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Die Manytschniederung auch Kuma Manytsch Niederung russisch Kumo Manychskaya vpadina Kuma Manytsch Senke ist eine etwa 500 Kilometer lange Niederung zwischen der Kuban Asowschen Niederung und der Kaspischen Senke in Sudrussland Die Niederung bildet zusammen mit der Kaspischen Senke die sudostliche Begrenzung der Osteuropaischen Ebene Lage der Manytschniederung Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Geologie 1 1 Die Manytschniederung als Teil der Grenze Europas 2 Hydrographie 3 Naturschutz 4 EinzelnachweiseLage und Geologie BearbeitenDie Niederung erstreckt sich zwischen dem Unterlauf des Don und dem nordwestlichen Teil der Kaspischen Senke Die eigentliche Niederung ist nur 20 bis 30 im Zentralteil nur 1 bis 2 Kilometer breit 1 Sie trennt die nordlich gelegenen Jergenihugel vom in sudlicher Richtung allmahlich ansteigenden Stawropoler Hohenzug der Teil der Vorberge des Grossen Kaukasus ist Die Niederung ist nach dem sie und das gleichnamige Seensystem durchfliessenden Fluss Manytsch benannt Teilweise wird auch die ostliche Verlangerung der Niederung in Richtung der Kaspischen Senke respektive der Terek Kuma Niederung die vom Unterlauf der Kuma durchflossen wird zur Niederung gezahlt Dies erklart die alternative und in Russland ubliche Bezeichnung wortlich Kuma Manytsch Senke da dieser ostliche Teil das fur eine Senke im geomorphologischen Sinne notwendige Kriterium der Oberflachenhohe unter dem Meeresspiegel erfullt Der hochste Punkt der Niederung liegt bei 27 m uber dem Meeresspiegel Lage 45 715 44 105 2 in nordwestlicher und sudostlicher Richtung senkt sie sich auf knapp uber Meereshohe im Sudosten je nach Grenzziehung auch knapp darunter Wurde durch das Abschmelzen der polaren Eismassen der Meeresspiegel auf diese Hohe ansteigen wurde das Schwarze Meer die Senke des Kaspischen Meeres fluten und die beiden Meere an dieser Stelle miteinander verbinden was zum letzten Mal zum Ende der letzten Eiszeit geschehen ist siehe Kaspisches Meer Entstehungsgeschichte Die Manytschniederung liegt auf dem Territorium der Oblast Rostow bildet auf weiten Strecken die Grenze der Region Stawropol zur Republik Kalmuckien und erreicht im Osten die Republik Dagestan Die Niederung ist tektonischen Ursprungs Sie liegt im Bereich einer Einsenkung der Erdkruste die von einer Storungszone begleitet wird den sudlichen Rand der alten Russischen Tafel markiert und diese vom nordlichen Kaukasusvorland abgrenzt das geologisch bereits zum jungen alpidischen Faltungsgebiet des Kaukasus gehort Bis in das Quartar waren Schwarzes beziehungsweise Asowsches Meer und Kaspisches Meer im Bereich der heutigen Manytschniederung immer wieder verbunden unterbrochen durch Perioden niedrigen Wasserstandes des Kaspischen Meeres Letztmals bestand eine Verbindung wahrend der sogenannten Fruh Chwalynsker Transgression des Kaspischen Meeres die spatestens vor 10 000 Jahren endete 3 Die Manytschniederung als Teil der Grenze Europas Bearbeiten nbsp Grenzziehungen zwischen Europa und Asien in Russland Die konventionelle Grenze nach Strahlenberg A ist rot markiert und verlauft durch die Manytschniederung die Wasserscheide uber den Kaukasus entspricht der F Linie Hauptartikel Innereurasische Grenze im Artikel Eurasien Seit Philip Johan von Strahlenbergs Veroffentlichung von 1730 4 wird die Manytschniederung in Russland und im deutschsprachigen Raum meist als Teil der geographischen Grenze zwischen den beiden Erdteilen Europa und Asien auf dem Abschnitt zwischen Kaspischem und Asowschem Meer betrachtet 5 Diese Festlegung grundet sich unter anderem darauf dass an dieser Stelle der Manytschniederung einst eine Verbindung zwischen dem Kaspischen und dem Asowschen bzw Schwarzen Meer bestanden hatte International unter Geographen verbindliche Festlegungen uber den Verlauf der Grenze zwischen den Kontinenten gibt es jedoch nicht so dass teilweise auch der Hauptkamm des Grossen Kaukasus als Grenze auf diesem Abschnitt angesehen wird vor allem im englisch und franzosischsprachigen Raum Nach dieser Auffassung lage die gesamte Manytschniederung in Europa Hydrographie BearbeitenDer grosste Teil der Achse der Manytschniederung wird von den beiden Komponenten des namensgebenden Manytsch durchflossen Vor den menschlichen Eingriffen