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Etta Marie Kalau vom Hofe 9 September 1891 in Dotlingen Deutschland 20 Jahrhundert in Deutschland war eine deutsche Neurologin und Psychoanalytikerin Sie war Grundungsmitglied des Instituts fur Psychotherapie e v und der Deutschen Gesellschaft fur Psychotherapie und Tiefenpsychologie DGPT Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Mitgliedschaften 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKalau vom Hofe war die Tochter des Pfarrers Emil Willms und Johanne Willms geborene Wieting Sie besuchte von 1898 bis 1908 die Stadtische Hoheren Madchenschule in Oldenburg im Grossherzogtum und bereitete sich bis 1911 durch die Gymnasialkurse fur Frauen in Berlin auf das Abitur vor welches sie im Marz 1911 an der Humanistischen Abteilung der Hohenzollernschule in Berlin Schoneberg ablegte Sie begann im Sommersemester 1911 in Berlin ihr Studium in Kunstgeschichte und neueren Sprachen und studierte ab dem folgenden Semester Medizin an den Universitaten in Freiburg Jena und Munchen wo sie ihr Staatsexamen im Dezember 1916 erhielt Anschliessend machte sie in Konigsberg Preussen ihr Medizinalpraktikum an der Koniglichen Universitats Nervenklinik und bis April 1918 an der Inneren Abteilung der Stadtischen Krankenanstalt Mit einer Arbeit uber Herzhypertrophie promovierte sie 1918 in Konigsberg Im gleichen Jahr heiratete sie den ostpreussischen Landwirt Friedrich Wilhelm Fabian Kalau vom Hofe mit dem sie 1919 eine Tochter bekam und von dem sie vor 1945 geschieden wurde Kalau vom Hofe arbeitete von 1920 bis 1923 in der Staats Krankenanstalt Friedrichsberg und begann 1924 am Berliner Psychoanalytischen Institut bei Sandor Rado eine zweieinhalbjahrige Lehranalyse die sie dann bei Felix Boehm fortsetzte Anschliessend war sie ab 1926 fur das Berliner Polizeiprasidium in der Gerichtspsychiatrie und an der Nervenklinik der Charite tatig Sie eroffnete 1929 ihre eigene Praxis und wurde 1933 in Berlin Wilmersdorf als Neurologin zur Kassenpraxis zugelassen An dem neu gegrundeten Deutschen Institut fur Psychologische Forschung und Psychotherapie dem sogenannten Goring Institut wurde sie 1937 Leiterin der Abteilung Kriminalpsychologie und forensische Psychiatrie Im Jahr 1939 beauftragte der Leiter der Forschungsabteilung Hans von Hattingberg Bohm mit der Leitung einer Forschungsgruppe Homosexualitat der sie neben Matthias Heinrich Goring von Hattingberg Gustav Richard Heyer John Rittmeister Johannes Heinrich Schultz Harald Schultz Hencke und August Vetter angehorten Da in ihrem Zustandigkeitsbereich auch die Begutachtung und Behandlung von Homosexuellen lag konnte sie einige vor dem Konzentrationslager retten Am 1 Februar 1940 nahm sie als Arztin ihre Kassenpraxis wieder auf Sie war 1945 an der Wiedergrundung der DPG nach der Satzung von 1931 als Berliner Psychoanalytische Gesellschaft beteiligt da das Alliiertenrecht die Bezeichnung Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft erst 1950 zuliess Sie war 1947 Grundungsmitglied des Instituts fur Psychotherapie e v und 1949 der Deutschen Gesellschaft fur Psychotherapie und Tiefenpsychologie DGPT 1 Wie damals auch andere arztliche Psychotherapeuten forderte sie das Verbot einer Psychotherapie durch Nichtarzte Im Jahr 1952 Jahre liess sie sich in Hamburg wie in Berlin bereits 1929 1931 und 1937 als Nervenarztin nieder wo bei ihr unter anderen Arthur Jores und Hans Burger Prinz in Analyse waren Gleichzeitig war sie Leiterin einer Erziehungsberatungsstelle und bei dem Osdorfer Heim des Jugendamts als Psychotherapeutin tatig Mitgliedschaften BearbeitenDeutscher Arztinnenbund Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft DPG Austritt 1935 Wiedereintritt 1945 Deutsche Gesellschaft fur Psychotherapie und Tiefenpsychologie DGPT Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenEin Fall von Herzhypertrophie bei Dystrophia musculorum progressiva Medizinische Dissertation Konigsberg 1918 Kriminalpsychologie Zentralblatt fur Psychotherapie 14 1942 S 37 41 Literatur BearbeitenChristiane Ludwig Korner Psychoanalytikerin als Beruf eine wechselvolle Geschichte Forum der Psychoanalyse 37 2 2020 Felix Boehm Kommentiertes Mitgliederverzeichnis der DPG vom 19 Juli 1951 Geoffrey Cocks Psychotherapy in the Third Reich The Goring Institute New York 1985 Arztinnen im Kaiserreich Institut fur Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin Charite Berlin 2015 Ulrich Ehebald Wunsch dir eine lange Fahrt In L M Hermanns Hg Psychoanalyse in Selbstdarstellungen Bd 4 Tubingen 1998 S 73 163 Regine Lockot Erinnern und Durcharbeiten Zur Geschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie im Nationalsozialismus Frankfurt M 1985 Regine Lockot DPV und DPG auf dem dunnen Eis der DGPT Psyche 64 2010 S 1206 1242 Claudia Schoppman Nationalsozialistische Sexualpolitik und weibliche Homosexualitat Pfaffenweiler 1991 Michael Schroter 129 dokumentierte Ausbildungskandidaten am Berliner Psychoanalytischen Institut 1924 1932 Tabelle Luzifer Amor 33 66 2020 Volkmar Sigusch Gunter Grau Personenlexikon der Sexualforschung Sascha Topp Deutsche Vereinigung fur Jugendpsychiatrie In H Fangerau et al Hg Kinder und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit Berlin 2017 S 285 445 Weblinks Bearbeitenvom Hofe Biografie bei Psychoanalytikerinnen Biografisches Lexikon Biografie bei Arztinnen im Kaiserreich Institut fur Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin Charite Berlin 2015Einzelnachweise Bearbeiten Chronik Abgerufen am 8 August 2022 Normdaten Person GND 125031661 lobid OGND AKS VIAF 64955830 Wikipedia Personensuche Anmerkung weiterer Eintrag DNB 125031653 PersonendatenNAME Kalau vom Hofe MarieALTERNATIVNAMEN Wilms Etta Marie Geburtsname Kalau vom Hofe MariaKURZBESCHREIBUNG deutsche Neurologin und PsychoanalytikerinGEBURTSDATUM 9 September 1891GEBURTSORT Dotlingen DeutschlandSTERBEDATUM um 1976STERBEORT Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Kalau vom Hofe amp oldid 238890988