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Margarete Gutohrlein 9 August 1883 in Berlin als Margarethe Pauline Samuel 1 15 Juni 1958 in Schwabisch Hall grundete das erste Albert Schweitzer Kinderdorf in Deutschland Biographie BearbeitenMargarete Gutohrlein wurde als Tochter des Fabrikanten Julius Samuel und dessen Ehefrau Helene geb Koppel in Berlin geboren Die Eltern waren judischer Konfession 1 Das Madchen besuchte eine Privatschule und ein Madchengymnasium Mit 16 ging sie nach Schottland und legte dort in einer Madchenpension ein Englischexamen ab 2 1907 heiratete sie in Charlottenburg den Zahnarzt Dr Horst Knospe 3 Der Ehe entsprangen drei Tochter Die Familie zog nach Konigsberg Im dortigen Dom liess sich Margarete 1910 evangelisch taufen 4 Wahrend ihrer Ehe erlernte sie die Schauspielerei bei Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin 1915 liess sie sich scheiden 3 Im Ersten Weltkrieg macht sie eine Ausbildung zur Krankenschwester 1917 heiratete sie in Berlin Wilmersdorf in zweiter Ehe den Polizeikommissar Ernst Hugo Muser Auch diese Ehe wurde 1921 geschieden 5 Im selben Jahr heiratete sie den durch den Bau der Bagdad Bahn reich gewordenen Kaufmann Georg Gutohrlein aus Wurttemberg 2 Zwei ihrer drei Tochter ergriffen ebenfalls den Beruf der Schauspielerin und begannen als Sister G eine internationale Variete Karriere und spielen in amerikanischen Spielfilmen mit Gutohrlein begleitete ihre Tochter auf Tourneen durch Europa und die USA Mit ihrem dritten Ehemann Georg Gutohrlein zog sie 1927 zusammen mit zwei Tochtern aus erster Ehe von Berlin nach Schwabisch Hall Obwohl sie in der NS Zeit durch ihren nichtjudischen Ehemann vor Deportationen geschutzt war fuhlte sie sich zunehmend bedroht Aus diesem Grund strengte sie einen kostspieligen und nervenauftreibenden Prozess an erfolgreich 2 Das Landgericht Berlin erklarte sie nachtraglich am 4 Februar 1942 fur unehelich 1 damit wurde Margarete offiziell zur Halbjudin 1945 ubernahm Margarete Gutohrlein aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Englischkenntnisse im Auftrag der amerikanischen Militarregierung die Leitung des Roten Kreuzes in Schwabisch Hall Dort sorgte sie unter anderem fur Unterbringung und Pflege entlassener Soldaten und zahlreicher Fluchtlinge unter denen sich auch zahlreiche Kinder befanden Nachdem Gutohrlein Hermann Gmeiner kennengelernt hatte verschrieb sie sich ab 1956 der Idee im baden wurttembergischen Waldenburg ein Kinderdorf nach dem Vorbild von Robert Corti und Gmeiner zu grunden Dort sollten verlassene und verwaiste Kinder unabhangig von der Herkunft ihrer Eltern oder ihrer Religionszugehorigkeit leben konnen Am 31 Oktober 1956 grundete Gutohrlein mit anderen Privatpersonen u a Clara von Arnim den Verein SOS Kinderdorf Schwabisch Hall Als Kooperationspartner gewann sie den Waldenburger Burgermeister Franz Gehweiler der zusammen mit dem Gemeinderat dem Verein ein Grundstuck fur das Kinderdorf schenkte Gutohrleins Idee einer uberkonfessionellen Einrichtung erwies sich als nicht vereinbar mit den Grundsatzen der SOS Kinderdorfer Sie entwickelte darum ein eigenes Projekt fur dessen Idee sie den Tropenarzt und Friedensnobelpreistrager Albert Schweitzer fur eine Patenschaft gewinnen konnte Am 11 Dezember 1957 wurde der Verein in Albert Schweitzer Kinderdorf e V umbenannt Margarete Gutohrlein erlebte die Vollendung ihres Werkes nicht mehr Nach dem Tode Gutohrleins 1958 fuhrte ihr Mann Georg Gutohrlein ihr Werk fort Ab September 1960 zogen die ersten Kinder mit den Hauseltern in das Kinderdorf Waldenburg ein Spater entstanden in Deutschland weitere Albert Schweitzer Kinderdorfer und Familienwerke Literatur BearbeitenElke Dauber Doris Muller Eine Frau die sich was traute Das aktive und aussergewohnliche Leben der Margarete Gutohrlein in Wurttembergisch Franken Jahrbuch des Vereins fur Wurttembergisch Franken Bd 88 2004 Albert Schweitzer Kinderdorf e V 50 Jahre Albert Schweitzer Kinderdorf Waldenburg Waldenburg 2007 Elke Dauber Andreas Maisch Geachtet ausgegrenzt verfolgt judische Einwohner in Schwabisch Hall 1933 1943 Stadt Schwabisch Hall Stadt und Hospitalarchiv Schwabisch Hall 2008 Veroffentlichungen des Stadtarchivs Schwabisch Hall 24 ISBN 978 3 932146 27 5 S 81 85 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Geburtsurkunde StA Berlin VIII Nr 1374 1883 a b c Elke Dauber Doris Muller Eine Frau die sich was traute Abgerufen am 20 Dezember 2021 a b Heiratsurkunde StA Charlottenburg I Nr 84 1907 Judenkartei Kirchengemeinde Konigsberg Dom In ancestry de Abgerufen am 20 Dezember 2021 Heiratsurkunde StA Berlin Wilmersdorf Nr 752 1917Normdaten Person GND 1012724492 lobid OGND AKS VIAF 171332725 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gutohrlein MargareteALTERNATIVNAMEN Samuel Margarethe Pauline Geburtsname Knospe Margarete Ehename erste Ehe Muser Margarete Ehename zweite Ehe KURZBESCHREIBUNG deutsche Frau Grunderin des ersten Albert Schweitzer KinderdorfesGEBURTSDATUM 9 August 1883GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Juni 1958STERBEORT Schwabisch Hall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margarete Gutohrlein amp oldid 233544679