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Marie Signe Jorgensen Hammer 20 Marz 1907 in Kopenhagen Danemark 25 Mai 2002 in Fredensborg Kommune Danemark war eine danische Zoologin und Entomologin Sie entdeckte etwa 150 neue Gattungen und fast tausend neue Arten von Orbatiden und ihre Forschung unterstutzte die Theorie der Verbreitung von Arten als Folge der Kontinentaldrift Marie Hammer 1933 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Forschungen zu Milben 3 Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHammer war die Tochter von Niels Rasmussen Jorgensen 1879 1967 und Alma Kristine Rasmussen 1878 1960 Nach der Scheidung ihrer Eltern lebte sie bei ihrer Mutter auf einem Bauernhof in Niva und besuchte das Rungsted Gymnasium Sie studierte ab 1926 Zoologie an der Universitat Kopenhagen wo sie 1932 einen Master Abschluss erhielt Bereits 1931 war Hammer mit ihrer Zwillingsschwester Aase Jorgensen nach Island gereist und 1933 nahm sie an Knud Rasmussens 7 und letzter Thule Expedition nach Ostgronland teil um die Mikrofauna des Bodens zu untersuchen insbesondere die Springschwanze Collembolen und die Hornmilben Oribatei 1936 heiratete sie den Zoologen Ole Hammer mit dem sie vier Kinder bekam Ihr Mann war von 1944 bis 1976 Leiter des Staatlichen Imkereiversuchs wo er sich besonders stark fur die Bekampfung der Bienenpest sowie des ubermassigen Einsatzes bienenschadlicher Gifte in der Landwirtschaft einsetzte 1 In den 1930er Jahren waren feste Forschungsstellen in Danemark sehr selten und so arbeitete Hammer von 1934 bis 1937 zeitweilig am Staatlichen Pflanzenpathologischen Versuch zur Bekampfung des Kleekafers Anschliessend forschte sie bis 1948 fur Staatliche Wildbiologische Studien und veroffentlichte uber die Untersuchungen zu den Fressgewohnheiten des Haussperlings und des Feldsperlings Nach 1948 hatte sie keine feste Anstellung Forschungen zu Milben Bearbeiten nbsp Kontinentaldrift der letzten 250 Millionen JahreHammer promovierte 1944 mit einer Dissertation uber Springschwanze und Moosmilben im Boden Gronlands 2 Basierend auf ca 150 000 Individuen klarte sie die okologischen Bedingungen der Mikrofauna auf und hielt es fur wahrscheinlich dass die nachgewiesene Ubereinstimmung mit der Fauna Nordeuropas und der Alpen durch die damals noch nicht akzeptierte Kontinentalverschiebungstheorie des Deutschen Alfred Wegener erklart werden konne Eine weitere Bestatigung ergab sich aus Material zu den beiden Tiergruppen welches sie von 1948 bis 1949 in Kanada in Alaska und in den Rocky Mountains sammelte Ihre Reisen fanden immer mit begrenzten Stipendien und Stiftungsmitteln mit geringem Budget statt entweder allein oder mit dem Ehepartner oder einer der Tochter Nachdem sie fur ein halbes Jahr in den Museen in Washington und Harvard Milben studiert hatte und einen Abstecher nach Mexiko unternommen hatte segelte sie 1954 auf einem Frachtschiff nach Argentinien Dort und in den Anden Boliviens und Perus sammelte sie Milben bis auf eine Hohe von 5500 m Auf einer abgelegenen Wiese im Hochland von Argentinien entdeckte sie eine Moosmilbe die sich spater als vollig identisch mit Individuen aus kalten Quellen in z B Lappland herausstellte Sie erklarte dies damit dass die Art seit mehr als 200 Millionen Jahren unverandert uberlebt hatte Nachdem sie 1956 ein Tagea Brandt Reisestipendium erhalten hatte fuhrte sie die nachste Reise 1957 58 uber Bergstrassen durch Panama Ecuador Peru Argentinien und Chile bis nach Feuerland wobei sie 350 neuen Arten entdeckte Vier Jahre spater reiste sie uber Hawaii und Fidschi nach Neuseeland und Neuguinea Ihre Sammlungen zeigten dass Neuseeland 18 Arten mit Sudamerika gemeinsam besass Von 1969 bis 1970 reiste sie in Taler in Nordpakistan und durch Indonesien nach Tahiti Tonga und West Samoa und schliesslich von 1973 bis 1974 nach Java Insel und Bali Auf ihren Reisen sammelte sie Orbatiden und in mehr als 40 Arbeiten illustriert durch ihre eigenen ca 5 000 Detailzeichnungen beschrieb sie insgesamt 1 000 neue Arten und 150 neue Gattungen unter anderem in den biologischen Schriften der Society of Sciences Bei der Verarbeitung ihres gesammelten Materials uberzeugte sich Hammer immer mehr von der Richtigkeit der Theorie der Ausbreitung der Tiere durch die Bewegungen der Kontinente Sie und ihr Mann brachten wertvolle Gegenstande von ihren Reisen mit und schenkten 1976 dem Holstebro Museum eine bedeutende Sammlung peruanischer Keramik 1961 kauften sie und ihr Ehemann einen Bauernhof in der Nahe von Fredensborg und legten einen Garten mit seltenen Baumen und Krautern an Hammer starb 2002 und wurde auf dem Friedhof Asminderod in Fredensborg beigesetzt Die Schriftstellerin Eva Tind schrieb 2021 den Roman Kvinden der samlede verden der die Lebensgeschichte von Marie Hammer erzahlt 3 Auszeichnungen Bearbeiten1982 Weekendavisen Literaturpreis fur ihr Buch Forsker i fem verdensdele Forscherin in funf Kontinenten Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenForsker i fem verdensdele erindringer Gyldendal 1981 ISBN 978 87 00 77292 2 Investigations on the oribatid fauna of New Zealand Det Kongelige Danske videnskabernes selskab Biologiske skrifter bd 15 nr 2 1966 Collemboles and oribatids from the Thule District North West Greenland and Ellesmere Island Canada Meddelelser om Gronland udgivne af Kommissionen for videnskabelige undersogelser i Gronland 1953 Tahiti Investigation on the oribatid fauna of Tahiti and on some oribatids found on the Atoll Rangiroa Det Kongelige Danske videnskabernes selskab biologiske skrifter 19 3 Munksgaard 1972 ISBN 978 87 7304 000 3 Literatur BearbeitenArctic Institute of North America Arctic Bibliography Band 1 Department of Defense Washington DC 1953 Weblinks BearbeitenBiografie im Danischen Biographischen Lexikon Liste der VeroffentlichungenEinzelnachweise Bearbeiten Marie Hammer lex dk Abgerufen am 17 September 2022 danisch Marie Hammer Abgerufen am 17 September 2022 Journalist Midernes mor Abgerufen am 17 September 2022 danisch Normdaten Person GND 1242944567 lobid OGND AKS LCCN n50020000 VIAF 69311000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hammer MarieALTERNATIVNAMEN Hammer Marie Signe JorgensenKURZBESCHREIBUNG danische Zoologin und EntomologinGEBURTSDATUM 20 Marz 1907GEBURTSORT Kopenhagen DanemarkSTERBEDATUM 25 Mai 2002STERBEORT Fredensborg Kommune Danemark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Hammer amp oldid 238545818