des 20 Jahrhunderts floss der grosste Teil des Wassers des Kalaus der vom Stawropoler Hohenzug kommend die Niederung an ihrer hochstgelegenen Stelle erreicht wo er eine Bifurkation bildete als Ostlicher Manytsch in Richtung des Kaspischen Meeres Er erreichte wie auch heute das Kaspische Meer jedoch nicht sondern verlor sich zwischen kleineren Salzseen in einem Halbwustengebiet knapp 100 Kilometer vor der Kuste Der geringere Teil des Wassers des Kalaus floss als Westlicher Manytsch oder einfach Manytsch in westlicher Richtung dem Don zu nahm in seinem Verlauf jedoch mehr und wasserreichere Nebenflusse auf als der Ostliche Manytsch darunter den Grossen Jegorlyk Er durchquerte dabei mehrere in unterschiedlichem Masse salzige und sehr flache Seen den bei mittlerem Wasserstand 344 km grossen Manytsch Gudilo auch Grosser Manytschsee Bolschoi Manytsch Gudilo den Kleinen Manytsch See Maly Manytsch auch einfach Manytsch 78 8 km sowie einen weiteren 10 7 km grossen ebenfalls Manytsch genannten See 6 In den 1930er Jahren wurden am Westlichen Manytsch mehrere Stauseen errichtet die praktisch uber den gesamten Flusslauf eine geschlossene Kette bilden Ust Manytschskoje nahe der Mundung Wessjolowskoje und Proletarskoje bei Proletarsk Letzterer ist der grosste der Stauseen der auch die fruheren Manytsch Seen vereinigte und ihren Wasserspiegel um einige Meter anhob Am Ostlichen Manytsch wurde 1969 der Tschograiskoje Stausee fertiggestellt und zugleich die Wasserzufuhr vom Kalaus in den Fluss durch den Bau eines Dammes unterbunden Der Ostliche Manytsch wird seither hauptsachlich durch seinen fruheren Nebenfluss Tschograi sowie den bis 1965 errichteten Kuma Manytsch Kanal gespeist Unterhalb des Stausees gibt er einen bedeutenden Teil des Wassers uber den Tschograi Kanal wieder in Richtung Kuma Unterlauf fur die Bewasserung der dazwischen liegenden Gebiete ab 3 7 Naturschutz BearbeitenDie Manytschniederung als Feuchtgebiet gemass der Ramsar Konvention gehort zu den vor allem ornithologisch bedeutsamsten Gebieten Russlands Es gibt zwei als Sapowednik unter Naturschutz stehende Gebiete 3 Biospharenreservat Tschornyje Semli seit 11 Juni 1990 das westliche 27 600 Hektar grosse Teilgebiet umfasst den fruheren See Manytsch Gudilo 8 Rostowski Sapowednik seit 27 Dezember 1995 eines der vier Teilgebiete liegt im Westen des Manytsch Gudilo Gebietes 9 Einzelnachweise Bearbeiten Artikel Kuma Manytsch Niederung in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D067399 2a 3DKuma Manytsch Niederung 2b 3DKuma Manytsch Niederung Sowjetische topographische Karte 1 200 000 Blatt L 38 XXI a b c A Miscenko Hrsg Vodno bolotnye ugodʹ ja Rossii Tom 6 Vodno bolotnye ugodʹ ja Severnogo Kavkaza Feuchtgebiete Russlands Band 6 Feuchtgebiete des Nordkaukasus Wetlands International Moskau 2006 ISBN 978 90 5882 028 0 russisch wetlands org PDF 8 1 MB Philipp Johann von Strahlenberg Das Nord und Ostliche Theil von Europa und Asia in so weit solches das gantze Russische Reich mit Sibirien und der grossen Tatarey in sich begriffet Stockholm 1730 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Brockhaus Enzyklopadie 21 Auflage F A Brockhaus Leipzig Mannheim 2006 Artikel Europa Als Grenze Europas zu Asien gilt seit dem 18 Jahrhundert der Ural Konventionelle Grenzen zu Asien bilden ausserdem der Fluss Ural das Kaspische Meer die Manytschniederung das Schwarze Meer der Bosporus das Marmarameer die Dardanellen sowie das Agaische Meer Artikel Manytsch Gudilo in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D073559 2a 3DManytsch Gudilo 2b 3DManytsch Gudilo Aleksandr Bazeljuk Antropogennoe izmenenie gidrograficeskoj seti Kumo Manycskoj vpadiny Dissertation Sudliche Foderale Universitat Rostow am Don 2007 russisch Thesen online Anthropogene Veranderung des hydrographischen Netzes der Kuma Manytsch Senke Tschornyje Semli im Informations und Auskunftssystem Besonders geschutzte Naturgebiete Russlands des Zentrums fur Naturschutz russisch Rostowski Sapowednik im Informations und Auskunftssystem Besonders geschutzte Naturgebiete Russlands des Zentrums fur Naturschutz russisch 46 37 42 72 Koordinaten 46 22 N 42 43 O Normdaten Geografikum GND 4456772 8 lobid OGND AKS VIAF 249383745 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manytschniederung amp oldid 237562811