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Max Wilhelm Axel Kimmich 4 November 1893 in Ulm 16 Januar 1980 in Icking war ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft und Karrierebeginn 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 2 Filmografie 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenHerkunft und Karrierebeginn Bearbeiten Er war der Sohn des Kunstmalers Zeichenlehrers und Autors Prof Karl Kimmich senior 23 Marz 1850 2 Mai 1915 und seiner Frau Christine geborene Autenrieth und hatte einen alteren Bruder Karl Kimmich Kimmich besuchte nach dem Abitur Kadettenschulen in Karlsruhe und Berlin und diente im Ersten Weltkrieg als Berufsoffizier Nach 1918 studierte er zunachst einige Semester Medizin ehe er dann Anfang der 1920er Jahre zum Film stiess Er arbeitete anfangs als Dramaturg und Assistent fur die Deutsche Lichtspielgesellschaft in verschiedenen Sparten Danach war er von 1922 bis 1926 als Vorstand neben Arthur Wohlauer Produktionsleiter und Produzent fur die Rochus Gliese Film AG ab 1923 Europaische Lichtbild AG Eulag 1 In seiner eigenen Produktionsfirma entstand 1924 der Zweiakter Unter heisser Sonne Zwischen 1924 und 1929 arbeitete Kimmich auch als Drehbuchautor und Regisseur Im Januar 1926 reiste er nach Hollywood und stand bei der Universal Pictures Corporation unter Vertrag konnte dort aber nicht dauerhaft Fuss fassen Filmtitel aus dieser Zeit sind in deutschen Printlexika nicht uberliefert konnen aber in der IMDb eingesehen werden Zuruck in Europa drehte er zunachst mit Viktor Brumlik die tschechisch deutsche Co Produktion Kennst du das kleine Haus am Michigan See zu der er auch das Drehbuch schrieb 1930 schrieb er das Drehbuch zu dem Abenteuerfilm Kurs auf die Ehe seinem ersten Tonfilm Spater verfasste er mit wechselnden Partnern Drehbucher zu Spionage Filmen wie Unter falscher Flagge 1932 Die unsichtbare Front 1932 oder On Secret Service 1933 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten erfuhr die Karriere Kimmichs einen steilen Aufschwung Er verfasste die Drehbucher zu mehreren Abenteuerfilmen Der Fluchtling aus Chicago 1933 1934 zum Teil mit nationalistischem Tenor Henker Frauen und Soldaten 1935 und arbeitete fur Regisseure wie Harry Piel und Paul Wegener Nach einigen Kurzspielfilmen und Assistenzen bekam er 1938 bei der Tobis mit dem Kriminalfilm Der Vierte kommt nicht die erste Spielfilmregie anvertraut das Drehbuch dazu wurde am 18 Marz 1939 vom Reichssender Breslau als Horspiel ubertragen Seit Februar 1938 war er ausserdem mit Maria der jungsten Schwester von Propagandaminister Joseph Goebbels verheiratet In dieser Zeit wurde Kimmich auch zum Spezialisten fur anti englische Propagandafilme wie dem 1940 1941 gedrehten Mein Leben fur Irland der von der dem Propagandaministerium unterstellten Filmprufstelle nicht nur als staatspolitisch wertvoll und kunstlerisch wertvoll sondern auch als jugendwert ausgezeichnet wurde Auch seine funfte Langfilm Regie der 1942 gedrehte Afrika Film Germanin Die Geschichte einer kolonialen Tat der die Entwicklung eines Bayer Medikaments gegen die Schlafkrankheit zeigt war ein von der zeitgenossischen nationalsozialistischen Kritik hoch gelobtes Werk er wurde sowohl als staatspolitisch wertvoll als auch als kunstlerisch wertvoll ausgezeichnet Weitere Auszeichnungen erhielten seine Filme Der Fluchtling aus Chicago Ich sing mich in dein Herz hinein Henker Frauen und Soldaten Der Vierte kommt nicht und Der Fuchs von Glenarvon die alle das Pradikat kunstlerisch wertvoll ernten konnten Der 1944 bei der Tobis Wien Film geplante Film Kleinigkeiten konnte aufgrund des Kriegsendes nicht mehr realisiert werden Auf Grund der Dreharbeiten zu diesem Film hielt sich Kimmich im Fruhjahr 1945 in Wien auf wo er vom Einmarsch der Alliierten uberrascht wurde Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende zog Kimmich mit der Familie im Januar 1945 war aus seiner Ehe noch ein Kind entstanden zunachst nach Morlach in Oberbayern Dort lebte die Familie etwa ein Jahr lang inkognito auf einem Bauernhof Im Juni 1946 stellte sich die Familie jedoch den Amerikanern und wurde in der Folge mehrfach vernommen In einem ersten Verhor am 8 9 Juni 1946 behauptete Max Kimmich