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Magdalene Louise Marie Charlotte Anna Thimme 3 November 1880 in Lohe Landkreis Nienburg Weser 12 Mai 1951 in Bremen war eine deutsche Padagogin bekennende Christin und Pazifistin sowie aktive Gegnerin des Nationalsozialismus Leben BearbeitenThimme war die drittjungste Tochter von elf Geschwistern einer Pastorenfamilie Sie wurde wie der Bruder Wilhelm von ihrem Vater unterrichtet und besuchte als Vierzehnjahrige fur ein Jahr eine offentliche Madchenschule Ihr alterer Bruder Friedrich wurde Historiker und Publizist der Bruder Ludwig war ebenfalls Theologe Sie absolvierte ein Lehrerinnenseminar und gab ihr Wissen an die jungeren Bruder weiter Drei Jahre war sie dann Lehrerin Seit 1905 studierte sie Theologie Englisch und Deutsch an der Universitat Gottingen Seit 1913 unterrichtete die religiose Padagogin am Oberlyzeum von August Kippenberg in Bremen Auf hohem Niveau mit grosser Ausstrahlungskraft und durch ihren mitreissenden Unterricht konnte sie als Lehrerin uberzeugen Vor allem der Unterricht in Deutsch und Religion diente nicht nur der Wissensvermittlung sondern der Lebensorientierung Viele Schulerinnen waren ihr schwarmerisch zugetan 1934 wurde sie als erste Frau in den Bruderrat der sich bildenden Bekennenden Gemeinde Bremens gewahlt sie war damit die erste Frau die in der bremischen Kirchengeschichte eine Leitungsfunktion ubernahm Seit 1933 stand Thimme in einem standigen Konflikt zum Nationalsozialismus Schulerinnen berichteten dass sie offen gegen die Judenverfolgung Stellung bezog Trotz mehrfacher Abmahnung sprach sie im Unterricht offen ihre Meinung aus Die Schwierigkeiten nahmen zu Sie weigerte sich einer Unterorganisation der NSDAP beizutreten Ihren Beamteneid den sie nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 1934 abgelegt hatte schrankte sie nachtraglich in einer schriftlichen Erklarung gegenuber der Schulbehorde ein indem sie den Gehorsam gegen Gottes Wort im Zweifelsfall uber das Gebot der Obrigkeit stellte Der Dienstherr nahm das zunachst hin nicht jedoch die Gestapo Sie wurde verhort und aufgefordert in die NS Volkswohlfahrt NSV einzutreten Sie lehnte dieses ab mit der Begrundung dass unheilbar Kranke und Nichtarier von der NSV nicht unterstutzt wurden Der Regierende Burgermeister betrieb darauf hin 1938 ihre Entlassung da sie fremd dem nationalsozialistischen Geist als Erzieherin im Dritten Reich nicht geeignet sei Die Gemeindeleitung von Alt Stephani Sud einer Gemeinde der Bekennenden Kirche protestierte gegen die Zwangspensionierung mit der Feststellung dass ein christlicher Beamter aus dem Amt entfernt wird weil er seinen Glauben ausspricht und nach ihm handeln will In der Kirchengemeinde nahm Thimme nach ihrer Entlassung ihre Aktivitat im Kirchenkampf auf Sie gehorte dem Bruderrat an und leitete den Helferkreis Nachdem Pastor Gustav Greiffenhagen von der St Stephanikirche in Bremen 1935 die Amtsausubung untersagt wurde unterstutzte sie und viele Gemeindemitglieder u a Elisabeth Forck Tusnelde Forck Maria Schroder Hedwig Baudert und Anna Dittrich die schwierige Kirchenarbeit Zusammen mit Greiffenhagen schrieb sie 1935 ein Referat uber die Grundlagen der evangelischen Kirche dass der Ersten Bremischen Bekenntnissynode zur Abstimmung vorgelegt wurde Als im Zweiten Weltkrieg die Pastoren eingezogen waren verwaltete Thimme auch das Pfarramt erarbeitete Predigten die am Sonntag verlesen wurden und hielt Konfirmandenunterricht ab Sie bewirkte dass in der Gemeinde der Zusammenhalt im Krieg gewahrt blieb 1941 wurde gegen sie wegen eines Briefes an den Regierenden Burgermeister in dem sie mit anderen Gemeindemitgliedern die Teilnahme von mehreren nichtarischen Gemeindemitgliedern am Gottesdienst rechtfertigte ein Sicherungsgeld von 500 Mark verhangt Die uberzeugte Pazifistin trat im und nach dem Krieg dafur ein dass ein Christ keinen Kriegsdienst leisten durfe 1950 verfasste sie die Schrift Wort zum Frieden in der sie gegen die Remilitarisierung Stellung bezog Sie schrieb ein Werk zur Kirchengeschichte welches erst nach ihrem Tod erschien Literatur BearbeitenHerbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Romina Schmitter Frauenportrait zu Magdalene Thimme In Bremer Frauenmuseum Online Elisabeth Hannover Druck Thimme Magdalene Louise Marie Charlotte Anna In Frauen Geschichte n Bremer Frauenmuseum Hg Edition Falkenberg Bremen 2016 ISBN 978 3 95494 095 0 Diether Koch Zur Erinnerung an Magdalene Thimme 1880 1951 in Bremisches Jahrbuch 1992 Band 71 Online Weblinks BearbeitenText und Bildquellen zu Magdalene Thimme in der Online Ausstellung Widerstand Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus http de evangelischer widerstand de menschen Thimme chronik horn lehe de Dokumente und BilderNormdaten Person GND 1035162881 lobid OGND AKS VIAF 302090832 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thimme MagdaleneALTERNATIVNAMEN Thimme Magdalene Louise Marie Charlotte Anna vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Padagogin bekennende Christin und Pazifistin sowie aktive Gegnerin des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 3 November 1880GEBURTSORT Lohe Landkreis Nienburg WeserSTERBEDATUM 12 Mai 1951STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdalene Thimme amp oldid 214208160