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Die Malle Babbe deutsch Die verruckte Barbara ist ein Gemalde des hollandischen Malers Frans Hals das um 1633 bis 1635 entstand Es hangt heute in der Berliner Gemaldegalerie und ist im Besitz der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Es ist zudem unter den Namen Hille Bobbe und Hexe von Haarlem bekannt Malle BabbeFrans Hals um 1633 bis 1635Ol auf Leinwand75 64 cmGemaldegalerie Berlin Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 2 Namensfrage und Identitat der Portratierten 3 Datierung 4 Deutung und Ikonographie 4 1 Die Hexe von Haarlem 4 2 Eule und Zinnkrug als Zeichen der Trunksucht 4 3 Das Lachen uber die Gesellschaft 5 Einfluss auf spatere Werke und Kopien 5 1 Die New Yorker Malle Babbe 5 2 Malle Babbe von Gustave Courbet 5 3 Kopien nordamerikanischer Kunstler 5 4 Kopien ohne naheren Bezug zu Frans Hals 5 5 Han van Meegeren 6 Provenienz 7 Literatur 8 EinzelnachweiseBildbeschreibung BearbeitenDas 75 64 cm grosse Gemalde zeigt ein Brustbildnis einer alten lachenden Frau die an der Ecke eines Tisches sitzt Mit der rechten Hand halt die Frau den Griff eines Bierkruges Der Metallkrug mit einem offenen Deckel steht auf der in der unteren rechten gerade noch erkennbaren Ecke eines Holztisches Der Betrachter sieht die Vorderseite des Kruges mit einer nicht genauer zu erkennenden Spiegelung sowie die Innenseite des aufgeklappten Deckels Auf der linken Schulter der Frau sitzt eine Eule einer nicht genauer zu bestimmenden Art deren Blickrichtung zum Bildbetrachter weist wahrend ihr Korper so gedreht ist dass der rechte Flugel erkennbar ist Die gemalte Frau tragt ein Gewand aus braunem Stoff ohne auffallige Verzierungen Dieser ist durch eine angedeutete weisse Schurze an den Huften abgebunden Auf dem Kopf hat sie eine weisse Haube und der Hals ist von einem breiten weissen zerknitterten Kragen verdeckt der bis zum Brustansatz reicht Diese Kleidung entspricht vor allem der Mode der 1630er Jahre die sich als Alltags und Arbeitskleidung allerdings auch in den darauf folgenden Jahrzehnten finden liess 1 Die Frau sitzt mit der Korpervorderseite in einer leichten Schrage parallel zum Tisch und ist auf den rechten Ellenbogen aufgestutzt In dieser Haltung ist ihr Kopf so verdreht dass sie zum rechten Bildrand bzw in die linke untere Ecke schaut was sie anschaut bleibt fur den Betrachter verborgen Das gesamte Gesicht ist zu einem breiten Lachen mit leicht geoffnetem Mund und zusammengekniffenen Augen verzerrt und in dieser Grimasse erstarrt Durch die Anordnung der Eule der Frau und des Bierkruges entsteht eine sehr strenge Bilddiagonale von der rechten oberen Ecke zur linken unteren Diese wird durch die Blickrichtung der Alten aufgelost die eine kreuzende Diagonale ergibt Die Beleuchtung des Bildes erfolgt leicht nach links versetzt von vorn und wird vor allem durch die Spiegelungen an dem Krug und in der rechten Gesichtshalfte der Frau sowie durch die Schatten auf der rechten Gesichtshalfte der vom Krug beschatteten Brustseite sowie dem Rucken der Frau betont Als Farben herrschen vor allem dunkle Braun und Grautone vor Besondere Bedeutung erlangte das Bild durch die Malweise die fur die Arbeiten des 17 Jahrhunderts untypisch ist und in ihrer stilistischen Ausfuhrung eher an die Impressionisten des 19 Jahrhunderts erinnert Das Bild wurde mit kurzen sehr kraftigen Pinselstrichen gemalt und lasst die fur seine Zeit typischen feinen Ausfuhrungen von Details vermissen Einzelne Aspekte wie etwa