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Die Mitteldeutsche Kammer von Liebenburg auch Megalithanlage auf dem Hillah genannt ist eine stark gestorte Grabanlage auf dem Hillah einem markanten Hugel sudlich von Klein Mahner einem Ortsteil von Liebenburg im Landkreis Goslar in Niedersachsen Sie liegt wenige Kilometer nordostlich des Galeriegrabes von Bredelem Sie ist die einzige Kammer vom mitteldeutschen Typ Galerie mit Vorkammer oft eingesenkt in Niedersachsen der laut Hans Jurgen Beier mit 14 Anlagen in Mitteldeutschland vertreten ist davon viermal in Bebertal im Landkreis Borde in Sachsen Anhalt Die Anlage wurde 1963 von Alfred Tode untersucht Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Kritik 2 Neuvorlage der Funde 3 Fazit 4 Siehe auch 5 LiteraturBeschreibung BearbeitenDie Ost West orientierte Kammer hatte eine Lange von etwa 6 5 m bei einer Innenbreite von 1 4 m Die Kammer war auf einem Pflaster aus faust bis kopfgrossen Roll und Kalksteinen errichtet das uber die Kammer hinausreichte Breite etwa 3 0 Lange etwa 10 Meter Von den Tragsteinen aus Sandstein waren auf jeder Langsseite noch drei in situ Die Giebelsteine konnten an keinem Kammerende nachgewiesen werden Die lichte Hohe der Kammer zwischen dem Bodenpflaster und der Oberkante der Wandsteine lag zwischen 0 6 und 0 7 m Es wurden sechs Bestattungen soweit erkennbar in Hockerlage gefunden ausserdem Reste von vier Kinderskeletten Im Westen der Kammer lag ein Skelett auf der rechten Seite mit Kopf im Westen mit einer Hammeraxt als Beigabe daruber eine weitere Bestattung mit Kopf nach Norden und Blick nach Osten Etwa zwei Meter ostlich lag ein weiteres Skelett mit Kopf im Osten mit einem Feuersteinbeil als Beigabe Eine vierte daruber liegende Bestattung war durch eine jungbronzezeitliche Urnenbeisetzung so gestort dass die genaue Lage nicht geklart werden konnte Weiter ostlich fanden sich Reste zweier weiterer Erwachsenenskelette von denen das eine vollig gestort das andere mit dem Kopf im Osten beigesetzt war ausserdem lagen hier die Reste von vier Kinderskeletten Nach Alfred Tode handelt es sich bei den drei Skelettpaaren jeweils um Mann und Frau An weiteren Grabbeigaben wurden von Tode noch mehrere Klingen und Abschlage zwei Meissel ein kleines asymmetrisches Beil alle aus Feuerstein ein kleiner Knochenring ein durchbohrter Kanidenzahn ein Schweinezahn ein Rinderhornzapfen sowie eine grossere Anzahl Gefassscherben darunter Stucke der Walternienburg Bernburger Kultur und der Kugelamphoren Kultur KAK erwahnt Kritik Bearbeiten Hans Jurgen Beier zahlt zwei Bestattete Skelett 3 4 anhand eines breitschneidigen Flintrechteckbeils und eines Flintmeissels zur Kugelamphorenkultur Die tiefstichverzierten Scherben ordnet er der Walternienburger Kultur zu Welche der ubrigen Bestattungen zur Walternienburger oder zur KAK zu rechnen sind sei aufgrund des veroffentlichten Materials nicht zu entscheiden Dagegen zahlt Friedrich Luth die tiefstichverzierten Scherben zur Alttiefstichkeramik nicht Walternienburg Nach R Maier handelt es sich aufgrund der beigegebenen Hammeraxt bei Skelett 1 um eine Bestattung der Einzelgrabkultur Schnurkeramik Wolfgang Pape schliesst anhand des von Tode vorgelegten Materials auf eine Vergesellschaftung von Scherben der Kugelamphorenkultur und Bestattungen der Einzelgrabkultur sieht spater aber auch