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Max Maximilian Franz Josef Oskar Stefl 15 September 1888 in Nurnberg 14 Oktober 1973 in Munchen war ein deutscher Germanist und Bibliothekar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Nachkriegszeit 4 Wirken fur Adalbert Stifter 5 Sonstiges 6 Werke 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLeben BearbeitenMax Stefl kam am 15 September 1888 als Sohn des Regensburger Gymnasialprofessors Franz Paul Stefl und der Maria Josefine Alberta Stefl geb Beringer zur Welt Er hatte eine Schwester Von 1894 bis 1898 besuchte er die Volksschule 1907 legte er das Abitur am Koniglichen Humanistischen Gymnasium Regensburg ab Von 1907 bis 1914 studierte er Germanistik und Altphilologie an der Universitat Munchen wo er das Staatsexamen ablegte Am 9 Mai 1924 promovierte er an der Universitat Freiburg bei Friedrich Wilhelm mit einer Arbeit uber Beitrage zur Lehre von der Verbal Zusammensetzung mit an im Mittelhochdeutschen Von 1909 bis 1913 arbeitete Stefl bereits in der Bibliothek des Germanistischen Seminars 1914 wurde Stefl Hilfsarbeiter an der Universitatsbibliothek Munchen Seit 1918 war er Bibliothekar an der dortigen Staatsbibliothek wo er 1919 die Fachprufung fur den Hoheren Bibliotheksdienst ablegte 1926 ehelichte er Magda Maria Ostermeir Seit den 1930er Jahren war Stefl befreundet mit Theodor Haecker Josef Hofmiller Mechtilde Lichnowsky und Karl Kraus Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenObwohl er 1911 bis 1913 der Deutschsozialen Partei angehort hatte lehnte er das NS Regime offen ab Auf Betreiben von Rudolf Kummer wurde er deshalb am 1 April 1934 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums als Bibliothekar entlassen Da er noch nicht zehn Jahre Beamter war wurde ihm die Pension verweigert 1 Kurzfristig fand er Anstellung im Oldenbourg Verlag ansonsten lebte er von archivalischen Auftragen im Fruhjahr 1940 ordnete er beispielsweise das Theaterarchiv des Deutschen Theaters Prag und Gelegenheitsarbeiten Zusammen mit seiner Frau wurde Stefl am 23 Oktober 1941 von der Gestapo verhaftet unter dem Verdacht bei seinem Untermieter Hans Leipelt auslandische Radiosender gehort zu haben Das Ehepaar Stefl wurde am 12 November 1943 wieder entlassen Leipelt im Januar 1945 hingerichtet Bei einem Bombenangriff im selben Monat verloren die Stefls ihre Munchner Wohnung Nachkriegszeit Bearbeiten1945 wurde Stefl als Berater in Angelegenheiten des Buchhandels fur die alliierte Kommandantur tatig und beteiligte sich als Gutachter in Spruchkammerverfahren an der Entnazifizierung und am Wiederaufbau 1947 trat Stefl wieder als Bibliothekar in den Staatsdienst ein 1949 wurde er auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Grunden in den Ruhestand versetzt 1960 erhielt Stefl vom osterreichischen Bundesprasidenten den Professorentitel ehrenhalber im Februar 1962 das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland Max Stefl starb am 14 November 1973 in Munchen Sein Grab findet sich auf dem Friedhof am Perlacher Forst in der Stadelheimer Strasse 2 Wirken fur Adalbert Stifter Bearbeiten1919 brachte Max Stefl gemeinsam mit Max Scherrer die erste seit der Erstausgabe erschienene vollstandige Fassung des Romans Der Nachsommer von Adalbert Stifter heraus Es folgten Ausgaben der Erzahlungen Stifters in den jeweiligen Urfassungen und Fassungen letzter Hand sowie weitere Nachsommer Ausgaben Seit 1925 war er Mitglied und wurde 1943 Ehrenmitglied der Adalbert Stifter Gesellschaft in Wien Ab 1932 arbeitete Stefl gemeinsam mit Wilhelm Kosch an einer umfassenden Bibliographie des Dichters Das von Stifter und Johann Aprent fur Schulen konzipierte Lesebuch zur Forderung humaner Bildung gab Stefl 1938 heraus Von 1939 bis 1942 edierte er die Gesammelten Werke Stifters in sieben Banden die 1959 wiederaufgelegt wurden 1946 grundete Stefl die Adalbert Stifter Gesellschaft deren erster Vorsitzender er wurde und gab deren Schriftenreihe heraus Stefls Ausgabe von Stifters Erzahlungen in der Urfassung erschien 1950 1952 in drei Banden Vom 6 bis 25 September 1955 organisierte Stefl im Munchner Prinz Carl Palais eine Ausstellung zu Stifters 150 Geburtstag 1960 edierte er Adalbert Stifters Spate Erzahlungen Bekannt ist auch sein Briefwechsel mit Arno Schmidt aus den Jahren nach 1960 zu dessen Stifter Rezeption Sonstiges BearbeitenMax Stefl war Mitglied des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung des deutschen PEN Clubs des Adalbert Stifter Instituts des Landes Oberosterreich in Linz der Adalbert Stifter Gesellschaft in Wien und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Seit 1966 war er Vorstandsmitglied des Bayrischen Schriftstellerverbands Gruppe 50 in Munchen Werke BearbeitenBeitrage zur Lehre von der Verbal Zusammensetzung mit an im Mittelhochdeutschen Diss masch Freiburg 1924 Hrsg Heinrich Reitzenbeck Adalbert Stifter Biographische Skizze Alber Munchen 1948 mit Wilhelm Kosch Adalbert Stifter als Mensch Kunstler Dichter und Erzieher Habbel Regensburg 1952 Hrsg Adalbert Stifter Erzahlungen in der Urfassung 4 Bde Kraft Augsburg 1952 1962 mit Wilhelm Kosch Adalbert Stifter Bibliographie Adalbert Stifter Gesellschaft Munchen 1953 mit Johanna Freiin von Herzogenberg und Hans Reuthe Adalbert Stifter Ausstellung zum 150 Geburtstag Katalog Bayerische Akademie der schonen Kunste Munchen 1955 Hrsg Adalbert Stifter Werke 5 Bde Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt o J 1963 Briefwechsel mit Arno Schmidt in Arno Schmidt Briefwechsel mit Kollegen Herausgegeben von Gregor Strick Suhrkamp Frankfurt 2007 Literatur BearbeitenChristoph Konig Hrsg unter Mitarbeit von Birgit Wagenbaur u a Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 3 R Z De Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015485 4 S 1794 1795 Einzelnachweise Bearbeiten Fridolin Dressler Die Bayerische Staatsbibliothek im Dritten Reich In Rupert Hacker Hrsg Beitrage zur Geschichte der Bayerischen Staatsbibliothek Bayerische Staatsbibliothek Schriftenreihe Band 1 K G Saur Verlag Munchen 2000 ISBN 3 598 24060 0 S 292 doi 10 1515 9783110957396 285 Josef Walter Konig Die Grabstatten der deutschsprachigen Dichter und Denker Corian Verlag H Wimmer Meltingen 2008 S 329 eingeschrankte Vorschau in der google Buchsuche Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Stefl im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118752987 lobid OGND AKS LCCN no2002091701 VIAF 69724865 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stefl MaxALTERNATIVNAMEN Stefl Max Maximilian Franz Josef Oskar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist und BibliothekarGEBURTSDATUM 15 September 1888GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 14 Oktober 1973STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Stefl amp oldid 234431960