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Max Manitius 23 Marz 1858 in Dresden 21 September 1933 in Kotzschenbroda war ein deutscher Historiker und Latinist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenMax Manitius Sohn des Hofrats und Geheimsekretars im sachsischen Justizministerium Wilhelm Manitius 1808 1885 besuchte das Gymnasium in Leipzig und studierte anschliessend seit 1877 an der Universitat Leipzig vor allem Geschichte und Altertumswissenschaften Im Jahr 1881 promovierte er bei Wilhelm Arndt mit einer Arbeit uber die karolingischen Reichsannalen die sich mit den Annales Bertiniani den Annales Laurissenses minores und den Annales Fuldenses beschaftigte Von 1883 bis 1884 war er fur kurze Zeit Hilfsarbeiter damals eine ubliche Bezeichnung fur wissenschaftliche Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica MGH wo er Ernst Dummler bei der Edition des zweiten MGH Poetae Bandes unterstutzte 1 Im Jahr 1884 nahm er eine Tatigkeit als Lehrer an der Noldenschen hoheren Madchenschule in Dresden auf die ihm genug Zeit fur weitere mediavistische Forschungen liess mit denen er bald auch seinen Lebensunterhalt bestritt Noch im Jahr 1884 veroffentlichte er eine kritische Edition einer anonymen geographischen Schrift des 9 Jahrhunderts De situ orbis 1889 legte Manitius eine Gesamtdarstellung des 10 und 11 Jahrhunderts unter dem Titel Deutsche Geschichte unter den sachsischen und salischen Kaisern 911 1125 vor Sein besonderes Interesse an der christlich lateinischen Dichtung des Fruhmittelalters mundete 1891 in seine literarhistorische Geschichte der christlich lateinischen Poesie bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts Daneben publizierte Manitius auch kommentierte Ubersetzungen ausgewahlter lateinischer Gedichte etwa des Archipoeta 1913 und veroffentlichte 1925 eine breit angelegte Studie uber Bildung Wissenschaft und Literatur im Abendlande von 800 bis 1100 Seine besondere und nachhaltige Bedeutung in der Mediavistik und der Mittellateinischen Philologie verdankt Manitius aber seiner insgesamt mehr als 2800 Seiten umfassenden Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters die im Rahmen der Abteilung IX des Handbuchs der Altertumswissenschaft in drei Teilbanden 1911 1923 und 1931 erschien und als einziger Band des Unternehmens seither keine Neubearbeitung erfahren hat 2 Fur die Erarbeitung dieses Bandes war ursprunglich der Munchner Philologe und MGH Zentraldirektor Ludwig Traube 1907 verpflichtet worden der sich jedoch von seinem Vertrag hatte entbinden lassen und stattdessen den Privatgelehrten Manitius empfohlen hatte Der bleibende Wert von Manitius ausfuhrlicher und detailfreudiger Darstellung beruht auf seiner Fahigkeit auch mitunter komplizierte Sachverhalte allgemeinverstandlich zu schildern 3 Sein letztes grosseres Werk Handschriften antiker Autoren in mittelalterlichen Bibliothekskatalogen wurde 1935 posthum von seinem Sohn Karl Manitius 1899 1979 herausgegeben der ebenfalls Mittelalterhistoriker und Philologe und nach 1949 als freier Mitarbeiter fur die MGH tatig war Der Nachlass von Max Manitius befindet sich heute im Archiv der Monumenta Germaniae Historica 4 Schriften Auswahl BearbeitenDie Annales Sithienses Laurissenses minores und Enharti Fuldenses Phil Diss Leipzig 1881 Heinrich Dresden 1881 Dissertationsschrift Hrsg Anonymi de situ orbis libri duo Cotta Stuttgart 1884 Deutsche Geschichte unter den sachsischen und salischen Kaisern 911 1125 Cotta Stuttgart 1889 Bibliothek Deutscher Geschichte online Beitrage zur Geschichte fruhchristlicher Dichter im Mittelalter 2 Bande Tempsky Wien 1889 1890 Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien Philologisch Historische Klasse Band 117 Heft 12 und Band 121 Heft 7 Geschichte der christlich lateinischen Poesie bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts Cotta Stuttgart 1891 online Philologisches aus alten Bibliothekskatalogen bis 1300 Sauerlander Frankfurt 1892 Rheinisches Museum fur Philologie Neue Folge Band 47 Digitalisat Analekten zur Geschichte des Horaz im Mittelalter bis 1300 Dieterich Gottingen 1893 online Maren und Satiren aus dem Lateinischen Greiner amp Pfeiffer Stuttgart 1905 Digitalisat Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Beck Munchen 1911 1931 Band 1 Von Justinian bis zur Mitte des zehnten Jahrhunderts 1911 Handbuch der Altertumswissenschaft Abt IX Band 2 1 Digitalisat Neudruck ebenda 1959 Band 2 Von der Mitte des zehnten Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Kampfes zwischen Kirche und Staat 1923 Handbuch der Altertumswissenschaft Abt IX Band 2 2 Digitalisat Band 3 Vom Ausbruch des Kirchenstreites bis zum Ende des 12 Jahrhunderts 1931 Handbuch der Altertumswissenschaft Abt IX Band 2 3 Digitalisat Die Gedichte des Archipoeta Callwey Munchen 1913 Munchner Hefte Band 6 Bildung Wissenschaft und Literatur im Abendlande von 800 bis 1100 Rohland amp Berthold Crimmitschau 1925 Handschriften antiker Autoren in mittelalterlichen Bibliothekskatalogen Aus dem Nachlass hrsg von Karl Manitius Harrassowitz Leipzig 1935 Centralblatt fur Bibliothekswesen Beihefte Band 67 Literatur BearbeitenGabriel Silagi Manitius Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 36 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Max Manitius Quellen und Volltexte Literatur von und uber Max Manitius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Max Manitius im RI Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Vgl Harry Bresslau Geschichte der Monumenta Germaniae Historica Hannover 1921 Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Band 42 S 605 online Regina Mahlke Das Handbuch der Altertumswissenschaft Hinweise zum Erscheinungsverlauf eines Standardwerkes In Mitteilungen der Staatsbibliothek Berlin Preussischer Kulturbesitz Neue Folge 11 Berlin 2002 Heft 2 S 399 414 hier S 400 auch zum Folgenden online PDF 1 95 MB Memento vom 26 September 2007 im Internet Archive Gabriel Silagi Manitius Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 S 36 index htm manitius max im Archiv der MGH Normdaten Person GND 101122659 lobid OGND AKS LCCN n85311450 VIAF 71536272 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manitius MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 23 Marz 1858GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 21 September 1933STERBEORT Kotzschenbroda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Manitius amp oldid 233154147