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Marta Schanzenbach geb Lehmann 7 Februar 1907 in Gengenbach 3 Juni 1997 in Offenburg war eine deutsche Politikerin SPD Marta Schanzenbach ca 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Politik 2 Veroffentlichungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSchanzenbach geb Lehmann war das alteste von sieben Kindern des Gengenbacher Okonomieverwalters Hermann Lehmann 1882 1966 der 1900 zu den Grundungsmitgliedern des SPD Ortsvereines Gengenbach gehorte 1933 heiratete sie Albert Schanzenbach geboren 1906 in Heilbronn seit 28 Juni 1944 im Zweiten Weltkrieg bei Bobruisk verschollen 1 der wie sie als Fursorger in Berlin arbeitete Ausbildung und Beruf Bearbeiten Im Gegensatz zu ihren jungeren Schwestern erhielt Marta wie ihre Bruder eine Berufsausbildung und konnte die Burgerschule in ihrer Heimatstadt besuchen Ihr Wunsch Lehrerin zu werden ging aufgrund ihrer prekaren familiaren Situation und ihrer fehlenden Schulbildung nicht in Erfullung Nach zwei Jahren familiarer Hausarbeit erhielt sie ab 1925 die Moglichkeit als Verkauferin beim Konsum zu arbeiten Dort bekam sie Einblick in die materiellen Note anderer Arbeiterfamilien 2 1928 wurde sie Mitglied der Arbeiterwohlfahrt AWO damals noch eine Arbeitsgemeinschaft der SPD Nach einer eineinhalbjahrigen Ausbildung zur Kinderpflegerin in Mannheim und Karlsruhe absolvierte sie von 1929 bis 1931 eine Fortbildung zur Fursorgerin an der Wohlfahrtsschule der AWO in Berlin Bis zu ihrer Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933 arbeitete sie als Familien Fursorgerin beim Jugendamt Berlin Prenzlauer Berg Nach ihrer Heirat 1933 mit Albert Schanzenbach blieb sie arbeitslos und kummerte sich als Hausfrau um ihre Familie 1939 erhielt sie wieder eine Stelle als Fursorgerin in Berlin da die mannlichen Mitarbeiter der Sozialamter zur Wehrmacht eingezogen wurden 1942 zog sie auf Drangen ihres Mannes mit ihren beiden Kindern nach Gengenbach und war dort bis 1949 als Fursorgerin bei der Stadt Gengenbach angestellt Bis 1945 war sie Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und der Deutschen Arbeitsfront DAF 3 Sie war von 1946 bis 1976 Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt AWO Sudbaden und von 1948 bis 1972 stellvertretende AWO Bundesvorsitzende Politik Bearbeiten Marta Lehmann grundete 1923 die Sozialistische Arbeiterjugend SAJ Gengenbach die damalige Jugendorganisation der SPD und ubernahm deren Vorsitz 1925 trat sie aktiv der SPD bei 1947 war sie Mitbegrunderin und von 1958 bis 1966 Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses der SPD 4 Sie gehorte seit dessen erster Wahl 1949 bis 1972 dem Deutschen Bundestag an und wurde stets uber die Landesliste ihrer Partei ins Parlament gewahlt Sie war von 1949 bis 1969 stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses fur Familien und Jugendfragen bis 1953 Ausschuss fur Jugendfursorge von 1954 bis 1964 Mitglied im Fraktionsausschuss der SPD von 1949 bis 1969 Mitglied des Kriegsopferausschusses von 1949 bis 1972 stellvertretendes Mitglied im Sozialausschuss von 1955 bis 1972 stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss 5 1958 wurde sie Mitglied von Parteivorstand und Prasidium der SPD Sie engagierte sich daruber hinaus im Internationalen Rat Sozialdemokratischer Frauen 6 1974 wurde sie Mitglied im SPD Bundesseniorenrat Veroffentlichungen BearbeitenSchanzenbach hat auf Grund ihrer proletarischen Herkunft keine Autobiografie veroffentlicht sie war eine Frau der Tat aber ihre Artikel und Beitrage zur Frauenpolitik sind durchaus erwahnenswert 7 Artikel In Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hrsg Frauen machen Politik Was sie sind wie sie es wurden Lebensschicksale politischer Frauen Schriftenreihe