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Mehdi Dibaj persisch مهدی دیباج Mahdi Dibadsch 1935 Juni oder Juli 1994 war ein vom Islam zum Christentum konvertierter Iraner der spater Pfarrer wurde 1994 wurde er von Unbekannten ermordet und gilt deshalb als christlicher Martyrer Leben BearbeitenDibaj entstammte einer schiitischen muslimischen Familie war aber nach eigener Aussage bis zu seiner Bekehrung zu Jesus nie religios Er wuchs in der als konservativ schiitisch geltenden nordiranischen Stadt Babol am Kaspischen Meer in der Provinz Mazandaran auf In jungen Jahren Bradley nennt gleichzeitig das Alter 14 Jahre und das Jahr 1953 wurde er Christ und trat zunachst der Presbyterianischen Kirche Irans bei doch spatestens in den 1980er Jahren gehorte er der pfingstkirchlichen Dschama at e Rabbani Versammlungen Gottes an die seit 1960 in Teheran aktiv war Nach der Islamischen Revolution 1979 geriet er zusehends unter den Druck der neuen iranischen Regierung unter der die Mission bei Muslimen streng verboten war 1983 beschuldigten ihn anonyme Gegner Ajatollah Ruhollah Chomeini zu verhohnen woraufhin er in Haft genommen wurde Zu dieser Zeit wurde noch nicht systematisch gegen Dschama at e Rabbani vorgegangen vielmehr handelte es sich um spezifische Anschuldigungen gegen Dibaj Dies anderte sich jedoch als 1985 die Pfingstkirche in Arak und in den nachsten Jahren weitere Pfingstkirchen geschlossen wurden so 1988 die in Maschhad und die in Sari 1 Zwei Jahre lang wurde Dibaj in einer 1 m mal 1 m grossen unbeleuchteten Zelle in Einzelhaft gehalten 2 1986 wurde Mehdi Dibaj vom Gericht der Islamischen Republik in Sari wegen Glaubensabfalls zum Tode verurteilt Gegen das Urteil legte er Berufung ein mit der Begrundung dass der Koran fur Abfall vom Islam kein Todesurteil fordere Dibaj blieb in Haft und es dauerte bis 1993 dass der Fall erneut vom Gericht in Sari aufgerollt wurde Am 3 Dezember 1993 wurde er dann vom Islamischen Gerichtshof erneut wegen Glaubensabfalls zum Tode verurteilt 1 Bei seiner letzten Verteidigungsrede wahrend des Prozesses rief Dibaj folgende Worte in den Gerichtssaal Das Leben ist fur mich eine Gelegenheit Ihm zu dienen der Tod eine noch bessere Gelegenheit bei Christus zu sein Darum bin ich nicht nur zufrieden fur die Ehre Seines heiligen Namens im Gefangnis zu sein ich bin auch bereit mein Leben um Jesu meines Herrn willen hinzugeben und schon jetzt in Sein himmlisches Reich zu gelangen an den Ort wo die Erwahlten Gottes in das ewige Leben eintreten die Ungerechten aber in die ewige Verdammnis 3 Der Text dieser Verteidigungsrede ein christliches Glaubensbekenntnis und der Urteilstext wurden einem Mitarbeiter des Gefangnisses ubergeben der als armenischer Christ bald darauf Weihnachtsurlaub nahm und die Dokumente in Teheran dem armenischen Pastor von Dschama at e Rabbani Haik Hovsepian Mehr einem engen Freund Dibajs ubergab Dieser faxte die Texte an seinen Freund Sam Yeghnazar in den USA womit der Fall in die internationale Presse gelangte Weltweite Proteste die von Dibajs beiden Freunden Haik Hovsepian Mehr und Tadewos Mikajelean initiiert worden waren fuhrten zu einem Erfolg Der Apostolische Nuntius des Vatikan protestierte beim Obersten Fuhrer Ali Chamenei und am 16 Januar 1994 wurde Mehdi Dibaj freigelassen obwohl sein Todesurteil nicht aufgehoben wurde Drei Tage spater wurde Haik Hovsepian Mehr vermisst gemeldet und am 30 Januar 1994 wurde seine Leiche mit zahlreichen Stichwunden gefunden 1 Auf Hovsepian Mehrs Begrabnis am 3 Februar 1994 sagte Dibaj Ich hatte sterben sollen nicht Bruder Haik 2 Mehdi Dibaj wurde ab dem 24 Juni 1994 vermisst und seine Leiche ebenfalls mit Messerstichen wurde am 5 Juli gefunden wenige Tage nachdem auch Tadewos Mikajelean ermordet worden war 1 Nach Angaben der Polizei wurde Dibajs Leiche in einem Park im westlichen Teheran von Polizisten entdeckt die auf der Suche nach den Mordern Tadewos Mikajeleans waren 2 Am 6 Juli 1994 nahm die iranische Polizei eine Frau fest die nach Angaben der Polizei im Verhor erklarte zu den Volksmudschahedin Moujahiden Khalq zu gehoren und diese seien auch fur den Mord an Michaelian und Dibaj verantwortlich Die iranische Regierung und die Volksmudschahedin beschuldigten sich danach gegenseitig die beiden Pastoren ermordet zu haben 4 Weblinks BearbeitenMehdi Dibadsch auf Farsinet comEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Mark Bradley Too Many to Jail The story of Iran s new Christians Monarch Books Oxford Grand Rapids 2014 S 170 173 286 a b c Felix Corley Obituary Mehdi Dibaj The Independent 7 Juli 1994 Zeitschrift Artikel Mehdi Dibaj Der Leidensweg eines iranischen Christen Zeitschrift Fest und Treu Nummer 66 2 Meinerzhagen 1994 Chronology for Christians in Iran Refworld UNHCR 2004 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 Dezember 2018 PersonendatenNAME Dibaj MehdiKURZBESCHREIBUNG iranischer Pfarrer und MartyrerGEBURTSDATUM 1935STERBEDATUM Juni 1994 oder Juli 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mehdi Dibaj amp oldid 212668837