eine Vergesellschaftung von Walternienburger und KAK Zudem erklart er dass auch Bernburger Scherben aus dem Grab stammen Auch O Thielemann spricht von Keramikresten der Bernburger und der KAK Die Neubearbeitung der Funde von Liebenburg im Rahmen der Gesamterfassung der Bernburger Kultur in Niedersachsen erbrachte keine Hinweise auf klassisches Bernburger Material Es zeigte sich jedoch dass bisher nur ein kleiner Teil des verzierten keramischen Materials vorgelegt worden ist und einige der abgebildeten Funde falsch oder missverstandlich orientiert wurden Daher erschien eine vollstandige Neuvorlage der Funde von Liebenburg sinnvoll die U Dirks vornahm Neuvorlage der Funde BearbeitenVon den 866 Keramikfragmenten weisen rund 76 eine Mineralgrusmagerung auf Die restlichen haben eine Gesteinsgrusmagerung Beide kommen sowohl bei den tiefstichkeramischen als auch bei den Funden der KAK vor so dass eine kulturelle Gliederung anhand der Tonbeimengungen unmoglich ist Durch Verzierung bzw formale Kriterien lassen sich 21 Scherben der jungeren Tiefstichkeramik Walternienburger Kultur zuweisen Die KAK ist durch funf charakteristische Scherben sowie acht Gefasseinheiten vertreten Ausserdem ist der grosste Teil des unverzierten Keramikmaterials der KAK zuzuweisen Die Kulturzugehorigkeiten der Skelette wurden anhand der zuzuordnenden lithischen und keramischen Funde bestimmt Fazit BearbeitenU Dirks stellt fest dass sich in der Megalithanlage auf dem Hillah bei Liebenburg Hinweise auf die Bestattungen von mindestens sieben Erwachsenen und vier bis funf Kindern finden Vor der Belegung der Kammer durch Angehorige der KAK zu der sicher die Skelette 3 4 und 7 und vermutlich auch 5 und 6 zu rechnen sind scheint die Kammer ausgeraumt worden zu sein Darauf deuten kleinformatige auch ausserhalb der Anlage zu findende tiefstichverzierte Scherben und menschliche Knochenfragmente hin Angaben zur Zahl der Individuen die der primaren Belegungsphase zuzurechnen waren konnen nicht gemacht werden Zur dritten Belegungsphase vermutlich Nachbestattungen durch Angehorige der mitteldeutschen Schnurkeramik die auch den Belegungshorizont Pflasterung storte gehoren die ubereinander liegenden Skelette 1 und 2 Im Gegensatz zu den anderen wurden diese Bestattungen in annahernd ungestortem Zustand vorgefunden was eine Zuordnung zur letzten neolithischen Belegungs bzw Nachbelegungsphase ermoglicht Siehe auch BearbeitenNordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenHans Jurgen Beier Die Grab und Bestattungssitten der Walternienburger und der Bernburger Kultur Wissenschaftliche Beitrage 1984 30 L19 der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg ISSN 0440 1298 S 156 157 U Dirks Die neolithischen Funde aus dem Megalithgrab auf dem Hillah bei Liebenburg Ldkr Goslar ein Nachtrag In Die Kunde Neue Folge 48 1997 S 29 ff Reinhard Meier Die jungneolithischen Steinkisten oder Galeriegraber im sudlichen Niedersachsen In H Schirnig Hrsg Grosssteingraber in Niedersachsen 1979 ISBN 3 7848 1224 4 S 59 82 Alfred Tode Grab der Walternienburg Bernburger Kultur bei Liebenburg Kr Goslar In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 32 1963 S 116 117 Online 52 0375 10 444666666667 Koordinaten 52 2 15 N 10 26 40 8 O nbsp Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitteldeutsche Kammer von Liebenburg amp oldid 223138649