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Die Malerstrasse ist eine historische Strasse in Bremen Stadtteil Hemelingen Ortsteil Hastedt Sie fuhrt in Sud Nord Richtung vom Hastedter Osterdeich zur Hastedter Heerstrasse Sie wurde zu einer zentralen Durchgangsstrasse MalerstrasseWappenStrasse in BremenBasisdatenStadt BremenStadtteil HemelingenAngelegt um 1850Neugestaltet um 1890 und um 1969Querstrassen Hastedter Osterdeich Fleetrade Pfalzburger Str Alter Postweg Hastedter Heerstrasse Stresemannstr Bauwerke Auferstehungskirche Hastedt NutzungNutzergruppen Autos Fahrrader und FussgangerStrassen gestaltung vierspurige StrasseTechnische DatenStrassenlange 700 MeterAuferstehungskirche Hastedt Die Querstrassen und Anschlussstrassen wurden benannt u a als Weserwehr Hastedter Osterdeich nach dem ostlichen Weserdeich von 1881 Fleetrade nach einem alten Fleet als Wasserlauf wobei die niederdeutsche Silbe Trade fur Weg steht Pfalzburger Strasse von 1904 nach Phalsbourg Alter Postweg der als alteste Strasse in Hastedt ist und von Bremen nach Verden bzw Hamburg fuhrte Hastedter Heerstrasse fruher auch Teil des alten Postweges und Stresemannstrasse nach dem Politiker DVP und Staatsmann Gustav Stresemann ansonsten siehe beim Link zu den Strassen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Schellenhof 2 Verkehr 3 Gebaude und Anlagen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHastedt ist seit 1803 eine Landgemeinde von Bremen und wurde 1902 in die Stadt Bremen eingemeindet Die Malerstrasse entstand auf freiem Felde ostlich des Dorfes Ihr genaues Entstehungsdatum ist unbekannt ebenso die Namensherkunft Ihre ursprunglichen Endpunkte waren der Alte Postweg dieser existierte als Weg von Hastedt in Richtung Osten schon lange auf einer Karte von 1804 war der Bereich nordlich des Alten Postweges noch rein landwirtschaftlich genutzt und in lange schmale Grundstucke verschiedener Hastedter Bauern unterteilt 1 Die Hastedter Heerstrasse in diesem Bereich 1812 als militarische Verbindungsstrasse in neuer Trassenfuhrung erbaut Vermutlich hat um 1850 einer der Grundeigentumer sein Grundstuck mit einer Hauserzeile bebaut Um 1850 gab es zwischen diesen beiden Strassen bereits einen schmalen Weg von rund drei Metern Breite als Vorlaufer der Malerstrasse damals war dieser Weg nur einseitig bebaut 2 In den 1880er oder 1890er Jahren wurde der schmale Weg von 1850 zu einer zehn Meter breiten gepflasterten Strasse ausgebaut Auch die gegenuberliegende Strassenseite wurde jetzt bebaut Beide Strassenseiten erhielten jedoch im Gegensatz zu fast allen anderen Bremer Altbauten jener Zeit keine Vorgarten Auch Strassenbaume wurden nicht angepflanzt Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb das Gesicht der Strasse fast unverandert 2 Im Bremer Adressbuch von 1884 das erstmals auch Hastedt enthielt ist die Malerstrasse mit den Hausnummern 22 bis 35 und 42 bis 71 aufgefuhrt Die Lucken wurden bereits damals fur eine Verlangerung freigehalten In mehr als einem Drittel dieser Hauser wohnten Zigarrenmacher Die Gaststatte Die Herberge zur Heimat als Lokal der Zunftigen bekannt wurde erst spater erbaut Das Lokal Zur Wehrbrucke Ecke Alter Postweg wurde etwa zeitgleich mit dem Weserwehr um 1911 eroffnet 3 1903 wurde die Malerstrasse in Richtung Suden ein kurzes Stuck bis zur Pfalzburger Strasse verlangert nach 1925 entstand eine weitere Verlangerung bis zum Hastedter Osterdeich hier allerdings zunachst nur als Schlackenweg fur Fussganger Radfahrer und Handwagen Uber diese war die damals so genannte Wehrbrucke am Weserwehr erreichbar ab 1939 auch die damals neue Endstelle der Strassenbahn Bereits in der Zeit des Nationalsozialismus wurde im Rahmen der Autobahnplanung festgelegt dass die Hauser an der Westseite der Malerstrasse und der Sudseite der Pfalzburger Strasse nicht neu oder ausgebaut werden durfen da die beiden Strassen verbreitert werden sollten Zunachst kam aber