www.wikidata.de-de.nina.az
Der Bayerische Bahnhof in der sudthuringischen Stadt Meiningen war von 1874 bis 1920 ein eigenstandiger Kopfbahnhof in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof Meiningen der Werrabahn sowie Preussischer Staatsbahn Er dient bis heute als Endbahnhof der Bahnstrecke Schweinfurt Meiningen und wurde wie die Bahnstrecke selbst von der Koniglich Bayerischen Staatsbahn erbaut und betrieben Nach Auflosung der Landerbahnen 1920 vereinte man den Bayerischen Bahnhof mit dem Preussischen Bahnhof zu einem Bahnhof der Deutschen Reichsbahn Meiningen Bayerischer BahnhofDer Bayerische Bahnhof 2006Der Bayerische Bahnhof 2006DatenLage im Netz EndbahnhofBauform KopfbahnhofBahnsteiggleise 2Abkurzung UMIBNR 8010230Vorlage Infobox Bahnhof Wartung IBNR fehlt in WikidataPreisklasse 4Eroffnung 1874 Bayerische Staatsbahn Auflassung 1920 Integration in denBahnhof Meiningen derDeutschen Reichsbahn Architektonische DatenBaustil HistorismusArchitekt Ambros TrientLageStadt Gemeinde MeiningenLand ThuringenStaat DeutschlandKoordinaten 50 34 20 N 10 25 14 O 50 572167 10 420533 Koordinaten 50 34 20 N 10 25 14 OHohe SO 299 19 m u NNEisenbahnstreckenSchweinfurt Meiningen km 77 9 Bahnhofe in Thuringeni16 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Bahnhof 3 Verkehrsanbindung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Nicht realisierter Erweiterungsplan nbsp Realisierter Lageplan von 1877 nbsp Lokomotiv Remise 1876 nbsp Bayerischer Bahnhof in Meiningen um 1900Mit einem Staatsvertrag vom 21 Marz 1868 zwischen dem Herzogtum Sachsen Meiningen und dem Konigreich Bayern wurde der Bau einer Eisenbahnstrecke von Schweinfurt nach Meiningen vereinbart 1 Die Kosten ubernahmen beide Regierungen jeweils fur ihr eigenes Gebiet Die Bauarbeiten begannen am 14 Juni 1872 und die Eroffnung der Bahnstrecke erfolgte am 15 Dezember 1874 1 Im Interesse eines einheitlichen Bahnverkehrs betrieb die Koniglich Bayerische Staats Eisenbahn die gesamte Bahnstrecke den Streckenabschnitt auf Sachsen Meiningischen Gebiet inklusive des Bayerischen Bahnhofs in Meiningen dabei pachtweise Bei der Projektierung gab es bis 1873 mehrere verschiedene Bauplane darunter eine Zusammenlegung von vier Personenbahnsteigen beider Bahngesellschaften westlich des Empfangsgebaudes der Werrabahn mit einer gemeinsamen Bahnhofshalle die aber allesamt hauptsachlich wegen Grundstucksfragen nicht vollstandig umgesetzt werden konnten 1 So entschied sich die Koniglich Bayerische Eisenbahnbausektion fur einen baulich und betrieblich vollstandig vom bestehenden Bahnhof getrennten Kopfbahnhof westlich der Werrabahn sowie sudlich des Empfangsgebaudes der Werrabahn gelegen Die Verdoppelung des Bahngelandes machte grosse bauliche Veranderungen im stadtischen Umfeld des Bahnhofes notwendig Mehrere Strassen mussten verlegt und teilweise abgesenkt eine Strassenbrucke als Uberfuhrung und ein 90 m langer Strassentunnel unter den Gleisen erbaut werden Auch das mittlerweile zu klein gewordene Empfangsgebaude der Werrabahn sollte baulich vergrossert werden die Bayerische Staatsbahn errichtete und unterhielt aber letztendlich ein kleineres Pendant sudlich zum bestehenden Gebaude Der Bayerische Bahnhof entwickelte sich dann bis 1877 zu einem komplexen separaten Bahnhofsgelande 1 1900 verband man beide Empfangsgebaude mit einem eingeschossigen Fachwerkbau mit Zugang zu den Gleisen und Verladerampe 1920 wurde der Bayerische Bahnhof nach Auflosung der Bayerischen Staatsbahn in den Bahnhof Meiningen integriert und ist weiterhin bis in die Gegenwart in Betrieb Die Lokremise mit Anbauten wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff schwer beschadigt nach dem Wiederaufbau als Kohlebahnhof genutzt und Ende der 1990er Jahre abgerissen um Platz fur die neue Meininger Stutzpunktfeuerwehr zu schaffen 1945 unterbrach man wegen der Grenzziehung der Besatzungszonen die Bahnstrecke Schweinfurt Meiningen zwischen Rentwertshausen und Mellrichstadt Die Deutsche Teilung verhinderte bis zur politischen Wende 1989 90 den durchgehenden Bahnbetrieb auf dieser Strecke So fuhren die Zuge im thuringischen Teil der Schweinfurter Bahnstrecke nur noch bis Romhild bis 1972 und Rentwertshausen Nach dem Luckenschluss 1990 91 gab ab dem 28 September 1991 von hier wieder durchgehende Zuge nach Schweinfurt Seit 2004 nutzt die Erfurter Bahn den bayerischen Bahnhofsteil als Abfahrtsort seiner Unterfranken Shuttles sowie als Betriebsstandort In der Gegenwart wird der uberdachte Bahnsteig mit den Gleisen 1B und 2B Bahnsteige 3 und 4 fur den Personenverkehr mit hier beginnenden und endenden Zugen