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Die Mangeliidae sind eine monophyletische Familie kleiner Gehauseschnecken die ausschliesslich marin vorkommen Sie wurden bis zum Jahr 2011 als Unterfamilie Mangeliinae 1 zur Familie der Kegelschnecken innerhalb der Uberfamilie Conoidea Giftzungler gezahlt Nach einer Revision unter molekularbiologischen Gesichtspunkten wurden sie zusammen mit der verwandten Unterfamilie Oenopotinae in eine eigenstandige Familie gestellt 2 Ein haufiger Vertreter in der Nord und Ostsee unterhalb von 20 Metern Tiefe ist das Treppengiebelchen Propebela turricula in kalteren Gewassern die Kleine Pfeilschnecke Curtitoma trevelliana MangeliidaeEucithara zonata von den PhilippinenSystematikUberordnung CaenogastropodaOrdnung SorbeoconchaUnterordnung HypsogastropodaTeilordnung NeogastropodaUberfamilie ConoideaFamilie MangeliidaeWissenschaftlicher NameMangeliidaeP Fischer 1883Gingicithara cylindricaMangelia multilineolataBela laevigata aus dem Mittelmeer Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebenszyklus 3 Systematik und Taxonomie 3 1 Gattungen 3 2 Synonyme 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Gehause ist im Querschnitt oval bis spindelformig seine Hohe betragt je nach Art 3 bis 30 Millimeter im Regelfall 6 bis 12 Millimeter Die Spitze ist verhaltnismassig niedrig und kann schulterformig abgesetzt sein Sowohl die radiale als auch die spirale Skulpturierung sind deutlich ausgebildet Eine spiralig angeordnete feinkornige Skulpturierung erganzt das Erscheinungsbild der Gehauseoberflache Die Mitglieder der Familie Mangeliidae ahneln ausserlich den Arten der Familie Clathurellidae die jedoch breitere gerundete Windungen und eine starke Skulpturierung aufweisen Die Mundung wird nicht durch Falten oder Lamellen eingeengt selten gibt es Zahnchenbildungen Der Siphonalkanal ist kurz oder massig verlangert Die Arten der ehemaligen Unterfamilie Oenopotinae besitzen zum Verschliessen der Mundung ein Operculum mit einem randstandigen Kern Nucleus beim Grossteil der Arten fehlt es jedoch Der Protoconch ist meist multispiral mit bis zu funf Umgangen und radialen Rippen auf den jungeren Windungen Bei Arten mit paucispiralen Protoconchen sind diese spiralig geriffelt Die Radula hat seitliche Zahnchenreihen Die Radulazahnchen sind je nach Art sehr unterschiedlich ausgepragt basal meist verbreitert mit einem seitlichen Fortsatz oberhalb der Basis An der Spitze der Zahnchen konnen Widerhaken vorhanden sein wie beispielsweise bei Benthomangelia trophonoidea oder fehlen wie bei Toxicochlespira pagoda Der Giftkanal innerhalb der Zahnchen mundet seitlich 2 Lebenszyklus BearbeitenDie Mangeliidae sind wie die meisten Vorderkiemerschnecken getrenntgeschlechtlich Die Eier werden in Eikapseln abgelegt die keine Nahreier enthalten Bei Arten der Gattung Oenopota wurde der Entwicklungszyklus genauer untersucht Dabei lauft die Entwicklung 6 7 Wochen in der Eikapsel ab wo zunachst das Trochophora Larvenstadium durchlaufen wird Weitere 6 7 Wochen lebt die Veliger Larve frei schwebend im Zooplankton ehe sie die Metamorphose zur Jungschnecke durchmacht 3 Die Mangeliidae sind Bodenbewohner und ernahren sich rauberisch von Wirbellosen die sie mit ihren Giftzahnchen lahmen Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Unterfamilien Mangeliinae und Oenopotinae gehorten bis zur Revision im Jahr 2011 der Familie der Kegelschnecken Conidae an die sieben Unterfamilien umfasste 1 Im Jahr 2011 stellten Bouchet et al die beiden Unterfamilien zusammen in die neue Familie Mangeliidae Der Name Mangeliinae P Fischer 1883 war wesentlich alter als der Name Oenopotinae Bogdanov 1987 daher wurde die Familie nach der ersten Gruppe benannt Sie wurde nicht weiter in Unterfamilien geteilt Die Neueinteilung der Kegelschnecken bei der auch andere Unterfamilien zu Familien erhoben wurden beruht hauptsachlich auf der DNA Sequenzierung von drei Gen Fragmenten 4 Sie wird jedoch von morphologischen Ergebnissen unterstutzt Die Gehausemorphologie und die Struktur der Radula mit ihren charakteristischen Zahnchen die wie bei allen Schnecken der Uberfamilie Conoidea von einem Giftkanal durchzogen sind bilden eine Grundlage fur die Unterscheidung der einzelnen Familien 2 Gattungen Bearbeiten Derzeit werden 64 rezente Gattungen innerhalb dieser