fur Frauenfragen Nr 4 ohne Jahr 1956 Frauen Mutter Familien in der heutigen Gesellschaft In Deutscher Gewerkschaftsbund Hrsg Frauen helfen Frauen bauen auf Referate der 2 Bundes Frauenkonferenz des DGB vom 12 bis 14 Mai 1955 in Dortmund Bund Verlag Koln Deutz 1955 OCLC 42849036 Artikel In Nachrichtendienst des Deutschen Vereins fur offentliche und private Fursorge Bericht aus dem Bundestag 1961 Elfriede Eilers Marta Schanzenbach Zur Nachkriegsgeschichte der Familienpolitik aus sozialdemokratischer Sicht In Reinhard Bartholomai Wolfgang Bodenbender Hardo Henkel Renate Huttel Hrsg Sozialpolitik nach 1945 Geschichte und Analysen Ernst Schellenberg zum 70 Geburtstag Neue Gesellschaft Bonn 1977 S 229 238 Ehrungen Bearbeiten1963 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1969 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 1971 Marie Juchacz Plakette der Arbeiterwohlfahrt 1972 Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1977 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1996 wurde das neu gebaute AWO Seniorenzentrum in Offenburg nach ihr benannt 1997 Ihre Geburtsstadt Gengenbach ernannte sie an ihrem 90 Geburtstag am 7 Februar 1997 zur Ehrenburgerin nachdem ein erster Versuch im Jahre 1972 von der Mehrheit des Gengenbacher Gemeinderates aus politischen Grunden abgelehnt worden war 8 2005 Das Gymnasium in Gengenbach erhielt 2005 ihren Namen Eine Strasse in Gengenbach wurde nach ihr benannt Literatur BearbeitenRegine Marquardt Marta Schanzenbach 1907 1997 In Das Ja zur Politik Frauen im Deutschen Bundestag 1949 1961 Ausgewahlte Biographien Leske und Budrich Opladen 1999 ISBN 3 8100 2274 8 S 179 ff books google de Leseprobe Gisela Notz Marta Schanzenbach In Frauen in der Mannschaft Sozialdemokratinnen im Parlamentarischen Rat und im Deutschen Bundestag 1948 49 bis 1957 mit 26 Biographien Dietz Bonn 2003 ISBN 3 8012 4131 9 S 435 459 Gisela Notz Wer war Marta Schanzenbach Elend Hunger und Ausweglosigkeit der Armen bestimmten ihre fursorgerische Praxis In Sozialmagazin Die Zeitschrift fur soziale Arbeit Band 29 Nr 7 8 2004 ISSN 0340 8469 S 6 8 Jens Reimer Pruss Marta Schanzenbach 1907 1997 In Vorwarts Nr 11 2005 vorwaerts de Sonderausgabe zum Parteitag 2005 Renate Tebbel Marta Schanzenbach 1907 1997 Eine Frau der ersten Stunde Herder GmbH Freiburg Breisgau u a 2010 ISBN 978 3 451 30378 4 Weblinks BearbeitenWebseite uber Marta Schanzenbach Marta Schanzenbach Ausstellung 2016 awo baden deEinzelnachweise Bearbeiten Stadtarchiv Gengenbach Bestand Altakten Signatur 203519 Karteikarte Albert Schanzenbach Regine Marquardt Das Ja zur Politik Frauen im Deutschen Bundestag 1949 1961 Leske amp Budrich Opladen 1999 ISBN 3 8100 2274 8 S 185 f Stadtarchiv Gengenbach Bestand 220 Altakten Signatur 203030 Schanzenbach geb Lehmann Marta In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Saalfeld bis Szyszka KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 1067 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 798 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Quelle Lebenslauf im Stadtarchiv Gengenbach Foto im Stadtarchiv Gengenbach Regine Marquardt Das Ja zur Politik Frauen im Deutschen Bundestag 1949 1961 Leske amp Budrich Opladen 1999 ISBN 3 8100 2274 8 S 299 Protokoll des Stadtratsbeschlusses vom 10 Juli 1996 zur Verleihung der Ehrenburgerwurde an Marta Schanzenbach Normdaten Person GND 107370301 lobid OGND AKS LCCN no2011000588 VIAF 66981322 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schanzenbach MartaALTERNATIVNAMEN Lehmann Marta Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin SPD MdBGEBURTSDATUM 7 Februar 1907GEBURTSORT GengenbachSTERBEDATUM 3 Juni 1997STERBEORT Offenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marta Schanzenbach amp oldid 232784522