerold Kauert Lack of bufadienolides in the skin secretion of red bellied toads Melanophryniscus spp Anura Bufonidae from Uruguay Comparative Biochemistry and Physiology Part C Toxicology amp Pharmacology Volume 144 Issue 4 January 2007 398 402 doi 10 1016 j cbpc 2006 11 009 Darrel R Frost Melanophryniscus Gallardo 1961 In Amphibian Species of the World an Online Reference Version 6 0 American Museum of Natural History New York 1998 2019 abgerufen am 29 August 2019 a b T Martinez Aguirre J E Dopazo A Cortelezzi M L Arellano C Trofino Falasco M V Simoy amp I Berkunsky Two new species of the genus Melanophryniscus Amphibia Anura Bufonidae from pampa grasslands of Argentina Russian Journal of Herpetology 28 2021 S 108 116 doi 10 30906 1026 2296 2021 28 2 108 116 Literatur BearbeitenRainer Schulte Frosche und Kroten Ulmer Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 8001 7048 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarzkrotchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artenliste der Familie Bufonidae bei Amphibiaweb Amphibian Species of the World Melanophryniscus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzkrotchen amp oldid 241154989