die Schleife der Schurze wirken durch nur wenige Pinselstriche fluchtig und schnell eingefugt wodurch das Bild auf den Betrachter sehr dynamisch und lebendig wirkt Namensfrage und Identitat der Portratierten Bearbeiten nbsp Theophile ThoreDie Namensgebung des Gemaldes variiert in der Literatur zwischen dem heute anerkannten Namen Malle Babbe und dem als ungultig zu betrachtenden Namen Hille Bobbe So ist die Malle Babbe bis in das mittlere 19 Jahrhundert als Hille Bobbe bezeichnet und bekannt geworden nbsp Inschrift auf dem alten KeilrahmenDies ruhrte von einer fehlerhaften Abschrift der Namensbezeichnung auf einem Teil des inneren Keilrahmens der im 17 oder fruhen 18 Jahrhundert dort eingebracht wurde Dieser ist beschriftet mit Malle Babbe van Haerlem Fr a ns Hals 2 statt Malle Babbe wurde allerdings Hille Bobbe gelesen und das Bild mit diesem Namen benannt Erst durch die Veroffentlichungen von Theophile Thore unter dem Synonym Willem Burger 1868 und 1869 uber Frans Hals und vor allem uber die Malle Babbe wurde der Fehler aufgeklart Von wem die Beschriftung stammt ist unbekannt Frans Hals hat das Bild weder signiert noch beschriftet oder datiert Die verruckte Babbe konnte aufgrund eines Archivfundes des Gemeentearchief Haarlem als real existierende Frau mit dem Namen oder Spitznamen Malle Babbe identifiziert werden die 1653 im Arbeitshaus von Haarlem untergebracht war und fur die das Leprosenhaus 65 Gulden zum Unterhalt beisteuerte 3 Dieses diente zu dieser Zeit auch als Gefangnis und Irrenhaus Der Sohn Pieter von Frans Hals war etwa um dieselbe Zeit ebenfalls in dieser Anstalt untergebracht Auf Beschluss der Burgermeister von Haarlem vom 13 Juni 1642 wurde Pieter als schwachsinnig fur den Rest seines Lebens im Arbeidshuis untergebracht Die Unterbringungskosten von 100 Gulden jahrlich zahlte ebenfalls zu einem Teil das Leprosenhaus der Rest wurde vom Elisabeth Hospital Ste Elisabets Gasthuis und dem Haarlemer Armenfonds aufgebracht Es ist anzunehmen dass Hals die reale Babbe bereits fruher kennenlernte oder diese in Haarlem allgemein bekannt war Pieter Hals starb 1667 und wurde am 8 Februar des Jahres auf dem Zuider Kerkhof dem Haarlemer Sudfriedhof beerdigt 4 Uber Malle Babbe gibt es keine weiteren Quellen Mehr als ihre Existenz ist entsprechend nicht bekannt Datierung BearbeitenDer Entstehungszeitraum der Malle Babbe wird bis heute diskutiert wobei die aktuell bevorzugte Version von Slive von einer Entstehung um 1633 bis 1635 ausgeht Frans Hals selbst hat das Bild weder signiert noch datiert dadurch muss die Datierung durch den Malstil und andere Indizien erfolgen So stellt die Malle Babbe das am spatesten datierte Genrebild Hals dar wahrend er seine Arbeit danach auf Portrats und Gruppenportrats verlagerte Der Malstil der Malle Babbe wird als konzis und stetig beschrieben und soll den spaten Malstil vorwegnehmen Gustave Courbet fugte seiner Kopie der Malle Babbe eine Signatur Frans Hals sowie die Datierung 1645 zu die jedoch als Erfindung betrachtet wird und nicht dem Originalzustand des Bildes wie es zur gleichen Zeit etwa von Theophile Thore beschrieben wurde Dieser datierte das Bild 1869 zwischen 1630 und 1640 nach Carl von Lutzow entstand es in den 1640er Jahren und Wilhelm von Bode sowie W Unger und C Vosmaer vertraten eine Einordnung um 1650 Letztere werden durch das Auftauchen des Dokuments von 1653 mit dem die reale Malle Babbe identifiziert werden kann bestatigt 5 Deutung und Ikonographie BearbeitenDie Malle Babbe wurde in vielfaltiger