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Matthias Kneussel 23 Januar 1966 in Darmstadt ist ein deutscher Neurowissenschaftler und Hirnforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsthemen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 WeblinksLeben BearbeitenKneussel legte 1985 an der Georg Buchner Schule in Darmstadt das Abitur ab und studierte von 1987 bis 1993 an der TU Darmstadt Biologie Im Jahr 1993 schrieb er seine Diplomarbeit am Max Planck Institut fur Biophysik in Frankfurt am Main Nach dem Studium wechselte er 1994 nach England an das University College London UCL in das Department of Pharmacology Er etablierte mittels homologer Rekombination in embryonalen Stammzellen ein knock in Mausmodell mit einer Punktmutation an der Q R Stelle der NMDA Rezeptor Untereinheit NMDAR1 GluN1 Nach mehrjahriger experimenteller Forschungsarbeit als PhD Student in London England wurde Kneussel mit der Arbeit Ein transgenes Mausmodell mit der N598R Mutation in der NMDAR1 Rezeptor Untereinheit mittels Gene Targeting 1997 an der TU Darmstadt der akademische Grad Doctor rerum naturalium Dr rer nat verliehen Von 1997 bis 2002 war Kneussel zunachst als wissenschaftlicher Mitarbeiter spater als Teamleiter der Arbeitsgruppe Neurotransmitter Rezeptoren am Max Planck Institut fur Hirnforschung in Frankfurt am Main tatig Wahrend dieser Zeit untersuchte er zahlreiche Protein Protein Interaktionen an der postsynaptischen Dichte glyzinerger und GABAerger Synapsen und wurde im Jahre 2001 mit dem Nachwuchsforscher Preis der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft ausgezeichnet Mit der Schrift Molekulare Organisation von membranstandigen und Membran assoziierten Proteinen zentraler Synapsen im Nervensystem von Saugern habilitierte er sich 2004 an der Universitat Frankfurt am Main fur das Fach Biochemie 2002 wurde Kneussel als unabhangiger Arbeitsgruppenleiter an das Zentrum fur Molekulare Neurobiologie Hamburg ZMNH des Universitatsklinikums Hamburg Eppendorf berufen Er habilitierte sich erneut an der Universitat Hamburg und erhielt 2005 die venia legendi fur die Facher Genetik und Molekularbiologie Im Jahre 2006 erhielt Kneussel den Forderpreis der Heidelberger Chica und Heinz Schaller Stiftung Seit 2010 ist er Professor und Direktor des im gleichen Jahr neu gegrundeten Instituts fur Molekulare Neurogenetik am ZMNH des Universitatsklinikums Hamburg Eppendorf Forschungsthemen BearbeitenKneussel forscht auf der molekularen und zellularen Ebene des Gehirns Er wurde fur seine Arbeiten zur synaptischen Verankerung von inhibitorischen Glyzin und GABA A Rezeptoren durch das postsynaptische Protein Gephyrin bekannt Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern am Max Planck Institut fur Hirnforschung in Frankfurt am Main konnte er erstmals mit genetischen Methoden im Mausmodell zeigen dass Gephyrin fur die Rezeptordichte GABAerger Synapsen essentiell ist Zusammen mit Heinrich Betz entwickelte er ein Modell zur Beschreibung eines zentralen Gephyrin Proteingerusts an der inhibitorischen Postsynapse welches als Plattform fur die synaptische Verankerung von Neurotransmitter Rezeptoren fungiert Weitere Arbeiten von Kneussel zeigten dass Proteine der exzitatorischen und inhibitorischen Synapse GRIP1 Gephyrin Aufgaben im neuronalen Transport von intrazellularen Vesikeln ubernehmen indem sie Neurotransmitter Rezeptoren als Adaptorproteine an molekulare Motoren Motorprotein Komplexe koppeln Aus diesen Arbeiten und Arbeiten anderer Wissenschaftler leitet sich die Theorie ab dass bestimmte synaptische Proteine duale Funktionen vermitteln indem sie sowohl die Spezifitat von Rezeptor Transport zu einer Synapse als auch die Rezeptor Verankerung an einer Synapse regulieren Spatere Forschungsarbeiten identifizierten Transport und Verankerungsproteine GABAerger Synapsen wie Muskelin und Radixin Kneussel erforscht mit neurogenetischen Methoden im Mausmodell wie synaptische Aktivitat und neuronale Plastizitat intrazellularen Transport durch molekulare Motoren zu und von Synapsen beeinflussen und wie neu synthetisierte Proteine gezielt zu solchen Synapsen gesteuert werden die an Lern und Gedachtnisleistungen beteiligt sind Aktuelle Forschungsthemen befassen sich mit der molekularen Untersuchung kognitiver Prozesse wie Lernen und Gedachtnis sowie mit psychiatrischen Erkrankungen und Gedachtnisverlust Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenM Kneussel W Wagner Myosin motors at neuronal synapses drivers of membrane transport and actin dynamics In Nat Rev Neurosci 14 4 Apr 2013 S 233 247 doi 10 1038 nrn3445 Review PMID 23481482 C Janke M Kneussel Tubulin post translational modifications encoding functions on the neuronal microtubule cytoskeleton In Trends Neurosci 33 8 Aug 2010 S 362 372 doi 10 1016 j tins 2010 05 001 Review PMID 20541813 A Dumoulin A Triller M Kneussel Cellular transport and membrane dynamics of the glycine receptor In Front Mol Neurosci 2 2009 S 28 doi 10 3389 neuro 02 028 2009 PMID 20161805 PMC 2820378 freier Volltext M Kneussel Postsynaptic scaffold proteins at non synaptic sites The role of postsynaptic scaffold proteins in motor protein receptor complexes In EMBO Rep 6 1 Jan 2005 S 22 27 PMID 15643447 PMC 1299229 freier Volltext M Kneussel H Betz Clustering of inhibitory neurotransmitter receptors at developing postsynaptic sites the membrane activation model In Trends Neurosci 23 9 Sep 2000 S 429 435 Review PMID 10941193 Weblinks BearbeitenInstitut fur Molekulare Neurogenetik http www kneussel de englisch chs stiftung deNormdaten Person GND 115802967 lobid OGND AKS VIAF 40116528 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kneussel MatthiasKURZBESCHREIBUNG deutscher Neurowissenschaftler und HirnforscherGEBURTSDATUM 23 Januar 1966GEBURTSORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Kneussel amp oldid 215223821