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Magnus Heinason oder danisch Mogens Heinesen 1545 in Oyndarfjordur Faroer 18 Januar 1589 in Kopenhagen war ein faroisch norwegischer Seeheld im 16 Jahrhundert Der Name Magnus Heinason ist auf den Faroern beruhmt wo ihn viele als Nationalheld wie Nolsoyar Pall oder Joannes Patursson betrachten Der Grund hierfur ist aber eher dass er in Kopenhagen hingerichtet wurde als dass er wirklich unschuldig war Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Monopolhandel mit Kaperbrief 3 Valkendorffs Rache 4 Rehabilitierung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenMagnus war der Sohn des Norwegers Heini Havreki 1514 1576 der nach der Reformation auf den Faroern 1538 Pfarrer auf Eysturoy und spater Propst der Faroer wurde Seine Mutter war ebenfalls Norwegerin und hiess Gyri Arnbjornsdatter Bis zu seinem 17 oder 18 Lebensjahr hielt er sich auf den Faroern auf und war ein begeisterter Seefahrer Dann ging sein Vater 1566 nach Bergen und Magnus wurde dort durch Beziehungen seiner norwegischen Verwandten schnell Kapitan der die Route Bergen Faroer befuhr Durch seine norwegischen Eltern und sein Wirken in Norwegen gilt er Norwegern oft ebenso als einer der ihren wie den Faringern Lucas Debes merkte 1673 in seinem Standardwerk Faeroae amp Faeroa Reserata an Eben so streiten auch die Norweger und die Faroer um diesen Magnus Heinesen nach seinem Tode wessen Landsmann er seyn solle Die Faroer sagen einhellig dass er bey ihnen gebohren sey weil sein Vater hier im Land wohnte seine Bruder und Geschwister hier im Lande gewohnet und darinn gestorben und seine Verwandten und Freunde auch noch bis auf diesen Tag hier leben Lucas Debes Faeroae amp Faeroa Reserata 1 Magnus Heinason hatte unter anderem den unehelichen Sohn Rasmus Magnussen 1560 1670 der 110 Jahre alt und mit 103 noch einmal Vater von Guttormur i Mula wurde Monopolhandel mit Kaperbrief BearbeitenAuf der dritten Reise von Bergen nach den Faroern wurde sein Schiff von Seeraubern uberfallen und ausgeplundert Das schien ihn zur Aufgabe der Handelsschifffahrt bewogen zu haben und er verliess Norwegen um in die Dienste der hollandischen Marine zu treten in der er etwa 10 Jahre diente Er soll ein ausgezeichneter Kampfer auf See gewesen sein und ging 1578 mit besten Empfehlungen nach Danemark Norwegen zu Konig Frederik II um in seine Dienste zu treten Er soll ein guter Freund des Konigs gewesen sein und sein Name war bald uber die Grenzen Danemarks bekannt Sein Halbbruder Jogvan Heinason 1541 1602 war bereits 1572 Logmadur der Faroer geworden und Magnus wunschte sich nichts sehnlicher als wieder eine Route zu den Faroern befahren zu durfen 1579 bekam er in Bergen als erster Faringer in der Geschichte den Monopolhandel uber die Faroer zugesprochen Nachdem Torshavn 1579 vom schottischen Piraten Klerck uberfallen wurde erhielt Heinason einen Kaperbrief um sich sowohl gegen die englischen Seerauber als auch die hollandischen Handelsschiffe durchzusetzen die trotz danischen Verbots um das Nordkap nach Russland segelten Die Halfte der Beute sollte der Konig bekommen und die andere Halfte Magnus Heinason Im folgenden Jahr befand sich Heinason auf dem Hohepunkt seiner Macht Mit den Faroern als Stutzpunkt kampfte er gegen die oft uberlegenen Seerauber im Nordatlantik Lucas Debes berichtet 1673 in Faeroae amp Faeroa reserata von einer besonderen Kriegslist die Heinason anwendete um einen haushoch uberlegenen Feind auszuschalten Anstatt den chancenlosen Kampf mit dem gegnerischen Schiff zu suchen soll sich Heinason als Fischer verkleidet haben und alleine mit einem Boot zum Piratenschiff gerudert sein das vor der norwegischen Kuste lag Er fischte auch wirklich und verkaufte seinen Fang an die Piraten So an Bord