Weise interpretiert und gedeutet wobei vor allem ihr Gesichtsausdruck mit dem breiten Lachen sowie die Eule und der Bierkrug als Elemente des Bildes eine grosse Rolle spielen Die Hexe von Haarlem Bearbeiten So wird sie bis heute haufig als Hexe von Haarlem bezeichnet und beschrieben wobei beispielsweise Seymour Slive 1989 darstellt dass man nicht an Hexerei glauben muss um uberzeugt zu sein dass ihre wilden tierahnlichen Bewegungen und ihr damonisches Lachen nicht daraus resultieren wieviel sie vom Inhalt ihres gigantischen Kruges konsumiert hat sondern dass beides von machtigeren mehr mysteriosen Kraften beherrscht wird 6 Er vergleicht diese Wirkung mit Werken des spaten Francisco de Goya der die dunklen Seiten des Menschen ahnlich beschworen haben soll 7 Die Deutung als Hexe oder damonisch besessene Frau tritt heute allerdings allgemein eher in den Hintergrund vor allem im Vergleich mit anderen Gemalden des Kunstlers Eule und Zinnkrug als Zeichen der Trunksucht Bearbeiten Der Zinnkrug und die Eule auf dem Bild werden als deutliche Symbole der Trunksucht angesehen Das Gesicht und das Verhalten der Malle Babbe auf dem Bild sind deutlich vom Alkohol gepragt und durch die enorme Grosse des Trinkgefasses wird dieser in den Vordergrund gestellt Die von Hals wahrscheinlich erst nachtraglich in das Bild eingebrachte Eule wird heute mehrheitlich ebenfalls auf den Alkohol und die Trunksucht bezogen Dabei spielt die niederlandische Redewendung zo beschonken als een uil besoffen wie eine Eule ein Hauptargument Obwohl die Eule als Nachttier traditionell im Volks und Aberglauben als Sinnbild fur die Sunde und das Bose angesehen wird spielt diese Deutung bei dem Bild nur eine untergeordnete Rolle nbsp Louis Bernhard Coclers Radierung nach Malle BabbeDie New Yorker Malle Babbe oder ihr heute nicht mehr bekanntes Vorbild diente Louis Bernhard Coclers als Vorlage fur seine seitenverkehrte Radierung nach Malle Babbe Auf seinem Bild erscheint unterhalb des Bildes folgendes Reimpaar F Hals pinxt L B Coclers sculpt Babel van Haarlem uw uil schijne u een valk o Babel k ben te vreen Speel met een valsche pop gij zijt net nit alleen Babel von Haarlem Frans Hals pinxit hat es gemalt L B Coclers sculpsit hat es gestochen Euch ist Eure Eule ein Falke o Babel Mir soll s recht sein Spielet mit einer Illusion Ihr seid darin nicht allein Bartolomaeus Maton Ein Narr mit einer Eule nbsp Bartolomaeus Maton Ein Narr mit einer EuleDas Lachen uber die Gesellschaft Bearbeiten Das Lachen ist ein zentrales Element der Portrats von Frans Hals An t lachen kendmen den Zoot am Lachen erkennt man den Narr So schreibt der Maler Vincent Van Gogh Ich habe uber Heyerdahls Wort nachgedacht Je n aime pas qu une figure soit trop corrompue gesagt beim Zeichnen nicht einer Frau sondern eines alten Mannes mit einem Verband uber dem Auge und ich fand es nicht wahr Es gibt solche Ruinen von Gesichtern in denen doch etwas liegt ich zum Beispiel finde es in der Hille Bobbe von Frans Hals sehr gut ausgedruckt oder in einigen Kopfen Rembrandts Brief 264 an Theo van Gogh Den Haag 5 Februar 1883 8 Einfluss auf spatere Werke und Kopien BearbeitenDie Malle Babbe wurde in zahlreichen Kopien und Varianten reproduziert vor allem kurz nach ihrer Entstehung im auslaufenden 17 und beginnenden 18 Jahrhundert sowie zu Beginn des Impressionismus im spaten 19 Jahrhundert Die New Yorker Malle Babbe Bearbeiten nbsp New Yorker Malle BabbeDas Metropolitan Museum of Art in New York City ist seit 1871 in Besitz eines dem