seinen Schwager in seiner Zeit in Berlin nur selten gesehen zu haben Im Gegensatz zu dessen Selbstdarstellung in seinen Tagebuchern habe sich Joseph Goebbels in Wahrheit kaum um seine Verwandtschaft gekummert Das sei auch der Grund fur ihn gewesen sich dessen Befehl zum gemeinsamen Selbstmord zu widersetzen und stattdessen noch vor dem Fall Berlins aus der Stadt zu fluchten Es ist unklar wie weit diese Erklarung lediglich dem Zweck diente eine moglichst niedrige Einstufung bei der Entnazifizierung zu erreichen Im Anschluss an dieses Verhor bestatigten die Amerikaner immerhin allen drei Erwachsenen dass sie niemals Mitglieder der NSDAP gewesen seien Wie diese nach dem Abschluss der Entnazifizierung endgultig eingestuft wurden ist unbekannt Nach dem Ende der Besatzungszeit ubersiedelte Max Kimmich mit der Familie nach Icking Er schrieb in den folgenden Jahren gelegentlich fur Horfunk und Fernsehen arbeitete als Romanautor und war bis Ende der 1950er Jahre auch fur den Deutschen Filmring Defir in Munchen tatig Seine Filme Germanin Die Geschichte einer kolonialen Tat Mein Leben fur Irland und Der Fuchs von Glenarvon wurden von der alliierten Militarzensur verboten und blieben bis etwa 1980 unausgewertet bevor sie von der FSK freigegeben wurden Daneben verdienten er und seine Frau ab 1955 auch an der Veroffentlichung von Papieren aus dem Nachlass von Joseph Goebbels durch den Schweizer Rechtsradikalen Francois Genoud mit Am 16 Januar 1980 starb er im Alter von 86 Jahren in Icking Filmografie Bearbeiten1923 Im Namen des Konigs 1923 Bruder Zwischen Himmel und Erde 1924 Unter heisser Sonne 1924 Wintersturme 1929 Kennst du das kleine Haus am Michigansee 1929 Auf der Reeperbahn nachts um halb eins 1929 Liebfraumilch 1930 Kurs auf die Ehe Kire lained Wellen der Leidenschaft 1931 Feetz in Vietz Eine lustige Plauderei 1932 Die unsichtbare Front 1932 Unter falscher Flagge 1933 Kleines Madel grosses Gluck 1933 On Secret Service 1934 Der Fluchtling aus Chicago 1935 Henker Frauen und Soldaten 1935 Annchen von Tharau 1935 Artisten 1936 Moskau Shanghai 1937 Die Fledermaus 1937 Der Mann an der Wand 1937 Doppelselbstmord 1937 Krach und Gluck um Kunnemann 1938 Es leuchten die Sterne 1939 Der Vierte kommt nicht 1939 Der letzte Appell unvollendet 1940 Der Fuchs von Glenarvon 1941 Mein Leben fur Irland 1943 Nacht ohne Abschied 1943 Germanin Die Geschichte einer kolonialen TatLiteratur BearbeitenCinegraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Hrsg von Hans Michael Bock Edition Textkritik Loseblatt Ausgabe 1984ff Wer ist wer Bd 13 1958 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 4 H L Botho Hofer Richard Lester Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 Alfred Bauer Deutscher Spielfilm Almanach 1929 1950 Alfred Bauer Neuausg hrsg von Filmladen Christoph Winterberg Filmladen Christoph Winterberg Munchen 1976 Ulrich J Klaus Deutsche Tonfilme Lexikon der abendfullenden deutschen und deutschsprachigen Tonfilme nach ihren deutschen Urauffuhrungen 1929 1945 Ulrich J Klaus Berlin u a 1980 Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 199 f Pierre Pean L Extremiste Francois Genoud de Hitler a Carlos Pierre Pean Fayard Paris 1996 ISBN 2 213 59615 8 Wolfgang Proske Hrsg NS Belastete aus dem Raum Ulm Neu Ulm Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 2 1 Auflage Klemm Oelschlager Munster Ulm 2013 ISBN 978 3 86281 062 8 S 90 ff Einzelnachweise Bearbeiten Handelsregister Berlin HRB Nr 25938Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max W Kimmich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max W Kimmich in der Internet Movie Database englisch Max W Kimmich bei filmportal de Liste der unter der alliierten Militarzensur verbotenen deutschen FilmeNormdaten Person GND 126475512 lobid OGND AKS LCCN no2012082459 VIAF 30530731 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kimmich Max W ALTERNATIVNAMEN Kimmich Max Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmregisseur und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 4 November 1893GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 16 Januar 1980STERBEORT Icking Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max W Kimmich amp oldid 237729319