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Mario Rollig 4 Oktober 1967 in Ost Berlin ist ein deutscher Staatsburger der in der DDR wegen versuchten ungesetzlichen Grenzubertritts inhaftiert war Er engagiert sich fur die Aufarbeitung der DDR Geschichte und seit 2019 in Berlin fur die Gleichstellung der Geschlechter LGBT Leben und Wirken BearbeitenMario Rollig wuchs im Berliner Stadtteil Kopenick auf Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann Mit 17 Jahren outete er sich als homosexuell was zu diesem Zeitpunkt in der DDR noch als total ungewohnlich bzw verpont galt Er verliebte sich in einen aus West Berlin stammenden Mann der auch fortan ein Zusammenleben mit ihm geplant hatte aber eigentlich mit einer Frau verheiratet war und mit ihr ein Kind hatte Die Mitarbeiter des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS wollten ihn wegen seiner Kontakte nach West Berlin als Inoffiziellen Mitarbeiter IM anwerben doch Rollig lehnte es ab andere zu bespitzeln Da er sich auf diese Vereinbarung nicht eingelassen hatte wurde ihm seine Arbeitsstelle als Restaurantfachmann von den Behorden weggenommen und eine neue Arbeit als Aushilfe an einem Imbissstand zugewiesen Mit seinem Leben in der DDR immer mehr unzufrieden versuchte er daraufhin im Juni 1987 aus der DDR uber Ungarn bzw Osterreich nach Westdeutschland zu fliehen Er wurde jedoch erwischt von der ungarischen Grenzpolizei verhaftet und nach einer Woche Haftzeit in Budapest dann in ein Gefangnis nach Berlin Hohenschonhausen gebracht Nach rund vier Monaten Untersuchungshaft wurde Rollig am 8 Oktober 1987 dort aufgrund einer allgemeinen Amnestie fur Straftater aus der Haft entlassen zu drei Jahren Haft auf Bewahrung verurteilt und stellte nun offiziell einen Ausreiseantrag Dass Rollig in Hohenschonhausen inhaftiert war erfuhr er allerdings erst im Jahr 1997 durch seine erstmalige Einsicht in seine Stasi Unterlagen 1 2 Rollig besuchte ab Herbst 1987 oppositionelle Veranstaltungen bei der evangelischen Kirche Erst nach einem personlichen Protestbrief an den DDR Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker wurde er schliesslich am 8 Marz 1988 offiziell aus der DDR ausgeburgert und wohnte fortan in West Berlin 3 Dort arbeitete Rollig zunachst als Kellner Nach der deutschen Wiedervereinigung absolvierte er eine Weiterbildung zum Reiseleiter Bis 1999 arbeitete er dann als Verkaufer in einem Zigarrengeschaft im Kaufhaus des Westens Nach der zufalligen Wiederbegegnung mit einem seiner Stasi Vernehmer aus der viermonatigen Zeit in der Untersuchungshaft geriet Rollig im Jahr 1999 in eine personliche Krise Nach einem Krankenhausaufenthalt aufgrund eines Nervenzusammenbruchs entschloss er sich in der Gedenkstatte des ehemaligen Stasi Gefangnisses Hohenschonhausen ehrenamtlich zu arbeiten und fuhrt seitdem Besucher durch das Gebaude sowie auch an die Geschichte der DDR heran Rollig hielt seither eine Vielzahl von Vortragen und Lesungen an Universitaten und Schulen und war in diversen Talkshow Formaten zu Gast 4 5 Rollig ist Vorsitzender des Stiftungsbeirates der Gedenkstatte Berlin Hohenschonhausen Seine Erlebnisse in der DDR wurden unter dem Titel Akte R in einem Theaterstuck des Theater Strahl verarbeitet und in dem Dokumentarfilm mit dem Titel Gesicht zur Wand nachgestellt Mario Rollig ist seit 2019 einer der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Organisation Lesben und Schwule in der Union 6 Er engagiert sich dabei fur die Gleichberechtigung der LGBT Bewegung und der Gleichstellung der Geschlechter vor allem in Berlin 7 8 9 Rollig ist Mitglied der CDU 10 Einzelnachweise Bearbeiten Der Ost Komplex 14 Dezember 2022 abgerufen am 9 September 2023 Die Gefangenen der Stasi Abgerufen am 9 September 2023 Mario Rollig sollte wegen seiner Freundschaft zu einem West Berliner Politiker als Informant des DDR Staatssicherheitsdienstes angeworben werden Er versuchte deshalb im Juni 1987 uber die ungarisch jugoslawische Grenze zu fliehen wo er jedoch verhaftet wurde Im Zuge einer Amnestie wurde er nach drei Monaten DDR Untersuchungshaft entlassen Er stellte noch im selben Monat einen Ausreiseantrag Anfang 1988 nahm er an oppositionellen Veranstaltungen innerhalb der evangelischen Kirche teil Erst nach einem Protestbrief an den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker genehmigte man ihm im Marz 1988 die Ausreise in die Bundesrepublik Seine Fluchtgeschichte ist Gegenstand des Theaterstuckes Akte R und des Dokumentarfilms Der Ost Komplex Zeitzeugeninterview DDR Zeitzeuge Mario Rollig aus Berlin Abgerufen am 9 September 2023 Lebenslauf Mario Rollig 22 September 2021 abgerufen am 9 September 2023 Mario Rollig in der Internet Movie Database englisch Sebastian Ahlefeld 100 Prozent Volkspartei Lesben und Schwule sind jetzt ein Teil der Union 13 September 2022 abgerufen am 9 September 2023 MARIO ROLLIG Abgerufen am 9 September 2023 deutsch LSU Berlinc o CDU Berlin LSU Berlin Abgerufen am 9 September 2023 CSD Special mit LSU Berlin Vorsitzenden Mario Rollig Abgerufen am 9 September 2023 Mario Rollig Profil bei abgeordnetenwatch de Abgerufen am 9 September 2023 Normdaten Person GND 1058989065 lobid OGND AKS VIAF 310700370 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rollig MarioKURZBESCHREIBUNG deutscher StaatsburgerGEBURTSDATUM 4 Oktober 1967GEBURTSORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mario Rollig amp oldid 237394544