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Die Ermittlung des Marktgleichgewichtes bei monopolistischem Wettbewerb setzt voraus dass nicht nur die Nachfragefunktion und die Angebotsfunktion gleichgesetzt und somit der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge bestimmt werden sondern auch die Anzahl der Anbieter im Gleichgewicht Berucksichtigung finden Inhaltsverzeichnis 1 Annahmen 2 Herleitung 2 1 Verknupfung der Anzahl der Unternehmen und den Durchschnittskosten eines Unternehmens 2 2 Verknupfung der Anzahl der Unternehmen und der Angebotspreise eines Unternehmens 3 Interpretation 4 Veranderungen bei Marktausweitung 5 Einzelnachweise 6 LiteraturAnnahmen BearbeitenGrundannahme ist dass jeder Anbieter umso mehr absetzen wird je mehr die Nachfrage steigt und je hoher die Preise der Wettbewerber sind Des Weiteren gilt Wenn der Angebotspreis des einzelnen Anbieter in einem Marktsegment mit steigenden Anbietern steigt desto geringer wird der Absatz des einzelnen Unternehmens sein Daraus lasst sich folgende Nachfragefunktion fur die Produkte oder Dienstleistungen eines Anbieters ableiten y i y 1 n b p i p displaystyle y i y cdot left frac 1 n b cdot p i p right nbsp mit y i displaystyle y i nbsp nachgefragte Menge bei dem Anbieter i displaystyle i nbsp y displaystyle y nbsp die gesamte Marktnachfrage n displaystyle n nbsp die Anzahl der Anbieter diesem Marktsegment p i displaystyle p i nbsp der eigene Angebotspreis des Segmentes p displaystyle p nbsp bzw der Durchschnittspreis des Segmentes b displaystyle b nbsp mit b gt 0 displaystyle b gt 0 nbsp Substitutionskoeffizient der die branchenspezifische Absatzanderung in der Folge von Preisanderungen angibt 1 Bei dieser Funktion konnen wir jetzt schon erkennen dass der Marktanteil der einzelnen Anbieter nur dann gleich sein kann wenn bei gegebener Nachfrage alle Anbieter den identischen Angebotspreis am Markt anbieten wurden Es lassen sich sogar weitere Erkenntnisse ableiten Bietet ein Anbieter unter dem marktublichen Durchschnittspreis an p i lt p displaystyle p i lt p nbsp wird dieser einen grosseren Anteil am Markt bekommen und wird ein Anbieter seinen Preis uber dem Durchschnittspreis des Marktes festsetzen p i gt p displaystyle p i gt p nbsp wird er einen kleineren Anteil am Markt bekommen Um weitere Ergebnisse zu erlangen muss fur das Modell welches von Paul Krugman und Maurice Obstfeld entwickelt wurde Symmetrie fur die Anbieter angenommen werden Symmetrie bedeutet dass ihre Nachfrage und Kostenfunktionen fur alle Unternehmen identisch sind selbst wenn sie etwas differenzierte Produkte produzieren und verkaufen 2 Im Folgenden sollen die Beweise gefuhrt werden dass es sowohl zwischen der Anzahl der Anbieter in einem Marktsegment und den durchschnittlichen totalen Kosten in einem Segment eine Verknupfung gibt als auch zwischen der Anzahl der Anbieter und dem Angebotspreis Herleitung BearbeitenVerknupfung der Anzahl der Unternehmen und den Durchschnittskosten eines Unternehmens Bearbeiten Diese Verknupfung ist in der folgenden Abbildung verdeutlicht Klassisch liegt auch hier wie bei anderen Marktmodellen das dauerhafte Markt bzw Segmentgleichgewicht im Schnittpunkt der Funktionen CC und PP Die CC Funktion verlauft wie weiter unten dargestellt steigend Eine Erhohung der Fixkosten d displaystyle d nbsp bedeutet eine Drehung nach links oben wohingegen eine Erhohung der Nachfrage des gesamten Marktes y eine Drehung nach rechts unten zur Folge hat Ein Anstieg der Grenzkosten c fuhrt zu einer Parallelverschiebung nach links oben Die PP Funktion ist eine fallende Funktion siehe unten