Familie unterschieden 5 Stand 17 Marz 2015 Acmaturris Woodring 1928 Agathotoma Cossmann 1899 Anticlinura Thiele 1934 Antiguraleus Powell 1942 Apispiralia Laseron 1954 Apitua Laseron 1954 Bactrocythara Woodring 1928 Bela Leach 1847 Belalora Powell 1951 Bellacythara McLean 1971 Benthomangelia Thiele 1925 Brachycythara Woodring 1928 Cacodaphnella Pilsbry amp Lowe 1932 Canetoma Bartsch 1941 Citharomangelia Kilburn 1992 Cryoturris Woodring 1928 Curtitoma Bartsch 1941 Cytharopsis A Adams 1865 Eucithara Fischer 1883 Euryentmema Woodring 1928 Fusiguraleus Powell 1942 Genotina Vera Pelaez 2004 Gingicithara Kilburn 1992 Glyphoturris Woodring 1928 Granotoma Bartsch 1941 Granoturris Fargo 1953 Guraleus Hedley 1918 Hemicythara Kuroda amp Oyama 1971 Heterocithara Hedley 1922 Ithycythara Woodring 1928 Kurtzia Bartsch 1944 Kurtziella Dall 1918 Kurtzina Bartsch 1944 Kyllinia Garilli amp Galletti 2007 Leiocithara Hedley 1922 Liracraea Odhner 1924 Lorabela Powell 1951 Macteola Hedley 1918 Mangelia Risso 1826 Marita Hedley 1922 Mitraguraleus Laseron 1954 Neoguraleus Powell 1939 Notocytharella Hertlein amp Strong 1955 Obesotoma Bartsch 1941 Oenopota Morch 1852 Oenopotella A Sysoev 1988 Papillocithara Kilburn 1992 Paraguraleus Powell 1944 Paraspirotropis Sysoev amp Kantor 1984 Perimangelia McLean 2000 Platycythara Woodring 1928 Propebela Iredale 1918 Pseudorhaphitoma Boettger 1895 Pyrgocythara Woodring 1928 Rubellatoma Bartsch amp Rehder 1939 Saccharoturris Woodring 1928 Stellatoma Bartsch amp Rehder 1939 Suturocythara Garcia 2008 Tenaturris Woodring 1928 Toxicochlespira Sysoev amp Kantor 1990 Venustoma Bartsch 1941 Vexiguraleus Powell 1942 Vitjazinella Sysoev 1988 Vitricythara Fargo 1953Synonyme Bearbeiten Fehria van Aartsen 1988 Ginnania Monterosato 1884 und Ichnusa Jeffreys 1847 wurden zur Gattung Bela Leach 1847 gestellt Cyrtocythara F Nordsieck 1977 Cytharella Monterosato 1875 Lyromangelia Monterosato 1917 Mangiliella Bucquoy Dautzenberg amp Dollfus 1883 Rissomangelia Monterosato 1917 Rugocythara Nordsieck 1977 Smithiella Monterosato 1890 Vielliersia Monterosato 1884 und Villiersiella Monterosato 1890 wurden mit der nominotypischen Gattung Mangelia Risso 1826 synonymisiert Cestoma Bartsch 1941 Funitoma Bartsch 1941 Turritoma Bartsch 1941 Turritomella Bartsch 1941 sind Synonyme von Propebela Iredale 1918 Clinuromella Beets 1943 und Clinuropsis Thiele 1929 gehoren zu Anticlinura Thiele 1934 Nematoma Bartsch 1941 und Widalli Bogdanov 1986 sind Curtitoma Bartsch 1941 Ditoma Bellardi 1875 ist gleichbedeutend mit Agathotoma Cossmann 1899 Euguraleus Cotton 1947 ist ein Synonym zu Guraleus Hedley 1918 Lora Auctores non Gray 1847 und Nodotoma Bartsch 1941 wurden zu Oenopota Morch 1852 gestellt Einzelnachweise Bearbeiten a b Philippe Bouchet amp Jean Pierre Rocroi Hrsg Classification and nomenclator of gastropod families Part 2 Working classification of the Gastropoda Malacologia 47 S 239 283 Ann Arbor 2005 ISSN 0076 2997 ISBN 3 925919 72 4 a b c P Bouchet Y I Kantor A Sysoev amp N Puillandre A new operational classification of the Conoidea Journal of Molluscan Studies 77 S 273 308 2011 Online R L Shimek The Biology of the Northeastern Pacific Turridae Journal of Molluscan Studies 49 2 S 146 163 1982 N Puillandre Yu I Kantor A Sysoev A Couloux C Meyer T Rawlings J A Todd amp Philippe Bouchet The dragon tamed A molecular phylogeny of the Conoidea Gastropoda Journal of Molluscan Studies 77 3 S 259 272 2011 PDF Philippe Bouchet Mangeliidae P Fischer 1883 In WoRMS World Register of Marine Species 2014 abgerufen am 16 Marz 2015Literatur BearbeitenPhilippe Bouchet amp Jean Pierre Rocroi Hrsg Classification and nomenclator of gastropod families Part 2 Working classification of the Gastropoda Malacologia 47 S 239 283 Ann Arbor 2005 ISSN 0076 2997 ISBN 3 925919 72 4 P Fischer Manuel de conchyliologie et de paleontologie conchyliologique F Savy Paris 1887 Erstbeschreibung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mangeliidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Philippe Bouchet Mangeliidae P Fischer 1883 In WoRMS World Register of Marine Species 2014 abgerufen am 17 Marz 2015 Mangeliidae Bilder verschiedener Gattungen bei Gastropods com abgerufen am 17 Marz 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mangeliidae amp oldid 192229101