Maronas (griechisch Μάρωνας, türkisch Uluçam) ist eine verlassene Gemeinde im Bezirk Paphos in der Republik Zypern. Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie keine Einwohner.
Maronas Μάρωνας Uluçam | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Zypern | |
Bezirk: | Paphos | |
Geographische Koordinaten: | 34° 46′ N, 32° 40′ O | |
Höhe ü. d. M.: | 395 m | |
Fläche: | 7,13642 km² | |
Einwohner: | 0 (2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 0 Einwohner je km² | |
LAU-1-Code-Nr.: | CY-05 | |
Postleitzahl: | 8604 |
Name Bearbeiten
Auf alten Karten ist es als Marona markiert. Einige behaupten, dass der Ortsname darauf hindeutet, dass das Dorf einst eine maronitische Bevölkerung hatte. Jack C. Goodwin behauptet jedoch, dass der Name von einem mythologischen Priester aus Thrakien stammt. Im Jahr 1958 nahmen die Zyperntürken den alternativen Namen Uluçam an, was soviel wie „prächtige Kiefer“ bedeutet.
Lage und Umgebung Bearbeiten
Maronas liegt im Süden der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 395 Metern, etwa 34 Kilometer östlich von Paphos, 52 Kilometer nordwestlich von Limassol und 118 Kilometer südwestlich von Nikosia. Das 7,13642 Quadratkilometer große Dorf grenzt im Norden an Agios Georgios und Trachypedoula, im Osten an Prastio und Mousere, im Süden an Pano Archimandrita und im Westen an Fasoula und Mamonia. Das Dorf kann über Abzweige der Straße F616 erreicht werden.
Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 550 Millimeter. Geologisch betrachtet wird das Gebiet von den Ablagerungen der Lefkara-Formation (Kreide, Mergel und Keratolithe), den Gesteinen des Mamonia-Komplexes, den Serpentiniten, den Tonen der Monis-Formation und den jüngsten alluvialen Ablagerungen des Holozäns dominiert. Auf diesen Gesteinen entwickelten sich kalkhaltige und alluviale Böden sowie Böden der Mamonia-Formation.
Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten
Während der interkommunalen Spannungen Ende der 1950er Jahre ließen die meisten Zyperngriechen ihre Häuser zurück und zogen in umliegende Dörfer. Während des interkommunalen Konflikts von 1963 bis 1964 diente Maronas als Aufnahmezentrum für vertriebene Zyperntürken aus Pano Archimandrita. Richard Patrick verzeichnete 1971 noch 35 vertriebene Zyperntürken im Dorf. Er schätzte die Gesamtbevölkerung auf 125. Die meisten dieser Vertriebenen blieben bis 1975 in Maronas und zogen dann nach Nordzypern.
Das Dorf wurde während der Türkischen Invasion Zyperns 1974 nicht von zyperngriechischen Streitkräften angegriffen. Die meisten Bewohner flohen jedoch aus dem Dorf über die Berge in den Norden oder suchten Zuflucht bei den britischen Stützpunkten, um im Januar 1975 in den Norden verlegt zu werden. Die restlichen Personen wurden am 16. August 1975 unter UNFICYP-Eskorte in den Norden evakuiert. Nach dem Abzug der Zyperntürken ließ sich niemand mehr im Dorf nieder.
Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.
Jahr | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1960 | 1976 | 1982 | 1992 | 2001 | 2011 | 2021 |
Einwohner | 108 | 100 | 121 | 110 | 128 | 119 | 112 | 108 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Housing Units and Population Enumerated by District, Municipality/Community 1.10.2021 Preliminary Results, Compared to the Census of Population 1.10.2011. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
- Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
- In: mof.gov.cy. Archiviert vom 4. August 2018; abgerufen am 16. September 2023. am
- ↑ Maronas. In: Polignosi – Große zypriotische Enzyklopädie. Abgerufen am 16. September 2023.
- ↑ Maronas. In: Prio. Abgerufen am 17. September 2023.
- Jack C. Goodwin: An Historical Toponymy of Cyprus. Nikosia 1984.
- In: capo.gov.cy. Archiviert vom 4. April 2018; abgerufen am 16. September 2023. am
- Maronas. In: terrabook. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
- In: mof.gov.cy. Archiviert vom 18. Januar 2018; abgerufen am 16. September 2023. am
- In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom 24. Februar 2012; abgerufen am 16. September 2023. am
- Besucherkarte. (PDF) In: geoportal.gov.cy. Abgerufen am 16. September 2023 (griechisch).
- Nebenstraßennetz – Topografische Karte. In: data.gov.cy. Abteilung für Kataster und Landvermessung, abgerufen am 16. September 2023 (griechisch).
- Richard Patrick: Political Geography and the Cyprus Conflict: 1963–1971. Hrsg.: Institut für Geographie, Fakultät für Umweltstudien, University of Waterloo. 1976.
- (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch). am
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- (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch). am
- (Nicht mehr online verfügbar.) cystat.gov.cy, archiviert vom 12. Juni 2018; abgerufen am 17. September 2023. am (Download)