welche losgelost von der Gesamtmarktnachfrage ist und sich dadurch keine Verschiebungen ergeben Einflussgrossen auf die PP Funktion sind zum einen die Grenzkosten c displaystyle c nbsp die eine Parallelverschiebung nach rechts oben bewirken und die branchenspezifischen Absatzanderungen b displaystyle b nbsp b gt 0 displaystyle b gt 0 nbsp infolgedessen sich eine Drehung nach unten links ergibt Es lassen sich auch die typischen Reaktionen der einzelnen Anbieter ableiten bis sich das Gleichgewicht einstellt Einzelne Anbieter werden das Marktsegment verlassen wenn der Marktpreis geringer ist als deren totale Durchschnittskosten Verlust Andererseits werden weitere Anbieter in den Markt eintreten wenn der Marktpreis uber den durchschnittlichen totalen Kosten liegt Gewinn nbsp Bei der weiteren Formung des Modelles fur die Bildung eines Marktgleichgewichts bei monopolistischem Wettbewerb sollen weiterhin die Voraussetzungen gelten dass die Anbieter fallende durchschnittliche totale Kosten aufweisen Eine lineare Angebotsfunktion unterstellt musste die Variable c displaystyle c nbsp in C c y d displaystyle C cy d nbsp einen negativen Wert c lt 0 displaystyle c lt 0 nbsp aufweisen Als Bedingung gilt weiterhin dass alle Anbieter gleichgeschaltet symmetrisch sind so werden im Schnittpunkt der PP Kurve mit der CC Kurve alle Anbieter den gleichen Angebotspreis haben Der Marktanteil Absatz der einzelnen Anbieter y i displaystyle y i nbsp entspricht dem Produkt aus 1 n displaystyle tfrac 1 n nbsp und der Segmentnachfrage y displaystyle y nbsp y i 1 n y displaystyle left y i frac 1 n cdot y right nbsp Die Absatzmenge der einzelnen Anbieter reguliert auch die durchschnittlichen totalen Kosten des Anbieters Fixkostendegression Steigt der Marktanteil sprich die produzierte und abgesetzte Menge sinken die durchschnittlichen totalen Kosten Dies ist der benotigte Beweis um die Beziehung zwischen Anzahl der Segmentanbieter und den durchschnittlichen totalen Kosten zu belegen was sich in folgender Funktion beschreiben lasst C C K u r v e D T K i d y i c n d y c displaystyle CC Kurve DTK i frac d y i c n cdot frac d y c nbsp mit c displaystyle c nbsp gleichbedeutend mit den Grenzkosten und im Falle einer linearen Kostenfunktion variable Stuckkosten d displaystyle d nbsp FixkostenDie Vielzahl von Segmentanbietern korreliert positiv mit den durchschnittlichen totalen Kosten der i displaystyle i nbsp Anbieter Je mehr Anbieter in einem Segment agieren desto mehr steigen die durchschnittlichen totalen Kosten die Fixkostendegression bleibt aus In der Abbildung wird diese Funktion bzw dieser Beweis mit der CC Funktion dargestellt Verknupfung der Anzahl der Unternehmen und der Angebotspreise eines Unternehmens Bearbeiten Die Verknupfung zwischen der Anzahl der Segmentanbieter und dem Angebotspreis ist erfahrungsgemass so gegeben dass bei zusatzlichen Anbietern im Markt dies zu fallenden Preisen fuhrt Wir leiten daraus eine lineare Marktnachfrage der Form y i a b p i displaystyle y i a bp i nbsp fur den Anbieter i displaystyle i nbsp ab daraus ergibt sich der Grenzerlos als p i y i b displaystyle p i tfrac y i b nbsp Die modellierte Marktnachfrage spiegelt die Theorie dass der Angebotspreis von allen Segmentanbietern als unveranderliche Grosse angesehen wird wider Daraufhin reagieren die Anbieter des Segmentes so als konnten sie keine Geltung auf den Preis der anderen Anbieter erzielen Die Segmentnachfrage lasst sich dann wie folgt beschreiben y i y n y b p y b p i displaystyle y i left frac y n y cdot b cdot p right y cdot b cdot p i nbsp Der Teil in den Klammern definiert sich