der Zweite Weltkrieg Wegen der Rustungsbetriebe deren Seitenflachen direkt an die sudliche Malerstrasse grenzten wurde dieser Teil von Hastedt besonders haufig bombardiert viele Hauser wurden zerbombt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Malerstrasse nur die ostliche Seite wieder aufgebaut Bereits seit etwa 1913 befand sich in der Drakenburger Strasse die Grosswascherei Hayungs in einem grossen Gebaudekomplex mit Glasdachern 4 Die Malerstrasse fuhrte spater mit ihrem verlangerten Teil an deren Hinterseite entlang Am 12 Oktober 1944 wurde bei einem Grossangriff die Wascherei zerstort und nie wieder aufgebaut Dabei kamen in einem behelfsmassigen Erdbunker 22 dort zwangsweise beschaftigte Polinnen ums Leben Ihre sterblichen Uberreste wurden nie geborgen 5 Nach 1945 wurde die Malerstrasse auch in diesem Bereich zu einer Strasse 1959 wurde auf dem ehemaligen Waschereigelande die Auferstehungskirche Hastedt zwischen der Drakenburger und Malerstrasse erbaut die auch einen Eingang von der Malerstrasse aus besitzt Bereits in der Bauphase wurde die kunftige Breite der Strasse von 36 Metern mit eingeplant Wegen des zukunftigen Verkehrslarms erhielt die Kirche keine Fenster nach Osten dafur undurchsichtige Lichtwande aus Glas und ein glasernes Dach 6 Seit den 1960er Jahren fuhrt der damals neu erbaute Autobahnzubringer Hemelingen den Verkehr von der Autobahn A 1 durch die von einer kleinen Wohnstrasse zum Autobahnzubringer ausgebaute Pfalzburger Strasse genau bis zur Malerstrasse und endet dort Zunachst wurde nur die sudliche Malerstrasse zum Osterdeich ausgebaut In Richtung Norden erfolgte der vierspurige Ausbau erst Ende 1969 und auch dann nur zunachst nur bis zum Alten Postweg 7 Im alten Teil der Malerstrasse stand danach immer noch ein altes Gaststattengebaude dem Ausbau entgegen diese war noch Einbahnstrasse in Richtung Suden in Richtung Norden zwangte sich der Verkehr durch eine noch schmalere Einbahnstrasse namlich den damals standig zugestauten Weserdamm Schliesslich wurde beschlossen die Kreuzung Malerstrasse Hastedter Heerstrasse sehr weitraumig auszubauen so dass zusatzlich zur Verbreiterung der Strasse auch Platz fur mehrere Geschaftsbauten entstand Dafur mussten weitere erhalten gebliebene Altbauten im Kreuzungsbereich abgerissen werden wie z B das zweistockige Eckhaus Hastedter Heerstrasse 261 Ecke Malerstrasse mit dem Familienbetrieb der Backerei Woltjes 8 der im April 1975 bekanntgab Durch stadtplanerische Massnahmen sind wir leider gezwungen unsere seit 93 Jahren hier betriebene Backerei aufzugeben 9 Fruhestens 1975 wurde die Malerstrasse vollstandig ausgebaut und an die Stresemannstrasse angebunden 10 Schellenhof Bearbeiten Im heutigen Bereich der sudlichen Malerstrasse und des anschliessenden Einkaufszentrums lag der Schellenhof Sein Boden war durch haufige Uberflutungen stark versandet Dort befand sich von 1803 bis mindestens 1862 eine Papierfabrik die circa zehn Arbeiter beschaftigte und als erster Industriebetrieb in Hastedt angesehen werden kann 11 Der Schellenhof war seit dem Bau des Osterdeiches 1893 vor Hochwasser geschutzt und ist im Plan von 1898 noch als ausgedehnte Ortslage verzeichnet 12 Nach dem Bau des Elektrizitatzwerkes 1907 und des Weserwehres 1911 wurde fast die gesamte Flache zum Industriegebiet 13 Der Schellenhof wurde zur Strasse die 1925 noch drei Hauser hatte 14 und die nordliche Malerstrasse mit dem Weserwehr verband 13 Durch eine Neutrassierung entstand aus dieser Verbindung die sudliche Malerstrasse Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Name Schellenhof nicht mehr verwendet 15 Verkehr BearbeitenDie Strassenbahn Bremen tangiert das nordliche Ende der Malerstrasse seit etwa 1900 heute fahren hier die Linien 2 und 10 Gropelingen Sebaldsbruck mit der Haltestelle Malerstrasse Die Linie 3 Gropelingen Weserwehr hat an der Malerstrasse Ecke Fleetrade ihren End und Wendepunkt mit der Haltestelle