Original ahnlichen Portrats welches ebenfalls als Malle Babbe gefuhrt wird 9 und der ehemaligen Sammlung Cornet entstammt Der Kunstler dieses Bildes ist unbekannt bis etwa 1880 wurde es allerdings als Gemalde Frans Hals betrachtet die Beschreibung im Museum verzeichnet es heute als im Stil von Frans Hals Das 74 9 61 cm grosse Gemalde unterscheidet sich vom Original vor allem dadurch dass die Komposition seitenverkehrt ist und die Eule entsprechend auf der rechten Schulter sitzt Die Eule ist an den Beinen durch eine Schnur gefesselt die sich bis zu den auf dem Tisch zusammengelegten Handen herunterzieht ausserdem halt die Babbe in diesem Bild keinen Bierkrug in den Handen Signiert ist das Bild mit FH wodurch sich die fruhere Zuordnung zu Frans Hals erklaren lasst Die New Yorker Malle Babbe entstand ebenfalls im 17 Jahrhundert und war wahrscheinlich eine Kopie des Originals oder einer heute nicht mehr bekannten Version des Bildes 9 Diese Vermutung bestatigt auch Slive 1989 wobei er den unbekannten Kunstler dem direkten Umfeld Frans Hals zuordnet 10 Durch eine Farbanalyse konnte gezeigt werden dass die zeitliche Einordnung realistisch ist da keine Farben genutzt wurden die erst nach der Datierung in Gebrauch kamen 11 Eine ebenfalls geausserte Vermutung Frans Hals der Jungere sei der Urheber des Bildes wird von Seymour Slive verworfen 12 stattdessen nimmt er an dass dem unbekannten Kunstler wahrscheinlich zwei weitere ebenfalls ehemals Frans Hals zugeschriebene Gemalde mit den Titeln Fischermadchen aus Koln und Cincinnati zugeordnet werden konnen 13 Stukenbrock halt dies dagegen fur ausgeschlossen da die New Yorker Malle Babbe qualitativ deutlich hoher einzustufen sei als die Fischermadchen und zumindest fur das Kolner Bild nachgewiesen ist dass es erst nach dem 17 Jahrhundert gemalt wurde 14 Die New Yorker Malle Babbe oder ihr heute nicht mehr bekanntes Vorbild diente Louis Bernhard Coclers als Vorlage fur seine bereits erwahnte Radierung nach Malle Babbe Malle Babbe von Gustave Courbet Bearbeiten nbsp Malle Babbe von Gustave CourbetIm Jahr 1869 erstellte Gustave Courbet eine Kopie der Malle Babbe die heute in der Hamburger Kunsthalle hangt Er signierte dabei seine Malle Babbe sowohl mit seinem eigenen Namenszug sowie auch mit der Signatur Frans Hals und erganzte zudem das Jahr 1645 sodass die Hommage an Hals deutlich wurde Er hatte das Gemalde 1869 in Munchen gesehen wo es erstmals offentlich ausgestellt war und es dort kopiert Nach Francis Jowell erganzte Courbet die Datierung wahrscheinlich als Anspielung auf die immer wieder endlosen Debatten unter Kunsthistorikern uber die exakte Datierung eines Bildes und damit als ironische Huldigung an Thore mit dem er befreundet war und der wenige Monate vor der Ausstellung verstarb 15 Nach einem Gerucht soll er das Originalbild in der Ausstellung mehrere Tage durch seine Kopie ausgetauscht und damit das Publikum getauscht haben diese Geschichte wird von Slive und anderen als unwahrscheinlich eingestuft Carl von Lutzow beschaftigte sich 1870 intensiver mit der Malle Babbe und ausserte sich auch kritisch uber die Kopie Courbet Nach seinen Angaben liess die Kopie die helle Tonigkeit vermissen und die Farben seien gedampft wodurch die beeindruckende Lebendigkeit des Gesichtsausdrucks gemindert wurde 15 Kopien nordamerikanischer Kunstler Bearbeiten nbsp William Merritt Chase In the studioAllgemeine Aufmerksamkeit entstand in Amerika fur die Werke von Frans Hals durch die Munchner Schule unter Wilhelm Leibl und die