als Fixkosten und y b displaystyle yb nbsp kann als Anstieg der Marktnachfragekurve interpretiert werden Der Grenzerlos bestimmt sich anhand des folgenden Beweisschemas in 8 Schritten Umstellen nach p i displaystyle p i nbsp y i a b p i displaystyle y i a bp i nbsp p i a b 1 b y i displaystyle p i frac a b frac 1 b cdot y i nbsp Aufstellen der Erlosfunktion E P i y i displaystyle E P i cdot y i nbsp E a b 1 b y i y i displaystyle E left frac a b frac 1 b cdot y i right cdot y i nbsp Ermitteln der Erlose fur y i d y i displaystyle left y i dy i right nbsp E y i d y i P i y i d y i displaystyle E y i dy i P i cdot left y i dy i right nbsp E a b 1 b y i d y i y i d y i displaystyle E left frac a b frac 1 b cdot y i dy i right cdot left y i dy i right nbsp Ausklammern E a b 1 b y i 1 b d y i y i d y i displaystyle E left frac a b frac 1 b cdot y i frac 1 b cdot dy i right cdot left y i dy i right nbsp a b y i 1 b y i 2 1 b y i d y i a b d y i 1 b y i d y i 1 b d y i 2 displaystyle frac a b cdot y i frac 1 b cdot y i 2 frac 1 b cdot y i cdot dy i frac a b cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i frac 1 b cdot dy i 2 nbsp a b 1 b y i y i a b 1 b y i d y i 1 b y i d y i 1 b d y i 2 displaystyle left frac a b frac 1 b cdot y i right cdot y i left frac a b frac 1 b cdot y i right cdot dy i frac 1 b y i cdot dy i frac 1 b cdot dy i 2 nbsp a b 1 b y i displaystyle left tfrac a b tfrac 1 b cdot y i right nbsp durch p i displaystyle p i nbsp ersetzen E p i y i p i d y i 1 b y i d y i 1 b d y i 2 displaystyle E p i cdot y i p i cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i frac 1 b cdot dy i 2 nbsp E E p i d y i 1 b y i d y i 1 b d y i 2 displaystyle E E p i cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i frac 1 b cdot dy i 2 nbsp bei marginaler Mengenanderung strebt d y i displaystyle dy i nbsp gegen Null E E p i d y i 1 b y i d y i displaystyle E E p i cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i nbsp Ermittlung der absoluten Mengenanderung E E E p i d y i 1 b y i d y i E displaystyle E E left E p i cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i right E nbsp E E p i d y i 1 b y i d y i displaystyle E E p i cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i nbsp Ermittlung der marginalen Mengenanderung G E E E d y i p i d y i 1 b y i d y i d y i p i 1 b y i displaystyle GE frac E E dy i frac p i cdot dy i frac 1 b cdot y i cdot dy i dy i p i frac 1 b cdot y i nbsp G E i p i y i y b displaystyle GE i p i frac y i y cdot b nbsp Abschliessend werden die hergeleiteten Formeln fur die Grenzkosten und die Grenzerlose gleichgesetzt um das Marktgleichgewicht zu ermitteln G E i p i y i y b c G K i displaystyle GE i p i frac y i y cdot b c GK i nbsp Um den gewunschten Zusammenhang zwischen der Anzahl der Unternehmen und dem Angebotspreis herzustellen wird die obige Gleichgewichtsbedingung nach p i displaystyle p i nbsp aufgelost p i y i y b c displaystyle p i frac y i y cdot b c nbsp p i c y i y b displaystyle p i c frac y i y cdot b nbsp Unter Nutzung des Zusammenhangs y i y n displaystyle y i tfrac y n nbsp lasst sich dies weiter vereinfachen zu p i c y n y b c y n y b displaystyle p i c frac frac y n y cdot b c frac y n cdot y cdot b nbsp P P K u r v e P i c 1 n b displaystyle PP Kurve P i c frac 1 n cdot b nbsp Der Angebotspreis der Segmentanbieter i displaystyle i nbsp korreliert negativ mit der Anzahl der Segmentanbieter Drangen immer mehr Anbieter in das Marktsegment so sinkt der Angebotspreis des jeweiligen Anbieters In der Darstellung s o wird diese Funktion mit PP abgetragen Interpretation BearbeitenEs