gelangt gewann er schnell Sympathie unter den Seeleuten und er durfte sein Boot am Heck festmachen um dort zu ubernachten Die Wachen kummerten sich nicht weiter um den vermeintlich armen Kerl und als alles schlief machte sich Heinason an das Ruder des Schiffs Er stopfte Nagel in die Lager des Ruders verleimte sie und goss zusatzlich Blei hinein Seelenruhig ruderte er am nachsten Morgen wieder weg bestieg sein eigenes Schiff und konnte das nun manovrierunfahige Piratenschiff ohne sonderlichen Widerstand aufbringen und alle Mann gefangen nehmen 2 Eine andere Episode erzahlt von einem Seerauber der ihm in Torshavn selber auflauern wollte Als Heinason das rechtzeitig bemerkte zog er sich auf die Insel Hestur zuruck wo er eifrig grosse Steine sammelte Als der Feind an Land ging liess Heinason die Brocken auf ihn hinunter rollen sodass er zur Flucht gezwungen war Heinason liess aber nicht locker und wollte sich rachen Er erfuhr spater dass das Piratenschiff in Norwegen sei segelte dorthin und ersann eine neue List Als Bauer verkleidet ging er unbehelligt an Bord und unterhielt die Seeleute mit Narreteien Irgendwann stellte er sich ganz betrunken von ihrem Bier und tat so als wenn er den Hauptmast hinauf klettern wollte es aber nicht schaffte Naturlich schaffte er es dann plotzlich doch zog einen Dolch hervor mit dem er das Topsegel abhaute und bewarf dann die Leute an Deck mit mitgebrachten Steinen Als sie unter Deck flohen kamen Heinasons restlichen Leute und konnten die Piraten gefangen nehmen 3 Einmal soll Heinason gefangen genommen worden sein und antwortete auf die Frage des Uberwaltigers was er an seiner Stelle machen wurde Wenn ich die Macht uber dich hatte so du uber mich hast so solltest du den herbesten Tod den ich nur erdenken konnte empfinden mussen 4 Angesichts dieses Todesmutes wurde Heinason los gelassen ohne dass er darum gebeten hatte Doch nicht nur Heldengeschichten erzahlten sich die Faringer sondern sie litten auch zunehmend unter Heinasons Monopolhandel in dem er als Betruger galt Klagen hieruber konnten aber nicht nach aussen dringen zumal der Logmadur sein Halbbruder war und auch der Lehnsmann Hans Lindenov in Bergen ein Mitverschworer Valkendorffs Rache BearbeitenWahrend Heinason 1580 mit dem Bau der Festung Skansin in Torshavn beschaftigt war die dort noch heute steht kam ein deutsches Schiff zu den Faroern um dort mit den Bewohnern illegalen Handel zu treiben Sein Rivale der Konigliche Rentmeister und Statthalter von Norwegen und Island Christoffer Valkendorff nutzte die Gelegenheit und sorgte in der Folge beim Konig dafur dass Heinason den Monopolhandel wieder verlor zumal der Krone durch Heinasons Un Tatigkeit angeblich erhebliche Einnahmen verloren gingen Um den Konig wieder umzustimmen ging Heinason 1581 nach Danemark und schlug vor mit zwei Schiffen eine Segelroute zu den verlorenen Kolonien nach Gronland zu finden Allerdings verhinderte Treibeis vor Ostgronland einen Landgang der Expedition die daher erfolglos abgebrochen werden musste Im selben Jahr wurde Heinason wegen einer Vergewaltigung in Norwegen angeklagt Es handelte sich um Margrethe Axelsdatter Guntersberg 1565 1589 mit der er sich 1580 verlobt hatte und ein Kind hatte das als Saugling starb Aber da er 1582 ihre jungere Schwester heiratete wurde die Sache zunachst eingestellt Seine Braut hiess Sofie Axelsdatter Guntersberg 1566 1607 und die Trauung fand am ersten Weihnachtstag in der Festung Bergenhus statt 5 Mit ihr hatte er die Tochter Elsebe Magnusdatter 1583 wurde die Sache dennoch wieder aufgegriffen und ging zu Lasten Heinasons aus Gleichzeitig wurde er in Bergen von Valkendorff auch wegen Unregelmassigkeiten im Monopolhandel uber die Faroer angeklagt Heinason verlor das Handelsmonopol und floh erneut nach