Aufmerksamkeit die Hals zu der Zeit durch die Realisten und spater durch die Impressionisten erhielt William Merritt Chase als Hauptvertreter viele amerikanische Kunstler der Zeit pilgerten nach Haarlem ins Frans Hals Museum ausserdem gab es einen regen Handel mit Kopien und Reproduktionen in Amerika Die bekannteste amerikanische Kopie der Malle Babbe stammt von Frank Duveneck der in der Zeit von 1870 bis 1873 bei Leibl in Munchen studiert hatte und zu den fruhen Vertretern des Amerikanischen Impressionismus gehorte Er fertigte eine Kopie der New Yorker Malle Babbe an in der Uberzeugung dass es sich um ein Original von Frans Hals handelt Seine Fassung ist kleiner als das Original und mit sehr breiten Pinselstrichen angelegt Sein Gemalde befindet sich heute in einer Privatsammlung der Aufbewahrungsort ist unbekannt gezeigt wurde es zuletzt 1967 in einer Ausstellung des Brooklyn Museum des Virginia Museum of Fine Arts und des California Palace of the Legion of Honor mit dem Titel Triumph of Realism An Exhibition of European and American Realist Paintings 1850 1910 wo es von der ACA Heritage Gallery New York zur Verfugung gestellt wurde 16 Kopien ohne naheren Bezug zu Frans Hals Bearbeiten Die Dresdner Gemaldegalerie besitzt ein Gemalde mit dem Titel Hille Bobbe und der Raucher welches haufig Frans Hals dem Jungeren zugeschrieben wird Es handelt sich dabei um eine Pastiche in Form eines Bildmosaiks aus der New Yorker Malle Babbe dem Gemalde Der Raucher von Joos van Craesbeeck ehemals Adriaen Brouwer zugeordnet 17 sowie einem Fischstillleben im Stil des Abraham van Beijeren Wie bei der New Yorker Malle Babbe wird auch hier die Urheberschaft Frans Hals des Jungeren mittlerweile abgelehnt 18 der echte Maler ist unbekannt Ebenfalls unbekannt ist der Maler des Bildes Malle Babbe und der Trinker in dem die Malle Babbe als Fischweib gemeinsam mit einem Trinker heute nicht mehr nachvollziehbarer Herkunft dargestellt wird Slive stellt die These auf dass der Trinker einem Bild von Frans Hals Lehrling und spaterem Schwiegersohn Pieter Roestraten oder des Haarlemer Genremalers Petrus Staverenus entnommen sein konnte 19 Zwei weitere Portrats die im 19 Jahrhundert auch Frans Hals zugeschrieben wurden werden im Zusammenhang mit der Malle Babbe regelmassig erwahnt Dabei handelt es sich um die im Musee des Beaux Arts in Lille befindliche Verruckte Frau Seated Woman 20 sowie die ehemals zur New Yorker Privatsammlung von Jack Linsky befindliche Verruckte Frau mit Krug Seated Woman holding a jug 21 Beide werden heute als eindeutig nicht von Frans Hals geschaffen und im Vergleich zur echten Malle Babbe und der New Yorker Version als sehr schwach betrachtet nbsp Hille Bobbe und der Raucher nbsp Malle Babbe und der Trinker nbsp Verruckte Frau nbsp Verruckte Frau mit KrugHan van Meegeren Bearbeiten Auch im Fall um den Kunstfalscher Han van Meegeren der vor allem fur seine Falschungen von Bildern des Jan Vermeer bekannt wurde spielte die Malle Babbe eine Rolle Dieser hatte zu Beginn seiner Arbeiten vier Gemalde geschaffen darunter ein Bildnis einer trinkenden Frau nach der Malle Babbe von Frans Hals Seine Version stellt eine lachende Malle Babbe ohne Eule dar die den Bierkrug erhoben vor sich halt Er signierte das Bild recht unten mit dem zusammengezogenen Monogramm Frans Hals Diese fruhen Gemalde verkaufte er aus unbekannten Grunden nicht als Originalwerke Das Bildnis einer trinkenden Frau wurde 1945 in seinem Atelier beschlagnahmt und 1947 dem Rijksmuseum in Amsterdam zur