lasst sich festhalten dass der Angebotspreis den ein Anbieter festsetzt und die durchschnittlichen totalen Kosten einen Zusammenhang zu der Anzahl der Anbieter in dem jeweiligen Marktsegment aufweisen Auf langere Sicht wird sich das Marktgleichgewicht wie in der Darstellung s o im Punkt A displaystyle A nbsp d h dem Schnittpunkt der CC Funktion und der PP Funktion einstellen Betrachtet man nun die Darstellung s o etwas genauer lassen sich Ruckschlusse auf den Markt ableiten Befinden sich n 1 displaystyle n 1 nbsp Anbieter in dem Marktsegment betragen die durchschnittlichen totalen Kosten D T K 1 displaystyle DTK 1 nbsp und der Angebotspreis liegt oberhalb im Punkt P 1 displaystyle P 1 nbsp Die Differenz zwischen der Hohe der totalen Durchschnittskosten P 1 D T K 1 displaystyle P 1 DTK 1 nbsp sind die Gewinne die die Segmentanbieter realisieren Diese Gewinne werden uber einen langeren Zeitraum das Interesse anderer Produzenten wecken und es werden unter der Pramisse des freien Marktzutritts neue Anbieter in den Markt eintreten Der Angebotspreis wird fallen und die durchschnittlichen totalen Kosten werden steigen Aus diesem Grund nahern wir uns dem Punkt A displaystyle A nbsp mit n 2 displaystyle n 2 nbsp dort sind die durchschnittlichen totalen Kosten D T K 2 displaystyle DTK 2 nbsp gleich dem Preis P 2 displaystyle P 2 nbsp Dies bedeutet fur die Anbieter dass keine Gewinne realisiert werden Wenn ausgehend von A displaystyle A nbsp weitere Anbieter in den Markt eintreten werden die totalen Durchschnittskosten den Preis ubersteigen bspw gilt fur n 3 displaystyle n 3 nbsp D T K 3 gt P 3 displaystyle DTK 3 gt P 3 nbsp Die Anbieter erleiden in dieser Situation Verluste in Hohe der Differenz D T K 3 P 3 displaystyle DTK 3 P 3 nbsp Einige Anbieter werden dieses Marktsegment deshalb wieder verlassen und die verbleibenden Anbieter werden ihre Angebotsmenge verringern so dass es zu einer Tendenz zum Gleichgewicht kommt Langfristig stabil ist ausschliesslich der Zustand im Punkt A displaystyle A nbsp mit n 2 displaystyle n 2 nbsp Anbietern Veranderungen bei Marktausweitung Bearbeiten nbsp Das oben entwickelte und erklarte Modell lasst sich um den Aussenhandel erweitern Durch die internationalen Wirtschaftsbeziehungen Handel mit anderen Landern wird der Absatzmarkt grosser Dies beutet y displaystyle y nbsp wird grosser und die CC Funktion dreht sich nach rechts unten siehe Abbildung 2 Dieser Effekt mit Einbindung des Auslandes ist nur dann gegeben wenn keine neuen Anbieter in den Markt eintreten Dadurch lasst sich eine neue CC Funktion C C 2 displaystyle CC 2 nbsp ableiten wodurch sich das neue Marktgleichgewicht in diesem Segment zum Schnittpunkt B displaystyle B nbsp einstellen wird Der Preis und die durchschnittlichen totalen Kosten werden fallen Einzelnachweise Bearbeiten vgl Krugman Obstfeld 2006 Internationale Wirtschaft 7 Auflage Munchen Pearson S 168 Krugman Obstfeld 2006 Internationale Wirtschaft 7 Auflage Munchen Pearson S 169 Literatur BearbeitenKrugman Obstfeld 2006 Internationale Wirtschaft 7 Auflage Munchen Pearson Bofinger Peter 2003 Grundzuge der Volkswirtschaftslehre 4 Auflage Munchen Pearson Kneips Gunter 2008 Wettbewerbsokonomie 3 Auflage Berlin Heidelberg Springer Lehmann Gerhard 1956 Marktformenlehre und Monopolpolitik Berlin Duncker amp Humblot Woll Arthur 1993 Allgemeine Volkswirtschaftslehre 11 Auflage Munchen Vahlen Mankiw N Gregory 2001 Grundzuge der Volkswirtschaftslehre 2 Auflage Stuttgart Schaffer Poeschel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marktgleichgewicht bei monopolistischem Wettbewerb amp oldid 194818151