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Marie Alwine Ottilie Raschke 29 Januar 1850 in Gaffert Kreis Stolp 15 Marz 1935 in Berlin war eine der fuhrenden Juristinnen der deutschen Frauenbewegung und zugleich eine der ersten deutschen Juristinnen uberhaupt Marie Raschke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSie war Tochter des pommerschen Rittergutsbesitzers Johann Raschke und dessen Frau Johanna geborene Piepkorn 1879 musste sie aus wirtschaftlichen Grunden nach Berlin gehen nachdem sie zuvor auf dem elterlichen Gut gelebt hatte Das Lehrerinnenexamen bestand sie im Jahr 1880 und arbeitete bis 1899 als Lehrerin an einer hoheren Madchenschule 1889 grundete sie den Verein Berliner Volksschullehrerinnen Sie war in der Frauenbewegung engagiert und sass gemeinsam mit Minna Cauer Marie Stritt und Cacilie Dose in der Rechtskommission des Bundes Deutscher Frauenvereine Angesichts des noch in Planung befindlichen Burgerlichen Gesetzbuchs verfasste Raschke Die Frau im neuen burgerlichen Gesetzbuch mit der der BDF 1895 eine Petition an den Reichstag begrundete So hoffte der BDF frauendiskriminierende und patriarchalische Passagen im Familienrecht zu verhindern 1896 veroffentlichte Raschke die Schrift Das deutsche Recht und das vierte Gebot in welcher sie fur ein starkeres Band zwischen dem nichtehelichen Kind und seinem Vater pladierte 1 Am Inkrafttreten des unveranderten BGB zum Januar 1900 anderte sich jedoch nichts Ab 1896 war sie in Berlin Gasthorerin in den Rechtswissenschaften womit sie zu den ersten Frauen gehorte die auf diese Weise Jura studierten Angesichts von Hurden und Einschrankungen grundete Raschke mit Anita Augspurg 1896 den Verein fur Frauenstudium der zwei Jahre spater aufgelost und als Verein Frauenbildung Frauenstudium neugegrundet wurde Frauen waren bis 1908 09 zu einem universitaren Studium in Deutschland nicht zugelassen und konnten in Deutschland nicht die juristischen Staatsexamina ablegen demzufolge auch keine Berufsberechtigung fur die juristische Berufspraxis in der Verwaltung und in der Justiz erwerben Universitare Abschlusse in Jura waren fur deutsche Frauen vor der Jahrhundertwende nur in der Schweiz moglich 1887 promovierte Emilie Kempin Spyri dort als erste Schweizerin Auch Raschke schloss ihr Studium 1899 an der Universitat Bern ab und wurde zum dogmatischen Problem des dolus im gemeinen Recht und der arglistigen Tauschung im BGB mit der Note magna cum laude promoviert Ihre Dissertation wurde in den Rechts und Staatswissenschaftlichen Studien von Dr Emil Ebeling als Heft VI veroffentlicht Raschkes bereits 1897 erklartes Ziel ihres juristischen Studiums war es ein neues Lehrfach Rechtskunde oder auch Gesetzeskunde als Schulfach zu etablieren Entsprechende Kenntnisse wurden damals nicht in der Lehrerausbildung vermittelt Sie wurde 1900 Mitglied der Juristischen Gesellschaft zu Berlin Unter Leitung von Raschke schlossen sich 1900 acht deutsche Rechtsschutzvereine welche auf Anregung von Marie Stritt entstanden waren zur Centralstelle deutscher Rechtsschutzstellen fur Frauen zusammen die Centralstelle verlor jedoch wenige Jahre darauf an Bedeutung und wurde von einem anderen Verband uberflugelt Raschke gab 1900 bis 1902 die Zeitschrift fur populare Rechtskunde heraus und gewann etwa Josef Kohler und Paul Muhsam als Gastautoren Daraus entstanden spater weitere Schriftenreihen Rechtsbucher fur das deutsche Volk in sieben Banden sowie Populare Rechtskatechismen in neun Banden 1904 wurde sie Mitglied des Deutschen Juristentags Sie vertrat auch ohne die erforderliche Zulassung als Anwaltin Mandantinnen vor Gericht und bot Rechtskurse an 1908 wurde sie Aufsichtsratsvorsitzende der Frauenbank und zugleich Schriftleiterin der Zeitschrift Frauenkapital bis 1915 1914 war sie mit Margarete Berent und Marie Munk Grundungsmitglied im Deutschen Juristinnen Verein Literatur BearbeitenN N Zur Frauenbewegung Eine Juristin in Deutscher Hausschatz 26 Jahrgang Nr 48 S 924 Mit Portratfotografie Christiane Berneike Die Frauenfrage ist Rechtsfrage Die Juristinnen der deutschen Frauenbewegung und das Burgerliche Gesetzbuch Nomos Verlag Baden Baden 1995 ISBN 3 7890 3808 3 S 67 80 Oda Cordes Marie Munk 1885 1978 Leben und Werk Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22455 4 S 893 898 Tilman Repgen Raschke Marie Alwine Ottilie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 159 f Digitalisat Stephan Meder Arne Duncker Andrea Czelk Die Rechtsstellung der Frau um 1900 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien ISBN 978 3 412 20577 5 S 738 751 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Marie Raschke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Stephan Meder Die Rechtsstellung der Frau um 1900 Hrsg Stephan Meder Arne Duncker Andrea Czelk Bohlau Verlag Koln Weimar Wien ISBN 978 3 412 20577 5 S 738 751 738 Normdaten Person GND 116335696 lobid OGND AKS VIAF 37664240 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raschke MarieALTERNATIVNAMEN Raschke Marie Alwine OttilieKURZBESCHREIBUNG deutsche JuristinGEBURTSDATUM 29 Januar 1850GEBURTSORT Gaffert Kreis StolpSTERBEDATUM 15 Marz 1935STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Raschke amp oldid 215913019