Holland wo er im Sommer 1585 in den Dienst von Moritz von Oranien trat der ihm einen Kaperbrief gab Nach zwei Jahren kehrte Heinason nach Danemark zuruck um seinen ehemaligen Freund den Konig aufzusuchen welcher einen Schlussstrich unter die Geschichte zog Heinason liess sich in Alborg nieder Frederik II starb 1588 unerwartet aber Heinason gelang es noch das versprochene Lehen uber die Insel Egholm im Limfjord zu erhalten Das soll sein letzter Glucksfall gewesen sein Valkendorff liess nicht locker und bekam nun Schutzenhilfe von einer englischen Gesandtschaft die Heinason beschuldigte 1585 im Auftrage Moritz von Oraniens ein englisches Schiff aufgebracht zu haben Obwohl man dafur kaum in Danemark angeklagt werden konnte witterte Heinason die Gefahr und floh mit seiner Familie wurde aber in Norwegen gefasst Valkendorf nutzte die Gelegenheit fur einen schnellen Willkurprozess gegen Heinason am 16 Januar 1589 Zwei Tage spater am 18 Januar wurde Magnus Heinason auf dem Schlossplatz in Kopenhagen gekopft Seine letzten Worte soll er an den Henker gerichtet haben der ihm die Augen verbinden wollte Nein Ich habe so manche gezogene Klinge gesehen ich bin gar nicht bange sey du nur nicht bange 6 Rehabilitierung Bearbeiten nbsp Das moderne Meeresforschungsschiff der Landesregierung der Faroer tragt den stolzen Namen Magnus Heinason Im Jahre 1590 wurde die Sache wegen der offenkundigen Unregelmassigkeiten von Heinasons Witwe Sofie Axelsdatter Guntersberg und seinem Freund Hans Lindenov erneut vor Gericht aufgegriffen Heinason wurde am 6 August vom Herrentag in Kolding postum von allen Anklagepunkten freigesprochen Die Leiche erhielt ein Ehrenbegrabnis in der Kirche von Lindenovs Gut Orslev Kloster und Valkendorff verlor alle seine Amter Vielen aber nicht allen Faringern gilt Magnus Heinason nicht zuletzt deswegen als Nationalheld aber viele Historiker meinen doch dass er Schuld an Ubergriffen und Unregelmassigkeiten hatte und seine Rolle im Monopolhandel gegenuber den eigenen Landsleuten alles andere als heldenhaft war Ein Denkmal beim Schloss Jaegerspris erinnert an Magnus Heinason wo er in einer Reihe mit Tordenskiold Ludvig Holberg Snorre Sturlason und anderen Helden des danisch norwegischen Reiches steht Das faroische Forschungsschiff Magnus Heinason ist nach ihm benannt Literatur BearbeitenLucas Jacobson Debes Naturliche und Politische Historie der Inseln Faroe Aus dem Danischen Original von 1673 ubersetzt von C G Mengel Kopenhagen Leipzig 1757 Neu herausgegeben kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Norbert B Vogt Mulheim a d Ruhr 2005 S 129 211 ff darin Norbert B Vogts biographische Fussnote 535 auf S 129 Troels Lund Heinesen Mogens In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 7 I Hansen Holmsted Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1893 S 274 danisch runeberg org John F West Faroe the emergence of a nation London New York 1972Einzelnachweise Bearbeiten Lucas Debes 2005 1757 S 129 f 211 f Anmerkung Mit Faroer sind die Faringer gemeint wahrend der Ubersetzer das Land Faroer immer als Faroe bezeichnete Lucas Debes 2005 1757 S 131 214 f Lucas Debes 2005 1757 S 132 216 f Lucas Debes 2005 1757 S 133 219 www look no anita slekt Memento des Originals vom 28 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www look no norwegische Genealogie Website Lucas Debes 2005 1757 S 133 220 Normdaten Person GND 119361523 lobid OGND AKS LCCN nr96008052 VIAF 122065549 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinason MagnusALTERNATIVNAMEN Heinesen Mogens danisch KURZBESCHREIBUNG faroisch norwegischer SeeheldGEBURTSDATUM 1545GEBURTSORT Oyndarfjordur FaroerSTERBEDATUM 18 Januar 1589STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnus Heinason amp oldid 219646993