Aufbewahrung ubergeben Provenienz BearbeitenDie fruheste Geschichte des Bildes ist unbekannt Ein erster dokumentierter Verkauf der wahrscheinlich die Malle Babbe betrifft ist fur den 1 Oktober 1778 in Amsterdam dokumentiert wo das Bild fur neun Gulden an einen Kaufer namens Altrogge ging Auch der nachste Verkauf in Nimwegen am 10 Juni 1812 ist nicht gesichert Am 12 Mai 1834 wurde das Bild fur neun Gulden von J F Sigault und J J van Limbeek verkauft und ging nachfolgend in die Sammlung von Stokbroo van Hoogwood en Aartwoud uber Am 3 September 1867 kaufte Bartholdt Suermondt ein Industrieller und Sammler aus Aachen das Bild bei der Stockbroo Versteigerung in Hoorn fur 1660 Gulden 1869 stellte er es erstmals offentlich in Munchen aus wo es unter vielen anderen auch von Gustave Courbet gesehen wurde 1873 erfolgte eine Ausstellung in Brussel und 1874 verkaufte Suermondt einen grossen Teil seiner Sammlung einschliesslich der Malle Babbe fur etwa eine Million Goldmark an die Koniglichen Museen in Berlin die heutige Berliner Gemaldegalerie die damals unter der Leitung von Julius Meyer und Wilhelm von Bode als dessen Assistent stand Das Bild befindet sich bis heute im Besitz der Berliner Gemaldegalerie und wird im Kulturforum Berlin in der Dauerausstellung gezeigt 22 Neben der Dauerausstellung in Berlin wurde die Malle Babbe 1873 in Brussel 1950 in Amsterdam und 1962 in Haarlem gezeigt 1989 und 1990 war das Bild Teil der gemeinsamen Ausstellung der National Gallery of Art in Washington D C der Royal Academy of Arts in London sowie dem Frans Hals Museum in Haarlem 23 Literatur BearbeitenCarl Grimm Frans Hals Das Gesamtwerk Belser Verlag Zurich und Stuttgart 1989 Seymour Slive Frans Hals 3 Bande Text Plates Catalogue Phaidon Press London 1974 ISBN 0 7148 1443 1 Seymour Slive Hrsg Frans Hals Prestel Verlag Munchen 1989 ISBN 3 7913 1030 5 Seymour Slive On the Meaning of Frans Hals Malle Babbe In The Burlington Magazine Vol 105 727 Oktober 1963 S 432 436 Christiane Stukenbrock Frans Hals frohliche Kinder Musikanten und Zecher eine Studie zu ausgewahlten Motivgruppen und deren Rezeptionsgeschichte Europaische Hochschulschriften Reihe 28 Kunstgeschichte Band 16 Peter Lang Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 631 45780 4 Jutta von Zitzewitz Frans Hals Malle Babbe Gebr Mann Verlag Berlin 2001 ISBN 3 7861 2383 7 Einzelnachweise BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden zitiert Stukenbrock 1993 S 155 u a Slive 1989 S 396 Stukenbrock 1993 S 155 Slive 1989 S 395 f Slive 1989 S 395 f Stukenbrock 1993 S 153 f Slive 1989 S 236 Slive 1989 S 236 Vincent van Gogh zitiert nach Van Gogh Briefe Gemalde Zeichnungen Samtliche Briefe Neuubersetzung von Eva Schumann Herausgegeben von Fritz Erpel 6 Bande Henschel Verlag Berlin 1965 Band 2 S 188 a b Metropolitan Museum Slive 1989 S 238 Karin Groen 1989 zitiert in Stukenbrock 1993 S 156 Slive 1974 Band 3 S 141 Slive 1974 Band 3 S 140 141 Stukenbrock 1993 S 156 a b Francis S Jowell Die Wiederentdeckung des Frans Hals im 19 Jahrhundert In Slive 1989 S 61 85 S 71 Triumph of Realism An Exhibition of European and American Realist Paintings 1850 1910 The Brooklyn Museum 1967 Catalogue des Collections des Musees de France Datenbank Joconde Slive 1974 Band 3 S 141 Slive 1989 S 238 Slive 1974 Band 3 S 141 142 Slive 1974 Band 3 S 142 Provenienz nach Slive 1974 Band 3 S 75 und Slive 1989 S 241 Ausstellungen nach Slive 1989 S 241 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malle Babbe amp oldid 230542480