genutzt Weitere Gleise dienen mit ihren Serviceeinrichtungen der technischen Versorgung und zum Abstellen der Unterfranken Shuttles der Erfurter Bahn sowie dem Abstellen von Shuttles der Sud Thuringen Bahn Das Empfangsgebaude das einst unter anderem die Mitropa beherbergte wird von 2017 bis 2021 zusammen mit dem ehemaligen Empfangsgebaude der Werrabahn modernisiert und umgebaut 2 Mieter sind unter anderem ein Ladengeschaft und eine Spielothek Des Weiteren ist im Gebaude seit 2019 ein Revier der Bundespolizei ansassig Der Bahnhof BearbeitenDer Bayerische Bahnhof wurde unter der Bauoberleitung der Generaldirektion der Koniglich Bayerischen Verkehrsanstalten durch die Konigliche Eisenbahnbausektion Meiningen die fur den Streckenabschnitt Landesgrenze Meiningen zustandig war von Mai 1870 bis Oktober 1876 unter den Leitungen der Sektionsingenieure Karl Gull bis August 1875 Karl Wiss bis Januar 1876 und Nikolaus Korper nach den Planen des Architekten Ambros Trient projektiert und errichtet 3 Der Kopfbahnhof liegt auf einer Lange von 876 m an der Bahnstrecke Schweinfurt Meiningen Kilometer 79 52 bis 80 39 und bildet hier den Endpunkt 4 Der Bahnhof besitzt 13 Gleise nebst Verbindungsgleisen und technischen Einrichtungen fur den Bahnbetrieb Die Gleisnummern sind zur Unterscheidung mit den Gleisen der Werrabahn mit einem zusatzlichen B versehen Der Bahnsteig mit zwei Gleisen fur den Personenverkehr und der Verlade Perron sind mit einem Querbahnsteig verbunden Ihre Lage befindet sich im nordlichen Bereich des Bahngelandes Beide Bahnsteigkanten haben eine Lange von jeweils 343 m von denen 196 m Nutzlange sind Das hinter dem Querbahnsteig klassizistische mit Kalkstein errichtete Empfangsgebaude grenzt das Bahngelande nach Norden hin ab Das quadratisch konzipierte Bauwerk besitzt zwei Vollgeschosse und daruber ein Pultdach mit daruber herausragenden Oberlichtern in der Mitte die eine freie Sicht auf den Bahnhof bieten Im Erdgeschoss befanden sich drei Wartesale der I bis III Klasse sowie mehrere Dienstraume Im Obergeschoss waren Buros und Wohnungen untergebracht Die Rundbogenfenster und Gesimse an der Fassade wurden dem Erscheinungsbild des alteren Empfangsgebaudes angepasst Unter der Traufe ist umlaufend ein Wurfelfries angebracht der versteinerte Balkenkopfe darstellt Die Koniglich Bayerischen Werksanstalten errichteten 1874 75 des Weiteren eine Reihe von Betriebsgebauden 4 Das bedeutendste war die architektonisch anspruchsvolle Lokremise mit Drehscheibe funf Lokstanden Werkstatten und Unterkunfte am sudlichen Ende des Bahngelandes Es wurde in den 1990er Jahren abgerissen Weitere Gebaude waren ein Weichenwarterhaus ein Wasserhaus eine Umlade und Verladehalle sowie zwei Beamtenwohnhauser Ein in den 1920er Jahren hinzugekommenes Tanklager sudlich der Lokremise wurde 1945 zerstort wieder aufgebaut und spater gemeinsam mit der Remise abgerissen Verkehrsanbindung BearbeitenVon 1874 bis 1945 war der Bayerische Bahnhof Start und Endpunkt der Bahnlinie nach Schweinfurt Des Weiteren war er Halt fur einige Schnellzuge der Relation Berlin Stuttgart wobei hier die Zuge Kopf machten und bis 1920 die Lokomotiven der Preussischen Staatsbahn und der Bayerischen Staatsbahn gewechselt wurden Nach 1945 war dieser Bahnhofsteil Startpunkt fur die Zuge nach Romhild und Rentwertshausen sowie fur Schnellzuge unter anderem nach Erfurt Berlin und Dresden In der Gegenwart gibt es vom bayerischen Bahnhofsteil vorwiegend Zugverbindungen als Start und Endpunkt nach und von Schweinfurt sowie Erfurt Linie Linienverlauf Unternehmen KBSRE 50 Meiningen Grimmenthal Suhl Zella Mehlis Arnstadt Erfurt Sud Thuringen Bahn 570RB 44 Meiningen Grimmenthal Suhl Zella Mehlis Plaue Arnstadt Neudietendorf Erfurt Sud Thuringen Bahn 570RB 40 Meiningen Ritschenhausen Mellrichstadt Bad Neustadt an der Saale Munnerstadt Ebenhausen Schweinfurt Bad Kissingen Erfurter Bahn 815 siehe auch Bahnhof MeiningenLiteratur BearbeitenTino Avemark Der Meininger Bahnhof im Wandel der Zeit Bielsteinverlag Meiningen 2008 ISBN 978 3 9809504 3 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Tino Avemark Der Meininger Bahnhof im Wandel der Zeit Bielsteinverlag Meiningen 2008 Seiten 34 43 RK Bahn Entwicklung GmbH und Hellmuth Architekten Erschienen im Meininger Tageblatt 8 April 2017 Kosmaz Lutz Der Bau Der Bayerischen Eisenbahnen Rechts Des Rheines Druck und Verlag R Oldenburg Munchen Leipzig 1883 a b Tino Avemark Der Meininger Bahnhof im Wandel der Zeit Bielsteinverlag Meiningen 2008 Seiten 44 49 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meiningen Bayerischer Bahnhof amp oldid 231317444