Weserwehr Seit 1976 16 enden hier auch Buslinien des Bremer Nahverkehrs heute die Linien 40 und 41 Bf Mahndorf Weserwehr sowie 42 Gewerbepark Hansalinie Weserwehr Aktuell bestehen Planungen zum Bau einer Strassenbahnstrecke durch die Malerstrasse Voraussetzung dafur ware jedoch eine Verlegung der in diesem Bereich verbauten Fernwarmerohre 17 Gebaude und Anlagen BearbeitenAn der Strasse stehen uberwiegend zwei und dreigeschossige Hauser Viele Hauser sind nach 1950 entstanden Erwahnenswerte Gebaude und Anlagen WestseiteNr 36 und 37 Zwei 3 gesch verputzte Wohnhauser von um 1990 Wendeplatz der Bremer Strassenbahn seit 1939 umgebaut zur Umsteigeendstelle Strassenbahn Bus 1976 Nr 28 30 Denkmalgeschutzte evangelische Auferstehungskirche Hastedt von 1959 an der Drakenburger Strasse 42 nach Planen von Carsten Schrock 18 Ecke Alter Postweg 46 3 gesch verputztes Wohnhaus der 1980er Jahre 3 gesch verputzte historisierende Schule am Alten Postweg 302 1803 entstanden mit einer Dependance der Schule Auf der Hohwisch Gebaude von 1860 mit mehreren Erweiterungen heute eine Grundschule Kinderhaus Malerstrasse auf dem SchulgelandeOstseiteEcke Pfalzburger Strasse 41 und Hasteder Osterdeich 1 gesch Einkaufszentrum Hansa Carre Bremen mit uber 30 Geschaften Ecke Alter Postweg 4 gesch verputztes Hotelgebaude aus den spaten 1970er oder fruhen 1980er Jahren auf dem Grundstuck der fruheren Gaststatte Zur Wehrbrucke die ursprunglich ebenfalls viergeschossig nach dem Zweiten Weltkrieg nur als Flachbau wieder aufgebaut worden war Hastedter Heerstrasse 285 Ecke Malerstrasse 7 gesch Buro und Geschaftshaus aus den 1970er Jahren und davor auf der Verkehrsinsel 2 gesch Geschaftshaus mit Filiale der Sparkasse Bremen dd Siehe auch BearbeitenBremer StrassenLiteratur BearbeitenAngelika Timm Anne Dunzelmann Hastedt Ein Dorf wird zum Stadtteil Herausgeber Nachbarschaft Hastedt e V Bremen Projektleiter Wilhelm D Rathjen 1990 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 erweiterte und aktualisierte Auflage In zwei Banden Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Erstausgabe 2002 Erganzungsband A Z 2008 ISBN 978 3 86108 986 5 Monika Porsch Bremer Strassenlexikon Gesamtausgabe Schunemann Bremen 2003 ISBN 3 7961 1850 X Einzelnachweise Bearbeiten Karte des Dorfes Hastede 1804 a b Hastedt Ein Dorf wird zum Stadtteil S 77 79 Hastedt Ein Dorf wird zum Stadtteil S 214 und 275 Hastedt Ein Dorf wird zum Stadtteil S 113 und 127 Friedhelm Grutzner Die polnischen Zwangsarbeiterinnen der Grosswascherei Hayungs Drakenburger Str 36 als Teil der Polenversklavung in Bremen wahrend des Zweiten Weltkrieges Memento vom 10 Februar 2019 im Internet Archive auf kirche bremen de ohne Datum Betonschale fangt Sonne fur den Altar ein Weser Kurier vom 9 Dezember 1958 S 3 online nur fur Abonnenten In Arbergen soll neues Wohngebiet entstehen Weser Kurier vom 30 Januar 1970 S 15 online nur fur Abonnenten Foto in Hastedt wie es fruher einmal war Erster Bildband gesammelt und herausgegeben von Wilhelm D Rathjen Bremen 1985 Anzeige der Familie Woltjes Weser Kurier vom 2 April 1975 S 15 online nur fur Abonnenten Ausbau des Osterdeichs auf vier Fahrspuren Weser Kurier vom 23 Januar 1975 S 16 online nur fur Abonnenten Angelika Timm Anne Dunzelmann Hastedt Ein Dorf wird zum Stadtteil 1990 S 95 Topographische Karte 1898 a b Topographische Karte 1925 Im Adressbuch 1925 besteht der Schellenhof aus zwei Hausern und einer Baracke Im Adressbuch 1942 dem letzten vor Kriegsende war der Schellenhof letztmals als Strasse eingetragen Fahrschein gilt sogar fur ein Taxi Weser Kurier vom 23 September 1976 S 12 online nur fur Abonnenten Jurgen Theiner Verlangerung der Linie 3 Fernwarmerohr macht Strassenbahngleis teurer am 14 Januar 2018 auf weser kurier de Denkmaldatenbank des LfD Bremen53 064792 8 870079 Koordinaten 53 3 53 N 8 52 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malerstrasse Bremen amp oldid 227862529